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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Berufsaussichten



Markusb
08.02.2011, 13:17
Weiß jemand vielleicht aus Erfahrung wie die Berufsaussichten sind,
wenn man das Studium erst mit Mitte 30 abschließt.
Ist es dann noch gut möglich eine Stelle zu bekommen für
eine Weiterbildung zum Allgemeinarzt oder Hautarzt?
Muss man dann auf jeden Fall in ländliche Gebiete umziehen oder
hat man auch in einer Großstadt Chancen?

emergency doc
09.02.2011, 20:58
Das hört sich vielleicht blöd an, aber: Wenn Du eine deutsche Approbation hast, der deutschen Sprache einigermaßen mächtig bist und nicht gerade ein unausstehlich rüpelhaftes Auftreten hast, wirst Du keine Probleme haben eine Stelle wie Du sie beschreibst zu bekommen. Die Zeiten sind zur Zeit gut... :-top

Solara
10.02.2011, 21:49
Naja, die Sache mit dem Hautarzt könnte ein bisschen komplizierter werden aber sonst: no problem!

SineNomine
11.02.2011, 16:02
Mit dem Alter lest ihr echt zu viel Zeitung... das mag individuell bei dem ein oder anderen Personaler / Arzt eine Rolle spielen, aber auch nur da.

Ich habe in einem größeren Unternehmen der freien Wirtschft gearbeitet und kann Dir aus dem ganzen Themenkomplex generell sagen: Machen!

Es kommt nicht nur drauf an, wie alt Du bist.

Hast Du 15 Jahre lang Medizin studiert und nix anderes gemacht, könnte das zum Problem werden. Ebenso wenn Du 8 Jahre lang nix gemacht hast.

Frage ist eher, was hast Du gemacht. Ein anderes Studium? Einen Beruf? Am Ende lassen sich sogar noch positive Synergien heben? (BWL, Sozpäd, Psychologie o.a. studiert?)

Klar, es gibt individuell sicher hier oder dort einen, der das so sieht, aber das wars auch schon.

Ich würde sogar sagen, daß es Krampf ist, daß es in Derma oder Päd schwer wird, das hängt einfach von den Leuten ab, die sich Deine Unterlagen ansehen. Manche mögen Leute mit Zusatzerfahrung und präferieren sie sogar, auch das gibts. Ebenso wie umgekehrt.

Ich finde, das grenzt langsam an Paranoia (mit 25 zu alt fürs Studium oder ähnliche Fäden).

Solara
20.02.2011, 17:54
Ich würde sogar sagen, daß es Krampf ist, daß es in Derma oder Päd schwer wird, das hängt einfach von den Leuten ab, die sich Deine Unterlagen ansehen. Manche mögen Leute mit Zusatzerfahrung und präferieren sie sogar, auch das gibts. Ebenso wie umgekehrt.



Bewirbst du dich grad, oder woher hast du deine Erkenntnisse bzgl Päd und Derma?

Gelbes_U
03.05.2011, 13:18
Weiß jemand vielleicht aus Erfahrung wie die Berufsaussichten sind,
wenn man das Studium erst mit Mitte 30 abschließt.
Ist es dann noch gut möglich eine Stelle zu bekommen für
eine Weiterbildung zum Allgemeinarzt oder Hautarzt?
Muss man dann auf jeden Fall in ländliche Gebiete umziehen oder
hat man auch in einer Großstadt Chancen?

Wie immer: Das hängt davon ab...
Derma erlebt mit dem zunehmenden weiblichen Anteil an Studenten seit einigen Jahren einen massiven Aufschwung bei den Bewerbern, da kann es gut sein, dass man erstmal in die Pampa muss. Allgemeinarzt ist weniger problematisch. Die nächste Frage ist dann die einer späteren Kassenzulassung, da sieht es ähnlich aus, würde ich sagen. Wer mit Ostdeutschland keine Probleme hat: go ahead. Wer aber Großstädte bevorzugt, könnte es in Zukunft schwerer haben:
http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/krankenkassen-zahl-der-arztpraxen-zu-hoch-6017.php

Zu dem Alter: Das spielt hauptsächlich dann eine Rolle, wenn ich Karriere in Khs machen möchte, mit Mitte 30 ohne Berufserfahrung einzusteigen ist pauschal zu alt. Bei gleicher Qualifikation und Berufserfahrung wird dann im fortgeschrittenen Alter einfach der jüngere Mediziner Chefarzt. Und die jungen Studienabgänger dürften in Zukunft mit G8 und Wehrdienst-Wegfall noch jünger sein, die kommen ja dann locker mit unter 30 schon zur Facharztprüfung... Zur Kassenzulassung: Praxiseinkauf und Aufbau lohnt sich natürlich finanziell mehr, wenn man danach länger noch etwas davon hat.

Versteh mich nicht falsch, Du wirst schon was finden, auch in den düsteren 90ern ist noch jeder, der wollte, untergekommen. Aber je nach Wunsch-Fach, Wunsch-Region muss man halt auch mal einen kleinen Kompromiss eingehen.

LotF
03.05.2011, 14:26
Praxiseinkauf und Aufbau lohnt sich natürlich finanziell mehr, wenn man danach länger noch etwas davon hat.

wobei man da zwei Aspekte nicht vergessen sollte:
1) man muss heutzutage bis zur Rente auch länger arbeiten, als dies früher der Fall war.
2) kann man böse sein und behaupten, dass man sich dann die Modernisierung nach 20 Jahren sparen kann, wenn man dann schon wieder aufhört :-top

Gelbes_U
04.05.2011, 13:57
wobei man da zwei Aspekte nicht vergessen sollte:
1) man muss heutzutage bis zur Rente auch länger arbeiten, als dies früher der Fall war.
2) kann man böse sein und behaupten, dass man sich dann die Modernisierung nach 20 Jahren sparen kann, wenn man dann schon wieder aufhört :-top

ad 1) Die Kasse schmeißt die Leute mit 68 aus der Zulassung. Das wird sich auch in 90% der Landesteile Deutschlands nicht ändern, da die Kassen null Interesse an vielen Ärzten haben. Die versuchen ja gerade im Gegenteil Kassenzulassungen in Ballungsgebieten zu reduzieren oder den Verkauf zu erschweren. Mit der FDP ist das zwar (noch) schwierig, aber wer weiss, was die nächste Wahl bringt.
ad 2) Der übliche Weg ist doch, die Modernisierung sein zu lassen und trotzdem weiter zu machen? :-) Im Stadtgebiet München stehen übrigens so viele CTs wie in ganz Italien.... Bin mal gespannt, ob da alle Abschreibemodelle noch aufgehen in Zukunft.

offtopic für Dich, lotf: Schau mal nach TVMCapital, sind mE die beste Adresse und suchen auch meist Nachwuchs. Man sollte mitbringen: etwas technischen background, etwas bwl und sonst gibt es da Reihenweise Quereinsteiger. Falls Dich so etwas interessiert... Ist auf jeden Fall wesentlich spannender als Krankenhäuser, finde ich zumindest. Khs is überhaupt aus meiner Sicht nur begrenzt monetär interessant, weil man sich als Controller oder Berater immer in einem öffentlich finanzierten Umfeld rechtfertigen muss. Das mag Roland Berger Spaß machen (der kennt aber auch alle wichtigen Politiker mit Vornamen), meine Sache wär das nicht.

Ich selbst mach übrigens grad Pause vom Job und überlege, ob ich nicht doch nochmal freiwillig deutsche Krankenzimmer von innen ansehe.