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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sonderantrag auf Durchschnittsverbesserung?



Siebenschläfer90
31.01.2011, 23:31
Hallo!
Kennt sich jemand von euch mit den Chancen von Sonderanträgen zur Verbesserung der Abidurchschnittsnote aus?
Ich möchte so einen stellen und wüsste vorher gerne, ob es tatsächlich Menschen gibt, die ihn schon bewilligt bekommen haben...

Ohne verbesserte Durchschnittsnote habe ich kaum eine Chance auf einen Studienplatz und ich meine auch, dass ich gute Gründe habe, den Antrag zu stellen.
Andererseits sagt mir der selbstkritische Teil meines Innenlebens, dass ich einfach eine verdammt faule Schülerin war. Und ich habe Angst, dass diejenigen, die über meinen Antrag zu befinden haben, das, was ich als "ungewöhnliche Härte" empfinde, noch als vertretbar einstufen.

Also, bei mir gehts um folgendes: Ich habe mit 2,0 Abi gemacht. Etwas behindert wurde das Unternehmen Abitur durch eine richtig fiese Kieferzyste, so dass ich im Krankenhaus lag, als meine Freunde Mündliches hatten. Aber das tut eigentlich nix zur Sache, ist nur so meine persönliche Ausrede.

Worum es eigentlich geht ist, dass ich chronisch krank bin und recht viel Unterricht verpasst habe. Das zweite Halbjahr der elf war ich kaum in der Schule. Kein Zeugnis- keine Versetzung. Von der zweiten Runde der 11 war ich dafür das erste Halbjahr fast nur in Kliniken.

Danach, also 12 und 13, war ich zwar oft, aber nie dauerhaft krank. Was allerdings dazukommt: Unabhängig von der Grunderkrankung hatte ich eine massive Schlafstörung. Ich hab den Unterricht einfach verpennt. Klausurtermine, Hausaufgaben- das ist alles an mir vorbeigegangen. Die mündlichen Noten waren auch ziemlich mies.
Allerdings konnte die Verdachtsdiagnose Narkolepsie nicht bestätigt werden. Richtig freuen konnte ich mich darüber nicht, weil ohne richtige Diagnose auch die Atteste etwas schwammig ausfallen, und die habe ich gebraucht. Lehrer tolerieren es verständlicherweise etwas besser, wenn man für solche Macken eine "Erlaubnis" vom Arzt hat.

So, das wäre mein Fall von "außergewöhnlicher Härte". Jetzt muss meine Schule ein Gutachten dazu schreiben, meine Ärztin auch.

Aber wie bringt man seine Lehrer (bzw. Ex-Lehrer :-) ) zu so was???
Was ist, wenn die sich weigern? Bei einigen sehe ich da keine Probleme. Aber andere... ich habe schon meine ganze Schulzeit die Extrawurst gespielt.

Hat jemand Erfahrungen mit sowas? Wie bringt man Lehrer dazu, sich mit einer ehemaligen Schülerin auseinanderzusetzen (=unnötige Arbeit).

Und immerhin muss ich ja dann wohl auch meine Krankengeschichte offenlegen. Das werden sicher keine schönen Gespräche.

Aber das ist mir der Studienplatz wert. Für irgendwas muss es sich ja gelohnt haben, wieder einigermaßen gesund zu werden ;-)

Entschuldigt mein ausführliches Geschwafel, ich kann mich schlecht kurz fassen. Und es ist ja auch kompliziert.

Würde mich freuen, wenn jemand über Erfahrungen berichten kann.

Grüße,
Dani

Ehemaliger User 05022011
31.01.2011, 23:42
zu deiner Situation kann ich wenig sagen, ich weiß nur, dass es verdammt schwer ist das durchzubekommen, ich habe einen Freund der war Spitzensportler und deswegen auch kaum da - die Schuldirektorin hat ihm sofort bestätigt und alle Lehrer haben dies gestützt, dass sein Abi besser ausgefallen wäre, wenn er diese außerordentliche Belastung nicht gehabt hatte , hat nichts genutzt, die ZVS war der Meinung irgendetwas in dem Schulgutachten reicht nicht aus (haben ihn nicht mal informiert darüber, so dass auch keine Nachbesserung von ihm gegenüber der Schule angefordert werden konnte, die das sicher sofort gemacht hätten)

Rico
31.01.2011, 23:56
Für das Schulgutachten ist halt wichtig, das rauskommt, dass Du durch die Krankheit schlechter geworden bist als Du zuvor warst. Bei hochschulstart liest sich das so, als würde man einen maximal auf einen vorher vorhandenen Durchschnitt anheben.
Hattest Du mal einen Durchschnitt der besser war als 2,0? Falls nicht wird das wohl nicht viel bringen, wenn man's genau nimmt würde eine Verbesserung auf 1,8 jetzt auch noch nicht der Druchbruch sein, wenn man schaut wo die NCs liegen... also ist eher die Frage ob Du mal einen Schnitt von 1,6 oder besser hattest.

mahlzahn
01.02.2011, 01:00
ich stimme rico da zu. hochschulstart möchte, um einen solchen antrag statt geben zu können, gerne klar nachvollziehbar erkennen können, dass die noten in zeitlicher nähe mit dem einbruch der beeinträchtigung gefallen sind. in so einem fall könnte dann die note einfach nach oben korrigiert werden.

dies nachweislich darzulegen könnte das hauptproblem darstellen.

ich habe aber die erfahrung mit lehrern gemacht, dass sie den schülern äußerst ungern eine zukunft verbauen. ihnen sind zwar die hände gewissermaßen gebunden was die notengebung angeht, aber sie wollen eigentlich doch nur das beste für ihre schüler, auch wenn es aus schülersicht nicht immer so aussieht. die mündlichen noten waren zwangsläufig schlecht, aber häufig müsste es eigentlich als "nicht bewertbar" notiert werden und aus der gesamtwertung für die zeugniszensur rausfallen, weil nicht repräsentativ genug.
wenn du einige deiner ex lehrer dazu bringen kannst dir das in ausgebauter form in ein gutachten einzubauen wäre es schonmal gut.

vielleicht kannst du sie auch dazu bringen schriftlich niederzulegen, dass die endnoten zu deinen ungunsten ausfallen mussten, weil die lehrer nach erbrachter leistung benoten mussten, und krankheiten (und die damit in verbindung stehenden beeinträchtigungen) nicht berücksichtigt werden KONNTEN und somit wissentlich noten gegeben wurden die nicht deinem können entsprachen. dein können war natürlich auch für die lehrer zeitlich klar erkennbar ab dem eintritt verschiedener erkrankungen beeinträchtigt.

triff dich doch mal mit einem ex-lehrer zu dem du den besten draht hattest und erzähl ihm was du von denen willst. mein mathelehrer würde zum beispiel fast alles unterschreiben was ich ihm auf den tisch lege :-))

achja: du solltest am besten ein datum finden, an dem du alles festmachst. sprich ein datum mit dem du gut argumentieren kannst, also ab wann deine noten besonders durch die beeinträchtigung schlechter geworden sind. die lehrer müssen das nachvollziehen können damit sie es dir schriftlich geben.
vielleicht findest du auch eine zeitspanne in der du dich deinem normalen leistungsniveau angenähert hast, also wo es keine oder wenig beeinträchtigungen gab.
und wenn lehrer dir in bestimmten punkten während des gesprächs einfach so mal zustimmen, dann sag ihnen dass es wichtig für dich wäre, dies schriftlich von ihnen zu bekommen. lehrer sind auch nur beamte.

wünsche dir viel erfolg

Rettungshase
01.02.2011, 01:29
Das wird jetzt ein bisschen offtopic, denn ich kenne mich mit dem Härtefallantrag nicht besonders gut aus (abgesehen von Menschen, die so schwer krank sind, dass es ihnen aufgrund ihrer Lebenserwartung oder drohenden Behinderung nicht zuzumuten ist, das Studium zu einem späteren Zeitpunkt zu beginnen):
Ich wünsche dir ehrlich, dass du mit dem Antrag durchkommst und dir deinen Traum erfüllen kannst. Noch mehr hoffe ich allerdings, dass du mittlerweile wieder gesund bist, denn es kann enorm schwierig sein, den Belastungen des Studiums stand zu halten - ganz besonders wenn man körperlich sowieso nicht vollkommen auf der Höhe ist. Das ist mitunter noch mal eine ganz andere Herausforderung als du sie von der Schule kennst.

Es wäre sehr ärgerlich, wenn du all diese Bürden auf dich nimmst, vielleicht sogar Erfolg hast, um dann festzustellen, dass du den Stress doch nicht durchstehst.

Ich sage das, weil ich selbst einige Kommilitonen habe, die regelmäßig in Kursen zusammenbrechen und es tut mir sehr Leid zuzusehen, wie sie sich so quälen.

Ich wünsche dir alles Gute!

Siebenschläfer90
09.02.2011, 22:26
Erstmal danke für eure Antworten.
Ja, ob ich die Belastung durchstehe, ist halt auch noch eine entscheidende Frage... Meine Ärztin meldet Zweifel an, unterstützt aber den Antrag. Voraussetzung ist, dass ich das Pflegepraktikum vorher mache. Im Moment betreue ich im FSJ Demenzkranke- sehr viel anstrengender kann es eigentlich nicht werden :-)

Eine Verbesserung auf 1,8 oder 1,7 würde mir schon helfen! Damit habe ich in Frankfurt im AdH dank Pflegepraktikum und 14 Punkten im Bio-LK einigermaßen Chancen.

Übel ist eben, dass ich eben schon sehr lange krank bin. Das erste mal habe ich in der achten Klasse für fünf Monate gefehlt. Wenn überhaupt, kann man das Zeugnis der 10 zu Grund legen.

Ich habe inzwischen mit einer Lehrerin gesprochen. Sie ist auf jeden Fall bereit, meine Note zu ändern und mit Kollegen zu sprechen. Aber ob das Gutachten am Ende den Ansprüchen der ZVS genügt??? Ich hatte gehofft, dass hier einer Erfahrung damit hat. Also, dass jemand weiß, worauf man achten muss. Klar, das steht alles in den Unterlagen zu den Anträgen. Aber eben recht theoretisch.

Gute Nacht.

AySe88
13.02.2011, 23:35
Hallo!
Kennt sich jemand von euch mit den Chancen von Sonderanträgen zur Verbesserung der Abidurchschnittsnote aus?
Ich möchte so einen stellen und wüsste vorher gerne, ob es tatsächlich Menschen gibt, die ihn schon bewilligt bekommen haben...

Ohne verbesserte Durchschnittsnote habe ich kaum eine Chance auf einen Studienplatz und ich meine auch, dass ich gute Gründe habe, den Antrag zu stellen.
Andererseits sagt mir der selbstkritische Teil meines Innenlebens, dass ich einfach eine verdammt faule Schülerin war. Und ich habe Angst, dass diejenigen, die über meinen Antrag zu befinden haben, das, was ich als "ungewöhnliche Härte" empfinde, noch als vertretbar einstufen.

Also, bei mir gehts um folgendes: Ich habe mit 2,0 Abi gemacht. Etwas behindert wurde das Unternehmen Abitur durch eine richtig fiese Kieferzyste, so dass ich im Krankenhaus lag, als meine Freunde Mündliches hatten. Aber das tut eigentlich nix zur Sache, ist nur so meine persönliche Ausrede.

Worum es eigentlich geht ist, dass ich chronisch krank bin und recht viel Unterricht verpasst habe. Das zweite Halbjahr der elf war ich kaum in der Schule. Kein Zeugnis- keine Versetzung. Von der zweiten Runde der 11 war ich dafür das erste Halbjahr fast nur in Kliniken.

Danach, also 12 und 13, war ich zwar oft, aber nie dauerhaft krank. Was allerdings dazukommt: Unabhängig von der Grunderkrankung hatte ich eine massive Schlafstörung. Ich hab den Unterricht einfach verpennt. Klausurtermine, Hausaufgaben- das ist alles an mir vorbeigegangen. Die mündlichen Noten waren auch ziemlich mies.
Allerdings konnte die Verdachtsdiagnose Narkolepsie nicht bestätigt werden. Richtig freuen konnte ich mich darüber nicht, weil ohne richtige Diagnose auch die Atteste etwas schwammig ausfallen, und die habe ich gebraucht. Lehrer tolerieren es verständlicherweise etwas besser, wenn man für solche Macken eine "Erlaubnis" vom Arzt hat.

So, das wäre mein Fall von "außergewöhnlicher Härte". Jetzt muss meine Schule ein Gutachten dazu schreiben, meine Ärztin auch.

Aber wie bringt man seine Lehrer (bzw. Ex-Lehrer :-) ) zu so was???
Was ist, wenn die sich weigern? Bei einigen sehe ich da keine Probleme. Aber andere... ich habe schon meine ganze Schulzeit die Extrawurst gespielt.

Hat jemand Erfahrungen mit sowas? Wie bringt man Lehrer dazu, sich mit einer ehemaligen Schülerin auseinanderzusetzen (=unnötige Arbeit).

Und immerhin muss ich ja dann wohl auch meine Krankengeschichte offenlegen. Das werden sicher keine schönen Gespräche.

Aber das ist mir der Studienplatz wert. Für irgendwas muss es sich ja gelohnt haben, wieder einigermaßen gesund zu werden ;-)

Entschuldigt mein ausführliches Geschwafel, ich kann mich schlecht kurz fassen. Und es ist ja auch kompliziert.

Würde mich freuen, wenn jemand über Erfahrungen berichten kann.

Grüße,
Dani

Wenn du chronisch krank bist, schon so oft beim Abi gefehlt hast etc... Wie gedenkst du ein 6 jähriges Med Studium zu absolvieren?

Siebenschläfer90
16.03.2011, 10:40
Wie ich bereits geschrieben habe: Es muss sich ja auch für irgendetwas gelohnt haben, wieder halbwegs gesund zu werden.
Ich habe mich da sicher nicht durchgequält, um dann meine Träume aufzugeben.

Und was soll ich denn sonst machen? Lieber gleich gar nix, um nicht das Risiko einzugehen mir zu viel zuzumuten? Ich war so lange auf Hilfe angewiesen, jetzt möchte ich mal zeigen, dass ich auch zu was nütze. Studieren, arbeiten- das wird mich viel Kraft kosten, egal ob es nun ein Medizinstudium ist oder sonst was. Aber das Medizinstudium war immer mein Ziel, daher bin ich dafür am motiviertesten.

Klar, ich habe Angst davor, das Studium nicht zu schaffen, aber ich würde mir nie verzeihen, es nicht wenigstens versucht zu haben.

Unkrautvergehtnicht
16.03.2011, 13:21
Ich bin momentan in einer ähnlichen Situation (war aufgrund einer chronischen Erkrankung oft krank und lag 2 Wochen vor den Abiprüfungen noch im Krankenhaus). Ich finde, du solltest auf jeden Fall den Härtefallantrag stellen und versuchen, einen Platz zu bekommen. Du darfst dir auf keinen Fall dein Leben durch irgendeine Krankheit verbauen lassen, das macht dich im Nachhinein nur noch wütender. Jedes Studium und jede Art von Arbeit ist sehr belastend, wenn man körperlich nicht fit ist.
Ich werde zwar keinen Antrag stellen, weil ich denke, dass die Chancen sehr gering sind, würde mich aber freuen, wenn du dich meldest falls du Erfolg hattest.

Liebe Grüße!

medi93
22.03.2011, 07:52
Nur Mut, lass dich nicht unterkriegen! :-meinung

Es ist auch kein Beinbruch, wenn du es dann nicht schaffst. Wenn du es gar nicht versuchst hingegen, wirst du das ewig bereuen.

mfg

Tugba88
18.04.2011, 18:09
Hallo!

Ich wollt mal fragen wie meine Chancen stehen. Und zwar habe ich letztes Jahr mein ABI am Abendgymnasium mit einem Durchschnitt von 3,6 beendet.

Bevor ich mit der Schule begonnen hatte verließ meine Mutter uns und ein halbes Jahr nach dem ich mit der Schule begann erlitt mein Vater ein Schlaganfall und lag seitdem im Koma. Dann ging es ziemlich bergab mit meinen Noten (hatte davor ziemlich gute Noten, sieht man am HJZ) da ich mit meinen Geschwistern von Nürtingen nach Neresheim (117 km) musste, da mein Vater dort in der Reha lag und da die meisten morgens zur Schule oder Arbeit gingen konnte ich die erste Zeit nicht mehr die Schule besuchen. Nach einem halben Jahr sollten wir uns entscheiden ob wir mein Vater ins Pflegeheim oder mit nachhause nehmen wollten. Da ein Pflegeheim für uns nicht in Frage kam nahmen wir ihn mit nachhause. Und da ich die einzige war die Morgens daheim ist musste ich mich Nachts und Morgens um ihn kümmern. Das heißt Nachts und Morgens alle 2 Stunden auf die andere Seite lagern, Medikamente verabreichen, Nahrung und Wasser anschließen, Blutzuckermessen usw. Danach erkrankte noch meine jüngste Schwester an Morbus Chrom und musste für paar Monate ins Krankenhaus und durfte nichts mehr essen. Und da sie damals 14 war musste ich nach der Schule (Schulbeginn 17 Uhr, Ende 21:40 Uhr) bei ihr bleiben bis sie einschlief.
Zum Schluss musste ich dann auch noch während der Prüfungen für meinen Bruder nach Heilbronn fahren (Mein Bruder war der Hauptverdiener bei uns, er war Selbstständig im Transporthandel und da er sein Führerschein abgeben musste, musste ich für ihn einspringen)
Und so bekam ich einen Durchschnitt von 3,6.

Was meint ihr?

Viele Grüße
Tugba

Rico
18.04.2011, 21:54
Ich wollt mal fragen wie meine Chancen stehen. Und zwar habe ich letztes Jahr mein ABI am Abendgymnasium mit einem Durchschnitt von 3,6 beendet. Harte Geschichte, Respekt, dass Du Dich trotzdem da durchgebissen hast.
Rein formal könntest Du Anspruch auf einen Nachteilsausgleich haben (siehe hier (http://www.hochschulstart.de/index.php?id=hilfe910)), aber für den Nachteilsausgleich gilt halt, dass Du maximal auf den Notenschnitt angehoben werden könntest, den Du mal hattest, deshalb ist die Frage ob Du jemals einen Schnitt um 1,6 rum hattest, denn alles andere würde Dir ja für einen Medizinstudienplatz leider nix bringen. :-nix