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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinstudium bei der Bundeswehr trotz schwachen Deutschkentnisse



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WongFeiHung
16.03.2011, 00:29
Hallo,

ich stamme aus einer Türkischenfamillie aber bin in Deutschland geboren und habe einen deutschen Pass. Obwohl meine Noten relativ gut sind habe ich große Probleme beim Deutsch, weil ich mit meiner Familie immer Türkisch spreche. Trotzdem bin ich mir sicher, dass ich das Abitur mindestens mit 1,5 schaffen kann. Kann ich später bei der Bundeswehr als Sanitätsoffizieranwärter angestellt werden, weil ich eine gute Note habe oder werden sie mich nicht annehmen, weil ich Probleme beim Deutsch habe? Außerdem bin ich sportlich sehr fit und habe einen Schwarzgurt in Taekwondo.

Novum
16.03.2011, 05:00
Also ich kanns dir nicht genau sagen, aber du klingst wie jemand, der schon die Sprache beherrscht - wenn auch nicht perfekt.
Wenn du checkst was die Gehirnschlümpfe von dir wollen, wüsste ich keinen Grund weswegen sie dich nicht nehmen sollten.

Ich würde mir aber trotzdem überlegen ob ich mich bei dem Verein verpflichten lassen würde! Das ist ne lange Zeit.

Grüße

prot
16.03.2011, 11:36
Ich habe mal gelesen, man muss sich 17 Jahre verpflichten lassen.

konstantin
16.03.2011, 12:12
Ja, 17 Jahre. Mindestens.

LotF
16.03.2011, 12:29
warten und studieren ist auch nicht viel weniger...

Schimmelschaf
16.03.2011, 12:35
Nur ist man bei der Bundeswehr doch eingeschränkter, was das Leben während des Studiums und v.a. auch danach angeht. Wahrscheinlich kommen auch Auslandseinsätze dazu. Ob man das riskieren möchte, muss man selber wissen. Für mich persönlich wäre es insgesamt betrachtet zu ungewiss.

Trianna
16.03.2011, 12:37
Mit 1,5 ist es aber auch nicht ausgeschlossen an einer dt. Hochschule etwas zu bekommen.

Das Bundeswehrleben muss einem schon sehr stark liegen.. Nur wegen dem Medstud würde ich es nicht empfehlen.

Kackbratze
16.03.2011, 12:49
Und um die eigentliche Frage zu beantworten:
www.bundeswehr.de und dann Karriere
Da kannst Du unverbindlich nachfragen.

WongFeiHung
16.03.2011, 13:54
17 Jahre verpflichtet werden ist kein Problem für mich. Ich habe nur angst, ob die mich nicht annehmen, weil ich einen Migrationshintergrund habe und kein korrektes Deutsch sprechen kann. Aber meine Noten sind vollkommen in Ordnung. Das Abitur werde ich mit 1,4-1,5 beenden. Werden sie mich wegen meiner guten Noten annehmen oder eher ablehnen, weil ich probleme mit Deutsch habe (Meine Aussprache ist auch nicht so gut).

Unamay
16.03.2011, 14:13
Geh doch zu einer Beratung oder lass dir ein Beratungstermin geben, dann bist du auf jedenfall auf der sicheren Seite.

Ich denke, dass Sie dir dort mehr sagen können, als du hier bekommst.

olosan
16.03.2011, 18:55
du brauchst nen deutschen pass und ansonsten nur das abitur.

Dann bewirbst du dich und wirst eingeladen zu nem Test (in Köln glaub ich bei der OPZ).

Der Test ist zum großen Teil am Computer und im wesentlichen Naturwissenschaften.

Dann gibts noch ein mündliches Auswahlgespräch aber im wesentlichen entscheiden deine Abinote und dein Ergebnis im schriftlichen Teil ob du genommen wirst.

saipro
16.03.2011, 19:04
Weshalb willst du denn zur Bundeswehr? Du stellst die Frage ja hier in einem Forum für Medizinstudenten und da denke ich eher, dass du hauptsächlich Arzt werden willst. Sollte das so sein, dann les weiter, sonst ignorier mich einfach.
Wenn es wirklich nur ums Studieren geht, dann lass das ganze mit der Bundeswehr.
Mit 1,5 wirst du, evtl. noch TMS machen, einen Platz bekommen, vlt nicht in deiner Wunschstadt, aber da kommt man drüber.
Die Entscheidung für die Bundeswehr sollte fallen weil man Soldat werden will, das Studium ist nur ein Bonus. Mit Bafög oder Kredit sollte eine Finanzierung auch möglich sein.
17 Jahre sind eine lange Zeit und jenachdem wie du im Studium vorran kommst, kann es auch passieren, dass daraus 18 Jahre werden wenn du 2 Semester verlierst.
Also eine Entscheidung fürs Leben!

Miniwini
16.03.2011, 23:05
Ein wichtiger Teil des Einstellungstest in Köln ist ein Deutsch-Aufsatz. Hast du dich über die ganzen Tests schon informiert?

Kackbratze
16.03.2011, 23:13
Also eine Entscheidung fürs Leben!

Wirklich?
Ist das Medizinstudium keine Entscheidung fürs Leben?

Und in der Bundeswehr gibt es nicht "nur" Soldaten. Den "Verein zur Landesverteidigung" auf blosse "Ballerfuzzis" verbal zu degradieren zeugt nur von mangelndem Verständnis.

saipro
17.03.2011, 01:35
Das Medizinstudium in einem Umfang von 6 Jahren ist keine Entscheidung fürs gesamte Leben. Es stehen einem genug Möglichkeiten danach offen. Man kann sich überlegen in die Gesundheitsökonomie zu gehen, man kann Forschen, man kann klinisch aktiv werden. Auch eine beratende Tätigkeit ist in diversen Unternehmen möglich. Das Ausland steht einem auch offen.
Also stehen einem vlt nicht alle Tätigkeiten offen, aber eine große Zahl.
Die Bundeswehr ist nicht nur Landesverteidigung, denoch ist es so, dass man nach der Bundeswehr auf dem Arbeitsmarkt (also in der sogenannten freien Wirtschaft) nicht sonderlich gefragt ist. Natürlich wird einem positiv angerechnet, dass man in den 17 Jahren gelernt hat zu führen, aber dies ist nichts im Vergleich zu den Fertigkeiten, die man sich während dieser Zeit in der Wirtschaft oder Forschung aneignen kann. Wo z.B. wird denn von einem Soldaten verlangt Publikationen hervorzubringen oder wo ist man als Soldat dazu angehalten eine Gewinnmaximierung anzustreben?

Kackbratze
17.03.2011, 15:01
In Bundeswehrkrankenhäusern in Abteilungen mit entsprechenden Chefärzten.

Den Bundeswehrärzten jede Form von Forschung oder selbstständigem Denken abzuerkennen....interessant...

Feuerblick
17.03.2011, 15:56
Wirklich?
Ist das Medizinstudium keine Entscheidung fürs Leben?

Und in der Bundeswehr gibt es nicht "nur" Soldaten. Den "Verein zur Landesverteidigung" auf blosse "Ballerfuzzis" verbal zu degradieren zeugt nur von mangelndem Verständnis.
Dennoch ist ein Bw-Mediziner in erster Linie Soldat. Wer mit strengen Hierarchien nicht klarkommt, wer Befehle nicht mag oder wer sich absolut keine Einsätze in Kriegsgebieten vorstellen kann oder möchte, der sollte von einem Medizinstudium über die Bw absehen. Und wer glaubt, dass man als Bw-Arzt die Facharztausbildug bekommt, die er sich vorstellt (ja, die Bw wirbt damit, ich weiss), wird sich leider mit einer unangenehmen Realität konfrontiert sehen, sobald die Entscheidung ansteht. Weiterhin ist man bei der Wahl seines Arbeitsortes sehr eingeschränkt, kann bei Nichtgefallen nicht mal eben das Haus oder gar die Fachrichtung wechseln und schon gar nicht vor Ende der Verpflichtungszeit aus der Bw ausscheiden. Dem hat man inzwischen sehr grosse Riegel vorgeschoben.
Sprich: Wer 17 Jahre lang ärztlicher Soldat sein möchte, der ist bei der Bw gut aufgehoben. wer nur Arzt werden will, wird eine herbe Enttäuschung erleben.
(Und ja, ich weiß, wovon ich hier schreibe, da ich aus Studienzeiten noch guten Kontakt zu einigen Bw-Ärzten habe und diese mit den Werbeblättchen vergleichen kann)

saipro
17.03.2011, 18:01
In Bundeswehrkrankenhäusern in Abteilungen mit entsprechenden Chefärzten.

Den Bundeswehrärzten jede Form von Forschung oder selbstständigem Denken abzuerkennen....interessant...

Interessant scheint nur zu sein, dass du es für ausreichend erachtest mit 2 Zeilen uns deine Meinung kundtun zu können.
Ich kann mich Feuerblick nur anschaffen. Solche Tätigkeiten sind als Soldat nur Randerscheinung. Man hat als Soldat andere Verpflichtungen als Forschung. Und du die geplante Verkleinerung (sollte sie so stattfinden) werden sich die soldatischen Pflichten für die einzelnen Personen nur weiter erhöhen.
Vlt. kommt das ganze auch nur falsch rüber. Ich möchte hier nicht den Arbeitgeber Bundeswehr negativ darstellen, ich möchte, dass jedem klar ist worum es bei der Entscheidung geht. Es geht nicht um die Entscheidung: Arztwerden oder nicht?! Es geht um die Entscheidung: Soldat oder kein Soldat?!

Latlab
17.03.2011, 18:15
So da gebe ich jetzt auch mal meinen Senf dazu.

Mit Migrationshintergrund hast du sehr gute Chancen für den Sanitätsdienst. Bist du zusätzlich noch westdeutsch und eine Frau, dann hast du es noch viel einfacher. Intern existieren nämlich inoffizielle Quoten, welcher jeder natürlich offiziell abstreiten wird.

Du solltest dir aber im klaren sein, dass du in erster Linie Offizier bist, sprich Soldat und halt dann auch noch Arzt. Das du als Mediziner nicht mit einem normalen Offizier gleichgesetzt wirst, ist denke ich auch klar. Dennoch kann der job auch gefährlich werden. Denn auf dem Schlachtfeld halten sich nicht all zu viele an die Genferkonvention, welche jedem Sanitäter freies geleit und unversehrtheit zusichert.

Kackbratze
17.03.2011, 19:21
Interessant scheint nur zu sein, dass du es für ausreichend erachtest mit 2 Zeilen uns deine Meinung kundtun zu können.

Ich kenne auch Bundeswehrärzte. Nicht alle sind blosse Allgemeinmediziner, die von Stützpunkt zu Stützpunkt verschoben werden und gelegentlich in Afghanistan dienen.

Wenn ich keinen Einblick in das Metier hätte, hätte ich auch nicht gepostet.

DAS die Facharztausbildung mit entsprechenden Problemen behaftet sein kann ist korrekt.
Soldatentum steht mit auf dem Programm, wenn man sich verpflichtet für die Bundeswehr, aber auch das sollte einem vorher klar sein.