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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tragödie PreussAG



noodles
08.03.2003, 22:19
Tragisches ereignete sich heute abend in der PreussAG Arena: Wladimir hat sich legen lassen, und dass auch noch auf so simple Weise.... die Boxleistung war unter aller Sau. Na gut, die Brüder sind nicht gerade gute Boxer, aber ich dachte bei dem körperlichen Vorteil würde Klitschi den 11 Jahre älteren Papa den Staub vom Kinn wischen.... so kanns gehen!
Noch mehr Faustkämpfer hier:-)?

noodles
Out.

Neujahrsrakete
08.03.2003, 23:10
Ich kann mich vor Trauer kaum noch halten :-sleppy :-sleppy :-sleppy
Nix für ungut, aber ich kann dem Leistungssport rein gar nichts abgewinnen. Seien es meine persönlichen "Highlights der irrsinnigen Sportarten" (Auto-/ Motorradrennen und Boxen), oder sogar schöne Sportarten, in denen es dann aber nur noch um Bruchteile von hunderstel-Sekunden geht.
Leistungssport ist meiner Meinung nach zum großen Teil ein völlig wertloses, dennoch künstlich hochgezüchtetes und krankhaft überfinanziertes Massenspektakel.


Rakete

airmaria
09.03.2003, 01:42
@Neujahrsrakete

Naja, das sehe ich natürlich völlig anders: der Mensch hat ein Grundbedürfnus, sich zu messen und zu vergleichen!

Ob es eben dabei um körperliche Leistungen oder geistige geht, das gab es immer schon und glücklich sei der, der sich an den guten alten Sokrates dabei halten darf!

Interessanterweise akzeptieren diejenigen, die dann auf dem ein- oder anderen Gebiet nicht ganz mithalten können, die Begeisterung oder einfach das Vorhandensein dieser oder jener Qualität nicht und verunglimpfen diese.

Das kann natürlich noch auf andere "Leistungen" wie Aussehen oder Ähnliches projeziert werden:
der/die Dicke/n ist/sind dick, weil sie gesünder Leben, lustigere Menschen sind... und die anderen sind krankhaft, haben alle Bulemie und sehen natürlich total beknackt aus, mit Ihrem scharfen Beckenkamm...

Leben und leben lassen!

:-)) :-)) :-))

"Mary" airmaria

Neujahrsrakete
09.03.2003, 09:45
Interessanterweise akzeptieren diejenigen, die dann auf dem ein- oder anderen Gebiet nicht ganz mithalten können, die Begeisterung oder einfach das Vorhandensein dieser oder jener Qualität nicht und verunglimpfen diese.

Ich finde, daß Autorennen und der Boxsport da irgendwie Ausnahmen sind. Diese Sportarten kann (sollte?) man auch beknackt finden, wenn man andere sportliche Leistungen anerkennen kann.
Ich kann in keiner Sportart auch nur auf Stadtmeisterschaftsniveau mithalten, trotzdem kann ich die Leistungen sehr vieler Sportler ziemlich neidlos anerkennen. Als ich ein Jahr in Japan war, konnte ich mich für das Sumoringen begeistern, und auch einige andere Sportarten finde ich gut. Aber trotzdem bleibe ich bei meinen Meinungen aus dem ersten Posting.
Jeder Autobahnarbeiter oder Müllmann verrichtet wertvollere Arbeit als ein Sportler, der permanent einen Ball von A nach B befördert, der sich in irgendwelchen Kanälen auf Schlitten den Hang runterstürzt, der sich die Rübe kaputthauen lässt, der verblödet aufs Gaspedal drückt, der auf dem Pferd sitzend über Hindernisse springt, der .......................(weitere Beispiele sind möglich).
Warum ist es soweit gekommen, daß Sportler oft Multimillionäre sind? Berufssportler könnten doch einen ganz normalen Stundenlohn bekommen, denn nichts macht ihre Leistung so wertvoll, daß sie Millionen dafür verdient hätten.


Rakete

noodles
09.03.2003, 12:19
Naja, das Attribut "Leistungssportler" ist ja nicht gleich mit einem dicken Bankkonto verbunden, es liegt halt nur daran wie Medienträchtig eine Sportart ist. Und mal ehrlich, ich fände es toll wenn ich z.B. fürs Taekwondo 1mio bekommen würde:-), aber da bin ich einfach in der falschen Sportart:-). Ich nehme an das deine Antipathie vornehmlich aus den unverhältnissmäßig hohen Gagen der Sportler resultiert, kann ich verstehen, nur an deren Stelle fänd ich das einfach geil... ich gönne es jedem so Geld zu verdienen, weil die Sportler einfach Schwein gehabt haben im Leben.
Niemand beginnt ja den Leistungssport aus finanziellen Gründen, denn dann hätte man nicht das Durchhaltevermögen, zudem verdient man ja nicht überall so viel wie z.B. im Fußball oder Formel 1(finde ich übrigens spannend:-) )....(Triathleten, Taekwondo, Ruderer, etc... die sind wahrlich keine Werbeträger und daher auch rechte "Normalverdiener").
Trotzdem schade mit Wladimir, ich hätt nicht gedacht das der Kerl den Riesen umballern würde...(Kann es sein das hier wenige Boxer sind:-) )


noodles
Out.

Rugger
09.03.2003, 12:49
Original geschrieben von noodles
(Kann es sein das hier wenige Boxer sind:-) ) Ja, das kann schon sein... :-)) :-)) :-top

R.

Neujahrsrakete
09.03.2003, 13:26
Profiboxen (oder das, was man so im Fernsehen sieht, wenns so Megagroßspektakelwettkämpfe sind) finde ich beknackt. Aber sollen sie ruhig kämpfen, schließlich gehen ja zwei erwachsene Menschen freiwillig in den Ring.
Aber neulich hat mir ein Bekannter sehr glaubhaft erzählt, daß das Hobbyboxen wohl ganz gut sein muß und daß man sich da auch nicht so brutal auf die Birne drischt.
Egal, soll ruhig jeder boxen, wenn's glücklich macht. Ich lasse es aber trotzdem sein :-D

Rakete

Lava
09.03.2003, 17:13
Wer mal dieses beknackte Promi Boxen auf RTL gesehen hat, weiß, was Profis da leisten! Ich finde Boxen faszinierend. Diese Sportart verlangt sowohl Kraft, als auch Kondition, Technik, Taktik, Schnelligkeit und Cleverness! Das ist mehr als nur Schlagen. Selber geboxt habe ich allerdings nie. Tut zu sehr weh, schätze ich :-D Judo hat mir schon gereicht.
Den Kampf habe ich leider nicht gesehen. War einfach zu müde nach der ITB gestern...

ClooneyGeorge
09.03.2003, 17:38
Jeder Autobahnarbeiter oder Müllmann verrichtet wertvollere Arbeit als ein Sportler, der permanent einen Ball von A nach B befördert...


Nun Neujahrsrakete, dass kann man absolut nicht vergleichen.
Du hast sicher schon das Zitat "Panem et circenses" (Brot und Spiele) gehört...ich persönlich liebe es mal abends das ein oder andere Fussball-/Basketballspiel zu schauen, auch mal ins Fussballstadion zu gehen oder ein Eishockeyspiel der Haie anzuschauen.
Der Sport (vorallem Fussball) ist ein nicht zu unterschätzender Teil unserer Kultur, mittlerweile hab ich das Gefühl das selbst Frauen das akzeptiert haben ;-) , wenn ich mich so an die Café´s und Kneipen in Köln während der Weltmeisterschaft erinnere.
Viele Sportler haben auch eine gewisse Vorbildfunktion (ob sie die auch alle wahrnehmen sei mal dahingestellt).
Ich hab selbst 10 Jahre Fussball gespielt und war als Kind stets ein grosser Fan von Jürgen Klinsmann und Lothar Matthäus :-blush , man könnte sagen sie waren fast Idole für mich, naja als Kind ist man da ja sehr naiv, ich wusste über die zwei kaum was, fand sie aber Fussballerisch sehr inspirierend.
Worauf ich hinaus will...schau dir mal an wieviele Leute jedes Wochenende in Fussballstadien sind, sich ein Spiel im Fernsehen anschauen, was Leistungssport für die Völkerverständigung beiträgt (Italiener, Türken, Deutsche, Portugiesen, alle haben hier friedlich miteinander gefeiert).
Mir ist es lieber das zwei Länder sich sportlich statt militärisch messen. (wie Noodles meinte, es liegt in der Natur des Menschen sich mit anderen messen zu wollen)

Was die Gehälter angeht, nun, da geb ich dir Recht, völlig unverhältnismässig....allerdings muss man sich fragen wieviele Leute bei uns in Deutschland mit dem Leistungssport soviel Kohle scheffeln und was für einen Weg hinter sich haben.
Denen gönne ich es lieber als irgendwelchen Topmanagern, wie war das noch, zehn führende Manager der Deutschen Bank haben im letzten Jahr zusammen 80 Millionen Euro verdient ?!

Naja, was das Boxen angeht....da liefern die Deutschen seit Max Schmeling nicht mehr allzuviel. (Traumtänzer wie Henry Maske oder Axel Schulz kann man in der Pfeife rauchen, Vitali Klitschko find ich allerdings nicht schlecht)
Dann doch lieber alte Kämpfe von Mohammed Ali, der Mann wusste wie man die Massen gegen sich aufbringt...
Achja, früher war Wrestling auch mal genial :-)

:-top


P.S.: Damit wollte ich keinen Müllmann oder dergleichen diskreditieren...ich hab vor denen nicht weniger Respekt als vor einem Arzt...

jojo
09.03.2003, 17:58
da will ich mich doch auch mal einschalten...

ein freund von mir beitreibt eishockey auf leistungssportebene, und ich muss sagen ich hab höchsten respekt vor ihm, da er jetzt mit mir abitur macht. er ist sicher nicht der beste (ist aber auch fast unmöglich) aber was er zu leisten hat ist schon beachtlich.er hat 2 spiele + 4x training pro woche und dazu kommt noch, dass er mit der nationalmanschaft sehr oft längere zeit weg ist. nebenzu spielt dann noch bei nürnberg und da noch abitur nebenher zu machen....respekt.
es ist ist sicher seine eigene entscheidung, aber ich find man sollte auch die umstände betrachten, bevor man einen leistungssportler beurteilt.
:-meinung servus, der jojo

Kerstin18
09.03.2003, 19:52
Hi ihr Sportler,

ich denke auch, dass zunächst mal nicht das grosse Geld lockt, das man als Sportler verdient. Oder ist von euch jemand als 7/8 jähriger Knirps in den Fussball- oder Tennisverein gegangen mit dem Ziel, mal Leistungssport und damit gross Kohle zu machen? Ich glaube mal eher nicht. Zunächst steht der Spass am Sport im Vordergrund. Und nur ganz wenigen ist doch letztendlich vergönnt, ihr Hobby, den Sport zum Beruf zu machen. Und selbst dann ist nicht gesagt, dass man richtig viel Geld kriegt. Das geht nur, wenn die Öffentlichkeit dran interessiert ist. Z.B. beim Skispringen. Früher haben das nur ganz wenige geguckt und da haben die Jungs echt nicht viel gekriegt. Heute ham die 'nen Schmitt und 'nen Hannawald, die die Leute begeistern, das ganze ist ein Riesenspektakel im TV und erst dann kommt das Geld zum Zug.
Und was man auch nicht ausser acht lassen sollte...Leistungssport kann man nicht ewig machen. Da muss man schon schauen, dass man in den wenigen Jahren was zusammen bekommen. Wenngleich ich's natürlich nicht gut finde, wenn ein Fussballer z.B. 5 Millionen im Jahr verdient. Eine würde es auch tun.

@Clooney: Du hast echt verdammt recht, dass Sport, z.B. Fussball zur Völkerverständigung beiträgt. Wenn ich nur dran denke wieviele Leute ich dadurch kennengelernt habe, weil ich Fussball mag und übrigens auch Jürgen Klinsmann-Fan war ;-) (und noch bin!!! :-top ).
Und ausserdem, habt ihr schonmal geschaut, was für Leute im Fussballstadion sind? Da sind auch ganz viele dabei, deren Lebensaufgabe der Fussball und ihr Verein sind. Ist zwar im Grund genommen traurig, aber besser so 'ne Aufgabe zu haben, wie gar keine.

Sportliche Grüsse,
Kerstin

hobbes
10.03.2003, 01:21
zu diesem Thema habe ich zwei divergierende Einschätzungen.

Zum einen kann mich durchaus für diesen Leistungssport begeistern und ihm auch einen Sinn zugestehen. Sport ist Unterhaltung. Und Sport ist halt eben eine allzu menschliche Leistungsschau, welche sich zumindest in einem Rahmen abhält, der für Dritte nicht schädlich ist. Also was solls.

Zum anderen aber stören mich auch die uberirdischen Gehälter gewisser Berufssportler. Nicht weil ich neidisch wäre. Das ist es nicht. Aber ich muss feststellen, dass viele Sportarten, wo sehr viel Geld im Spiel ist sehr langweillig geworden sind. Es steht nicht mehr das Können des Sportlers im Vordergrund, sondern praktisch nunmehr die Finanzkraft des Investors.
Eine ganze Saison Formel 1 mit einer derartigen Schumi-Dominanz wie letztes Mal ist schlicht und einfach langweilig. Damit zerstört sich eine Sportdisziplin selbst.
Eine Kompetition im Fussball wo Spieler egal welcher Nation praktisch frei austauschbar geworden sind und wie Aktien gehandelt werden ist auch langweilig. Einmal spielt so ein hochbezahlter moderner Sklave da und einmal dort - entscheidend ist einzig das taktische Kalkül und die Finanzen des betreffenden Vereins. Es geht hier - selbst bei Nationenspielen wie EM oder WM - nicht mehr um ein Wettspiel - das ist reines Geschäft. Auch solches empfinde ich schlicht als langweilig.

:-meinung

Neujahrsrakete
10.03.2003, 09:00
Gut, ich gebe zu, daß ich die Sache mit dem Leistungssport in meinen Postings etwas negativ gesehen und beschrieben habe.
Natürlich gibt es viele Sportarten, in denen sich Leistungssportler mühsam selbst finanzieren müssen und sehr viel leisten.
Es war also nicht fair, alle Leistungssportler in einen Topf zu werfen.
Trotzdem, oder gerade wegen dieses Ungleichgewichts zwischen den unterschiedlichen Sportarten, kann ich den medienwirksamen, hochgepowerten, künstlichen Sportereignissen (Sponsoren hier, Doping da, versklavte Fußballer (wie es hier jemand genannt hat)) gar nichts abgewinnen.

Rakete