Fortbildungen für Uni-Assistenten

[EKT]

Bin an einem peripheren Krankenhaus tätig. Uns stehen 5 Fortbildungstage zu, die ich selbstverständlich auch nutze.

Heute wollte mir mein Chef erzählen, daß es an Uni-Kliniken üblich (gewesen?) sei, daß man für seine Fortbildungen Urlaubstage opfere!

Es fehlen bei uns 20 Assistenten; die interne Weiterbildung ist grottenschlecht; die Kosten und Nebenkosten für externe Fortbildungen müssen wir selbst tragen. Unter diesen Umständen fand ich die Bemerkung meines Chefs (nett ausgedrückt) sehr bemerkenswert.

Meine völlig naive Frage an die Uni-Assistenten unter euch: Ist es tatsächlich übliche Praxis, keine Fortbildungstage zu nutzen, sondern den eigenen Urlaub?

[apple]

Die 5 Fortbildungstage nutzen wir auch, aber für die Psychotherapieausbildung brauche ich 9 Tage pro Jahr, d.h. ich muss noch 4 Urlaubstage opfern ...

[Kackbratze]

Was haben andere Krankenhäuser mit euren 5 Weiterbildungstagen zu tun?
Das ist doch bloss eine Nebelkerze vom Chef. In Bangladesh haben Assistenzärzte 10 Weiterbildungstage, aber was ändert das an eurer Situation?
Du hast Anspruch auf die 5 Tage, also verwende sie auch entsprechend, egal wie es mal irgnedwann woanders geregelt war ( in Far-Far-Away)

[EKT]

Die 5 Fortbildungstage nutzen wir auch, aber für die Psychotherapieausbildung brauche ich 9 Tage pro Jahr, d.h. ich muss noch 4 Urlaubstage opfern ...

Das finde ich durchaus in Ordnung,
aber eben nicht den generellen Verzicht auf die Fortbildungstage, um mehr Zeit der Klinik zur Verfügung zu stehen und so die durch die Klinikleitung selbst verschuldeten Personal-Löcher zu stopfen....

[John Silver]

Stellst Du Dir Deinen Urlaub immer so vor, im Seminarraum, irgendwelchen mehr oder weniger langweiligen Dozenten zuhörend, um eine Fortbildung zu machen, die der Klinik mindestens genauso viel nützt wie Dir? Es ist überhaupt nicht okay, auch nur einen Urlaubstag für Fortbildungen zu opfern. Dafür ist der Urlaub nicht gedacht.

Was Dein Chef erzählt, war früher durchaus üblich, und nicht nur an Unikliniken. Früher waren sie alle Helden, haben 5 Nachtdienste am Stück gemacht und waren überhaupt vielmehr richtige Ärzte; wir sind ja nur noch freizeitorientiert.

Wenn er jetzt meint, die 5 Fortbildungstage im Jahr seien schon ein Geschenk, dann ist er ein realitätsfremder Depp, sorry. Wenn man eine Fortbildung besucht, nützt es nicht nur einem selbst, sondern auch dem Arbeitgeber; je nach Fortbildung nützt es manchmal vielmehr dem Arbeitgeber als Dir, beispielsweise wenn es um DRG-Kodierung geht. Jede Fortbildung dient Deiner Entwicklung als Arbeitskraft und macht Dich wertvoller; der Arbeitgeber investiert also in Dich und bekommt dafür eine bessere, da höher qualifizierte, Arbeitsleistung. Deshalb ist es, gelinde gesagt, arrogant, zu behaupten, ein extra Fortbildungsurlaub sei Luxus o.ä.. Eine Klinik, die für Fortbildungen keinen zusätzlichen Urlaub anbietet und die Fortbildungskosten nicht übernimmt, hat die Zeichen der Zeit verpennt.

Ich verstehe wirklich nicht, warum einem immer wieder weißgemacht wird, man solle sich dafür entschuldigen, dass man das nimmt, was einem zusteht. Soll ich mich auch für mein Gehalt entschuldigen und lieber kostenlos arbeiten? Viel ethischer und so.

[gnuff]

Auf so einen Spruch gibt es nur eine richtige Reaktion... dem Chef auf die Schulter klopfen und sagen: "Chef, der war richtig gut, selten so gelacht!" Und dann weggehen... :-top

[stennadolny]

Nur zur Klarstellung: Pflichtfortbildungen im Rahmen der FA-Weiterbildung sind grundsätzlich Dienstzeit !

Fortbildungstage sind nochmal extra !

Daß das nicht jede Klinik so sieht, steht auf einem anderen Blatt Papier, aber:
Für Psychiater mit Weiterbildungsvertrag ist die Selbsterfahrung genauso Dienstzeit wie die PT-Stunden (theoretisch und praktisch).

Umgesetzt z.B. in Bayern in den BKHs Lohr/Main (Unterfranken) oder aber Wöllershof (Oberpfalz). Nicht umgesetzt im größten Irrenhaus Bayerns: Haar bei München. (Soviel zum "München-Bonus")


Es fehlen bei uns 20 Assistenten; die interne Weiterbildung ist grottenschlecht; die Kosten und Nebenkosten für externe Fortbildungen müssen wir selbst tragen. Unter diesen Umständen fand ich die Bemerkung meines Chefs (nett ausgedrückt) sehr bemerkenswert.

Daß manche Psychiatrie-Chefs die verquere Logik ihrer (vermeintlichen) "Patienten" noch um Lichtjahre unterbieten, ist nicht neu.

Daß aufgrund (auch) fehlender Personalfähigkeiten des Chefs 20 (???!!!:-wow Assistellen unbesetzt sind (wo sind da bitte die Krankenkassen mit der Psych-PV.....?) sollen jetzt die depperten Quallenassis in ihrer eigenen Dämlichkeit ausbaden.

Interne Fortbildungen habe ich auch schon entweder als Laptop-Ableseübungen oder aber erstklassiges Herumgestottere von Oberärzten (!?)
erlebt. Fallvorstellungen hingegen NUR durch maximal motivierte Weiterbildungsassis, weil Chef keine Ahnung von Patienten zu haben scheint (siehe: Laptop-Ableseübung).

Warum wechselst Du um Himmels willen nicht die Klitsche ? Psychiatrie ist ja nicht gerade ein Über-Fach, aber dafür braucht man den Irren nicht auch noch die Füsse und ihre bescheuerten Bilanzen zu küssen.:-D

[Rico]

Auf so einen Spruch gibt es nur eine richtige Reaktion... dem Chef auf die Schulter klopfen und sagen: "Chef, der war richtig gut, selten so gelacht!" Und dann weggehen... :-topOder: "Aber da waren Sie doch sicherlich noch Medizinalassistent..." :-D

[EKT]

Warum wechselst Du um Himmels willen nicht die Klitsche ?

Muß nur noch bis Herbst durchhalten, dann FA!:-party

[stennadolny]

Wechsel zum MDK und dann mal so richtig die Krankengeschichten des Ex zerpflücken !

[dhjdzjket6z6iu]

Wo steht bei euch drin, wieviele Fortbildungstage man pro Jahr hat? Kann man sowas im Arbeitsvertrag festhalten, wenn es nicht im Haustarif erwähnt wird?

[Kackbratze]

Es steht normalerweise im Arbeitsvertrag drin.

[dhjdzjket6z6iu]

Ok, danke. Dann werde ich anmerken, dass ich es auch gern drin stehen hätte.