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PsychoFan
13.01.2011, 21:12
Hallo,

Die Qual der Wahl: Aktuell stehe ich vor der Frage, ob ich mich privat krankenversichern sollte.

Wie ist Eure Erfahrung als Ärzte: Haben Eure privat krankenversicherten Patienten tatsächlich eine bessere medizinische Versorgung, als die gesetzlich krankenversicherten?

Meine Erfahrung aus der Psychiatrie und der Neurologie ist eher die, dass es umgekehrt ist. Klar - ein tägliches Shake-Hand mit dem Oberarzt, in der Neurologie sogar ein Einzelzimmer. Medizinisch jedoch ist die Qualität der Behandlung gleich oder sogar schlechter. Die privaten Kassen feilschen um jeden Euro - in der Psychiatrie um jeden Behandlungstag.

Bei den heutigen Liegezeiten von ein paar Tagen, bin ich bereit auf ein Einzelzimmer, eine bessere Verpflegung, die medizinisch fragwürdige Behandlung durch einen Heilpraktiker oder einen Small-Talk mit dem Chefarzt zu verzichten. Überspitzt dargestellt, habe ich eher die Sorge, dass ich irgendwann in einem hotelähnlichen Ambiente eines Einzelzimmers bei einem Glas Sekt und einer Portion Kaviar vorzeitig ablebe, weil die private Krankenkasse mir z.B. eine wirksame Chemotherapie verweigert hat.

Für Eure Meinungen wäre ich dankbar.

Robokopi
13.01.2011, 23:11
Wegen der gleichen Frage habe ich heute hier mal wieder reingeguckt. ;)

Nachdem ich nun ein Jahr als Assistenzarzt gearbeitet habe, könnte ich mich ja nun neuerdings auch wieder sofort (Kündigung GKV im Januar, in PKV ab April) versichern lassen. Meine Überlegungen:

Aktuell zahlen wir rund 310 Euro für die GKV. In 3 Monaten inklusive Arbeitgeberanteil mehr als 1800 Euro. Für eine Quartalskopfpauschale von 60 bis 100 Euro - je nach Krankenkasse. Leistung ist was anderes. Das für mich aktuell interessante, und das ist eigentlich nur Zahnarzt, ist ebenso nicht drin (ausgenommen der Vorsorge).

In der PKV habe ich ein Angebot für ca. 220 Euro Vollversicherungvertrag (Zähne zu 80%). Arbeitnehmeranteil 110 Euro. 200 Euro weniger.

Was dabei zu bedenken ist:

1. OHNE Krankentagegeld. Birgt ein gewisses Risiko, allerdings denke ich, ein überschaubares, vorausgesetzt, man hat 10000 Euro liquide zur Verfügung. 6 Monate dauert es nämlich, bis meine BU dank gelber Zettel-Klausel rückwirkend ab dem Tag der Krankschreibung die vereinbarte BU zahlt. Ich muss also in der Zwischenzeit nach den ersten 6 Wochen Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber knapp 4,5 Monate vorschießen, bis die BU das Geld rückfinanziert.

2. MIT 2000 Euro Selbstbehalt. Nun mag man denken, dass das auch Quatsch ist, alles selbst zu bezahlen, aber was zahle ich denn als gesunder junger Mensch außer besagten 65 Euro Zahnarzt im Jahr? Zudem kriege ich diverse ärztliche Beratungen und Leistungen über Bekannte, das Haus oder den Berufsstand kostenlos. Ich könnte auch 0 Euro Selbstbehalt bezahlen, allerdings werden die 2000 Euro dabei fast auf den Euro auf die Monatsrate umgelegt, so dass die Prämie knapp 390 Euro beträgt - Geld, dass ich der PKV ja nun nicht schenken muss, wenn ich gesund bleibe.

3. Wenn man dann doch voraussichtlich höhere Kosten haben würde - Wechsel des Tarifes dank uneingeschränktem Tarifwechselrecht in guten Kassen.

4. Beitragsrückerstattung bei Leistungsfreiheit kommt dazu. Bis zu 6 Monate Rückzahlung je nach Tarif und Zeitdauer der Leistungsfreiheit.

5. Alterrückstellung. Immerwieder hört man Horrorgeschichten, dass im Alter die Prämie überhand nimmt. Heute einen realen Bescheid eines 74 jährigen Rentners gesehen. Prämie 460, Altersrückstellung 390, effektiv 70 Euro PKV Krankenversicherung. Natürlich ist die Wahl der PKV entscheidend. Der Vergleich der Altersrückstellung in Prozent der Jahressume ist dabei entscheidend.

6. Nachteil freiwillig Versicherter in der GKV, denn das sind wir nun mal alle dank unseres Verdienstes. Als Bemessungsgrundlage wird nicht das Einkommen respektive die Rente genommen, sondern alle Einkünfte, auch Zinsen, Kapitaleinkünfte z.B. Fondsdividenden, Mieteinnahmen, Pacht.

7. Kinder. Kosten in der PKV zwsichen 50 und 100 Euro pro Kind. Weiß allerdings nicht, ob deren Kosten über meinen Selbstbehalt gezahlt werden. Klar ist die Familienversicherung für Kinder lukrativ, aber bei Milliarden Ausgaben durch eben diese wird das System kurz oder lang so nicht zu führen sein. Bürgerversicherung lässt grüßen.

8. Selbst wenn die PKV abgeschafft werden sollte: Hier hat man immer eine Option mehr. Kein Mensch wird den Wegfall der imaginären Kapitalkonten beschließen können. Wer weiß, was morgen ist, aber wenn es soweit kommt, dann wird es eine Möglichkeit des Wechselns in was auch immer geben. Und: Wie sind eigentlich die Leute versichert, die das PKV-Ende beschließen müssten, sprich die Politiker? Richtig, in der PKV.

Aktuell finde ich eigentlich keinen Grund, in der GKV zu bleiben. Klar wird auch die PKV teurer werden, aber hier ist zumindest der zwischen mir und der Versicherung geschlossene Vertrag bzw. Tarif bei guten Versicherungen nicht schließbar, heißt, das Leistungsspektrum bleibt gleich. Was weiß ich denn, was die GKV morgen wieder streicht oder zuzahlungspflichtig macht.

Was meint ihr?

Rico
13.01.2011, 23:43
1. OHNE Krankentagegeld. Birgt ein gewisses Risiko, allerdings denke ich, ein überschaubares, vorausgesetzt, man hat 10000 Euro liquide zur Verfügung. 6 Monate dauert es nämlich, bis meine BU dank gelber Zettel-Klausel rückwirkend ab dem Tag der Krankschreibung die vereinbarte BU zahlt. Ich muss also in der Zwischenzeit nach den ersten 6 Wochen Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber knapp 4,5 Monate vorschießen, bis die BU das Geld rückfinanziert. Und wenn Du nach 5 1/2 Monaten wieder arbeiten kannst? Dann zahlt die BU nix, oder?

7. Kinder. Kosten in der PKV zwsichen 50 und 100 Euro pro Kind. Weiß allerdings nicht, ob deren Kosten über meinen Selbstbehalt gezahlt werden. Klar ist die Familienversicherung für Kinder lukrativ, aber bei Milliarden Ausgaben durch eben diese wird das System kurz oder lang so nicht zu führen sein. Bürgerversicherung lässt grüßen.Wenn Du "über kurz oder lang" schreibst, dann ist halt die Frage ob Du in 30 Jahren Kinder planst oder in den nächsten 5-10 Jahren. Das Argument ist ja nicht neu und stand schon im Raum als ich vor 5 Jahren vor der Entscheidung stand - heute bin ich in Elternzeit und sowohl ich als auch mein Kind sind beitragsfrei bei der GKV versichert, wohingegen bei der PKV wir beide Beiträge zahlen müssten - was schon aufwändig werden kann, v.a. wenn man die Elternzeit über den Elterngeldanspruch hinaus ausdehnt.
Also ich würde gerade wenn in Deiner Familienplanung Kinder nicht ganz weit weg stehen eher nicht auf den Kollaps der GKV und das Ende der Familienversicherung spekulieren. :-meinung

John Silver
14.01.2011, 00:09
So sehe ich das auch. Solange die familiäre Situation nicht zumindest einigermaßen geklärt ist, ist die private Krankenversicherung nicht unbedingt die bessere Option. Wenn man verheiratet ist, wobei die Familienplanung mit sagenwirmal 2 Kindern abgeschlossen und der Ehepartner berufstätig ist - dann ist die PKV meist die bessere Lösung, weil man dieselbe Leistung für weniger Geld oder für gleiches Geld deutlich mehr Leistung bekommt; wenn aber nur einer der Ehepartner berufstätig ist, oder man noch gar nicht verheiratet ist, geschweige denn Kinder hat, dann sollte man sich wirklich gut überlegen, ob ein Wechsel in die PKV jetzt schon sinnvoll ist.

Angst davor, dass die PKV einen später im Stich lässt, weil eine teure Chemo o.ä. nicht bezahlt wird, halte ich für unbegründet. Im Gegensatz z.B. zu den USA verstehen sich die PKV hierzulande als eine Art Premium-Sektor; sie wollen sich von der GKV vor allem über das umfangreichere Leistungsangebot abgrenzen, und das beinhält sicher nicht nur Einzelzimmer mit Kaviar. Selbst wenn die Privaten es schaffen sollten, sich gegen die Angriffe aus dem linken Lager zu wehren und ihre Stellung als vollständige Krankenversicherer zu behalten, werden sie wohl kaum der GKV gleichgestellt sein (wollen). Wenn eine PKV eine Behandlung nicht bezahlen sollte, dann kann man ruhig davon ausgehen, dass diese Behandlung aus dem Katalog der GKV noch viel früher gestrichen würde.

Privatpatient zu sein, ist nicht zwangsläufig besser. Der einzige wirkliche Vorteil, den ich sehe, ist das Einzelzimmer - und das bekommt man auch mit einer Zusatzversicherung, ohne sich komplett privat zu versichern. (Ob ein Einzelzimmer wirklich wichtig ist, darüber mag man streiten - nach meiner Erfahrung als Patient will ich das unbedingt). Die Behandlung durch den Chefarzt ist nicht immer das Gelbe vom Ei, es kommt halt sehr auf den Chef an. Ansonsten haben wir als Ärzte bei den meisten Kollegen schon eine Art Privatbehandlung, auch wenn man gesetzlich versichert ist. Kollegen behandelt man eben etwas anders.

erdbeersoda
14.01.2011, 11:04
Ich hätte nach einem Jahr Berufstätigkeit nun auch die Möglichkeit in die Private zu wechseln, habe mich aber nach langem Überlegen und Informieren erstmal dagegen entschieden. Ich hatte mich bei Kollegen erkundigt, und ehrlichgesagt waren die meisten ziemlich zurückhaltend in ihrer Euophorie über die privater Versicherung. Mittlerweile fangen die PVK zunehmend auch an, über alle möglichen Leistungen zu feilschen, z.B. hatte die PVK einer Bekannten sich geweigert, das MRT bei V.a. Bänderriss zu bezahlen, da das MRT aufgrund von Metallrückständen aufgrund einer Schraube, welche ihr mal als Kind bei Fraktur eingesetzt aber wieder entfernt wurde, nicht auswertbar war. Insgesamt glaube ich, dass es sich als Mann schon lohnen kann, in die PVK zu gehen, da niedrigere Beiträge und auch doch oft bessere Leistungen (z.B. Zahnarzt). Als Frau sind die Beiträge deutlich höher und wenn man dann noch Elternzeit etc und Kind dazurechnet, lohnt es sich nicht. Ausserdem habe ich auch echt Angst vor der Beitragsentwicklung im Alter, wobei die GKV da natürlich auch immer mehr bei einem holen werden. Ich hab die Entscheidung vorerst mal auf Eis gelegt...

Muriel
14.01.2011, 12:34
PKV wäre mir viel zu teuer. Der einzige Vorteil: Zahnarzt (geh ich eh nicht hin :-))) und keine Wartezeiten im ambulanten Bereich. Letzteres ist durch den Zaubersatz "Guten Tag, ich bin ärztliche Kollegin, ich bräuchte mal..." aber auch gut zu umschiffen, wenn man in der GKV ist. Ansonsten sehe ich es aktuell bei guten Freunden (er PKV, sie freiwillig gesetzlich), da zahlt sie in der Elternzeit jeden Monat 300€, weil kein Anspruch auf Familienversicherung besteht, und jedes Kind noch mal 150€, sprich 600€/Monat ohne Einkommen. Bei unserer Konstellation (beide Partner GKV) haben weder ich in der Elternzeit noch unser Kind etwas gezahlt.

DoctorNew
14.01.2011, 12:40
Vom individuellen Beitrag sollte bei Vollzeitärzten die PKV eigentlich immer deutlich günstiger sein, als die GKV, sofern keine Risikozuschläge anfallen. Oftmals gibt es ja sogar vergünstigte Tarife für Ärzte. Problematisch erscheint mir es nur, wenn eine große Familie geplant ist. Man muss bedenken, dass ein Kind in der PKV meist auch "nur" 80€ im Monat kostet. Bei einem Kind z.B. sollte der günstigere PKV-Beitrag trotzdem den Wechsel rechtfertigen. Zudem ist der Wechsel in jungen Jahren durch das günstigere Risikoprofil wohl eher anzuraten, als ein später Wechsel.

Rico
14.01.2011, 13:36
Zudem ist der Wechsel in jungen Jahren durch das günstigere Risikoprofil wohl eher anzuraten, als ein später Wechsel.Dafür gibt es ja Anwartschaften, mit denen man sich seinen Gesundheitsstatus konservieren lassen kann, die gibt es schon ab 5€/Monat (+ggf Risikozuschläge).
Die Hälfte der Anwartschafts-Beiträge kann auf die Versicherungsbeiträge angerechnet werden wenn denn mal eine zustande kommt, bei manchen Versicherungen kriegt man die andere Hälfte z.B. als Büchergutschein zurück.

Das kann man überlegen, wenn man nach abgeschlossener Familienplanung doch in die PKV wechseln möchte, sowas vorher abzuschließen (v.a. wenn man merkt, dass der Meniskus langsam abbaut) - falls man dann doch nicht wechselt hat man halt verschmerzbare Verluste um die 60€/Jahr; falls man wechselt den günstigeren Tarif.

John Silver
14.01.2011, 16:16
Vom individuellen Beitrag sollte bei Vollzeitärzten die PKV eigentlich immer deutlich günstiger sein, als die GKV, sofern keine Risikozuschläge anfallen. Oftmals gibt es ja sogar vergünstigte Tarife für Ärzte.

Das gab's mal, zu der Zeit, als man noch Kollegen behandelte, ohne eine Honorarrechnung zu stellen. Heutzutage kostet ein Arzt die Versicherung praktisch genauso viel wie ein Normalsterblicher, weswegen die Tarife sich mittlerweile nahezu angeglichen haben; sog. "Arzttarife" lohnen kaum noch.

Evil
14.01.2011, 17:36
Für mich als unverheirateten ohne Kinderwunsch in der nächsten Zukunft ist die PVK derzeit deutlich günstiger als die Gesetzliche.
Allerdings habe ich auch schon seit frühesten Studi-Zeiten eine Anwartschaft gehabt, was die Beitragsgrenze ziemlich weit unten eingefroren hat.

Rumpelstilzchen
14.01.2011, 21:16
Ich bin nach einem Zwischenspiel in der gesetzlichen wieder zurück in die private Krankenversicherung und jetzt mit einem Rundum-sorglos-Tarif versichert und billiger dabei als freiwillig gesetzlich plus Zusatzversicherung.

Da aufgrund glücklicher Konstellationen der Rest meiner Familie bereits privat versichert ist, spare ich tatsächlich einiges.

Meine Versicherung bietet einen spezifischen Arzttarif an, von dem mir mein Vertreter/Berater ausdrücklich abgeraten hat, bei 1200 € Selbstbeteiligung im Jahr.

Ehemaliger User 05022011
14.01.2011, 21:29
Wegen der gleichen Frage habe ich heute hier mal wieder reingeguckt. ;)

5. Alterrückstellung. Immerwieder hört man Horrorgeschichten, dass im Alter die Prämie überhand nimmt. Heute einen realen Bescheid eines 74 jährigen Rentners gesehen. Prämie 460, Altersrückstellung 390, effektiv 70 Euro PKV Krankenversicherung. Natürlich ist die Wahl der PKV entscheidend. Der Vergleich der Altersrückstellung in Prozent der Jahressume ist dabei entscheidend.



und wie bekommt man das raus, gibt es da Tabellen wo dies angegeben ist und man diesbezüglich die Kassen vergleichen kann ? hast du vielleicht sogar einen Link ? ich dachte bis jetzt immer die Altersrückstellung ist gesetzlich vorgeschrieben und deswegen bei allen privaten KK gleich - falsch ?

DoctorNew
15.01.2011, 08:30
@Rico
Klar, die Anwartschaft ist eine gute Möglichkeit, die man, bei Interesse an einem PKV-Wechsel, machen sollte, um die Risikozuschläge zu minimieren.
Trotzdem decken die Anwartschaften ja nicht die kompletten Altersrückstellungen, was deine Beitragslast in den verbleibenden Jahren also noch erhöht. Zudem steigen die Beiträge ja auch im Alter, sodass es mit zunehmenden Alter im ungünstiger wird, zu wechseln.

@JohnSilver
Es stimmt, das Angebot der Ärztetarife ist im Vergleich zu früher deutlich schlechter geworden. Etwas günstigere Tarife lassen sich aber noch finden.
Auch im Standardtarif ist die PKV aber deutlich günstiger wie der Beitrag für einen freiwillig GKV-Versicherten. Wer natürlich viele Kinder möchte, oder eine Partnerin hat, die lange komplett bei den Kindern bleiben möchte bzw. man selbst das möchte, dann lohnt sich die PKV vermutlich nicht.

erdbeersoda
15.01.2011, 11:26
Ich sehe eins der größten Probleme in den steigenden Beiträgen im Alter, welche zweifelsohne trotz Altersrückstellungen erfolgen. Ich habe einige Kollegen, bei denen sich der Beitrag in nur wenigen Jahren mindestens um 30 Prozent erhöht hat, da kann man sich ja ausrechen, wo der vielleicht dann mal im Alter von 60 liegen wird. Die PVK locken halt erst mit niedrigen Beiträgen und erhöhen dann. Ich hatte einen ARtikel gelesen, dass sich die PVK finanziell nur für junge, gesunde, gutverdienende Männer lohnt oder für Beamten, für alle anderen ist es ein Minusgeschäft. Zudem müssen die eingesparten Beiträge im jungen Alter angelegt werden um davon dann später die höheren Beiträge finanzieren zu können. Finde das alles insgesamt eher etwas undurchsichtig und nicht vorhersehbar.

Ehemaliger User 05022011
17.01.2011, 22:59
f

5. Alterrückstellung. Immerwieder hört man Horrorgeschichten, dass im Alter die Prämie überhand nimmt. Heute einen realen Bescheid eines 74 jährigen Rentners gesehen. Prämie 460, Altersrückstellung 390, effektiv 70 Euro PKV Krankenversicherung. Natürlich ist die Wahl der PKV entscheidend. Der Vergleich der Altersrückstellung in Prozent der Jahressume ist dabei entscheidend.



also dein persönliches Beispiel kann so nicht stimmen - die Altersrückstellung ist keine individuelle Ersparnis, sondern es sparen sozusagen alle einer Gruppe für die Altersrückstellung und dann stiegt für alle im Alter der Beitrag nicht so stark, wie er ohne Altersrückstellung steigen würde - so erklären das die Versicherungsmakler, wenn man sie fragt wie hoch den die Altersrückstellung nun genau sei - eine persönliche Altersrückstellung von 390 € so wie du dies schreibst gibt es nicht bzw. ist dies nicht die Altersrückstellung

es gibt eine Möglichkeit bei der Krankenkasse einen bestimmten Betrag zu zahlen und dafür dann im Alter dafür weniger Beitrag - man zahlt da z.B. 25 € und im Alter zahlt man dann 50 oder 80 € weniger, der Hacken daran ist aber, dass man dann im Alter zum einen nicht mehr in einen anderen billigeren Tarif wechseln kann und zum anderen die 25 € Beitrag für diese Senkung im Alter auch weiter zahlen muss, tatsächlich die Einsparung also gar nicht so hoch ist - vielleicht hat dein 74 jähriger Rentner so etwas gemacht, aber für einen solche hohe Ersparnis wie du sie angibst muss er dann in seiner aktiven Arbeitsphase mehrere hundert € als Sparbetrag eingezahlt haben und die zahlt er jetzt immer noch - also bei nur 70 € monatlich kann der Beitrag im Alter gar nicht liegen

mich würde wirklich interessieren, wo man Daten zu dem von dir empfohlenen Vergleich "der Altersrückstellung in Prozent der Jahressumme" findet - kannst du dies bitte mal schreiben

emergency doc
17.01.2011, 23:26
Ich bereue inzwischen in die private gegangen zu sein. Mittlerweile zahle ich monatlich 850€ für mich, meine Frau (in der Elterzeit und ohne Job, da Vertrag ausgelaufen ist) und unseren Sohn, und im Mai kommt noch ein kind dazu, macht dann insgesamt 1000€. Gut, da gehen noch ca. 220€ Arbeitgeberanteil von ab, aber das ist schon echtes hartes Geld. Dafür könnte man sich locker in der GKV noch privat zusatzversichern.
Leider bin ich schon gut 10 Jahre aus der GKV raus, darum kann ich nicht mehr zurück.

emergency doc
17.01.2011, 23:28
mich würde wirklich interessieren, wo man Daten zu dem von dir empfohlenen Vergleich "der Altersrückstellung in Prozent der Jahressumme" findet - kannst du dies bitte mal schreiben

Ich nehme an, die Daten stammen aus irgendwelchen Verkaufs-Lock-Unterlagen eines Vertreters. Auf solche schönen Zahlen bin ich damals auch reingefallen.

Ehemaliger User 05022011
17.01.2011, 23:58
Ich bereue inzwischen in die private gegangen zu sein. Mittlerweile zahle ich monatlich 850€ für mich, meine Frau (in der Elterzeit und ohne Job, da Vertrag ausgelaufen ist) und unseren Sohn, und im Mai kommt noch ein kind dazu, macht dann insgesamt 1000€. Gut, da gehen noch ca. 220€ Arbeitgeberanteil von ab, aber das ist schon echtes hartes Geld. Dafür könnte man sich locker in der GKV noch privat zusatzversichern.
Leider bin ich schon gut 10 Jahre aus der GKV raus, darum kann ich nicht mehr zurück.

aber hast du mal gerechnet, was du in der gesetzlichen zahlen würdest, die ist ja auch nicht billig - aber im Grunde hast du schon recht, privat versichert ist schon ein großes Rosiko

und doch du kommst zurück - du musst einfach mal ein Jahr Teilzeit arbeiten, so dass du wieder unter der Beitragsbemessungsgrenze liegst

die 220 € Arbeitgeberanteil scheinen zu niedrig, denn von dem Beitrag für die Kinder bekommst du auch die Hälfte vom Arbeitgeber solange wie du Kindergeld beziehst ( weiß ich von meiner Mutter, die für mich auch immer was vom Arbeitgeber für meine priv. studentische Krankenkasse bekam)

emergency doc
18.01.2011, 00:22
aber hast du mal gerechnet, was du in der gesetzlichen zahlen würdest, die ist ja auch nicht billig - aber im Grunde hast du schon recht, privat versichert ist schon ein großes Rosiko

und doch du kommst zurück - du musst einfach mal ein Jahr Teilzeit arbeiten, so dass du wieder unter der Beitragsbemessungsgrenze liegst

die 220 € Arbeitgeberanteil scheinen zu niedrig, denn von dem Beitrag für die Kinder bekommst du auch die Hälfte vom Arbeitgeber solange wie du Kindergeld beziehst ( weiß ich von meiner Mutter, die für mich auch immer was vom Arbeitgeber für meine priv. studentische Krankenkasse bekam)

Also als Alleinverdiener kann ich es mir absolut nicht leisten, Teilzeit zu arbeiten. Und klar krieg ich vom Arbeitgeber auch was für die Kinder, aber eben nur bis zu der Höchstgrenze von 50% der GKV-Höchstsumme. (wird sich ja jetzt auch ändern, wo der Arbeitgeberanteil eingefroren wurde.)

Ich bin ja eigentlich zufrieden, der Schutz ist gut usw., aber es ist halt echt teuer. Man sollte nicht blind auf die Versicherunsgvertreter hören, sondern sich ausrechnen, wie es ist in 10 Jahren, in 20 Jahren, mit Kindern etc.
Ich hab angefangen mit 154,- DM im Monat, bin inzwischen bei ca. 350,-€.
Dasselbe für meine Frau, und ca. 160,- für ein Kind. In der GKV würde ich ca. 550,- zahlen. Eine private Zusatzversicherung mit Einbett-Tarif kostet ca. 50,- im Monat.
Das sind nämlich Zahlen, die einem ein Versicherungsvertreter nicht erzählt. Dann ist es nämlich eben NICHT mehr billiger privat versichert zu sein. Wenn man das wegen dem Versicherungsschutz trotzdem will, ist ja gut, aber lasst euch nicht mit dem Geldargument locken, das ist Blödsinn!!!

Ehemaliger User 05022011
18.01.2011, 00:54
Eine private Zusatzversicherung mit Einbett-Tarif kostet ca. 50,- im Monat.


und hat man dann damit auch die Chefarztbehandlung mit drin ?