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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verteidigung



Hepar
02.02.2011, 18:01
Hallo,

bei mir steht in den nächsten Woche die Verteidigung meiner Diss an. Ich hab ne statistische Arbeit gemacht und frag mich jetzt, wie genau ich meine eigenen Daten kennen muss? Ich hab Unmengen an Daten erhoben und publiziert.. klar, die wichtigsten Sachen hab ich schon so im Kopf, aber ich kann einfach nicht alle Zahlen behalten. Wie ist das? Darf man sich auch ein paar Zahlen aufschreiben bzw. die Arbeit in die Prüfung mitnehmen? Oder ist es ok, wenn man eben nicht alle Zahlen weiß?

Und ist es wichtig, dass man z.B. sagen kann, dass Studie xy von Autor ef irgendwas Bestimmtes gesagt hat? Wird das erwartet? Oder kann bzw. darf man auch mal allgemein argumentieren ohne gleich bestimmte Autoren und Studien zu nennen?

Danke für Antworten.
Grüße
Hepar

THawk
02.02.2011, 18:22
Bei uns ist es recht entspannt.
Du solltest die Aussagen inhaltlich drauf haben, evtl. noch Größenordnungen. Aber genaue Zahlen interessieren die doch nicht. Immer dran denken: Abgesehen von deinem Dr.vater sind das alles totale Laien was dein Thema angeht.
Ich würde immer erstmal allgemein argumentieren. Meist reicht es zu sagen "Dazu existieren Studien." Die Autoren sagen den anderen eh nichts (s.o., Laien!). Mit irgendwelchen speziellen Studien usw. argumentiert man sich schnell selbst ins Abseits und wird unsicher.

Hellequin
02.02.2011, 19:01
Je nachdem wie die Verteidigung bei euch läuft (da gibt es ja von Uni zu Uni teilweise schon deutliche Unterschiede), macht es meistens schon Sinn die Sache vorher nochmal mit Doktorvater und/oder Betreuer zu besprechen. Die wissen meist ja wie sowas im einzelnen abläuft und können dir auch nochmal Tipps oder Verbesserungsvorschläge machen. Normalerweise haben die ja auch kein Interesse daran das du dich dabei blamierst.

Hepar
02.02.2011, 19:38
Danke für die Antworten. Hab meine Diss leider in nem Lehr-KH gemacht und werd jetzt an der Uni-Klinik geprüft - mein Dr.vater kennt den Prüfer vom Namen her, kann mir da aber auch nicht viel Genaueres sagen..

Ich hab in meiner Diss eine OP-Methode untersucht. Glaubt ihr, dass die Prüfer dann z.B. auch die biochem. Grundlagen oder histopatholog. Veränderungen der zugrunde liegenden Erkrankungen interessiert? Wohl eher nicht, oder?

emergency doc
02.02.2011, 20:46
Bei mir war es wirklich eher so, daß nur nach meiner Arbeit und der daraus resultierenden Bedeutung für die klinische Anwendbarkeit gefragt wurde. Daß im Prinzip alles gefragt werden kann ist meiner Erfahrung nach wirklich nur im Prinzip so. Ich hab schon von mehreren gehört und erlebt daß es Durchfaller in der Facharztprüfung gab, aber bei der Verteidigung einer Diss? Hab ich noch nie nicht gehört!!! Also immer ruhig bleiben...:-top

Hellequin
02.02.2011, 21:16
Meistens ist die Zeit für die Verteidigung ja allein schon zeitlich begrenzt, sodass man da garnicht so in die Tiefe gehen kann. Bei mir wars so, das nach einem 7 Minuten Vortrag wo ich die Arbeit vorgestellt habe, jeder der 4 Prüfer noch eine Frage gestellt hat und die waren eigentlich auch alle gut zu beantworten.

Hepar
03.02.2011, 13:05
Also ich hab ne Arbeit in der Handchirurgie gemacht und einer meiner Prüfer ist Spezialist für Endoprothetik, der andere Transplantationschirurg und der nächste Kinderchirurg.. da hoffe ich, dass die Fragen sehr oberflächlich bleiben, denn die Prüfer werden ja kaum beurteilen können, ob das, was ich da erzähle, richtig oder falsch ist. Aber die Sekretärin vom Prüfungsvorsitzenden meinte, dass die Prüfung 30 min dauern würde.. was für Fragen wollen die denn 30min lang stellen?!?

Hepar

Haweee
04.02.2011, 12:33
Nun habe auch ich meinen Termin für die Verteidigung und ich habe grad ähnliche Fragezeichen vorm Gesicht wie der Threadsteller.
Laut Doktorvater sei ein freier Vortrag "ausreichend". Powerpoint wär mir ja eigentlich lieber gewesen...
Was habt ihr denn in euren Vorträgen erzählt? Eine komplette Zusammenfassung der Diss? Weiß grad gar nicht so recht, wie ich das angehen soll.
Für ein paar Anregungen wäre ich daher sehr dankbar...

Hepar
04.02.2011, 16:11
@Hawee: Hast du mal irgendwann an einem Kongress teilgenommen?

Ich hab an zwei Kongressen teilgenommen (1x Poster, 1x Vortrag) und werd mich bei der Vorstellung meiner Diss einfach im Kopf an meine ppt-Präsentation vom Kongress halten und das ganze noch ein wenig ausschmücken..

Haweee
04.02.2011, 16:27
@Hawee? Hast du mal irgendwann an einem Kongress teilgenommen?

Ich hab an zwei Kongressen teilgenommen (1x Poster, 1x Vortrag) und werd mich bei der Vorstellung meiner Diss einfach im Kopf an meine ppt-Präsentation vom Kongress halten und das ganze noch ein wenig ausschmücken..

Ne, zu einer solchen Ehre bin ich nie gekommen. Man fängt aber im Grunde bei Null an, oder? Erklärt also Studiendesign, Teilnehmerzahl, Durchführung etc.?
Oder präsentiert man eher nur die Ergebnisse?
Und: Erörtert man in dem Vortrag denn auch die eigenen Ergebnisse im Bezug zur Literatur?

Grüße und danke!

Hellequin
04.02.2011, 16:33
Gibts bei euch keine Vorgaben in der Promotionsordnung? Bei uns ist eigentlich genau geregelt wie das ganze auszusehen hat und welche "Hilfsmittel" benutzt werden dürfen.
Ich würde mich da nicht zu sehr in irgendwelche kleinen Details verennen. Wichtige Punkte sind warum und mit welchen Ziel die Arbeit durchgeführt worden ist, welche Ergebnisse zustanden gekommen und wie man sie im Kontext einordnen kann.

Hepar
04.02.2011, 16:34
Also ich hatte mir so in etwa folgendes gedacht:

Bei meiner Dissertationsarbeit handelt es sich um eine retrospektive klinische Studie über ... zur Behandlung des .... Dann ein paar Hintergrundinfos zur Krankheit und warum die Studie überhaupt durchgeführt worden ist.
Dann Studiendesign: Anzahl Männer und Frauen, Alter, ein paar Infos darüber, was bei der Nachuntersuchung gemacht wurde. Und dann die wichtigsten Ergebnisse, evtl. mit Vergleich zur Literatur/ vielleicht aber auch nicht. Hab das auf dem einen Kongress (Poster) nicht gemacht und da kam dann natürlich als erste Frage "Halten Sie Ihre Rate bzgl. der Komplikationen nicht für etwas hoch?" Beim anderen Kongress (Vortrag) war das mit drin, da fiel die Frage dann weg.

Das sind so meine Ideen..

Haweee
04.02.2011, 16:41
Besten Dank!

Nein, bei uns gibt die Promotionsordnung keine weiteren Hinweise, außer dass der Vortrag max. 15 Minuten dauern darf...

THawk
04.02.2011, 18:19
Ich habe mal gerade meine ppt-Präsentation durchgeschaut, vielleicht hilfts ein wenig für den Ablauf:
Folie 1 Einleitung: 3 Bilder anhand derer ich die Krankheit und die untersuchte Problematik vorgestellt habe.
Folie 2 Fragestellung: Die Hauptfragestellungen, die ich in der Verteidigung präsentiere. Hier kommen nicht alle Fragen der Arbeit auf, sondern nur die entscheidenden die ich auch wirklich präsentiere. Man kann i.d.R. keinen Rundumschlag machen, dafür ist die Arbeit meist zu umfangreich.
Folie 3 Messparameter (wieder als Grafik)
Folie 4 Patientendaten: Also die Charakterisierung meiner Patienten
Folie 5-8 Ergebnisse: Kurz das Provokationsmanöver erklärt und die daraus entwickelten Ergebnisse
Folie 9 Zusammenfassung: Zu jeder Fragestellung das Ergebnis meiner Arbeit. Keine Diskussion als Folie.

Andere Studienergebnisse habe ich im Rahmen der Ergebnisse mit erwähnt. Also sozusagen die Diskussion mit in die Ergebnisse eingeflochten. Dann fängt man nicht nochmal von neuem an und spart Zeit. Genaue Autorendaten wollte keiner wissen.

Falls ppt erlaubt ist bietet es sich an ein paar Folien in der Hinterhand zu haben um Sachverhalte zu verdeutlichen, die man nur auf Nachfrage ansprechen will. Damit hatte ich fast alle Schaubilder meiner Diss in die Präsentation verwurschtet. Gebraucht habe ich eins der Bilder.