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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mündliche Prüfungen



lwk91
14.03.2011, 13:05
Hallo liebe Leute,

ich habe Schwierigkeiten mit mündlichen Prüfungen. Donnerstag wurde
ich testiert und habe eine schlechte Note bekommen (bin im 2. Semster, die
Note ist zwar nicht ausschlaggebend soll uns aber ein feedback geben).
Zusammen mit einem Kommilitonen wurde ich in Physio also abgefragt.
Er hat ne viel bessere Note bekommen als ich, obwohl er wenig wusste.
Er sagte mir hinterher, dass er einfach selbstbewusst aufgetreten ist und ich den Fehler gemacht hätte oft ,,ich glaube ich habe gelesen'' zu sagen.

Generell ist es ein Problem von mir nervös in Prüfungen zu sein und das leider auch rüberzubringen.

Es hat mir schon ein Dozent und sowie einige Kommilitonen gesagt, dass ich viel weiß (also natürlich nur die Dinge, die jder andere auch so lernt), aber es nicht oder zu wenig ausführlich wiedergebe und stockend (man muss mir alles aus der Nase ziehen). Im Testat hatte ich Dinge auf meinem Notizzettel stehen, die der Dozent auch abgefregt hat, nur habe ich in meiner Nervosität alles vergessen und verstehe dann die Fragen auch nicht mehr.

Meine Frage an euch.

Wie werde ich weniger nervös, wie wirke ich souveräner, gibt es Aussagen oder Gesten die man einbringen sollte um selbstbewusster zu wirken oder welche die man weglassen muss?

Bitte helft mir

Gersig
14.03.2011, 13:14
Hallo und willkommen im Forum :-)

Reden in Prüfungssituationen lernt man am besten , indem man diese Situation in seiner Lerngruppe nachstellt. Stellt euch untereinander relevante Fragen, stellt Prüfungssituationen nach, achtet dabei auf Körpersprache usw. und gebt euch ein Feedback. So lernt man schnell, was man besser machen kann :-top

Jemine
14.03.2011, 13:18
Was hilft ist, die mündliche Prüfung vorher mal mit Kommilitonen zu simulieren. Man merkt, wie es ist, natürlich ist die echte Prüfung anders aber man bekommt ein Gefühl dafür. Außerdem übt man so das Formulieren der Antworten. Man trainiert das Erklären und wenn man merkt, dass man es den anderen erklären kann, weiß man, man es auch in Worte fassen kann :-)
Vielleicht hilft dir das ja, deine Nervostiät abzubauen.
Außerdem kann man sich dann so ein paar Floskeln zurecht legen, schonmal überlegen, wie man strukturiert auf Prüfungsfragen antworten kann bzw. überlegen, was man eher nicht in der Prüfung sagen sollte.

Edit: Gersig war schneller! :-))

WackenDoc
14.03.2011, 14:12
Vielleicht hilft es dir, dir vorzustellen, das du einen Vortrag hälst und weniger in einer Prüfung bist. Könnte dagegen helfen, dass man dir alles aus der Nase ziehen muss. In einem Vortrag holt man ja auch ein klein wenig weiter aus.

Wenn du zwischendurch die Frage vergessen hast, nicht kirre machen lassen- erzähl einfach was du zu dem Thema weisst. DIe meisten Prüfer sind froh, wenn man überhaupt was erzählt, auch wenn es nicht zu 100% zur ursprünglichen Frage gehört. Nachzubohren kostet dem Prüfer nämlich Nerven- schließlich muss er überlegen, was du erzählt hast und muss sich ne neue Frage ausdenken. Da ist es schon besser einfach 5min zu erzählen.
Die ganz hohe Kunst ist es dann, das Thema auf sein Lieblingsthema zu lenken- die meisten Prüfer merken das gar nicht.

Mal so als Beispiel aus meinem 3.Examen, Fach Innere:
Also ich hab nen EKG zum Befunden, in dem ein frischer und ein alter Infarkt zu sehen war. Der Prüfer wollte natürlich nicht nur die Diagnose hören, sondern, wie ich drauf gekommen bin, Therapie etc.
Also meine erste Reaktion, als ich das Teil gesehen hab, war: Uiii, das sieht aber nicht gut aus (Für den Prüfer das Zeichen: Ok, die Frau kann schon mal erkennen, dass da was nicht stimmt.) Ich sehe... Und zwar sehe ich in den Ableitungen x,y, und z das und das, das ist ein Zeichen für... Und bei a,b und c sehe ich das und das , das ist ein Zeichen für...Ich gehe also davon aus, dass es sich (im konkreten Fall) um einen alten Infarkt im Versorgungsgebiet der ... und einen frischen im Versorgungsgebiet ... handelt.

Bei einem Infarkt sollte man folgende Sofortmaßnahmen ergreifen....
Für die weitere Versorgung kommt... in Betracht.

Und schon sind 5-10Minuten rum. Selbst wenn man nen Fehler gemacht hat (in dem man z.B. die Ableitungen nicht richtig dem Versorgungsgebiet zugeordnet hat) ist das nicht dramatisch: entweder hat der Prüfer das bis zum Ende wieder vergessen, oder er fragt halt nach. Hauptsache der Gesamteindruck passt.

Was du beschreibst, ist genauso in meinem Examen passiert. Einer der Mitprüflinge hat sehr viel mehr gewusst als ich, war aber total verunsichert und hat nur in halben Sätzen gesprochen,hat sich selber immer wieder unterbrochen, hat angefangen leise zu reden und zu nuscheln- Ergebnis: Es war anstrengend für die Prüfer, diese entsprechende genervt und er hat als einziger die schlechtere Note bekommen.

Was auch helfen kann, die freie Rede zu schulen, ist ein Rhetorikseminar zu besuchen. Da bekommt man z.B. einen Begriff- kurz Zeit um in sich zu gehen und soll dann 1-5min über dieses Thema referieren. Egal, ob man sich damit auskennt oder nicht. (Musste sowas mal zum Thema "der dicke Hund" machen)- wobei man dafür noch nicht mal zu so nem Seminar gehen muss- kann man auch im Freundeskreis machen.

p4uL
15.03.2011, 22:42
Ich hatte das ganze Studium Angst vor mündlichen Prüfungen. Nicht das ich ein schlechter Student war oder auf den Mund gefallen bin, aber allein die situation in der man seinem gegenüber so sehr ausgeliefert ist. Ih hatte immer richtig Angst. Man weiss, dass der andere alles weiss und man selber an den punkt gebracht werden soll an dem man nichts mehr weiss. grob gesagt. das sollte man lernen zu akzeptieren und sogar zu nutzen.
der einzige weg, wie vorher schon gesagt, ist: ÜBEN. und dann kommt nochmal ÜBEN. und wenn das noch nicht geholfen hat ist noch mehr ÜBEN angesagt.

Ich finde es kommt, trotz der ganze Überei, auch sehr auf den Prüfer an. Gibt er Feedback, will er immer auf ganz bestimmte Dinge hinaus, ist er von natur aus maligne oder nett, prüft er schon lange - ist Prof oder nicht so lange - grade auch erst fertig mit studieren/ fa geworden/ habilitieren, kann er gut mit Studenten, mag er Lehre, was ist seine Fachrichtung und selbst bei den Geschlechtern gibts große unterschiede. Das sind alles Faktoren, die einen trotzdem nicht verunsichern dürfen. man sollte sich ständig einreden, dass man es doch gelernt (wenn man es denn getan hat) und und schon irgendwie rüberbringen wird. Der Rest ist wieder Übung.

Die mündliche Prüfung im Hex war die erste Prüfung in der ich mich wohl gefühlt habe. Ich wusste mir kann nix mehr passieren, ich weiss alles und danach ist alles vorbei. und so war es dann auch. jede prüfung von vorher war der weg dahin. ich hab nen richtigen Lauf bekommen, ich hab gerockt - 2 Tage am Stück. Trotzdem wär ich sehr dankbar gewesen, wenns vorher manchaml etwas besser gelaufen wär.
ich hoffe das konnte ein bisschen helfen
grüße paul

Humane
17.03.2011, 22:23
Medi-Learn hat dazu ein Skript rausgebracht, "MC-Strategien und Lerntechniken" oder so ähnlich. Dreht sich zwar um's Physikum, ist aber auch auf alles andere anwendbar. Die geben da gute Tipps für mündliche Prüfungen. Schau' mal rein ...