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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stellen bzw. Kliniken ohne Dienste?



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sidney2
23.02.2011, 19:57
Hallo,

gibt es Kliniken, in denen man keine Dienste machen muss?
Das ist einer der negativen Dinge an der Kliniktätigkeit, klar Geschmacksache, vielen finden es gut und schließlich muss man ja welche gemacht haben, nicht nur für für die medizinische Weiterbildung, sondern auch für sich selbst.
Aber in vielen Kliniken ist die Dienstbelastung echt hoch, die Ausbildung mies.
Was schreibt denn die Weiterbildung vor bzgl. Dienste? Wieviele muss man denn gemacht haben, und gibt es Ausnahmen? Muss man überhaupt Dienste vorweisen? Und wo macht man vergleichsweise wenige Dienste?
Kennt jemand Kliniken oder Häuser, in denen man gar keine Dienste machen muss, z.B. weil das Dienstmodell entsprechend gestaltet ist?? Wäre echt dankbar für Hinweise.

stennadolny
23.02.2011, 21:24
Es gibt wohl eher Fächer ohne Dienste, aber kaum Kliniken.

Z.B.: Patho, Öff. Gesundheitsdienst, Strahlentherapie/Nuk (ohne Station).

Es sei denn, man darf aus med. Gründen keine Dienste machen - allerdings schreiben das die meisten WBO in klinischen Fächern vor bzw. man bekommt ohne Dienste kaum den WB-Katalog voll.


Kennt jemand Kliniken oder Häuser, in denen man gar keine Dienste machen muss, z.B. weil das Dienstmodell entsprechend gestaltet ist?? Wäre echt dankbar für Hinweise.

In der Riesenpsychiatrie Haar bei München sind etwa - je nach Fachbereich - keine Nachtdienste nötig, sehr wohl aber Visitendienste am Wochenende und an Feiertagen. Man kann diese aber auch mit etwas Geschich auf eine Minimum begrenzen, geht freilich nicht während der ges. FA-Ausbildung.

Kackbratze
23.02.2011, 22:06
ReHa-Kliniken sollen auch ein sehr entspanntes Pflaster sein. (hörensagen!)

teletubs
23.02.2011, 22:11
ReHa-Kliniken sollen auch ein sehr entspanntes Pflaster sein. (hörensagen!)

*kopfnick*

THawk
23.02.2011, 22:22
Oh, das kommt sehr drauf an. Nicht vertun. Zwei meiner Freunde können teilweise ganz schön schwitzen nachts.

Die eine Klinik hat eine ITS mit dabei. Bei der anderen Klinik bist du zuständig für 500 Patienten in internistischer, orthopädischer und pädiatrischer Reha und musst nachts mit deinem 'Dienst-PKW' von Gebäude zu Gebäude fahren.

Wenn es in einem Haus keine (Bereitschafts-)Dienste gibt ist die logische Konsequenz der Schichtdienst. Ob das so viel besser ist, ist Geschmackssache. Ich schlafe lieber wenn ich kann als zwanghaft nicht ins Bett zu dürfen.

Rico
23.02.2011, 22:41
Wir haben während der Notaufnahme- und Intensivrotation Dreischichtbetrieb, aber das macht unter der aktuellen WBO (6 Jahre FA-Ausbildung Innere+Irgendwas) nur insgesamt 1 Jahr und 8 Monate aus, für den 5jährigen Allgemeininternisten sind es sogar nur 14 Monate.
Den Rest der Zeit haben wir keine Nachtdienste, auch am Wochenende "nur" Tagdienst.

teletubs
23.02.2011, 22:46
Oh, das kommt sehr drauf an. Nicht vertun. Zwei meiner Freunde können teilweise ganz schön schwitzen nachts.


Die Betonung lag ja auch auf KANN :-)) Also ich hab in einer kleineren Reha geschafft und meine Dienste waren meistens sehr entspannt. Und heutzutage geht es ja eh dahin, dass mehr Akutpatienten in die Reha geschickt werden. Dementsprechend höher die Arbeit in den Diensten.
Aber als niedergelassener muss oder darf man ja auch Dienste mitmachen! :-nix

Lava
24.02.2011, 11:33
vielen finden es gut und schließlich muss man ja welche gemacht haben, nicht nur für für die medizinische Weiterbildung, sondern auch für sich selbst.

Dienste macht man nicht für die Weiterbildung oder für sich selbst, sondern weil auch an Wochenenden, Feiertagen und nachts die Versorgung von Patienten sicher gestellt sein muss. :-(

Kackbratze
24.02.2011, 12:39
"für mich selbst" braucht es keine Dienste zu geben, ich hab genug Eigenleben.

sidney2
24.02.2011, 21:22
Dienste macht man nicht für die Weiterbildung oder für sich selbst, sondern weil auch an Wochenenden, Feiertagen und nachts die Versorgung von Patienten sicher gestellt sein muss. :-(

Ach nee, darauf wäre ich jetzt nicht gekommen:-stud
In meiner Aussage ging es eher darum, dass man als Arzt auch die Situationen oder Notfälle in den Diensten gesehen haben und beherrschen muss und diese nicht nur machen sollte, damit man den Katalog erfüllt. Aber danke für deine weisen Worte.

Kackbratze
24.02.2011, 21:43
Als ob es im Tagesgeschäft keine Notfälle geben würde.
Und einen akuten Notfall, den ein Humangenetiker oder Pathologe in der Nacht behandeln muss, muss mir jemand noch zeigen.

sidney2
24.02.2011, 21:55
Im Tagesgeschäft ist man nicht allein, man hat Kollegen, mit denen man sich bei heiklen Fragen beratschlagen kann, Konsile, die man anfordern kann und vieles mehr. Im Dienst ist man, wenn es z.B. eher ein kleines Haus ist, allein! Letztendlich bleibt Notfall ein Notfall, klar.

Kackbratze
24.02.2011, 22:06
Oh. Das wusste ich nicht. Entschuldige.

sidney2
24.02.2011, 22:10
No problem;-)

Tigerettes15
24.02.2011, 22:31
Ich arbeite in einer Kinderarztpraxis und wir machen keine Dienste mit (kein KV-Dienst). Habe also WE, sowie mittwochs nachmittag und Freitag frei. Finanziell ist es dadurch nicht annähernd wie in der Klinik aber im Moment genieße ich meine freien Wochenende und Nächte sehr! ;o)

Lakemond
25.02.2011, 05:54
Du schreibst in deinen Vertrag, dass du keine Dienste machst. Wenn die Verwaltung so was unterschreibt, machst du keine. Simple!

Rico
25.02.2011, 09:24
Du schreibst in deinen Vertrag, dass du keine Dienste machst. Wenn die Verwaltung so was unterschreibt, machst du keine. Simple!Außerdem schreibst Du rein, dass Du dreifaches Gehalt möchtest... wenn die Verwaltung das akzeptiert, dann kriegst Du das. Total simpel.

Leider sind die Verwaltungen auch nicht ganz blöd und lassen sich nicht ganz so leicht über den Tisch ziehen. Ich kenne auch Fälle in denen das welche ausgehandelt haben, aber das waren dann Fachärzte (bessere Verhandlungsposition) oder Teilzeitkräfte (für die Abteilung eher zu verschmerzender Ausfall bei den Diensten).
Denn man muss auch bedenken, dass das Dienstmodell in der Regel ja in einem gewissen Verhältnis zum Stellschlüssel steht. Deshalb verkraftet eine Abteilung nur eine begrenzte Zahl an Mitarbeitern, die aus dem System ausscheiden, sonst kriegen irgendwann die verbleibenden Mitarbeiter ein Problem mit der Einhaltung ihrer maximalen Wochenarbeitszeit und ihrer Ruhezeiten.

Kackbratze
25.02.2011, 09:52
...und mit der Compliance gegenüber dem neuen Kollegen, der sich aus dem System ausklammert, aber parallel alle weiteren Vergünstigungen (Überstundenfrei an Wunschtermin, Urlaubsplan, etc.) ungekürzt in Anspruch nehmen will.

Wie schon in mehreren Posts geschrieben, für die FA-Weiterbildung sind in mehreren Disziplinen Nachtdienste vorgeschrieben. Das ist etwas, was man nicht vergessen darf.

Lava
25.02.2011, 10:02
Unsere Allgemeinchirurgen hatten vor einem halben Jahr oder so mal ne Stelle ausgeschrieben: nur Ambulanz/Sprechstunde, dafür keine Dienste. Interessanterweise gab es keine einzige Bewerbung auf diese Ausschreibung. Und die übrigen Kollegen haben gedacht, sie gucken nicht, richtig, als sie gelesen haben, dass jemand eingestellt werden soll, der keine Dienste machen muss.

Kackbratze
25.02.2011, 10:30
Wobei eine "echte" Ambulanz/Sprechstundenstelle noch eher akzeptiert wird (wer von den Assistenten macht den freiwillig Ambulanz ;-) ), da die ja auch aus dem Stationsplan/Visitenplan rausfällt und nur für die Ambulanz zuständig ist.

Eine solche Stelle klingt im ersten Moment interessant, ist aber zum Einen eine karrieretechnische Sackgasse und und zum Anderen fehlen die zusätzlichen Dienstvergütungen auf dem Konto.