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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stammzelltransplantation



spekulatia
17.03.2011, 09:41
Hallo zusammen!

Wir im Hex-Forum haben uns die Frage gestellt, wie lange man nach Stammzelltransplantation eine Immunsuppression durchführt und womit. Leider können wir nichts dazu finden...

Danke für Eure Antwort!
:-)

Rico
17.03.2011, 12:46
Wenn HLA identisch (eineiige Zwillinge) dann gar nicht, ansonsten lebenslang, sonst gibt es eine Graft-vs.-Host-Reaktion. Wie ausgeprägt die Immunsuppression sein muss hängt von vielen Faktoren ab.

spekulatia
17.03.2011, 13:39
so hatte ich es auch vermutet. danke für die antwort! :-)

alex1
18.03.2011, 17:45
Das stimmt nicht so ganz.
1. Auch HLA-identisch transplantierte brauchen eine Immunsuppression.
2. Auch wenn man als Spender keinen eineiigen Zwilling hat, kann man durchaus bei einem gut gematchten Fremdspender mit grosser Übereinstimmung der HLA-Merkmale die Immunsuppression nach einigen Monaten absetzen.

Eine gewisse GvHD mit wenigen Symptomen ist durchaus wünschenswert bei vielen Leukämien, da man dadurch auch Leukämiezellen bekämpft (Graft-versus-Leukemia-Effekt).

Ein paar mehr Infos findet man auch unter:
http://tumorzentrum-muenchen.de/fileadmin/manuale/961_Manual_Leukaemien_w.pdf

Muriel
18.03.2011, 21:20
Was gibt man denn da eigentlich? Cellcept?

spekulatia
19.03.2011, 08:04
mh, also unter umständen benötigt man doch keine lebenslange immunsuppression?!
welches ist das medi der wahl?
:-bee

alex1
19.03.2011, 16:00
Mittel der Wahl in der Regel ist Sandimmun (Cyclosporin A) meines Wissens.

Cellcept (Mycophenolatmofetil) wird auch manchmal dazugegeben, wenn das Risiko für GvHD / Abstossung höher ist.

mejakru30
23.03.2011, 21:35
Es gibt inzwischen so einige Immunsuppressiva, ist viel Probieren dabei (bei welchem hält der Pat am besten den Spiegel, was kann am niedrigsten dosiert werden...). Denn gerade bei Sandimmun gibt es so einige "Versager", die oral einfach keinen Spiegel aufbauen, aber gibt genug Ausweichmittel (Maaaassen!)
Und ganz wichtig: Welches Protokoll! Denn bei CD34- depletierten Transplantaten kann man etwas entspannter an die Sache gehen (zumindest was die IS) angeht.
Und wie schon vorher erwähnt- ein bissl GvHD ist eher erwünscht. Wenn sich also z.B.eine chron GvHD hält ohne zu exazerbieren geht man eben immer weiter runter (aber hier laufen wie wild Forschungen, welche T- Lymphos das sind). Das heisst, man kann Pats durchaus ohne IS lassen, muss aber regelmäßig draufschauen. Und als limitierender Faktor: Leber und Niere. Wie üblich...
Im übrigen ist gerade zu Beginn immer die "Stammzell- Süßigkeit" Cortison dabei, und zwar in knackigen Dosen, damit wird am ehesten variiert bis es ganz raus kann (zu wünschen ist es jedenfalls).
:-party