Guttenberg nimmt seinen Hut

[Sebastian1]

Naja, kommt halt auch immer drauf an, wo man liest. Die Kommentare in der Süddeutschen sind sicherlich unterm Strich gegenüber Guttenberg kritischer als die in eer FAZ oder im CSU-Forum ;)
Die jetztige STrategie verstehe ich allerdings auch nicht ganz; zu diesem Zeitpunkt hätte ich mit einem Rücktritt nicht mehr gerechnet.

[Kackbratze]

Staatsanwaltliche Ermittlungen?

[Sebastian1]

Ahja, da war was....

[Evil]

Aber Herr zu Guttenberg hat einen Hals!
Noch :-D

[Zanza]

So, so ohne was zum Thema beizutragen, :-kotz es euch eigentlich auch so an, dass seit Beginn dieser ganzen Geschichte JEDER meint, auf facebook und sonstwo jetzt eine Meinung zu der ganzen Angelegenheit haben zu müssen?

Und was mich auch ankotzt: "Das hat ja mit seinem Amt als Minister nichts zu tun, dass er da abgeschrieben hat." "Hm, aber das ist Betrug und Betrug ist doch strafbar" "Ja, aber er war der fähigste Minister, den wir je hatten, da kann doch sowas nicht... das hat ja gar nichts damit zu tun!" "Das heißt, er könnte jetzt auch jemanden erpressen/einen Mord begehen/Steuern hinterziehen..." "Nein, das ist ja was anderes."
Ich weiß nicht, obs an mir liegt, aber irgendwie...

[komori]

Mich nervt, dass Herr Guttenberg sich selbst in seiner Verteidigung noch selbstinszeniert. Seis dass er seinen Bruder auf einer Fastnachtsveranstaltung Stimmung machen lässt (a la "das Land hat wichtigere Sorgen, als die Fehlerchen von Karl-Theodor"), er getötete Soldaten benutzt, um seine Täuschung geringzuspielen, er seinen Betrug auf einer Wahlkampfveranstaltung als "Fehler, der ihn menschlich macht" hinstellt.

Aufrichtigkeit sieht in meinen Augen anders aus. Sicherlich kann man nicht erwarten, dass jemand der heutzutage in der Öffentlichkeit steht authentisch bleiben kann, aber einen solchen Schaumschläger (der er doch schon vor der Plagiatsaffäre war) ohne erkennbare Substanz (was hat er denn bisher geleistet?) neben allem Schein derart zu feiern, wie es monatelang von Teilen der Medien und angeblich auch der Bevölkerung getan wurde bzw. er sich selbst feierte (u.a. mit der Talkshow in Afghanistan), grenzt an Idiotie.

Zum Glück hat er sich Dietmar Bartsch' Aussage: "früher wusste der Adel was an so einer Stelle zu tun ist", doch noch zu Herzen genommen :-D

[habichnicht]

Zum Glück hat er sich Dietmar Bartsch' Aussage: "früher wusste der Adel was an so einer Stelle zu tun ist", doch noch zu Herzen genommen :-D
Zum Glück hat er sie sich nicht zu Herzen genommen ;-), denn ganz egal, was man von Herrn zu Guttenberg und seiner Ex-Dissertation hält: Diese Aussage von Herrn Bartsch in der Bundestagsdebatte fand ich ich ziemlich daneben. Das war in dieser Situation nicht mehr witzig.

[Fino]

Da mir sowieso schon ein Raetsel war, was die Leute an ihm so toll fanden, denke ich nicht, dass sein Ruecktritt irgendein Verlust fuer das Land ist. Ich haette nicht gedacht, dass so viele Leute sich noch voon Adelsstand beeindrucken lassen.:-?

[Trianna]

Wir hatten hier heute eine Riesendiskussion in der Mensa mit einem uns bekannten Ing.. Wow, wohl noch einen passionierten Bildleser identifiziert.

Also was man wohl festhalten kann, kalt lässt das irgendwie keinen..

[Linda.1001]

..., er getötete Soldaten benutzt, um seine Täuschung geringzuspielen, er seinen Betrug auf einer Wahlkampfveranstaltung als "Fehler, der ihn menschlich macht" hinstellt.
Fand ich auch ziemlich unverschämt. Irren ist menschlich, ja, Betrug strafbar. Eigentlich.

...
Aufrichtigkeit sieht in meinen Augen anders aus. ...

Aufrichtig sind bei Herrn zu Guttenberg nur eins- die Haare und das auch nur gut gegelt. :-D:-)) *Ironiemodus-off*

[Die Niere]

Wie heisst nochmal das eine Theaterstück von Shakespeare? Und das gilt für beide Seiten, imho.

@Tri: Ich kann dir nicht folgen

lg,n

[Flemingulus]

Mei... völlig überbewertet dieses ganze Guttigedöns. Ist nicht der erste Politiker, der strauchelt und mag evtl. auch nicht der erste unrühmlich abgegangene CSU-Verteidigungsminister sein, von dem noch mal zu hören wäre.

Allerdings hat "der große Vorsitzende" (um ein von mir sehr geschätztes Forenmitglied mal zu zitieren :-party) in Punkto Amoralität, Zynismus, Schläue, Charisma, Rhetorik, Intelligenz, Bildung und Gewicht in einer deutlich anderen Gewichtsklasse gespielt.

Für unsere Zunft ist aber doch der viel interessantere Punkt, den es über dieser Affäre aufzugreifen gälte: wie ist es denn um die durchschnittliche Qualität (und Ehrlichkeit!) von Doktorarbeiten in unserem Lande bestellt und wie kann man die selbige anheben?

Qualitätserhöhung muss ja vielleicht gar nicht primär durch Erhöhung des Drucks im System erfolgen, i. e. durch die routinemäßige Anwendung von Plagiatserkennungstools, verschärfte Prüfungsmodalitäten und das abschreckungsmäßige Kicken armer Sünder. Wie siehts mit der Betreuungsseite aus? Und mit der (gerade "uns Mediziner" betreffenden) Nebenher-Abwicklung der Diss? Bzgl. letzterem Punkt: dieses Dissertieren als Feierabends-&-Nebenprojekt, was "bei uns" ja das übliche Vorgehen ist, war ja genau das, was offenbar auch Gutti betrieben hat und was er ohne Anwendung von C&P-Techniken offenbar nicht hinbekommen hat (ohne damit bei KTvuzG irgendwas zu entschuldigen).

Den flächendeckenden akademischen Griff an die eigene Nase fänd ich deutlich ergiebiger als das zwischen Arroganz und Bigotterie changierende Empörtheitsgewese ob der beschmutzten Wissenschaftsehre oder das larmoyante Gegreine angesichts der kanzlerettesken Nicht-Estamierung des achso löblichen wissenschaftlichen Nachwuchses. Bringt doch nix sowas. Verschwendete Energie.

[Gersig]

Fragt der Praktikant im Verteidigungsministerium: "Wo ist denn der Kopierer?" Sagt die Sekretärin: "Der ist zurückgetreten!"

:-D

[Trianna]

:-))


@Niere

Ach, der Ing hat nur so unterirdisch Pro Guttenberg argumentiert. So auf übelster Ebene und leider auch nicht mal im Ansatz an anderen Meinungen interessiert.
Ich finde es auch irgendwie sehr strange, wenn jemand die Person G. teilen will in eine wissenschaftliche und eine politische und dann probiert zu erklären, dass die eine nichts mit der anderen zu tun hat.

[Muriel]

Ganz unrecht hat man, meiner Meinung nach, damit aber nicht. Bei einer Diss beschissen zu haben, sagt nichts über politisches Können in einem solchen Amt aus. (Da ich zugegebenermaßen zu uninteressiert und damit viel zu wenig bewandert bin auf diesem Gebiet, kann ich dies aber auch nicht beurteilen) Ich denke nur, egal wieviel das Eine nun mit dem Anderen zu tun hat, dass ein hoher Politiker = Repräsentant des Volkes sich ein solches Vorgehen nicht erlauben kann und damit zurecht aus dem Amt zu scheiden hat.

[Feuerblick]

Und die Frage "Was hat der schon geleistet seit er Minister wurde" kann man getrost jedem unserer Minister stellen und wird in der Regel keine befriedigende Antwort erhalten... :-))

[Gersig]

Privates ist politisch, Politisches ist privat, So ist das nun mal, wenn man mit den großen Jungs (und Mädels) spielen will. Von daher greift die Logik des Ings. Gott sei Dank nicht. Interessant finde ich, dass die meisten KTG-Fans, die seinen Rücktritt ablehnen, keinen Bezug zur wissenschaftlichen Arbeit und zur Promotion haben. Womit ich nicht gerechnet habe ist die große Empörung im Wissenschaftsbetrieb. Dass es Naserümpfen gibt war abzusehen, aber nicht die über 20.000 Unterschriften.

Selbst bei seiner emotionalen Rede konnte er es nicht lassen: "Ich war immer bereit zu kämpfen, aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht" ist aus Star Trek II - Der Zorn des Khan. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt (vielleicht ist sein Redenschreiber Trekkie. Dann hat er Glück gehabt, dass er nicht "Er ist tot, Jim" oder "Mr. La Forge, Bericht!" auf dem Manuskript stehen hatte ;-) )

[Gersig]

Ups! Die Herkunft des Zitats aus ST II scheint doch eine Twitter-Legend zu sein. Zumindest verneinen die Trekkies vehement den Zusammenhang zwischen dem Film und KTG. Schade, es wäre so lustig gewesen :-D

[Hoppla-Daisy]

Ich verweise an dieser Stelle auch gerne mal auf einen anderen Verteidigungsminister (Rudolf Scharping), der wegen eines (aus heutiger Sicht) harmloseren Vergehens gegangen wurde.

Wer beschei$$t, hat m. E. nichts in einem Ministeramt zu suchen (zumal, wenn überführt). Ganz toll auch die Masche, sich auch noch der "der Täter ist eigentlich das Opfer"-Masche zu bedienen. Nee nee, der Rücktritt ist nur die logische (und richtige) Konsequenz. Und wer ihm nachtrauern sollte, der sei gewiss, dass er trotz Niederlegung aller politischen Ämter recht bald wieder wie Phönix aus der Asche auftauchen dürfte...

Schön übrigens das Detail, dass Herr von und zu seinerzeit gar nicht die Zulassung für das Verfassen einer Dissertation aufgrund eines zu schlechten Examens hatte und erst nach Erwirkung einer Sondergenehmigung sein "summa cum laude"-Epos schrei... äh kopieren durfte. :-peng

Ach ja, und bei seiner Rücktrittsrede hat er auch wieder geklaut. Diesmal übrigens bei EinsLive, die seit Bekanntwerden der Vorwürfe täglich eine Folge von "Der Selbstverteidigungsminister" sendeten (sehr witzig übrigens) ... worüber sich die Moderatoren noch am gleichen Tag mokierten ;-).

[Trianna]

Oh ein neues Detail, das ich noch nicht kannte...

Aber irgendwie so passend zu dem Ganzen.

Ja, der Ing. hat auch nicht eingesehen, dass es Betrug ist.. Mann mann mann, das war eine harte Nummer heute :-))