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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stoßwellentherapie bei Pseudarthrose



Relaxometrie
07.02.2011, 20:10
Bei meiner Geburt habe ich eine Klavikula# davongetragen, welche völlig schief "zusammengewachsen" ist. Es hat sich eine Pseudarthrose gebildet, die in letzter Zeit Probleme macht.
Ein Besuch beim Orthopäden hat zwei Varianten zu Tage befördert, was ich unternehmen kann, wenn ich die Pseudarthrose loswerden möchte: OP oder Stoßwelle.
OP ist verständlich (Resektion der Pseudarthrose, Stabilisieren der # mittels Platte, evtl. Spongiosaentnahme aus dem Becken), und zu dieser Methode tendiere ich auch, wenn ich etwas machen lassen sollte.

Jetzt möchte ich Eure Meinungen und vielleicht sogar Erfahrungen zur "fokussierten Stoßwellentherapie" erfragen. Eine Pseudarthrose kann dadurch wohl nicht suffizient beseitigt werden. Selbst wenn die Bruchstelle durch die Stoßwellen irgendwie aktiviert werden sollte, wächst das Schlüsselbein ja nicht automatisch in korrekter Position zusammen. Deswegen halte ich diese Methode eher für Humbug. Ist dem so, oder verkenne ich die Genialität der Methode?

Relaxometrie
09.02.2011, 21:56
Ok, wenn ich die rege Anteilnahme richtig deute, scheint die Stoßwellentherapie nicht die Methode der allerersten Wahl zu sein :-))

Nemesisthe2nd
09.02.2011, 22:35
also bei ein paar kaninchen scheints ganz gut funktioniert zu haben...

http://edoc.ub.uni-muenchen.de/7962/1/Baron_Christina_D.pdf

aber dein gegenargument bleibt... es gibt keine kontrolle wie das ganze zusammenwächst.... und das schlüsselbein ist ohnehin der knochen mit der höchsten pseudoarthroserate oder?

sicher keine einfache entscheidung vor allem wenns um einen selbst geht, aber es macht sicher nicht viel sinn zu einer methode zu greifen von der man selbst nicht überzeugt ist...

PS: ich hab keinen dunst von der marterie.. die diss hab ich durch google gefunden...

Rico
09.02.2011, 22:39
also bei ein paar kaninchen scheints ganz gut funktioniert zu haben...Möhrchen, Relaxo?

:-D

Relaxometrie
09.02.2011, 22:49
Der Thread kommt in Schwung :-party


also bei ein paar kaninchen scheints ganz gut funktioniert zu haben...
Oh, das lese ich mir mal durch.
Ich hab versucht, etwas bei Pubmed zu finden, was aber wahrscheinlich schon an meinen Übersetzungen für "fokussierte Stoßwellentherapie" gescheitert ist.


Möhrchen, Relaxo?:-D
Die esse ich schon oft. Haben aber bisher keine Veränderungen bezüglich der Klavikula# herbeigeführt :-))

Nemesisthe2nd
09.02.2011, 23:13
keine ahnung ob du ein bunny bist :-))

aber tibia/fibula ist keine klavikula...

ich hab den thread nur gelesen und aus interesse gegoogelt... weil ich die methode aus dem bauch heraus auch für totalen bullshit gehalten hab...

bei den wenigen kaninchen scheint es mehr oder minder funkioniert zu haben... aber die situation in dem experiment ist schon ein wenig anders als bei einer klavikula...

gegen übersetzungsverwirrungen hilft leo.org

Relaxometrie
09.02.2011, 23:15
aber dein gegenargument bleibt... es gibt keine kontrolle wie das ganze zusammenwächst.
Hab die Kaninchen-Diss jetzt mal überflogen. Die dort herbeigeführte Pseudarthrose der Tibia ist durch den Fixateur-externe ja achsengerecht verwachsen.
Bei einer unerkannten Klavikula# kommt es aber zu allerhand Muskelzügen, von denen ich jetzt als Hauptverursacher mal den Zug des M. Sternocleidomastoideus am lateralen Anteil des medialen Bruchstücks vermute. So sieht es zumindest aus, wenn ich mir die Verwerfungen so ansehe.

Mit LEO habe ich die Übersetzung versucht, hat aber nicht zu verwertbaren Ergebnissen geführt.

Nemesisthe2nd
09.02.2011, 23:28
hmm ok..

die richtige übersetzung scheint

Focused extracorporeal shockwave

zu sein... aber irgendwie gibt pumed da auch nicht viel her...

ich glaub, wenns mich betreffenen würde und die pseudarthrose ärger machen würde... würd ich mich auch operieren lassen...

Relaxometrie
09.02.2011, 23:43
Ich hatte es mit "shock wave and pseudarthrosis" und "impulse wave and pseudarthrosis" bei Pubmed versucht, aber auch nichts Brauchbares gefunden.
Aber danke für Dein Interesse :-)
Habe in 2 Wochen einen Termin in der ambulanten Sprechstunde eines Schlüsselbeinspezialisten. Hoffentlich ist es echt ein Spezialist. Er wurde zumindest in einem Klavikula#-Artikel im Ärzteblatt genannt und ist nur 30km von mir entfernt. Vielleicht stelle ich ihm mal die Kaninchenarbeit vor :-oopss

WackenDoc
11.02.2011, 11:27
Die Entscheidung, was du nu machst, ist sicher nicht einfach.

Die Frage ist wohl, welchter "Typ" du bist:
- Direkt OP mit ihren Risiken, aber danach mit einer größeren Wahrscheinlichkeit Ruhe oder
- der Stosswellentherapie ne Chance geben und wenn es nicht funktioniert später doch noch operieren.

Vielleicht hilft ja erst die Kombination aus Möhrchen und Stosswellen...:-music

Relaxometrie
11.02.2011, 11:41
Vielleicht hilft ja erst die Kombination aus Möhrchen und Stosswellen...:-music
Der Termin bei einem angeblich guten Schlüsselbeinoperateur ist in 10 Tagen. Von seiner Einschätzung werde ich auch nochmal abhängig machen, wie ich die Sache angehe.
Bis dahin esse ich einfach schonmal Möhrchen, ohne Stoßwellen :-D

fascia
15.02.2011, 09:27
Hallo Relaxometrie,

wenn du in ein paar Tagen bei einem Operateur bist, dann wird es wohl eine OP-Empfehlung werden. Das ist sein Job, zumal bei dir wohl durchaus eine Indikation vorliegt. Es klingt ja so, als hätten sich mittlerweile Beschwerden eingestellt. Die haben eher die Neigung sich zu verstärken. Jedenfalls gehen sie kaum von allein wieder weg...

Ich denke auch, dass ohne ein korrektives und stabilisierendes Element (Platte z.B.) nichts gewonnen wäre. Die Fehlstellung zu beseitigen, wäre doch angebracht. Das kann die Stoßwelle nicht leisten.
Wenn die Stoßwellenbehandlung die Pseudarthrose beseitigte - unkorrigiert -, dann könnten die Beschwerden dadurch auch verlagert oder/und verstärkt werden. Dann wäre die Fehlstellung fixiert; die Clavicula würde so ihre "schiefen" Kräfte direkt an das AC-Gelenk (u.a.) vermitteln - auch nicht vorteilhaft.



(Ob OP oder nicht - du brauchst Physiotherapie. Sorg dafür, dass man dabei nicht an dir "spart"...)


Solche Entscheidungen sind nicht leicht. Am einfachsten sind sie, wenn es gar kein Entweder-Oder gibt, sondern nur ein Ganz-Oder-Garnicht.
Na, in ein paar Tagen bist du ja vielleicht einen Schritt weiter.
Ich hoffe, die "Chemie" stimmt dann, was dich und den Arzt betrifft.

(Meine Wette über die ärztliche Empfehlung:
9:1:0:0 für
OP : noch warten+Physio : Stoßwelle : Möhrendiät)

((Ist es fies, eine Wette auf dich abzuschließen?))


Viel Glück dir!
f.

Relaxometrie
15.02.2011, 10:32
wenn du in ein paar Tagen bei einem Operateur bist, dann wird es wohl eine OP-Empfehlung werden.
Das ist wohl der Fall.
Ich hoffe trotzdem auf eine Einschätzung, die der Operateur aufgrund seiner Berufserfahrung zu den OP-Ergebnissen in ähnlichen Fällen berichten kann, und auf ein paar Zahlen zum erneuten Pseudarthroserisiko (kann ja auch bei einer Plattenversorgung passieren).
Und die Entscheidung, ob ich es echt operieren lassen, liegt ja glücklicherweise -trotz aller eminenzbasierter Ratschläge- bei mir.


Ob OP oder nicht - du brauchst Physiotherapie. Sorg dafür, dass man dabei nicht an dir "spart"...
Das ist richtig. Darauf muß man achten. Im Zweifel halt die ein oder andere Stunde selbst zahlen. Durch Erfahrungen mit Muckibuden, Hanteltraining und diversen gymnastischen Übungen kann ich da hoffentlich auch alleine einiges erreichen. Aber Tips von Physiotherapeuten würde ich zu Beginn trotzdem benötigen.


Ist es fies, eine Wette auf dich abzuschließen?
Och, wenn (im Falle der OP) jemand vorbeikommt, Haushaltshilfe spielt und mit ein paar Möhrchen schält, nicht :-))

sodbrennen
15.02.2011, 11:28
Ist es denn rechts oder links? Man wird da ggf. schon kreativ.

WackenDoc
15.02.2011, 14:05
Also ich würd sicherheitshalber weiter Möhrchen essen :-)
(Vielleicht begünstigt es ja die Heilung nach OP)

Relaxometrie
21.02.2011, 17:48
Also....der Unfallchirurg hat sich den Fall, bzw. meine Klavikula# angesehen. Er hält eine OP nicht für überflüssig, hat aber in keinster Weise gedrängt, sondern ganz klar gesagt, daß die Entscheidung bei mir liegt.
Die winkelstabile Platte würde ca. 2 Jahre verbleiben. Wäre es eine frische Fraktur, die mittels Platte versorgt werden würde, würde das Metall wohl nur allerhöchstens ein Jahr drin bleiben. Aber bei einer jahrzehntealten Pseudarthrose ist das wohl komplizierter. Und die Krankengymnastik nach der OP wäre wohl ein Eiertanz zwischen "OP-Gebiet noch schonen" und "Schulter nicht steif werden lassen", denn sie müsse vorsichtiger angegangen werden, als bei einer "normalen Fraktur".
Jetzt steht eine gewisse Grübelei an. Ich wäre die Pseudarthrose gerne los....aber es ist halt doch eine elektive OP mit allen Risiken, die ja umso mehr bedacht werden müssen, je elektiver die OP ist.
Die Möhrchen habe ich vergessen, anzusprechen :-oopss
Aber die Stoßwellentherapie hält dieser Unfallchirurg auch für reine Geldschneiderei (hätte für 3 Sitzungen 305 € gekostet).

Lava
22.02.2011, 09:53
Du hast das Ding halt schons eit vielen, vielen Jahren und bist bisher damit zurecht gekommen. Andererseits scheint es dir ja jetzt Probleme zu bereiten! Hab eine Kollegin hier im Haus, die sich ihre Fraktur damals nicht hat operieren lassen, obwohl die Frakturenden locker um Schaftbreite verschoben waren. Sie hat auch eine Pseudarthrose bekommen und ca. 2 Jahre später Probleme. Jetzt hat sie sich in einer Uniklinik operieren lassen.

Was halt bei OPs an der Schulter gerne auftritt sind Wundheilungsstörungen und Infekte. Da ist einfach nicht viel Weichteil über dem Knochen. Andererseits haben wir das auch bei jedem Patienten wieder hinbekommen hier. Was man auch wissen muss ist, dass es häufig breite, unschöne Narben gibt. Ist aber natürlich ein kosmetisches Problem.
Übrigens lassen wir bei der Clavicula die Platte auch bei Frakturen 2 Jahre drin. :-nix