Milchzahnendodontie

[Excavator]

Hallo liebe Mitzahnis,

ich bin Assistenzzahnärztin, und behandle so vor mich hin, d.h. ich werde eigentlich nicht betreut, sondern mache, was ich für richtig halte. Häufig führe ich bei Milchzähnen Wurzelkanalbehandlungen durch, die während der Med-Phase (Spülung CHX, medikamentöse Einlage Kalziumhydroxid, prov. Füllung Cavit) wunderbar ruhig bleiben, aber wenige Monate nach Abfüllen (wieder Kalziumhydroxid, dichte Deckfüllung) wieder hochgehen. Kann mir jemand vllt einen Tipp geben, wie ich die Erfolgsquote bei Milchzahn-WFs erhöhen kann? Wie behandelt ihr?

Für eure Hilfe wäre ich sehr dankbar,

Excavator

[holtman]

Wie behandelt ihr?
mit der zange und nem lückenhalter :-wow

[Cosma]

...

äh ich bin zwar nur Humani, frage mich aber gerade ob so was echt sein muss ...

diese ganzen termine sind doch der totale streß für kinder ... wenn jedes mal wieder was invasives gemacht wird ... und wenn das zähnchen dann später auch noch hochgeht ists ja schon fast traumatisch ...

also meine kinder sind 12,7 und 6 und hatten zum glück noch kein loch, aber im leben würd ich keiner wzb zustimmen ... never !

ex und hopp würde ich da auch sagen.

[KalisBLN]

Könntest evtl MTA als Einlage verwenden. Ist allerdings ******* teuer.
Hier mal ne Stellungnahme dazu:

MTA
MTA (Mineral Trioxide Aggregate) wurde Anfang der Neunzigerjahre in die Zahnheilkunde eingeführt. Es wurde ursprünglich als apikales Wurzelfüllmaterial bei bleibenden Zähnen entwickelt, zeigte aber auch gute Eigenschaften bei der Verwendung zur Pulpotomie im Milchgebiss. Es ist nicht nur biokompatibel, sondern auch bioinduktiv, d.h. es ist in der Lage, die Freisetzung von Zytokinen aus Fibroblasten der Pulpa zu induzieren, was in einer Hartgewebsbildung resultiert. Seine hohe Dichtigkeit gegenüber Bakterien ist z.B. besser als bei Zinkoxid-Eugenol-Materialien. Die Ergebnisse der Behandlungen mit MTA werden zunehmend vielversprechender. MTA besteht zum allergrößten Teil aus Portlandzement. Die Zusammensetzung von MTA wechselt ständig. In keiner Studie, in der MTA quantitativ untersucht wurde, war das Material bisher identisch. Das mag auch die verschiedenen histologischen Reaktionen erklären. MTA besitzt sehr ähnliche Eigenschaften wie Kalziumhydroxid, es scheint aber geringfügig weniger empfindlich bei histologisch suboptimaler Blutstillung. Zudem bietet es ähnlich wie Zinkoxidphosphatzement eine druckstabilere Unterlage als Kalziumhydroxidsuspension o.ä. Klinisch-röntgenologische Erfolgsraten liegen derzeit zwischen 90 und 100%. Aber auch hier ist einschränkend anzumerken, dass es noch nicht ausreichend Studien von MTA am Menschen gibt, um zu einem abschließenden Ergebnis zu kommen. Zudem steht einer breiten Verwendung als Pulpotomieagens der aktuell noch sehr hohe Preis im Weg.

Ansonsten ist hier ne gute Zusammenfassung von Endo im Milchzahngebiss:
http://www.zwp-online.info/fachgebiete/endodontologie/themen94/fruehbehandlung/milchzahnendodontie_eine_bersicht_

[Excavator]

Also mit MTA muss man meinem Chef gar nicht kommen, das ist dem viel zu teuer. Aber danke für den Link, war ganz interessant.
Leider hat es mir bei meiner Frage nicht weitergeholfen.
Und ja, Milchzahnendos haben durchaus ihren Sinn, wenn man dadurch einen Zahn als Platzhalter für die bleibenden Zähne erhalten kann.
Also falls noch jemand einen Tipp hat, immer her damit.

Grüße, Excavator

[holtman]

Und ja, Milchzahnendos haben durchaus ihren Sinn, wenn man dadurch einen Zahn als Platzhalter für die bleibenden Zähne
schon richtig. allerdings ist es doch eher oft so, dass die kinners, die die compliance für ein endo hätten, keine brauchen. und umgekehrt :-D

[aisha20]

wenn man den milchzahn dann doch extrahieren muss.. muss man dann irgendwas beachten? also nicht kürettieren, um den nachfolger nicht zu schädigen, aber sonst noch was? ich hab noch nie milchzähne gezogen und stell mir das irgendwie schwierig vor, wegen den gespreizten wurzeln und so..

[fatali]

wurzelkanalbehandlungen bei milchzähnen. ich vermute mal, da gehts ums geschäft :-kotz