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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welcher Innere FA für nicht-kurative Tätigkeit?



fragezeichen
12.03.2011, 17:06
Ich beginne in Kürze meine internistische FA-WB, strebe aber eine nicht-kurative Tätigkeit mit einem internistischen FA an. Ich hatte vor allem ans Gesundheitsamt und die Deutsche Rentenversicherung gedacht, bin aber auch für andere Möglichkeiten (Forschung, Pharmaunternehmen, klin. Pharmakologie, usw.) offen.
Was meint ihr - ist da der allg. FA für Innere besser oder ist es sinnvoll, einen spez. FA nach 6 Jahren anzustreben? Habt ihr Erfahrungen gemacht oder irgendwas gehört, mit welchem internistischen FA man besser in nicht-kurativen Bereichen unterkommt? Klar, könnte auch den spez. FA nach 8 Jahren machen - aber für ne nicht-kurative Tätigkeit sind mir 8 Jahre eindeutig zu lange..

Danke!
F.

Grombühlerin
12.03.2011, 19:45
Puh, willst du echt Innere machen wenn du später nicht in dem Gebiet arbeiten willst? Ist an allen mir bekannten Kliniken SEEHHR anstrengend.

Wie wär es mit Allgemeinmedizin? Da braucht man nur 2 Jahre Innere.

fragezeichen
13.03.2011, 06:54
Allgemeinmedizin ist absolut nichts für mich. Ich weiß, dass Innere hart wird, aber meiner Meinung nach hat man mit nem internistischen FA die meisten Möglichkeiten in eine nicht-kurative Tätigkeit zu kommen - stellt sich nur die Frage, ob der allg. Internist oder der spez. Internist nach 6 Jahren besser ist.. hat jemand dazu Erfahrungen? Oder kann mir ne Tendenz angeben?

Kackbratze
13.03.2011, 07:04
Jung, promoviert und ohne FA:
Mckinsey, Verlage, Journalistik.

Feuerblick
13.03.2011, 07:27
Wenn das mit den Verlagen mal so einfach wäre...

LasseReinböng
13.03.2011, 11:36
Verlage, Journalistik....:-))

Edit: als freier Mitarbeiter evtl. Möglichkeiten, das bedeutet aber, wenn mal einige Monate nix reinkommt--->Jobcenter.

stennadolny
13.03.2011, 11:47
Ich hatte vor allem ans Gesundheitsamt und die Deutsche Rentenversicherung gedacht, bin aber auch für andere Möglichkeiten (Forschung, Pharmaunternehmen, klin. Pharmakologie, usw.) offen.

Für`s Gesundheitsamt brauchste aber in der Regel keinen FA, sondern lediglich Innere-Zeiten und dann denn FA für Öff. Gesundheitswesen. Da ist ein in Eigenregie gebastelter FA echt zuviel des Guten :-bee

AM BESTEN fährst Du bei der DRV mit dem Psychiater, da brauchste keinen Internisten, sondern lediglich einen mit Minimalaufwand heruntergenudelten Irrenarzt und schon biste mit Handkuß drinne.

Eigentlich komisch, daß der Psychiater (natürlich "light") fürs Nichtkurative so unterschätzt wird - alle Welt glaubt ernsthaft, daß die Psychofritzen sich gut auch außerhalb der Tobsuchtstempel gut machen.......:-))

Für Pharma ist Internist sicherlich am breitesten aufgestellt, für Medizintechnik z.B. Radiologe oder Strahlentherapeut (!) keine schlechte Option. Generell ist der Internist aber "einfach so" außermedizinisch nicht bes. interessant, da steigt man vermutlich mit dem Allgemeinmediziner marketingtechnisch besser aus.

Verlage kannste knicken, uninteressant und schlecht bezahlt. :-D

fragezeichen
13.03.2011, 15:52
Hab selbst mal beim Gesundheitsamt Praktikum gemacht und die meinten, dass es am besten ist, wenn man erst mal nen internistischen FA macht, bevor man dort einsteigt (auch wenn man eigentlich nur 2,5 Jahre Innere braucht).

Auch wenn man mit Allgemeinmedizin vielleicht besser fährt - was würdet ihr denn empfehlen - den allg. FA nach 5 Jahren oder nen Spezialisten nach 6 Jahren, wenn man nen Job im Pharmaunternehmen, die klin. Pharmakologie, Gesundheitsamt, Forschung oder die Rentenversicherung anstrebt?

Wie sieht es momentan überhaupt aus mit Jobs im Gesundheitsamt und bei der Rentenversicherung? Suchen die viele Ärzte? Macht sich auch in den Bereichen Ärztemangel spürbar, so dass in diesen Bereichen in den nächsten Jahren noch mehr Ärzte gebraucht werden? Was meint ihr?

Rico
14.03.2011, 00:03
Auch wenn man mit Allgemeinmedizin vielleicht besser fährt - was würdet ihr denn empfehlen - den allg. FA nach 5 Jahren oder nen Spezialisten nach 6 Jahren, wenn man nen Job im Pharmaunternehmen, die klin. Pharmakologie, Gesundheitsamt, Forschung oder die Rentenversicherung anstrebt?Das hängt halt davon ab was Du machen willst:
Zum Gesundheitsamt passt vom Spektrum her ein Allgemeininternist gut, evt. auch eine "häufige" Spezialisierung wie Kardio oder Gastro.

In der Industrie hingegen wird man ja häufig in einem bestimmten Unternehmenszweig angestellt, z.B. in der Abteilung für die Rheumamedikamente. Da macht sich dann natürlich ein Rheumatologe gut. Zur Industrie muss ich aber noch sagen, dass alle, die ich kenne, die dorthin gewechselt haben, in erster Linie aufgrund ihrer Forschungstätigkeiten auf dem Gebiet den Zuschlag gekriegt haben, der Facharzt samt Spezialisierung alleine ist da (zumindest bei den attraktiven Stellen) eher nachrangig. Liest man ja in deren Stellenausschreibungen oft, dass Erfahrung im Design und der Durchführung von Studien gewünscht wird - die Inhalte der FA-Ausbildung wie Diagnostik und Therapie sind der Industrie halt nicht so wichtig.

Wenn die Pharmakologie für Dich interessant ist, wieso machst Du dann nicht gleich den FA für Pharmakologie und Toxikologie?

fragezeichen
14.03.2011, 06:30
Was meint ihr denn zu Lungenheilkunde und Gesundheitsamt? Man hat dort ja auch mit Tuberkulose zu tun, untersucht vielleicht mal was zu Asthma und so..

Und wie siehts bei der Rentenversicherung aus? Spezialisierung erwünscht oder nicht?

Ich tue mich ja mit dem allg. Internisten irgendwie schwer - finde, das ist nichts Halbes und auch nichts Ganzes.. daher wollte ich schon gerne ne Spezialisierung nach 6 Jahren machen, allerdings weiß ich nicht, ob das sinnvoll ist.

Wie siehts überhaupt mit Stellen im Gesundheitsamt und bei der Rentenversicherung aus? Ist der Markt gut oder schlecht? Tendenz steigend oder fallen?

F.

Winiwarter B.
14.06.2011, 13:25
Ich kann jetzt nur aus meiner Erfahrung in der Industrie sprechen: Ein FA ist sicher "nice to have" aber nicht zwingend erforderlich. Bin nach 2,5 Jahren Klinik in die Industrie gewechselt. Hatte zuvor an einer klinischen Studie als Co-Investigator teilgenommen, hätte aber auch ohne das eine Stelle bekommen. Aerzte werden in der Industrie gesucht, mit oder ohne FA (in Deutschland wie in der Schweiz).
Klar, Arbeitszeiten, Bezahlung, Fortbildungen, Wertschätzung... sind super aber das nützt alles nichts wenn einem die Patienten fehlen (so wie mir). Von meinem med. Wissen nutze ich hier so gut wie nichts (bin aber auch in der Arzneimittelsicherheit tätig, extrem trocken). Trotz aller Vorteile in der Industrie habe ich mich nun dazu entschlossen wieder in den Klinikalltag (Innere) zu wechseln und freue mich schon auf meine 1. Visite :-party

Relaxometrie
14.06.2011, 13:33
Aerzte werden in der Industrie gesucht, mit oder ohne FA (in Deutschland wie in der Schweiz).
Kannst Du das ein bißchen konkretisieren? Welche Vorgehensweise empfiehlst Du für Ärzte, die "In die Industrie" gehen möchten? Der alleinige Wunsch danach erleidet ja schnell Schiffbruch, wenn man nicht weiß, wie man es anstellen soll, dort zu landen.
Es gibt ja sicherlich nicht nur die großen Arzneimittelunternehmen, an die man zuerst denkt, sondern auch kleinere Firmen, auf die man so ohne Weiteres gar nicht kommt.

Winiwarter B.
14.06.2011, 14:21
Man kann einfach auf die Homepage der bekannten Pharmaunternehmen gehen und dort schauen ob / welche Stellenangebote es gibt, so kam ich z.B. an meinen 1. Pharma Job. Oder über einen Headhunter/Personalvermittlung. Ich habe damals einen in Zürich empfohlen bekommen und darüber meinen 2. Job erhalten. Ansonsten habe ich viel im Internet geschaut wie die Stellenausschreibungen aussehen bzw. wie das Anforderungsprofil so ist z.B. für Medical Advisor, Drug Safety Specialist, Regulatory Affairs Manager... Ueber die Personalvermittlung hat den Vorteil, dass sie Dir passende Stellen raussuchen und auch mit Dir besprechen was Du vom Gehalt her verlangen kannst.

Leelaacoo
16.06.2011, 20:22
Also den "Allgemeininternisten" als Schmalspur oder Nichtshalbesnichtsganzes zu umschreiben ist schon etwas verächtlich...wenn du 5-6 Jahre Innere durchziehst, dann bist du vielleicht nicht der große Rheumaexperte, hast aber mehr klinisches Wissen drauf als viele andere Fächer...einfach, weil du alles an Patienten aufs Brot geschmiert bekommst, was es so gibt...die gesamte Innere in ihrer Vielfalt hieße, alles zu können (außer zu operieren), ansonsten hast du wirklich alle Fächer zumindest angeschnitten und lernst, interdisziplinär zu denken...mich verwundert in letzter Zeit der Spezialisierungswahn (auch in meiner Abteilung)...es hängt natürlich von einem selbst ab, wieviel Lernerfolg man aus der Zeit zieht...und in welcher Abteilung man landet (deshalb habe ich z.B. 2x gewechselt). Aber wenn man von vornherein schon wieder an den Ausstieg denkt, dann erscheint mir der Preis auch von 5 Jahren zu hoch, andererseits hatte ich bei mir und auch den vielen Kollegen, die ich kenne, den Eindruck, dass man erst nach ca. 2 Jahren überhaupt "ein wenig" Innere-Wissen angehäuft hat und dann auch von Fortbildungen etc. profitiert. Musst du selbst wissen, aber als Allgemeininternist bist du meiner Meinung sicher kein Schmalspurarzt! (Genauso wenig wie als Allgemeinmediziner übrigens...schade, dass das Fach so unterschätzt wird).

LG Lee (-hoffentlich- bald Allgemeininternistin:-love )