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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Physiologiefragen



Saphira.
16.02.2011, 15:39
Hallo :)

ich bin gerade dabei mich auf meine Physiologiepraktika und -vorlesungen im nächsten Semester vorzubereiten. Da ich deshalb noch keine Vorlesungsunterlagen haben kommen ab und an immer wieder Fragen auf, die ich mir nicht ganz selbst beantworten kann. Deshalb fänd ich es toll, wenn mir jemand der sich damit schon ein wenig auskennt, die vielleicht beantworten könnte...

meine erste Frage:
Ich arbeite gerade das Thema Allgemein Physiologie mit den Büchern Medi-Learn und Duale Reihe parallel vor.. jetzt widersprechen sich die beiden beim 1. Fick'schen Diffusionsgesetzt:
ML sagt: dQ/dt [mol/s]= D * A * (c1-c2)/d
DR sagt: J [mol/s]= -D * A * delta(c)

Bin da jetzt gerade aus dem Grund verwirrt, weil in der Dualen Reihe einmal aus Konventionsformen ein - noch dabei ist und andererseits weil in der Dualen Reihe steht, dass der Ficksche Diffusionskoeffizient schon die Membrandicke enthält, während bei Medi-Learn kein Minus in der Formel zu finden ist und dafür die Dicke der Membran nochmal extra zum Fick'schen-Diffusionskoeffizienten in der Formel auftaucht. Deshalb meine Frage... wie lautet denn jetzt das 1. Ficksche Diffusionsgesetzt wirklich?

Danke schonmal für eure Hilfe :-winky!

saipro
16.02.2011, 19:41
ML sagt: dQ/dt [mol/s]= D * A * (c1-c2)/d
DR sagt: J [mol/s]= -D * A * delta(c)

Die Formeln laufen im Endeffekt auf das Selbe hinaus. Die Formel in der DR hat die Dicke in die Variabel D hineingepackt. Bei ML wurde sie draußen gelassen. Vereinfacht gesagt, beide Formeln sind richtig, nur die Buchstaben stehen für unterschiedliche Sachen und daher können beide Formeln nicht einfach so gleich gesetzt werden.

Saphira.
17.02.2011, 16:28
Hmm okay... dann ist der Ficksche-Diffusionskoeffizient also keine feststehende Zahl sondern kann einfach verändert werden in dem man die Membrandicke rausnimmt? Zieht man dann vom eigentlichen Fickschen-Diffusionskoeffizienten einfach die Membrandicke ab oder wie läuft das dann?:-nix

dgu67
07.03.2011, 19:13
Hey,

ich versteh folgendene Aussage nicht:

korrekte MC-Aussage: Der Strömungswiderstand der Atmung ist am Ende einer forcierten tiefen Exspiration höher als am Beginn.

Begründung von Mediscript CD: Aufgrund des Einflusses der viskösen Widerstände bei Inspiration Negativierung des intrapulm. Drucks und bei Exspiration Positivierung (soweit klar). Der Strömungswiderstand ist am Ende einer forcierten tiefen Exspiration höher als am Beginn (warum ergibt sich das daraus?).

Strömungswiderstand =intrapulm. Druck /Volumen strömender Luft pro Zeit

Hätte gedacht, dass der Widerstand beidesmal gleich ist oder eher kleiner am Ende, weil ja zum Ende eher weniger Luft bzw. gleichviel wie Anfang der Exspiration (oder auch Inspiration, weiß selber nicht , welchen Beginn sie meinen -> dann halt in die andre Richtung) pro Zeit durch die Bronchien strömt. Und der intrapulm. Druck ist am Ende der Exspiration 0, genauso wie am Beginn der Exspiration ja auch.

Danke!!

dos
08.03.2011, 16:32
umständlicher gehts ja kaum... :-))

schau mal im kleinen silbernagl auf seite 116/117 bei (C), da steht das. zwar auch keine richtige erklärung, aber irgendwie hat sich das bild in mein gedächtnis gebrannt :-D

Saphira.
13.03.2011, 13:27
Also ich versuchs mal zu erklären:

Zunächstmal bedeutet eine forcierte Exspiration wie ja in der Begründung der Mediscript-CD schon steht, dass es durch die Stauchung des Thorax (durch Beihilfe der exspiratorischen Atemmuskeln) dazu kommt, dass der zuvor am Ende der Einatmung stark negative Pleuradruck nun zunächst weniger stark negativ und am Ende aber sogar leicht positiv werden kann. Dieser positive Pleuradruck bewirkt nun, dass die Lunge ebenfalls gestaucht wird (und das in deutlich größerem Umfang, als es beim normalen Ausatmen der Fall ist).

Nun muss man noch beachten, wodurch die Atemwege der Lunge offengehalten werden. Dies erfolgt normalerweise durch den Zug von elastischen und kollagenen Fasern. Diese sind bei einer Streckung der Lunge ebenfalls gestreckt und halten somit die Atemwege offen. Kommt es nun zu einer Stauchung der Lunge, so fehlt dieser Zug auf die intrapulmonalen Gefäße und auch Bronchien! weshalb diese nun ihr Lumen verringern wenn nicht sogar verschließen.

Deshalb ist es nun so, dass sich der Strömungswiderstand deutlich erhöht (denn normalerweise macht der Strömungswiderstand des unteren Atemapparats nur einen sehr geringen Anteil aus durch die hohe Verzweigungszahl und die somit hohe Querschnittsfläche), da nun aber dieser Strömungswiderstand des unteren Atemwegs noch zu dem normalen Strömungswiderstand der oberen Atemwege hinzukommt AM ENDE!!! einer forcierten Exspiration steigt auch der gesamte Strömungswiderstand in den Atemwege am Ende der forcierten Exspiration an.

Hoffe mal das war einigermaßen verständlich erklärt... habs zumindest so aus dem Silbernagl gelernt (allerdings nur Selbststudium... hatte noch keine Physiovorlesung oder -praktikum, deshalb kann es sein, dass ich da mir auch was falsches zusammengereimt hab).