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Misanto
12.03.2011, 09:52
Hallo liebe Gemeinde,

ich weiß alle Jahre (wohl eher Tage) erscheint wieder ein Thread mit dem Inhalt der Wartezeitüberwindung :-))

Zur Ausgangssituation: 23 Jahre, 1 Wartesemester, 1 Kind möchte gerne früher oder, hier wohl eher, später Medizin studieren.

Nun habe ich anscheinend 2 Wege offen:

1. ich horte die nächsten 6,5 Jahre Wartesemester. Bin dann fast 31..

2. ich studiere ein Bachelor-Fach und komme dann eventuell. über die Zweitstudienplatzvergabe rein. Bin dann mind. 26 eher 27

Meine bisherigen Erfahrungen beschränken sich auf 6 Monate Pflegedienst Station und zur Zeit mache ich meinen Zivildienst im OP (ist das Interessant, sach ich euch). Und weil das so verdammt Interessant ist, möchte ich selbst Medizin studieren und praktizieren.

Doch welchen Weg wähle ich ab dem nächsten WS ?

1 oder 2 ? Was würdet ihr versuchen?

Option 1 ist wirklich eine ziemlich schwierige Situation, denn wie soll ich das Überbrücken? Eine Krankenpflegerausbildung kann ich erst 2012 beginnen und vorher müsste ich auch noch die Zeit überbrücken etc. pp. also eine wirklich grenzwertige Sache :-blush


Option 2 find ich die bessere Variante (aber auch die realistischere?)
Ich könnte ab dem WS Wirtschaftswissenschaften studieren und wäre dann in 3 Jahren fertig, danach könnte ich mich theoretisch für ein Zweitstudium bewerben und besondere berufliche Gründe angeben

Oder bin ich gerade in einem Wunschdenken verfangen?

Grüße

Kackbratze
12.03.2011, 11:12
Mit einem medizinischen Bachelor sind die Chancen für das Zweitstudium grösser. Also molekulare Medizin, Biologie oder Medizinmanagement oder sowas ähnliches.

fiden
12.03.2011, 20:09
Also auch mein erster Gedanke war, dass du WENN du Option 2 wählen solltest, DANN auch direkt ein Fach studierst, welches deine Bewerbung für ein Zweitstudium Medizin erfolgreicher gestalten lässt. Wirtschaftswissenschaften ist da eher ganz schlecht. :-meinung

Coxy-Baby
12.03.2011, 20:13
Und dann schieb ich mal hinterher dass es in Zukunft nicht leichter wird, denn auf die Idee "mal schnell nen Bätscheler" kommen ja doch eher viele und da werden die Zahlen denke ich in Zukunft steigen, von daher wenn du UNBEDINGT und 100% studieren willst, ist abwarten die einzige sichere Möglichkeit.

Asclepia
12.03.2011, 22:14
Warum erst ab 2012 Krankenpflegeausbildung? Ist doch erst März...genug Zeit sich noch zu bewerben. Oder hab ich da was überlesen?

answerai
13.03.2011, 01:07
Ich kann dir nur raten, Variante 1 zu wählen, das ist wesentlich sicherer! Mach auf jeden Fall vorher eine Berufsausbildung im Gesundheitswesen. Ich denke nicht, dass du 6,5 Jahre warten musst. Die werden sich (das wird leider nicht mehr während meiner WZ passieren) ein anderes Zulassungssystem einfallen lassen, bei dem die Bewerbung über ein Motivationsschreiben läuft und Berufsausbildungen um einiges besser boniert werden als es jetzt der Fall ist. Das momentane (katastrophale) System kann so nicht weiterlaufen, ist jetzt schon eine Frechheit, dass man 6/7 Jahre auf einen Studienplatz warten muss. Ich denke, die Tatsache, dass du ein Kind hast könnte sich auch positiv auf deine Zulassungschancen auswirken. Wie ist denn dein Abitur so ausgefallen?

konstantin
13.03.2011, 08:23
Ich denke nicht, dass du 6,5 Jahre warten musst.

Aehm... was bewegt dich zu dieser Annahme? Mit Verlaub, aber das hoert sich dann doch eher nach Wunschdenken an. Ihr koennt beinahe froh sein, dass es die Wartezeitquote ueberhaupt noch gibt.

Alcyon
13.03.2011, 09:30
Auch wenn das niemand hören will, wäre MEIN Rat an Dich: Mach irgendwas anderes. Es gibt so viele Studiengänge und Ausbildungen, da wird bestimmt etwas dabei sein, das Dich auch interessiert. Wenn man sich überlegt, wie lange Du warten müsstest und dass Du auch noch eine Familie hast, die es zu versorgen gilt... muss man sich extrem gut überlegen.

Miss_H
13.03.2011, 09:47
Auf jeden Fall keinen Bachelor machen, das ist mein Tip. Ich habe meinen jetzt schon fertig und es ist nicht leicht damit einen Platz zu bekommen. Mein Studiengang ist schon nahe an der Medizin (Bio) und die Chancen sind quasi Null.

langewartezeit
13.03.2011, 16:22
Ihr koennt beinahe froh sein, dass es die Wartezeitquote ueberhaupt noch gibt.

Warum sollte es die Wartezeitquote nicht geben? Meinst du, man ist nur gut genug für Medizin, wenn man ein 1,0 Abi hat?

konstantin
13.03.2011, 18:46
Warum sollte es die Wartezeitquote nicht geben? Meinst du, man ist nur gut genug für Medizin, wenn man ein 1,0 Abi hat?

Nein, ich meine damit, dass ihr euch in den allermeisten andern Laendern laengst gaenzlich von eurem Traum haettet verabschieden koennen.

gembarla
13.03.2011, 20:30
Dem stimme ich zu, diese Wartezeitquote ist ein unheimliches Privileg! In den Niederlanden kannst du dreimal an einer Losung mitmachen (Note entscheidet ob du gelost wirst oder nicht) und danach darfst du dich nie wieder fuer das Fach bewerben! Dass in Deutschland JEDER Abiturient die Chance bekommt Medizin zu studieren wenn er sich etwas geduldet, ist echt fast einzigartig!

answerai
14.03.2011, 01:09
Warum sollte es die Wartezeitquote nicht geben? Meinst du, man ist nur gut genug für Medizin, wenn man ein 1,0 Abi hat?

Klar, das sehe ich jeden Tag in der Klinik wie gut die 1er Abiturienten wirklich sind... ;) Es ist schon von Vorteil, vorher was Praxisbezogenes zu machen, der Alltag bestätigt mich immer wieder.

Es ist Teil des dt. Gesetzes, dass JEDER fertige Abiturient die Chance hat, JEDES Fach zu studieren... Momentan ist das Abitur der ausschlaggebende Faktor, diejenigen mit "schlechterem" Abi bekommen ihren Platz halt über den Faktor Zeit. Aber dass dieses System absolut fehl am Platze und nicht mehr zeitgemäß ist, ist nicht zu verleugnen. Zum einen, weil der Ärztemangel immer weiter zunimmt (und mittlerweile auch nicht mehr von immigrierten Ärzten kompensiert werden kann), zum anderen, weil das Abitur nur bedingt Aussagekraft über die Studierfähigkeit eines Faches (und dazu gehört auch die Medizin) enthält.

Rico
14.03.2011, 01:29
Klar, das sehe ich jeden Tag in der Klinik wie gut die 1er Abiturienten wirklich sind... :-sleppy
Aber dass dieses System absolut fehl am Platze und nicht mehr zeitgemäß ist, ist nicht zu verleugnen. Zum einen, weil der Ärztemangel immer weiter zunimmt (und mittlerweile auch nicht mehr von immigrierten Ärzten kompensiert werden kann), An der Zahl der Studienplätze ändert aber die Art des Vergabeverfahrens gar nix.
Der Ärztemangel hat andere Gründe wie schlechte Arbeitsbedingungen (v.a. im Vergleich zu konkurrierenden Arbeitsmärkten wie der Schweiz und Skandinavien), das lässt sich auch nicht durch das Vergabeverfahren beinflussen (außer man liesse nur noch extrem Duldsame zum Studium zu, die sich vorher verpflichten nach dem Studium für nen Appel und ein Ei 80h-Wochen zu arbeiten - aber das wollen wir ja nicht wirklich, oder?)

zum anderen, weil das Abitur nur bedingt Aussagekraft über die Studierfähigkeit eines Faches (und dazu gehört auch die Medizin) enthält.Aber Medizin hat unter den vergleichbaren Studiengängen mit die höchste Erfolgsquote, d.h. wer zugelassen wird, der studiert in 90% der Fälle auch zuende - so verkehrt scheinen zu Zulassungskriterien also in Bezug auf die "Studierfähigkeit" nicht zu sein.

Und mal BTW: Wer soll denn 40.000 Motivationsschreiben jedes Jahr lesen und fair gewichten?

Kackbratze
14.03.2011, 09:20
Die mit den meisten "Lesezeichen" der EZB im Umschlag sind am schwersten und damit am Besten gewichtet...

Linda.1001
14.03.2011, 09:28
Die mit den meisten "Lesezeichen" der EZB im Umschlag sind am schwersten und damit am Besten gewichtet...

:-wow:-top:-))

konstantin
14.03.2011, 09:44
Es ist Teil des dt. Gesetzes, dass JEDER fertige Abiturient die Chance hat, JEDES Fach zu studieren...

Fragt sich nur, wie lange noch. Eine solche Regelung ist absoluter Luxus, und hinsichtlich der Knappheit von Studienplaetzen (die sich in den naechsten Jahren auch nur schwerlich selbst wird regulieren koennen), wuerde es mich nicht wundern, wenn die Wartezeit irgendwann komplett abgeschafft wird (oder: wenn die Quote auf ein Minimum reduziert wird und man getrost 10 Jahre warten muss).


Momentan ist das Abitur der ausschlaggebende Faktor, diejenigen mit "schlechterem" Abi bekommen ihren Platz halt über den Faktor Zeit. Aber dass dieses System absolut fehl am Platze und nicht mehr zeitgemäß ist, ist nicht zu verleugnen.

Wieso nicht? Wie Rico schon sagte, ist die Erfolgsquote unter Medizinstudenten einsame Spitze. Ich wuerde die von ihm angefuehrten Zahlen in der Hinsicht sogar noch dramatisieren, der Spiegel hatte einst eine Statistik, nach der nur 5% aller Medizinstudenten die Universitaet irgendwann ohne einen Abschluss verlassen. In anbetracht der Tatsache, dass bei weitem nicht alle davon leistungsbedingt, sondern zu einem grossen Teil aus familiaeren oder sonstigen Gruenden einen Rueckzieher machen, sehe ich keinen Grund, weshalb man an den Auswahlkriterien etwas aendern sollte.


Zum einen, weil der Ärztemangel immer weiter zunimmt (und mittlerweile auch nicht mehr von immigrierten Ärzten kompensiert werden kann), zum anderen, weil das Abitur nur bedingt Aussagekraft über die Studierfähigkeit eines Faches (und dazu gehört auch die Medizin) enthält.

Naja, das mit dem Aerztemangel ist ja bekanntlich totaler Bloedsinn. Es werden genuegend Aerzte in Deutschland ausgebildet, fragt sich nur, wo die alle bleiben.

Und von wegen Studierfaehigkeit: siehe oben.

edit: Und dass es fuer ein Medizinstudium ein gutes Abitur braucht, ist hinlaenglich bekannt. Objektiver, als an Hand einer Schullaufbahn auszuwaehlen, die 12 bis 13 Jahre lang dauert und von unzaehligen, verschiedenen Lehrern bewertet wurde, kann doch wohl kaum bewertet werden, oder?

Coxy-Baby
14.03.2011, 10:05
edit: Und dass es fuer ein Medizinstudium ein gutes Abitur braucht, ist hinlaenglich bekannt. Objektiver, als an Hand einer Schullaufbahn auszuwaehlen, die 12 bis 13 Jahre lang dauert und von unzaehligen, verschiedenen Lehrern bewertet wurde, kann doch wohl kaum bewertet werden, oder?

Sagen wir mal man braucht ein gutes Abi um schnell zugelassen zu werden, im Studium konnte ich da noch keine wirklichen Unterschiede ausmachen zwischen 1,0 Abiturienten und 3,X Abiturienten denn engagiert dürften ja alle sein.
Und dass Abizeugnis gibt doch auch nur Aufschluss über die letzten 2-3 Jahre oder? Die Abinote ist halt nen "hartes" Kriterium und von daher ganz gut zu gebrauchen zum Sortieren der Bewerber....

Miss_H
14.03.2011, 10:28
Wie wäre es denn mit einem System wie in Österreich?
Hier gibt es auch schon den TMS. Das die Hochschulen immer noch dran gebunden werden ihn nicht noch höher zu bewerten finde ich schade.
Gut wäre es nur wenn man ihn jedes Jahr machen kann, damit ein schlechter Tag nicht ausschlaggebend für das Studium ist.

konstantin
14.03.2011, 11:07
Sagen wir mal man braucht ein gutes Abi um schnell zugelassen zu werden, im Studium konnte ich da noch keine wirklichen Unterschiede ausmachen zwischen 1,0 Abiturienten und 3,X Abiturienten denn engagiert dürften ja alle sein.

Natuerlich sind die Warter entsprechend engagiert, sie haben ja auch lange genug still gesessen und auf ihren Moment warten muessen.


Und dass Abizeugnis gibt doch auch nur Aufschluss über die letzten 2-3 Jahre oder?

Naja, auch dann ist es dann doch noch hundert mal objektiver und fairer als ein einziges Motivationsschreiben, ein gutes Auftreten in einem Auswahlgespraech oder einem guten Tag bei einem TMS/EMS/...