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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mini-Umfrage: Karriere in der Forschung



Jens
07.03.2011, 11:54
Hallo zusammen,
folgend eine kleine Frage, die wir mittels einer kleinen Mini-Umfrage gerne von euch beantwortet haben möchten.:-top

Was haltet ihr von einem Leben, das der Forschung gewidmet ist?

Gerne könnt ihr das Thema auch ausführlich in Form von Antwortbeiträgen diskutieren.

Vielen Dank
Jens

LasseReinböng
08.03.2011, 18:55
Karriere in der Forschung ? Muhahaha :-D

MD/PhD
09.03.2011, 22:47
Apropos,

Gibt es vielleicht hier jemanden, der in der Richtung Pharmakologie/Toxikologie arbeitet bzw. forscht? Ich würde ja gerne mal wissen, wie sich so der Arbeitstag eines Facharzts für Pharma/Toxikologie so gestaltet.

Und wirkt man als Arzt in der Forschung wirklich an der Forschung mit, oder beschränkt sich dies auf administratives Bürogeplänkel, Gespräche mit Probanden, Medis applizieren?

Oder habe ich da eine völlig falsche Vorstellung zur klinischen Forschung?
Die präklinische Forschung ist vermutlich spannender, aber ich bezweifle ja, dass man da als Mediziner so leicht rein rutscht.

PS: Gibt es im Großen-Assistenzarzt-Interview-Thread schon einen Beitrag zur Pharma? Ich hab bisher leider noch nichts gefunden :-nix

Gersig
10.03.2011, 10:19
Was haltet ihr von einem Leben, das der Forschung gewidmet ist?Wer das macht, ist selber schuld :-meinung

milz
12.03.2011, 09:37
Was haltet ihr von einem Leben, das der Forschung gewidmet ist?

42h-Woche mit vernünftiger Bezahlung ist sicher eine Option. Aber wir wissen ja, wie die Realität in Deutschland aussieht. Wenn man sich freiwillig maximal ausbeuten lassen will und sonst keinen Lebensinhalt hat, dann ist eine "Forschungskarriere" mit Ziel PD/Prof. an der Uni genau das Richtige.

Dann vielleicht doch lieber ein Versuch in der freien Wirtschaft?

Aber was soll man sagen, in vielen anderen Fachrichtungen scheint es schlimmer zu sein:

http://www.zeit.de/studium/hochschule/2011-03/lehrbeauftragte-prekariat

Ich persönlich hasse Forschung. Leider unterstehe ich zur Zeit auch dem Zwang zur (Freizeit-)Forschung und finde das hochgradig belastend, zumal die Zeit trotz unentgeltlicher Investition von Freizeit praktisch nie ausreicht, um die Aufgaben "von oben" auch nur halbwegs adäquat und zeitgerecht zu erledigen. Die optimale Burn-out-Konstellation... :-kotz

Meine Empfehlung: Am besten um die Uni einen großen Bogen machen...

LasseReinböng
12.03.2011, 17:05
"Karriere" macht man, wenn überhaupt, als Arzt, der parallel zu seinem ärztlichen/medizinischen Tagesgeschäft forscht oder zumindest irgendetwas publiziert.

Daß Ärzte in die Forschung abwandern, ist ein Hirngespinst des Marburger Bunds und der Medien, so leichtsinnig kann man nämlich gar nicht sein, daß man sich freiwillig dieses Los aufbürdet.

Relaxometrie
13.03.2011, 13:46
Ich persönlich hasse Forschung. Leider unterstehe ich zur Zeit auch dem Zwang zur (Freizeit-)Forschung und finde das hochgradig belastend, zumal die Zeit trotz unentgeltlicher Investition von Freizeit praktisch nie ausreicht, um die Aufgaben "von oben" auch nur halbwegs adäquat und zeitgerecht zu erledigen. Die optimale Burn-out-Konstellation... :-kotz

Meine Empfehlung: Am besten um die Uni einen großen Bogen machen...

Unternimmst Du denn irgendetwas, um Deine Situation zu verbessern? Man liest von Dir seit Monaten nur Beschwerden über die Zustände. Für die Zustände kannst Du nichts. Aber man muß sich ja auch nicht alles bieten lassen. Kündigen wäre wohl die beste Variante, denn das schwerfällige Schiff der "medizinischen Forschung an deutschen Unikliniken" wird man wohl kaum schnell ändern können.
Eine Bekannte von mir hat sich an einer deutschen Uni inzwischen bis zum PD in der Pathologie durchgekämpft bzw. durchgejammert. Sie hat enorme Leistungen vollbracht und auch ein bewundernswertes Fachwissen. Trotzdem bestehen die Unterhaltung mit ihr eigentlich nur aus Fachinformationen (denen ich inhaltlich nicht lange folgen kann), oder aus (berechtigtem) Gejammere über die Zustände.
Irgendwann muß man sich doch endlich fragen, was einem lieber ist: Weiterarbeiten und dann auch am Besten das Akzeptieren dieser Zustände, in denen man sich permanent unwohl fühlt, oder einen Schlußstrich zu ziehen und sich in ein Feld begeben, in dem man sich wohler fühlt.

milz
13.03.2011, 16:40
Unternimmst Du denn irgendetwas, um Deine Situation zu verbessern?
Ja, ich habe mit meinem Chef gesprochen und kann mich dann hoffentlich demnächst aus der Forschung zurückziehen. Leider werde ich danach immer noch genug zum meckern haben, über Dinge, die ich nicht wirklich ändern kann (z.B. fehlende Arbeitszeiterfassung).

Schlachtermeister
20.04.2011, 19:38
na wenn du dich so ausbeuten lässt und nur jammern kannst... die lösung ist doch so einfach und billig, dass ich mich an den kopf fasse: arbeitsort wechseln. als ob es nicht genug offene Stellen für uns geben würde.

maniac89
23.04.2011, 23:29
Daß Ärzte in die Forschung abwandern, ist ein Hirngespinst des Marburger Bunds und der Medien, so leichtsinnig kann man nämlich gar nicht sein, daß man sich freiwillig dieses Los aufbürdet.

Klar gibts das. Alleine in meiner letzten Arbeitsgruppe waren zwei Ärzte, die kaum je klinisch gearbeitet haben.