hausarzt wechseln?

[mockel83]

tag zusammen,
wollte mal kurz fragen, was ihr so zu meinem fall zu sagen habt. ich studier zwar erst im zweiten semester medizin, bin mir aber ziemlich sicher, dass ich mich besser nach einer neuen hausärztin umgucken sollte :-?

jedenfalls hab ich seit gut zwei wochen schluckbeschwerden (leichte schmerzen),ein fremdkörpergefühl im hals und ich muss mich ständig räuspern. das hält sich hartnäckig. andere symptome habe ich nie gehabt, also kein fieber, keine geschwollenen lymphknoten etc., krank gefühlt habe ich mich auch nicht.

meine hausärztin hat mir beim ersten besuch nur kurz in den mund geleuchtet (sonst nichts, kein lymhknoten abtasten, kein fiebermessen o.ä., auch nicht danach gefragt) und mir sofort antibiotika verschrieben, und zwar amoxicillin für 5 tage. das kam mir schon etwas komisch vor, da ich mich ja eigentlich gesund gefühlt habe, kein fieber hatte (selnst gemessen) etc., und weil ich egtl. gelernt hatte dass man antibiotioka mindestens 10 tage nehmen sollte. na ja. beim kontrolltermin hatten sich die symptome dann nur unwesentlich gebessert und die ärztin meinte, man käme um antibiotika nicht herum. als ich ihr dann sagte, dass sie mir doch gerade antibiotika verschrieben habe hat sie kurz gestutzt (hatte sie offensichtlich nicht im blick) und meinte dann, es sei vielleicht ein viraler infekt, vielleicht sogar pfeiffer'sches drüsenfieber (wie gesagt: ich fühl mich bestens). jedenfalls hat sie dann ein blutbild gamcht, die ergebnisse krieg ich heute abend. jetzt überleg ich gerade, ob ich mir einfach mein blutbild geben lassen und zu einem anderen arzt wechseln soll... was sagt ihr dazu?

[Evil]

weil ich egtl. gelernt hatte dass man antibiotioka mindestens 10 tage nehmen sollte.
Das ist falsch.
Resistenzen fördert man hauptsächlich durch zu lange und zu niedrig dosierte Antibiotikaanwendung.
Je nach Infekt (z.B. Harnwegsinfekt) sind 5 Tage antibiotische Therapie absolut adäquat.

Was den Rest angeht... nun, aus Deiner Darstellung vermag ich die Qualifikation der Kollegin nicht zu beurteilen.

[Lava]

Wenn sich nichts bessert, bitte doch vielleicht mal um eine Überweisung zu einem HNO...

[Rico]

Letzten Endes musst Du wissen inwieweit Du eine Vertrauensbasis mit Deiner Hausärztin hast und danach entscheiden ob Du wieder hinwillst.

Der Ductus ist jetzt IMHO nicht völlig daneben, was hättest Du Dir denn konkret anders gewünscht?
Du schreibst ja selber es ginge Dir ansonsten bestens, Deine Beschwerden sind weder dramatisch noch spezifisch, sodass eigentlich kein Grund für große Wellen besteht.
Im niedergelassenen Sektor läuft halt einiges etwas anders als in der Klinik, v.a. der schnelle Therapieversuch in Richtung häufiger Beschwerden ist nicht unüblich. Der Patient erwartet ja in der Regel rasche Linderung und nicht fünf Termine zur sequentiellen Durchführung einer Stufendiagnostik an deren Ende dann ne Banalität steht, die die ex juvantibus Therapie auch nach der ersten Konsulation abgedeckt hätte.
Dass ABs immer min. 10d eingenommen werden müssen stimmt so pauschal auch nicht (edit: war einer schneller).

Also: Was hätte anders laufen sollen damit Du zufriedener wärst?

[mockel83]

hm, das klingt natürlich alles ganz schlüssig. ich fand es eben seltsam dass mir überhaupt antibiotika verschrieben wurden bei meiner symptomatik und nur auf grund einer kurzen "blickdiagnose" im rachenraum. aber damit kenne ich mich natürlich auch noch nicht aus.
im bereich antibiotika habe ich mein weniges wissen bis jetzt auch nur aus der biologie, da meinte unser prof. jedoch, dass resistenzen eben auch durch eine zu kurze behandlungsdauer hervorgerufen werden können. aber 5 tage scheinen ja doch adequat zu sein in bestimmten fällen. allerdigns meinte unser prof. auch, dass man am anfang weitestgehen auf breitbandantibiotika verzichten solle, auch auf grund von resistenzbildung. und amoxicillin ist ja nunmal ein breitbandantibiotikum. ich hätte gedacht, dass man da erstmal einen abstrich o.ä. machen sollte um zu gucken, um was es sich genau handelt. kann natürlich sein, dass da an der praxis vorbeigeht :-peng
und dass einem bei der beschrieben symptomatik, also ohne fieber oder krankheitsgefühl, sofort antibiotika verschrieben werden fand ich auch komisch.

[Relaxometrie]

meine hausärztin hat mir beim ersten besuch nur kurz in den mund geleuchtet
Was hat sie denn gesehen, daß sie sofort zum Antibiotikum greift?


weil ich egtl. gelernt hatte dass man antibiotioka mindestens 10 tage nehmen sollte.
Das ist -wie einige Vorredner ja auch schon geschrieben haben- nicht immer der Fall. Von eigener Anwendung weiß ich, daß man beispielsweise Azithromycin nach einem 3-, aber auch nach einem 5-Tagesschema nehmen kann.


vielleicht sogar pfeiffer'sches drüsenfieber
Diese Diagnose halte ich bei subjektivem Wohlbefinden des Patienten tatsächlich für "interessant". Asche auf mein Haupt, wenn Du tatsächlich 'nen Pfeiffer haben solltest.

Wie sieht es denn mit Reflux aus? Nächtliche Magensaftrückflüsse können auch zu ständigem Räuspern führen. Ist nur eine Idee, und laß uns jetzt erstmal das BB abwarten.

[mockel83]

ja, das mit dem pfeiffer'schen drüsenfieber hat mich dann auch vollends stutzig gemacht. aber in einer halben stunde gibts das blutbild, da schau ich mal weiter.

[mockel83]

Blutbild ist da, ich hab Pfeiffer'sches Drüsenfieber. Ähem.

[Kackbratze]

...wen Du da wohl geküsst hast...:-oopss

[Relaxometrie]

Blutbild ist da, ich hab Pfeiffer'sches Drüsenfieber. Ähem.
Ok, Asche auf mein Haupt :-blush
Trotzdem frage ich mich, ob die Hausärztin genial ist, oder ob ein blindes Huhn auch mal ein Korn findet.
Haste vom Antibiotikum keinen Ausschlag bekommen?

[mockel83]

geknutscht hab ich das letzte mal irgendwann im januar :-love, herrjeh.
ausschlag hab ich tatsächlich nicht bekommen, obwohl man ja bei pfeiffer ausdrücklich kein amoxicillin verschreiben soll. na ja, kommt laut internet auch nur in 9ß% der fälle zu ausschlag, da hab ich vielleicht glück gehabt. die ärztin meinte, es sei weitgehen abgeklungen. sie hat mir sogar erlaubt, morgen nach köln zu fahren und donnerstag weiberfastnacht zu feiern (das hatte ich letzte woche mal angesprochen). nur das mit dem knutschen soll ich bleiben lassen... .

[Jemine]

Hat sie noch Leberenzyme mit abgenommen? Ok, an nem großen Blutbild kann man ja schon relativ sicher EBV diagnostizieren aber schon irgendwie krass, dass sie direkt so eine Punktlandung macht.
Gute Besserung... Weiß ja nicht, ob Karneval jetzt so Bombe ist, aber viel Spaß...

[mockel83]

sie hat nur blut abgenommen. ich dachte, dass man pf sicher anhand von antikörpern nachweisen könnte. wie sie darauf gekommen ist hat sie nämlich nicht gesagt.

[Absolute Arrhythmie]

Ohje, also den Pfeiffer hatte ich auch mal, da gings mir SOWAS von dreckig, also richtig, richtig schlecht. Das war schlimmer als Grippe. Dann hast du ja echt Glück gehabt dass es dir dabei gut geht. Ich drück mal die Daumen dass es nicht doch noch schlimmer wird :)

[DrSkywalker]

Ohne dich gesehen zu haben noch deine Hausärztin zu kennen, könnte auch evtl. folgendes Vorliegen:

1. Du hast Tonsillensteine, welche das Fremdkörpergefühl im Hals bei völliger Beschwerdefreiheit erklären würden.

2. Deine Hausärztin hat diese sogar gesehen, ist aber von Stippchen ausgegangen und hat die ein Antibiotikum verschrieben.

3. Die EBV-Diagnose stammt von einer stattgehabten Infektion in der Vergangenheit, welche deine Hausärztin fehlgedeutet hat.

Ich meine das obige völlig ernst. Wenn das Fremdkörpergefühl nicht weggeht, geh mal zum HNO-Arzt, der würde die Steine sehen und entfernen können.

[mockel83]

@ bobbydigital: ich werde das natürlich weiterhin beobachten und dann auch ggf. einen hno-arzt aufsuchen. allerdings hat mich zufälligerweise gerade ein guter freund angerufen, dem ich von meinem pfeiffer erzählt hab. der hat dann laut aufgeschrieen und meinte, er fühle sich seit mehreren wochen total schlapp und habe immer wieder fieberschübe und geschwollene lymphknoten. sein hausarzt meinte, das sei ein virusinfekt, er solle sich schonen. vor gut 3 wochen haben wir singstar gespielt und uns ein mikrofon geteilt. nun ja, er geht morgen mit den neuen infos von mir nochmal zum arzt. ich glaube ich weiss, was der haben könnte :-)). bei bestärigung wäre dann auch meine infektionsquelle geklärt... .

[konstantin]

im bereich antibiotika habe ich mein weniges wissen bis jetzt auch nur aus der biologie, da meinte unser prof. jedoch, dass resistenzen eben auch durch eine zu kurze behandlungsdauer hervorgerufen werden können. aber 5 tage scheinen ja doch adequat zu sein in bestimmten fällen. allerdigns meinte unser prof. auch, dass man am anfang weitestgehen auf breitbandantibiotika verzichten solle, auch auf grund von resistenzbildung. und amoxicillin ist ja nunmal ein breitbandantibiotikum.

Du weisst schon, dass nicht du die Resistenzen entwickelst, sondern die Erreger, und dass das individualtherapeutisch ueberhaupt keine Rolle spielt?

Der Grund, weshalb auf die inflationaere Gabe gerade von Breitbandantibiotika verzichtet werden sollte, ist schlicht und ergreifend, dass dadurch die resistenten Bakterien einen evolutionaeren Vorteil erlangen und somit deren Population ansteigt. Fuer deinen spezifischen Fall spielt das allerdings keine Rolle.

Gute Besserung!

[mockel83]

ja klar, man züchtet sich quasi die resistenten erreger heran, oder nicht. weil eben die weniger resistenten dahingerafft werden und somit die nische größer wird für die resistenten.

[Kackbratze]

vor gut 3 wochen haben wir singstar gespielt und uns ein mikrofon geteilt.

Ihr habt euch gegenseitig ins Mikro gesungen?!?

[konstantin]

Ja, ganz genau. Das ist aber eine Problematik, die fuer den Einzelnen erstmal nicht von Bedeutung ist.

edit: nicht auf Kackbratze bezogen. Hihi.