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Christine77
10.03.2003, 22:10
Die Entwicklung der Wartezeit hat hier mal wieder für heftige Diskussion gesorgt. Ich bin ganz ehrlich der Meinung, daß zukünftige Studenten in Deutschland froh sein dürfen, daß es ist wie es ist. Ich kenne kein anderes Land, in dem man auch mit der schlechtesten Abinote reinkommt, wenn man nur lange genug wartet. Ich wollte in England studieren, da hat man keine Chance, wenn man nicht die strenge NC-Kriterien erfüllt (und da wird sogar festgelegt, in welchen Leistungsfächer das Abi/die A-Levels gemacht werden musste, und der zukünftige Student muß gute Referenzen bei der Bewerbung vorlegen, von den heftigen Studiengebühren ganz abgesehen). Wenn einer später merkt, daß er sich absolut zum Mediziner berufen fühlt, aber sein NC war ein bißchen schlechter als verlangt, hat er keine Chance. Auch wenn er sich 20 Jahre lang immer wieder bewirbt - pech. Und nicht jeder weiß bis zum Abitur was sein Wunschberuf/Berufung im Leben ist.

Ich finde nur, das sollte man sich ein bißchen vor Augen halten, wenn man über die böse ZVS und die Zulassungskriterien schimpft. Es kann nicht jeder sofort zugelassen werden - aber jeder kommt irgendwann dran, wenn er/sie will. In Deutschland, wenn einer wirklich so hartneckig ist, und den Wunsch nicht aufgibt, dann erhält er seine Chance zu beweisen, daß er ein guter Arzt werden kann. Die Chance hat man woanders nicht.

:-meinung

MouseMan
11.03.2003, 09:25
:-dafür

Alle Menschen sind gleich. Deshalb verdienen alle die gleichen
Chancen; und die fleissigsten unter den Abiturienten bekommen
Ihre Chance eben als erstes.

Weiter will ich jetzt hier nicht mehr ausholen. Steht alles im
"Entwicklung der Wartezeit" Thread.

Gruss MouseMan

Heinz Wäscher
11.03.2003, 10:31
Aber man sollte auch nen Bonus erhalten, wenn man zuvor ne medizinische Ausbildung abgeschlossen hat

MouseMan
11.03.2003, 12:06
Da muss ich dem Herrn Wäscher zustimmen. Allerdings würde da
sicher erstmal wieder fünf Jahre diskutiert werden welche Aus-
bildungen dabei für eine Anrechnung valide wären; und die ZVS
müsste das erstmal in Ihr System integrieren. Letztendlich halte
ich es schon für eine gute Sache aber ich glaube es ist einfach zu
differenziert um im grossen Rahmen zu funktionieren. Jedenfalls
gehen wir sicherlich in Rente bevor das klappen würde.

Übrigens: wieso denn eigentlich Heinz Wäscher als Namen und
nicht Peter Schlönske?

Heinz Wäscher
11.03.2003, 12:33
Ja,seh isch aus wie ein Gebißträger?
Peter Schlönzke! Das isch ja vollkommen unprofessionell! :-))

Neujahrsrakete
11.03.2003, 12:58
Bei der ganzen Diskussion um gerechtere Zulassungsbedingungen zum Medizinstudium gab es viele gute Ideen, aber letztlich wird es immer so sein, daß irgendjemand aus irgendeinem Grunde mit irgendetwas nicht zufrieden sein wird.
Je mehr Gerechtigkeit man herstellen will und deswegen alle Eventualitäten berücksichtigt, desto mehr Chaos entsteht irgendwann (siehe Steuersystem in Deutschland).
Diese Zulassungsbeschränkungsdiskussionen werden meistens von frustrierten Nicht-Zugelasssenen begonnen, die den zich-tausend zugelassenen Studenten den Platz nicht gönnen. Die Diskussionen klingen manchmal ja so, als ob niemals mehr irgendjemand zum Studium zugelassen werden würde.

Ich habe mich jetzt nicht genau mit dem aktuellen Zulassungssystem beschäftigt. Aber nach dem, was ich hier aus der Diskussion herausgelesen habe, scheint es doch geplant zu sein, 50% der Studenten von den Unis direkt aussuchen zu lassen, den Rest dann nach Abinote und in einer weiteren Quote nach der Kombination Abinote/ Wartezeit auszusuchen.
Da ist doch nun wirklich für jeden etwas dabei:
1) Abi-Quote: diejenigen, die ein supergutes Abi haben, können direkt anfangen zu studieren. Sie werden also dafür belohnt, daß sie schon früh wußten, daß sie eine gutes Abi brauchen und haben sich eben schon früh angestrengt (oder es ist ihnen zugeflogen).
2) Abi-Wartezeit-Quote: diejenigen mit schlechterem Abi (nicht SCHLECHTEM Abi, sondern nur relativ zu den sehr sehr sehr guten Abis ein schlechtERES Abi), die nicht in so ein Uniauswahlgespräch kommen, haben auch eine Chance
3) Immerhin 50% der Studienplätze sollen von den Unis direkt vergeben werden. Das ist doch eine tolle Chance für diejenigen, die über die anderen Quoten keinen Platz bekommen haben. Wenn die Unis diese Quote nicht ausnutzen und die Plätze wieder an die ZVS zurückgeben, muß man meiner Meinung nach an genau dieser Stelle mit Änderungen beginnen, aber nicht ein komplett neues Zulassungssystem erfinden.

Außerdem bin ich mir sicher, daß, würde es die ZVS nicht geben, garantiert darüber diskutiert werden würde, daß man irgendein zentrales "Studienplatzvergabeorgan" einrichten müsse. Denn was für eine Zeitverschwendnug wäre es doch für einen modernen Menschen, sich auf einer Reise quer durch Deutschland an jeder Uni einzeln zu bewerben.


Rakete

MouseMan
11.03.2003, 13:01
Ach Schlönzke mit z... also dass hat mir keiner gesagt! :-((

Heinz, Du musst (auch wenn's noch ein bisschen hin ist) mir
rechtzeitig bescheid sagen, wenn Du mit dem Studium durch
bist, damit ich Dir dann ein freundliches

HEINZ!!! DU BIST RAUS... AUS DER NUMMER!

zurufen kann. :-top

MouseMan

Heinz Wäscher
11.03.2003, 13:18
Jep mach ich!
Und schöne Grüße ans Paulinsche!

Lava
11.03.2003, 16:25
fleissigsten unter den Abiturienten

Stimmt nicht ganz! Die Intelligenz spielt auch ne Rolle und zwar keine geringe. Es gibt Leute, die machen halb so wenig wie andere und sind doppelt so gut. Manche haben halt mehr auf dem Kasten als andere. Deshalb gibt es ja auch verschiedene Schulabschlüsse, oder nicht? Jeder nach seinen Möglichkeiten.

DinMed
11.03.2003, 17:14
Ich hoffe ja mal, das wenn die Hochschulen noch mehr Studenten
selbst auswählen können, das diese Beschränkung der nur einmaligen Teilnahme entfällt bzw. jeder noch mal eine neue Chance erhält wegen den anderen Quoten....

Sonst wäre das ja ungerecht...und im Sinne der Gleichheit bestimmt nicht unbedingt Verfassungskonform....

MouseMan
11.03.2003, 18:14
Liebe Janine,

auf dem Icon neben Deinen Beiträgen lächelst Du immer so nett,
wenn ich allerdings die Beiträge selbst lese, falle ich hier regel-
mässig vom Stuhl. Vielleicht bin ich da zu empfindlich oder ich ver-
stehe Dich nicht (vielleicht ja weil ich ein 3,4er Abi hab ;-) ).


Manche haben halt mehr auf dem Kasten als andere. Deshalb gibt es ja auch verschiedene Schulabschlüsse, oder nicht?

Stimmt!

Und alle die genug auf dem Kasten haben für ein Studium werden
eben zusammengefasst und erhalten dann eine HOCHSCHUL-
ZUGANGSBERECHTIGUNG! Wie würde denn Deine Zulassungs-
politik aussehen? Alle Abiturienten nach der mündlichen gleich
noch zum HAWIK-R (oder ist es schon der für Erwachsene?)
schicken, und der einen Hälfte danach gleich sagen: "Ja, schön
dass Sie das Abitur geschafft haben, aber für's Medizinstudium
müssen wir Sie leider ausklammern" Oder den Test am besten für
alle schon in der Mittelstufe durchführen und allen Lehrern mit-
teilen, damit der Rosenthal-Effekt auch greift, und man sich Ver-
sager heranzüchtet?

So, jetzt hab' ich bestimmt viel zu weit ausgeholt, aber das
Thema Intelligenz ist nunmal ein heisses Eisen. Übrigens würde
ich mit keiner Silbe bestreiten dass Du sicherlich intelligent bist,
aber ich lasse mir doch nicht unterstellen das ich wegen meines
schlechten Abiturs blöde bin. Ich war eben tierisch faul.

MouseMan

Lava
11.03.2003, 18:24
Ja ja, da hab ich mal wieder was vom Stapel gelassen. Wie gesagt, ich erinnere mich noch mit Grausen an einige meiner Mitschüler, die sogar blöd UND faul waren :-D und will halt nicht einsehen, warum die dieselben Chance haben sollten wie ich.

Du hast aber recht, da kann man ewig drüber streiten. Menschen sind nun mal verschieden und auch ihre Ansichten. Jetzt im Studium fragt keine Sau mehr nach irgendwelchen Durchschnitten. Entweder man mag jemanden und ist mit ihm befreundet, oder eben nicht. Alter egal, Herkunft egal, Abischnitt egal.

Lava
11.03.2003, 18:27
Ja ja, da hab ich mal wieder was vom Stapel gelassen. Wie gesagt, ich erinnere mich noch mit Grausen an einige meiner Mitschüler, die sogar blöd UND faul waren :-D und will halt nicht einsehen, warum die dieselben Chance haben sollten wie ich. Das würde doch einfach die ganze Schule sinnlos machen.

Du hast aber recht, da kann man ewig drüber streiten. Menschen sind nun mal verschieden und auch ihre Ansichten. Jetzt im Studium fragt keine Sau mehr nach irgendwelchen Durchschnitten. Entweder man mag jemanden und ist mit ihm befreundet, oder eben nicht. Alter egal, Herkunft egal, Abischnitt egal. Und das finde ich auch gut - nur mal so am Rande gesagt.

MouseMan
11.03.2003, 19:10
Und das finde ich auch gut - nur mal so am Rande gesagt.

Das kannst Du sogar in den Mittelpunkt stellen. :-) Soviel
Toleranz lob ich mir. Also da freut man sich dann ja schon auf's
Studium, wenn man sowas nettes hört. (Ja, Janine kann auch
nett sein! :-) ) Naja und wegen Deinen ehemaligen Mitschülern
musst Du Dir ja keine Sorgen mehr machen. Wenn sie "blöd UND
faul" sind stehen sie bei der ZVS sicher nicht wegen Medizin an,
oder?

MouseMan

Lava
11.03.2003, 20:45
Nee, die hatten ja ein Jahr Zivi-Zeit Gelegenheit, sich was zu überlegen :-D
Ich habe aber auch schon von anderen gehört, die irgendwas angefangen haben zu studieren, dann abgebrochen, ne Lehre angefangen, auch abgebrochen... die werden auch noch "erwachsen"...

Jetzt im Studium haben wir ja erstmal alle die selben Ziele und sitzen im selben Boot. Man hilft sich auch viel mehr, finde ich!

Heinz Wäscher
11.03.2003, 20:49
Jep,das kann ich nur unterstreichen!
Gerade in unserem gemeinen Physiopraktikum haben wir ne ganz tolle Solidarität

Melkor
17.03.2003, 15:35
Original geschrieben von MouseMan
:-dafür

Alle Menschen sind gleich. Deshalb verdienen alle die gleichen
Chancen; und die fleissigsten unter den Abiturienten bekommen
Ihre Chance eben als erstes.

Weiter will ich jetzt hier nicht mehr ausholen. Steht alles im
"Entwicklung der Wartezeit" Thread.

Gruss MouseMan

Wenn es denn so einfach wäre mit "fleissigen" und "faulen" Abiturienten. Ohne die Einführung einer zentralen Prüfung sind die Resultate nicht vergleichbar.

Lava
17.03.2003, 18:34
Das würde ich so pauschal nicht sagen! Vergleichbarer? Sicher! Aber nicht absolut! Alle schreiben zwar dieselbe Prüfung, aber wurden sie auch gleich darauf vorbereitet? Niemals! So wie ich das von meinen Kommilitonen mitbekommen habe, die Zantralabi geschrieben haben, besteht immer das Problem, dass der Lehrplan nicht ganz abgearbeitet wird und im Abi plötzlich Dinge gefragt werden, die man im Unterricht nicht behandelt hat. Ist das etwa fair?? Wenn die Lehrer einer Schule eine Prüfung entwerfen, ist das schon viel fairer. Die wissen immerhin, was durchgenommen wurde und was nicht. Das Argument, sie würden prüfen, was den Schülern liegt, lass ich nicht gelten. Das ist ganz bestimmt nicht so! Und z.B. in Englisch fand ich meine Abiklausur auch irgendwie... anspruchsvoller. Wir mussten nichts übersetzen. Das ist unter unserer Würde :-))

Maynard
17.03.2003, 18:50
@Christine77

Nein, man muss weder froh, noch dankbar, noch auf die Knie fallen, weil man in Deutschland auch mit schlechtem Abi Medizin studieren darf.
Es ist verdammt nochmal mein RECHT laut GG! und auch das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass JEDER mit einer Allgemeinen Hochschulreife JEDEN ihm beliebigen Studiengang wählen kann, und auch ein RECHT auf einen Studienplatz in dem selbigen hat!!!

England als Beispiel aufzuführen ist mehr als abgedroschen. nehmen wir mal ein mehr oder minder fortschrittlich denkendes land: USA. dort wird bei den (meisten?) universitäten erst mal gar nicht auf das abiturzeignis geschaut. hier wird eine auswahl über tests, auswahlgespräche und lebenslauf!!! getroffen. wie auch an einigen deutschen privatunis. ich hoffe, dass man in deutschland auch bald sein studium selber finanzieren muss. dann kann einem immerhin niemand mehr vorschreiben, wann man mit dem studium beginnen darf.
weitere länder, wo man nicht nur nach abitur auswählt bzw. wo abiturienten nicht X jahre warten müssen wären da noch BeNeLux, Schweiz...

by the way, wen interessiert da noch england? die haben nicht mal den euro... :-)

MfG

May.

MouseMan
17.03.2003, 19:04
Hallo Melkor,

wenn Du darauf hinaus willst, dass gute Abi-Schüler im Zentral-
Abi schlechter abschneiden würden (und ganz schlechte Leute
ergo das Abitur in einer zentralen Prüfung garnicht geschafft
hätten), kann ich das auch nur bedingt gelten lassen.

Ich habe meinen Schnitt (3,4) aus einem einzigen Grund: ich hab'
nämlich einfach ganz genau so viel getan, wie ich glaubte tun zu
müssen um zu bestehen. Du kannst Dir sicher denken, dass ich
nicht allzuviel Zeit investiert habe. :-sleppy :-lesen :-sleppy

Damit will ich sagen, dass ich bei einem Zentral-Abi (hätte ich
heute noch diese faule Einstellung) sicher auch mit 3,4 bestanden
hätte. Ich hätte mich eben zwei statt einen Tag vorbereitet. :-D

Eben genau soviel wie nötig.

Dass an der Spitze, wo Leute sich um einen 1er Schnitt be-
mühen, die Luft sicher dünner wird ist bestimmt wahr. Aber dass
kann man ja nun auch nicht pauschalisieren. Ich könnte mir näm-
lich gut vorstellen, dass es da auch ein paar Leute gibt die (auf
ihrem Niveau) sicher ähnlich denken würden wie ich, und dem-
entsprechend auch noch mehr anziehen würden.

MM