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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : assistenzarzt-sprecher



mainzer
03.01.2011, 15:50
hallo zusammen,

wollte mal fragen ob jemand von euch zufällig assistenzarzt-sprecherIn ist...
was hat man da eigentlich so für aufgaben/rechte/pflichten?
wie schaut's mit aktivem mitbestimmungsrecht und zeitaufwand aus??

freue mich über eure rückmeldung

Merlins Erbe
03.01.2011, 17:01
Hallo,

habe selber nicht schnell genug nein gesagt ;-) Haben 2 Assi-Sprecher (aus jeder med. Klinik einen) Zur Zeit ist's einigermaßen ruhig. Im Sommer/Frühherbst hatten wir 4 freie Stellen. Da wurden Diskussionen mit dem CA geführt, inwieweit die Belastungen noch tragbar sind ("wieso, Sie schaffen doch alles, was haben Sie bloß immer..."). Außerdem wurde die zu dem Zeitpunkt gängige Masche einiger OÄ, sich nicht auf den Stationen blicken zu lassen, aber immer neue Aufträge für immer weniger Assis auszuhecken, "kritisch hinterfragt". Zudem haben wir bei der Verwaltung bei bestehendem AVR-Vertrag Sonderzahlungen und Gehaltsanpassungen ausgehandelt. Das war bisher erfolgreich. Weniger erfolgreich ist bisher der Versuch, die täglichen Arbeitsabläufe besser zu organisieren.
Rechte: das Recht, sich öfter mit Kollegen abzusprechen ;-) Pflichten: diiiiickes Fell.
Mal so als Einblick. Viel Erfolg und bis denne!

mainzer
03.01.2011, 17:57
danke dir...hoffe es findet sich noch jemand der etwas beisteuert...

Feuerblick
03.01.2011, 18:02
Nun... es ist schon eher unterschiedlich, was erwartet wird bzw. möglich ist.
In meiner ersten Klinik musste der Sprecher bei JEDER OA-Sitzung (= 1/Woche) anwesend sein und sollte auch die Bewerber beim Bewerbungsgespräch mit beschnuppern. Ansonsten hatte er relativ wenig zu sagen.
In meinem jetzigen Haus hat man die Lizenz zum Meckern, hat einen relativ direkten Draht zum Chef und kann manchmal (aber leider nur manchmal) mehr als nur der Assistentenkummerkasten sein. Dafür ist zur Zeit eine Teilnahme an Bewerbungsgesprächen und OA-Sitzungen noch unerwünscht, was sich aber hoffentlich ändern wird...

Ansonsten gabs an beiden Standorten mindestens 1x/Jahr große Sitzungen der Assistentensprecher bzw. Personalratsitzungen, bei denen Teilnahme erwünscht war.
Arbeitsaufwand? Eigentlich kein zusätzlicher, aber das kommt stark darauf an, wieviel Assistentensprecher gewünscht ist. Man kann das auch problemlos auf ordentlichen Aufwand hochtreiben, wenn man möchte. :-nix
Und ansonsten kann ich meinem Vorschreiber nur zustimmen: Dickes Fell und strapazierfähiger Magen sind von Vorteil. :-keks

Die Niere
03.01.2011, 21:21
Ich habe den Job auch schon einige Male (na gut...zweimal) gemacht und es war bisher recht gleich. Wirklich viele zusätzliche Aufgaben hatte man nicht, aber es wäre gut wenn man regelmässig AA-Sitzungen einberuft, die gut dokumentiert und ggf. mit dem Chef bespricht. Ist sicher keine schlecht Aufgabe auch gerade wegen des manchmal recht direkten Drahtes zum Chef.

gruesse, die niere

mainzer
03.01.2011, 21:34
supi; danke für die allgemeine und fixe rückmeldung....hatte mir das i-wie schlimmer vorgestellt... ;-)

apple
03.01.2011, 21:38
bin es zwar nicht, aber erzähl trotzdem Mal, wir haben ein mal im Monat ein Treffen mit dem stellvertretenden Direktor, in dem wir Assis unsere Probleme und Wünsnche äußern, der AA-Sprecher macht meistens die Termine dafür aus, sorgt dafür, dass die Assis sich darauf vorbereiten, sammelt also Themen und trägt sie dann bei dem Treffen vor, dabei äußert er dann als Stellvertreter die Ansichten von uns, so auch manchmal in der Frühbesrepchung wenn die anderen OÄ und Cheffe noch mit dabei sind, außerdem muss er bei Krankheit für Dienstarztersatz sorgen, also rumfragen wer dies gerne machen möchte

Leelaacoo
04.01.2011, 09:28
außerdem muss er bei Krankheit für Dienstarztersatz sorgen, also rumfragen wer dies gerne machen möchte

Und das ist genau das an der Geschichte, was mich bisher immer abgeschreckt hat...ich bin nur der NA-Koordinator, und da hab ich schon immer das Gefühl, immer allen hinterherrennen zu müssen...wenn man einfach einteilt, weil keine Wünsche geäußert wurde -> Unzufriedenheit. Wenn man Besprechungen einberuft -> von 4 Terminen kommt immer nur die Hälfte und der Rest ist dann auch unzufrieden mit der Verteilung. Und am Ende trägt man sich in die 2-3 verbliebenen Dienste einfach (zusätzlich) selbst ein, weil es einem stinkt, zu betteln, obwohl wir doch alle dafür bezahlt werden, zu arbeiten...

Vielleicht mach ich es auch nicht konsequent und kaltschnäuzig genug:-? ???

Also wenn das ein Teil des Assi-Sprecher-Jobs ist...würd ich mir gut überlegen, außer man hat einen gewissen Stand in der Klinik und kann auch mal Unzufriedenheit der Kollegen aushalten....und der Chefs...

LG Lee

Feuerblick
04.01.2011, 10:10
außerdem muss er bei Krankheit für Dienstarztersatz sorgen, also rumfragen wer dies gerne machen möchteNicht überall zum Glück...

apple
04.01.2011, 12:24
Bei uns gibt es eine Liste, in der steht wer wann für wen im Dienst eingesprungen ist, sodass die die noch nicht oder vor langer Zeit vertreten haben, als erste gefragt werden, das geht eigentlich momentan ganz gut, oft meldet sich auch jemand von alleine

Feuerblick
04.01.2011, 12:26
Naja, wir haben ja den Rufdienst (der normalerweise für Konsile und OP-Assistenzen zuständig ist), der automatisch Diensthabender wird, wenn der Hausdienst ausfällt. Und für einen Rufdienst findet sich immer jemand. Insofern haben wir es vergleichsweise einfach...

Evil
04.01.2011, 19:02
Bei uns sind die Funktionen Assistentensprecher und Dienstplaner klar getrennt; falls ein Diensthabender ausfällt, regeln wir das untereinander oder im Akutfall kommt der Hintergrund rein (und Chef oder der Leitende springen als 2. Hintergrund ein).

Meine Aufgaben als einer von 2 Assistentensprecher bestanden in erster Linie darin, bei organisatorischen Problemen oder Unstimmigkeiten diese auszuräumen. Außerdem wurde ich von Chef immer in die Vorstellung von Bewerbern miteinbezogen, um diese mitzubeurteilen.
Unabhängig davon war ich noch gewählter Assistentenvertreter in der Ärztekonferenz der Klinik (Bla-bla-Sitzungen 2x jährlich, wo man aber frühzeitig geplante Neuerungen mitbekam) und EDV-Beauftragter (d.h. ich durfte mich mit unseren Technik-Fritzen herumärgern, wenn was nicht funktionierte, oder die Arztbriefsoftware verbessern).
Der andere Assistentensprecher war für den Urlaubsplan zuständig.

Regelmäßige Assistentenversammlungen haben wir NICHT durchgeführt, sondern immer nur bedarfsweise.
Dagegen habe ich aber regelmäßig (alle 2-3 Wochen) einen abendlichen Assistentenstammtisch organisiert, der meist gut besucht war :-party

Alles in allem nicht soo stressig; bei entsprechender Mehrarbeit bestand mein Chef auch darauf, das als Überstunden aufzuschreiben.

Die Niere
04.01.2011, 19:22
Für Ersatz musste ich als AA-Sprecher noch nie sorgen. Und selbst als Dienstplaner gab es andere Stellen, die die Entscheidungsgewalt dafür hatten.

gruesse, die niere

mainzer
04.01.2011, 20:12
im Akutfall kommt der Hintergrund rein und Chef oder der Leitende springen als 2. Hintergrund ein

selten so gelacht ;-) hehe...
haben zwar einen EXTREM netten chef - hatte ich an anderer stelle schonmal erwähnt und werbung für's haus gemacht - aber hintergrunddienste macht keiner der chefs in unserem haus...

musste neulich schon grinsen als ich einen unserer altgedienten oberärzte tagsüber in notarzthose rumlaufen sah...äh...verlaufen?!?! ;-)

Bille11
04.01.2011, 20:19
selten so gelacht ;-) hehe...
haben zwar einen EXTREM netten chef - hatte ich an anderer stelle schonmal erwähnt und werbung für's haus gemacht - aber hintergrunddienste macht keiner der chefs in unserem haus...

musste neulich schon grinsen als ich einen unserer altgedienten oberärzte tagsüber in notarzthose rumlaufen sah...äh...verlaufen?!?! ;-)

*grins* - *lebhaftes kopfkino hab*

Evil
05.01.2011, 13:10
selten so gelacht ;-) hehe...
haben zwar einen EXTREM netten chef - hatte ich an anderer stelle schonmal erwähnt und werbung für's haus gemacht - aber hintergrunddienste macht keiner der chefs in unserem haus...
So extrem nett kann Dein Chef dann nicht sein :-))
Mein Chef läßt es sich nicht nehmen, mindestens 1x im Monat einen Hintergrund-Dienst zu machen. In seinem letzten (vorgestern) ist er auch um Mitternacht für eine ERCP reingekommen.

Ist bei uns tatsächlich schon mal vorgekommen, daß der Diensthabende erkrankte und aufgrund Krankheit/Urlaub/Mutterschutz kurzfristig kein Assi einspringen konnte. Da hat der leitende OA dann den Vordergrund-Dienst gemacht und Chef für ihn den Hintergrund.

apple
06.01.2011, 20:17
Dagegen habe ich aber regelmäßig (alle 2-3 Wochen) einen abendlichen Assistentenstammtisch organisiert, der meist gut besucht war :-party


Den gibt´s bei uns noch zusätzlich und ist auch immer gut besucht :-))

apple
06.01.2011, 20:21
Für Ersatz musste ich als AA-Sprecher noch nie sorgen. Und selbst als Dienstplaner gab es andere Stellen, die die Entscheidungsgewalt dafür hatten.

gruesse, die niere
Bei uns weigert sich die nächst höhere Instanz, diese Entscheidungsgewalt anzuwenden, da wir ja alle erwachsen sind und das alleine können müssen, auch bei Urlauben müssen wir erst mal untereinander für Vertretung sorgen, erst wenn es keine Lösung gibt, wird ein OA eingeschaltet :-nix