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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was kostet das Studium?



Sebastian1
08.03.2003, 21:46
Hi,

mich würde mal interessieren, ob jemand von euch Infos dazu hat, was ein Medizinstudium durchschnittlich kostet und wie sich die Kosten zusammensetzen. Ich meine jetzt nicht eure persönliche geldbörse, sondern: was zahlt Vater Staat im Schnitt für die Ausbildung eines Arztes von der ersten Vorlesung bis zur Approbation?
Weiss wer was?

Gruß,
Sebastian

airmaria
09.03.2003, 02:06
mh... bin zu faul zum suchen, meine mich aber an eine Tabelle im Spiegel von vor einigen Jahren erinnern zu können:

da war Medizin mit ca. 300.000 DM als teuerstes studium von Staatsseite aus gesehen angegeben.

"Mary" airmaria

ClooneyGeorge
09.03.2003, 09:43
Hm, an den Infotagen der Uni Köln zeigten sie eine Tabelle mit schlappen 500.000 DM Ausbildungskosten...habe noch was anderes gefunden. (Stand 2000)


Ein Akademiker kostet den Staat durchschnittlich 100 000 Mark

Köln (dpa) - Fast 100 000 Mark lässt sich der Staat im Durchschnitt die
Ausbildung eines Universitätsstudenten kosten. Nach einer Übersicht des
Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln vom Mittwoch reicht die Spanne
von mehr als 400 000 Mark für ein Medizinstudium bis zur Ausbildung von
Juristen, Ökonomen und Soziologen, die mit durchschnittlich
46000 Mark am
billigsten ist. Erhebliche Unterschiede gibt es auch zwischen den Kosten für ein Universitäts- und ein Fachhochschulstudium. So gebe der Staat für die Ausbildung eines Ingenieurs an der Universität 117 000 Mark aus, während an den Fachhochschulen das Ingenieurstudium nur 49 000 Mark kostet.

Da die Studenten ihr Examen heute fast ein Semester früher ablegen als vor zehn Jahren, seien die Kosten für einen Akademiker real gesehen sogar gesunken, stellt das unternehmernahe Institut weiter fest. Im Durchschnitt
legen Studenten heute mit 28 Jahren ihre Prüfung ab.

Rugger
09.03.2003, 09:48
Original geschrieben von ClooneyGeorge
...reicht die Spanne
von mehr als 400 000 Mark für ein Medizinstudium... Das kann ich mir nicht vorstellen! (Oder werden zum Beispiel die Gehälter der Profs ausschließlich der Lehre zugerechnet, ohne Berücksichtigung der kilinischen und forscherischen Tätigkeit??!) Jedenfalls würde ich die Kosten / Nutzen Rechnung für recht miserabel halten... Angesichts der Qualität so mancher Lehrveranstalltung...

Rugger

June
09.03.2003, 10:02
Ich glaube kaum, daß die Gehälter der Profs den Kostenunterschied ausmachen, denn sonst wäre es ja nicht zu erklären, warum ein Jurastudium sooo viel günstiger ist!
Die June

Neujahrsrakete
09.03.2003, 10:09
Das sind spannende Zahlen.
Damit lässt sich also in etwa die Verschwendung, die der Staat sich mit sinnloser Ausbildung leistet, errechnen.
Obwohl man ja jetzt nicht jeden ins Ausland abwandernden Mediziner und nicht jeden Arzt, der nicht in direkter ärztlicher Tätigkeit arbeitet, als Vollverlust zählen darf, nur weil er in Deutschland studiert und somit Kosten verursacht hat.
Der erste Fall (Abwandern ins Ausland) wäre dann eben als Entwicklungshilfe oder als milde Gabe an ein anderes Land zu sehen.
Der zweite Fall (Arbeiten in medizinfernen Bereichen) hätte auch eine Ausbildung erfordert. Aber eventuell hätte eine kostengünstigere Ausbildung es auch getan.

Aber weils Spaß macht, hier eine schnelle Milchmädchenrechnung:
wenn von den pro Semester zur Verfügung stehenden Studienplätzen (ca. 2200?) nur maximal 1000 zu ärztlicher Tätigkeit in Deutschland führen, kann man also pro Jahr 2200 "Medizinstudien" als primär nicht erforderlich ansehen.
2200 x 400.000 DM = 880.000.000 DM

880.000.000 DM minus die Kosten, die eigentlich nicht mitgerechnet werden dürfen (siehe oben)

-----> Da bleibt bestimmt immer noch die satte Summe von ca. 500 Mio. DM, die verschwendet wird.

Bravo, ihr Politiker sämtlicher Parteien!!!!!




Rakete

Kerstin18
09.03.2003, 19:26
...uns wurde zu Beginn des Studiums auch erzählt, dass ein Medizinstudium so ca. 400 000 bis 500 000 Mark kostet. Ganz schön heftig.
Aber mich würde echt mal interessieren, wo das viele Geld letztendlich hängenbleibt.