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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie motiviert ihr euch?



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kknurse
23.02.2011, 09:21
Hallo, an Alle!
Ich hab da mal ne Frage, und zwar wie schafft ihr es durchzuhalten? Ich bin jetzt im 3.Semester und muss jeden Tag zwei Stunden zur Uni hin und zurück fahren. Ich hab vier Jahre auf diesen Studienplatz gewartet und in der Zeit alten Leuten den Hintern abgewischt (sprich bin gelernte Krankenschwester).
Jetzt hab ich Ferien und mir kommen die ganze Zeit Zweifel ob es mir das alles wert ist. Ich kann nicht abschalten, wenn ich TV gucke habe ich ein mega schlechtes Gewissen, weil ich nicht lerne.
Hinzu kommt, dass jetzt viele Leute in meinem Alter (ich bin 24) ihr Studium grade beenden, Heiraten oder Kinder kriegen. Und ich sitz hier und kann nur ans lernen denken als wäre das alles im Leben.
Es wär echt super, wenn mir jemand etwas aufbauendes sagen könnte, ich dreh sonst noch durch!

Jauheliha
23.02.2011, 09:36
Ich hab vier Jahre auf diesen Studienplatz gewartet und in der Zeit alten Leuten den Hintern abgewischt (sprich bin gelernte Krankenschwester).


Wenn ich solche Äußerungen lese, wird mir ganz anders...

Zu dem Motivationsproblem: Das hat, so denke ich, jeder mal im Laufe seines Studiums...
Wo liegt denn genau dein Problem? Am Studium/ den Anforderungen selbst? Oder dass du nicht weißt, was du jetzt in den Ferien anfangen sollst?
Wenn du das erste Semester doch jetzt erfolgreich hinter dich gebracht hast und erstmal keine Klausuren anstehen, dann hast du dir die Ferien doch verdient!? :-)
Oder meinst du, du müsstest jetzt für's nächste Semester "vorlernen"?
Und was hält dich vom Heiraten ab?

altalena
23.02.2011, 09:45
Also, zu dem, was dein Umfeld betrifft, was gerade sein Studium beendet, heiratet etc..... so what? :-nix
Ist halt so. Es muss nicht jeder den selben Weg gehen und du hast ja auch schon ne Ausbildung fertig und studierst jetzt eben noch. Ich bin auch Krankenschwester u hab nach 5 Jahren nen Platz bekommen.In dem Krankenhaus, in dem ich arbeite, haben innerhalb kürzester Zeit relativ junge (also frisch von der uni kommende) Ärzte angefangen, die sind alle nur 2 Jahre älter als ich und ich häng noch in der Vorklinik rum.... aber is doch egal.
Ehrlich, ich bin rückblickend froh, nicht direkt nach der Schule mit dem Studium angefangen zu haben und auch, wenn ich dann älter bin als der Durchschnitt (also auch, wenn ich das Studium irgendwann mal fertig hab), dann kann ich immer noch lang genug als Ärztin arbeiten :-meinung

altalena
23.02.2011, 09:46
Wenn ich solche Äußerungen lese, wird mir ganz anders...



hmmm... mir auch..... :-?

leofgyth77
23.02.2011, 10:02
hm. also, ich würde an deiner stelle mal echt ne zeit lang ausschalten und tief in dich gehn, ob du das wirklich willst.
vielleicht auch mal mit jemanden professionellem reden. weil es macht dich nur kaputt, wenn du überhaupt nicht abschalten kannst.
dieses problem hatte ich auch ne zeit lang (allerdings nie in den semesterferien...) und da muss man dann echt mal auf sich selber schaun.
aber motivationsprobleme hatte ich eigentlich nie. für mich steht fest, dass ich diesen weg gehen werde und ich kann mir absolut gar nix anderes vorstellen.
ich habe im kkh gearbeitet und mir überblick verschaffst und das motiviert mich. ich denk daran zurück und dann weiß ich auch wieder, warum ich mich mit physik oder chemie rumschlagen muss.
aber wenn du gelernte krankenschwester bist (ich weiß ja nich, wo du gearbeitest hast, aber im normalfall ist das ja wohl mehr als hintern abwischen...), dann weißt du doch, was ärzte so machen, und was du später mal so machen könntest. motiviert dich das nicht?

und zum pendeln...wieso suchst du dir nicht ne kleine bude in deiner unistadt? das würde ja auch viel stress rausnehmen.
ansonsten, ich bin auch 23, die meisten meiner freunde werden jetz grad alle mitm studium fertig. ich hatte auch immer vor, mit 25 zu heiraten....der mann dazu ist auch schon da, aber es muss halt auch das drumherum passen..da muss man halt etwas flexibel sein.
klar, ist es blöd...überall um einen rum starten die ins richtige leben, studium fertig und so weiter...aber da darf man sich echt nicht vergleichen.
das hätten wir doch auch haben können, wenn wir dann einfach mal bwl oder was studiert hätten...das wollten wir aber nicht. also muss man das mal bissl beiseite schieben und dran denken, dass man jetz endlich nen platz hat, und jetz endlich machen kann, was man so lange machen wollte.
geh tief in dich, red vielleicht mal mit der studienberatung oder so. es kann dir hier keiner sagen, ob du das richtige machst, wenn du weiterstudierst...das kannst nur du.

saipro
23.02.2011, 10:51
Ich habe am Anfang des Studiums auch regelmäßig gependelt und war 2 Stunden nur mit dem Auto unterwegs. Das war mir auch zuviel und dahe rbin ich in die Unistadt gezogen was ich auch nicht bereue. Wenn du allerdings die Möglichkeit hast mit dem zug zur Uni zu kommen und am besten auch noch per Semesterticket, dann würde ich das vorziehen. Man spart viel Geld und muss somit auch weniger Zeit in Nebenjobs investieren und sieht seine alten Freunde eher. Und die Zeit ist auch gut nutzbar fürs Lernen.
Wenn man nun auch noch ein Typ ist, der sich Vorlesung gerne spart, kann man auch mal 2-3 Tage daheim bleiben :)

FM4
23.02.2011, 10:59
@kknurse:

Also zunächst einmal: Warum hast du die Ausbildung gemacht, wenn du im Nachhinein solche Aussagen triffst?

Jeder kennt diese Motivationstiefs und die sind aufgrund der Menge des Stoffes auch m.E. durchaus berechtigt/normal. Bewältigungsstrategien gibt es auch reichlich- mir hat z.B. oft geholfen mich bei akutem Lernstress mal so richtig auszutoben (Mountainbike, Joggen,...)
Und ich habe im Vergleich zu vielen Kommilitonen NIE wegen Klausuren etc. auf Urlaub verzichtet! Mir hat das sogar eher geholfen danach wieder "mit freiem Kopf" durchzustarten.

Die größte Motivation im klinischen Abschnitt entstand schließlich als ich mich festgelegt hatte welches Fachgebiet ich machen möchte.

btw: Ich habe auch "erst" mit 23 das Studium begonnen und meine Freunde (viele haben BWL studiert) haben auch während meines vorklinischen Studiums die erste Stelle angetreten (mit Kohle, Auto usw)...
Dieses Umfeld ist normal für uns Leute, die nach einer Berufsausbildung nochmal 6 Jahre studieren wollen ;)

Das Pendeln kenne ich auch sehr gut, hab das jetzt 5 Jahre durchgehalten... Irgendwann kommt für jeden der Punkt an dem es mächtig stinkt :-oopss

Ansonsten will ich hier noch an folgenden Zitate ("Dr." Guttenberg) meine Häkchen setzen:

ALTALENA:"Ehrlich, ich bin rückblickend froh, nicht direkt nach der Schule mit dem Studium angefangen zu haben und auch, wenn ich dann älter bin als der Durchschnitt ... dann kann ich immer noch lang genug als Ärztin arbeiten"

JAUHELIHA:"Und was hält dich vom Heiraten ab?"

SAIPRO: "Wenn man nun auch noch ein Typ ist, der sich Vorlesung gerne spart, kann man auch mal 2-3 Tage daheim bleiben :) "

anicat
23.02.2011, 13:55
(Zitat von kknurse Beitrag anzeigen
....Ich hab vier Jahre auf diesen Studienplatz gewartet und in der Zeit alten Leuten den Hintern abgewischt (sprich bin gelernte Krankenschwester)...)

@kknurse: Super Ansatz um Medizinerin zu werden. Hoffe, dein Krankenschwestern-Dasein hat dich auch in irgendeiner Art und Weise erfüllt. Oder möchtest du mit dem "Hintern abwischen" nur bestätigen, wie besonders hart deine Wartezeit war? Klingt sehr nach Selbstmitleid und auch Menschenverachtend.

Rico
23.02.2011, 14:28
Jetzt regt Euch doch nicht so über dieses Hintern-abwischen auf, das ist doch echt lächerlich.
Wir benutzen alle umgangssprachlich die ein oder andere Formulierung, die nicht ganz politisch korrekt ist, so what? Das hier ist doch kein hochoffizielles Motivationschreiben in dem nur stehen darf, dass man "mit sehr große Freude und tiefer innerer Befriedigung eine Ausbildung zum GuKP absolviert hat."
Wenn ich unsere Ulkusambulanz hab, dann sag ich im Gespräch mit Kollegen auch "Stinkefuß-Sprechstunde" obwohl ich es gerne mache. Das sagt doch Nullkommanix aus über meine Motivation, Einstellung, Eignung oder was hier sonst einige aus dieser halben Zeile an tiefenpsychologischen Erkenntnissen herauslesen wollen.

Und selbst wenn ihr der Beruf letzten Endes nicht gefallen sollte, dann ist das ihr verdammtes Recht das auch zu sagen ohne dass hundert moralische Zeigefinger auf sie einprasseln! Weiß man ja oft vorher nicht wie sich das dann später im Arbeitsalltag so macht.

Also bitte mal BTT!

Humane
23.02.2011, 15:33
Wenn's als ganz schlimm ist, hol' ich mir 'nen weißen Kittel und stell' mich vor den Spiegel :-top

konstantin
23.02.2011, 16:12
Jetzt so in den Semesterferien brauche ich garkeine Motivation. Ich schau den ganzen Tag RTL und zocke Killerspiele, was auch sonst. :-wow

FipFlip
23.02.2011, 16:13
Wenn's als ganz schlimm ist, hol' ich mir 'nen weißen Kittel und stell' mich vor den Spiegel :-top

ich hoffe das meinst du nicht ernst...

Alchemist
23.02.2011, 16:19
Zum Thema "Alter": Bin 19, komme jetzt ins 2. vorklinische Semester und habe 2010 Abi gemacht. Doch ich bevorzuge mich mit "älteren" Kommilitonen (sprich 25 oder so) zu unterhalten, da ja die meisten von denen reifer sind. Ausnahmen gibts immer. Ich verstehe aber nicht wieso sich manche (oder besser gesagt die meisten) Leute die 25, 26 oder von mir aus 30 sind Sorgen um so was machen. :)

Frisko
23.02.2011, 17:29
ich hoffe das meinst du nicht ernst...

Warum denn nicht? Erlaubt ist, was Spaß macht...bzw. motiviert...

konstantin
23.02.2011, 18:14
Sehe ich genau so...

Alchemist
23.02.2011, 19:03
Ich auch.

Rettungshase
23.02.2011, 21:12
Kannst du denn nichts an dem Zustand ändern, zwei Stunden zur Uni hin und zurück zu fahren?

Ich bin täglich etwa eine Stunde zur Uni unterwegs. Das nervt mich tierisch (besonders bei den "zerpflückten" Stundenplänen, die wir zuletzt hatten), deswegen ziehe ich jetzt um. Außerdem ist es ein ganz schöner Motivationskiller für mich gewesen, wenn ich mir überlege, mich schon für die Hinfahrt zur Uni aufraffen zu müssen.
Mag sein, dass das einigen übertrieben erscheinen mag, aber das ist meine Sichtweise, vielleicht sieht es kknurse ähnlich oder meinetwegen auch ganz anders.

Vielleicht hilft es, kknurse, dich zu motivieren, indem du dir anschaust, wozu der ganze Vorklinik-Kram gut ist. Z.B. in einem kleinen Praktikum irgendwo im Krankenhaus.
Ich werde in den Ferien noch mal in meinem gelernten Beruf (Rettungsassistentin) arbeiten und freue mich unwahrscheinlich darauf, noch mal echte Patienten, echte Medikamente, echte Röntgenbilder zu sehen.
Es wird sicher toll zu sehen, wie und wo ich seit Beginn des Studiums dazugelernt habe.

Wichtig sind auch vernünftige Freizeitprogramme. Klar, die freie Zeit ist rar, aber man sollte sie gut nutzen und sie sich ab und an gezielt herausnehmen. Ich habe bemerkt, dass mich Fernsehen nicht so sehr entspannt wie eine Runde Sport. Auch muss mal ein Bier/Kaffee mit Freunden (was sicher mit der Entfernung zur Uni schwierig ist) drin sein, ohne dass man sich gleich quält, weil man nicht lernt.

Ich mache mir nur bei dir ein wenig Sorgen, ob da nicht etwa noch mehr dahinter steckt als nur ein Motivationsknick. Einen Besuch beim Fachmann solltest du zumindest als Option in Erwägung ziehen, wenn sich das alles nicht bessert, denn einige deiner Aussagen lassen mich nachdenklich werden, ob es nicht ein tiefgreifenderes psychisches Problem ist.

][truba][
24.02.2011, 09:41
kknurse: Soll ich mal lachen? Du bist "schon" 24 und im 3ten Semester.
Also ich find das ziemlich gut.
Ich bin jetzt 26 jahre alt und habe gerade das erste Semester hinter mich gebracht.

Letztendlich ist es doch völlig egal wie alt du bist. Du musstest ebend warten und hast die Wartezeit mehr oder weniger sinnvoll genutzt (und auch ich find den Spruch ... ). Wenn du fertig bist, bist du doch gerademal 29/30. Da musst du noch 30 Jahre arbeiten also mal keinen Stress. Und auch mit 30 ist man nicht alt. Auch wenn das aus der jetzigen Sicht so aussehen mag. Und auch mit 30 kann man noch Kinder kriegen ;)

Das mit dem Motivationsproblem kenn ich auch. Vor allem auch von Mitstudenten. Ich habs lediglich bei manchen Fächern aber da muss man eben durch. Mir hilft es einen Ausgleich (bei mir Sport) zu haben und den auch regelmäßig durchzuziehen.

Ich muss auch sagen das mir die Sicherheit, bereits einen Beruf gelernt zu haben, sehr hilft. Ich hab meinen Beruf sehr gern gemacht und weiss das, wenn es mit dem Studium nicht klappen sollte, ich jederzeit dahin zurück kann.

MfG Thomas

P.S: In der Unistadt wohnen erleichtert ungemeint den Alltag. Und du kannst die 2 Stunden Pendelzeit mit Sicherheit besser nutzen.

Jauheliha
24.02.2011, 10:04
Vielleicht hilft es, kknurse, dich zu motivieren, indem du dir anschaust, wozu der ganze Vorklinik-Kram gut ist. Z.B. in einem kleinen Praktikum irgendwo im Krankenhaus.


Aber sie ist ja bereits Krankenschwester....

Was das Pendeln betrifft, da magst du Recht haben. Wenn man aber bereits mit dem Partner zusammenwohnt, dann ist das gar nicht so einfach. Da zieht man dann nicht einfach mal aus, um studieren zu gehen.
Ich bin auch eine Zeit lang gependelt, und habe wirklich gar nichts auf die Reihe bekommen.
Ich habe mir jetzt am Studienort eine kleine Zweitwohnung genommen, und zahle unwesentlich mehr als wenn ich jeden Tag pendeln würde. Wenn ich einen langen Unitag habe und am nächsten Morgen früh rausmuss, bleibe ich da. Wenn ich nur vormittags Vorlesung habe, fahre ich zurück. In den Semesterferien vermiete ich die Wohnung immer an Famulanten/Austauschstudenten etc., da kommt dann die Miete immer wieder rein.
Außerdem ist es schön, wenn man Leute hat, die das mit einem zusammen durchziehen. Wenn man mittags zusammen essen geht, in den Vorlesungen zusammensitzt, und auch mal abends gemeinsam etwas unternimmt. Meine sozialen Kontakte zu Kommilitonen waren während meiner Pendelzeit nämlich immer viel zu kurz gekommen. Vielleicht ist das ja für dich auch ein Grund, weshalb du momentan so unmotiviert bist.

Ich fand übrigens die gesamte Vorklinik einfach nur ätzend :-)) Mir hat NICHTS Spaß gemacht, bis auf mein Wahlfach. Und irgendwie hab ich es geschafft, durchzuhalten. Jetzt mag ich mein Studium und würde es für nichts in der Welt aufgeben.

Frisko
24.02.2011, 10:17
Ich fand übrigens die gesamte Vorklinik einfach nur ätzend :-)) Mir hat NICHTS Spaß gemacht, bis auf mein Wahlfach. Und irgendwie hab ich es geschafft, durchzuhalten. Jetzt mag ich mein Studium und würde es für nichts in der Welt aufgeben.


Das beruhigt mich schon wieder.... :-)