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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorgehen bei Kündigung?



taha2508
20.03.2011, 12:34
Hallo Leute,

ich möchte gerne jetzt in meiner Probezeit kündigen, weiss allerdings nicht so genau wie ich da vorgehen bzw. die Kündigung begründen soll :-nix?
Es fällt mir irgendwie schwer, denn die ganze Belegschaft inklusive Chef sind super nett! Auch die Weiterbildung ist toll! Leider habe ich bemerkt, dass mir ein anderes Fach doch besser liegt als das aktuelle. Soll ich den Chef schon mündlich über die Kündigung unterrichten oder doch lieber gleich schriftlich? Würde alles gerne irgendwie schonend formulieren, nur wie???
Wäre über jeden Rat dankbar!!!
LG
taha2508

Feuerblick
20.03.2011, 12:51
Bei meinen Kündigungen habe ich meinen Chef um einen Gesprächstermin gebeten, bei dem ich die schriftliche Kündigung (ein Exemplar für Chef, eins fuer die Verwaltung) schon dabeihatte.
Ich an deiner Stelle wuerde dem Chef ganz ehrlich sagen, dass dir die Abteilung und das Arbeitsklima sehr gut gefallen, du aber ein anderes Fach vorziehen würdest. Ob ein Chef darauf gut oder eher sauer reagiert, hängt meiner Meinung nach vom jeweiligen Temperament des Chefs und weniger von der Formulierung der Kündigung ab.
Gefressen hat mich bis jetzt aber keiner meiner Chefs...:-top

Relaxometrie
20.03.2011, 12:56
Hallo taha2508,

mach Dir nicht so viele Gedanken. Eine Kündigung muß man im Kündigungsschreiben nicht begründen. Da reicht ein einziger Satz "Hiermit kündige ich fristgerecht zum.....". Es gibt dann noch ein paar Feinheiten mit dem Arbeitszeugnis, ob man es z.B. direkt im Kündigungsschreiben einfordert. Aber das scheint in Deinem Fall ja nicht relevant zu sein.

Hast Du schon eine neue Stelle? Wenn "ja" ist es sicherlich einfacher, die Kündigung konsequent durchzuziehen. Dem Chef und den Kollegen kann man ja trotzdem freundlich erklären, was die Gründe für die Kündigung waren.
Wenn "nein" könnte ein vorzeitiges mündliches Bekanntgeben des Kündigungswunsches zu weiterem "Rumgeeiere" führen.

stennadolny
20.03.2011, 12:58
Mein Gott, das ist ein Vertragsverhältnis und keine Ehe !

Schriftlich Kündigung beim Arbeitgeber (das ist in der Regel NICHT der Chef, es soll schon Chefs gegeben haben, die die Kündigung NICHT weitergereicht haben....... !) einreichen und - wenn man nett sein möchte - mit dem Chef gleichzeitig oder unmittelbar vorher ein Gespräch vereinbaren. Muß man aber nicht: ÄRZTEMANGEL ! Gleichzeitig Urlaub und Zeitausgleich einreichen, der einem anteilig zusteht, sich aus den Diensten nehmen lassen, sodaß man die Bude nicht mehr sehen muß.

Wenn Du ohnehin das Fach wechseln möchtest, ist der Stil völlig egal.:-kotz

Anrechenbar auf WB ist es ohnehin nicht, qualifiziertes Arbeitszeugnis wird man auch keines brauchen und Begründung schon garkeine, weder mündlich noch schriftlich ( in der Probezeit kann von Gesetzes wegen jederzeit mit Frist von 2 Wochen ohne Angabe von Gründen beiderseitig gekündigt werden !).

Formulierung: "Hiermit kündige ich in der gesetzlichen Kündigungsfrist von 14 Tagen zum Soundsovielten mein Arbeitsverhältnis in der Probezeit. Mit freundlichen Grüßen Blablabla".:-peng

KEINE BEGRÜNDUNG angeben, denn u. U. telephoniert ein zukünftiger Chef mal mit dem jetzigen und da ist alles SCHRIFTLICHE überflüssiger Quatsch. ;-)
Abgesehen davon: Es geht niemanden etwas an, nur Dich alleine:-))

Und wenn Du doch eine Begründung für Deinen Seelenfrieden brauchst: "Private Gründe" müssen reichen, aber keine Details !

Feuerblick
20.03.2011, 13:07
Schriftlich ist eine Begründung in der Tat nicht noetig, aber es ist üblich, dass Chef und Verwaltung ein Kuendigungsschreiben bekommen. Und bitte, ob nun nötig oder nicht: Wenn das Arbeitsverhältnis gut war, dann kündigt man mündlich beim Chef und lässt ihm nicht von der Verwaltung mitteilen, dass man gekündigt hat. DAS waere maximal schlechter Stil! :-kotz

stennadolny
20.03.2011, 13:14
Ist aber bei Kündigung in der Probezeit UND Fachwechsel auch schon egal :-winky

Relaxometrie
20.03.2011, 13:20
Ist aber bei Kündigung in der Probezeit UND Fachwechsel auch schon egal :-winky
Schade, daß Du das so siehst.
Wenn Chef nett / Arbeitsbedingungen ok waren, würde ich zusätzlich zur rein formalen Kündigung an die Verwaltung auch noch das Gespräch mit dem Chef suchen. Im besten Fall geschieht dies auf beiderseitigem Wunsch.

stennadolny
20.03.2011, 13:28
Mag sein.

Meiner Erfahrung nach sind Kündigungen in der Probezeit für Chefs ein extrem wichtiger Lackmustest für deren Psychopathologie.

So kündigen etwa Ösis in Bayern ganz gerne in der Probezeit, weil sie sich kein X für ein U vormachen lassen und gehen zurück in die Heimat - und da kann dann auf einmal in den verbleibenden Tagen das Leben zur Hölle werden, wenn man nicht dauerkrank o.Ä. wird.

Weil Kündigungen in der Probezeit seitens "neuer" Ärzte jedem CA unter die Nase gerieben werden wie das Stehlen Silberner Löffel.

Das bedeutet nämlich, daß er die Leute nicht mal für die Probezeit halten kann - und DAS ist im ewigen Machtkampf innerhalb der Kliniken ein Ass für alle Feinde des Chefs. Angebliche Begründung hin- oder her. Vor allem in Zeiten des Ärztemangels. Denn die Arbeit hat die (Personal) verwaltung, die meist faul ist und ihre Ruhe haben möchte. Und die Kollegen, die bereits mit der Einarbeitung begonnen hatten - nebst Dienstplanung :-sleppy

taha2508
20.03.2011, 15:56
Vielen Dank für eure Beiträge! Soweit ich das mit der Kündigungsfrist in der Probezeit verstanden habe, kann ich 2 Wochen vor Monatsende zum jeweiligen Monatsende kündigen? Wenn ich also Mitte April kündige müsste ich noch bis Ende April weiterarbeiten?
LG

stennadolny
20.03.2011, 16:14
Du kannst JEDERZEIT kündigen (mit 2wöchiger Frist), Du brauchst nicht zum Monatsende zu kündigen.

(CAVE: SOFORT bei der Bundesagentur für Arbeit melden, falls Du noch keinen Anschlußjob hast !)

Um die volle Kohle noch mitzunehmen, würde ich aber "netterweise" so kündigen, daß ich den Rest der Zeit wg. Überstundenabbau, Urlaubstralala zwar volle Kohle bekomme, aber nicht mehr arbeiten muß für.

Kündigst Du mit mehr als 2 Wochen Frist "freiwillig", kann es sein, daß der AG Dich im Gegenzug mit 2wöchiger Frist sofort kündigt, in welchem Falle Du um Kohle umfällst.

Warum also schlafende Hunde wecken ?

In der Tat kann man auch - in Absprache mit dem AG - sofort gehen, falls vereinbar. Allerdings fällst Du dann um mindestens 2 Wochen Gehalt (meist in der Freizeit !) um. Warum denn dies ohne Not.....:-))?

flopipop
20.03.2011, 16:54
Ist aber bei Kündigung in der Probezeit UND Fachwechsel auch schon egal :-winky

wenn man geht, verbrannte erde zu hinterlassen halte ich für nicht besonders klug.

EKGneard
20.01.2013, 13:50
Hallo, ich habe bisher das Forum nur gelesen, jetzt möchte ich mich an euch mit ein paar Fragen wenden. Ich bin Berufsanfänger, arbeite seit Januar in einer Klinik, wo vieles nicht optimal läuft, was aber nicht das größte Problem ist. Ich möchte in eine andere Stadt umziehen, wo ich Freunde hab (komme aus dem *Ost-EU*, hab aber in DE 2 Jahre studiert im Rahmen von Austauschprogrammen). Ich wusste bei der Bewerbung auf die erste Stelle nicht, dass es hier mit dem Ärztemangel so schlimm ist und hab schnell die erste Stelle genommen, die mir angeboten wurde.

Es steht leider gar nichts über die Probezeit in meinem Vertrag (unbefristet) - wie lange beträgt dann die Kündigungsfrist? Kommt es häufig vor, dass sich die Chefs anrufen? Ich möchte es meinem jetzigen Chef erst dann sagen, wenn ich einen neuen Vertrag in der Hand hab... Macht es auf den zukünftiger Arbeitgeber einen schlechte Eindruck, wenn man so schnell die Stelle wechseln möchte?

Feuerblick
20.01.2013, 14:16
Meist gründet der Vertrag auf einem Tarifvertrag, in dem dann auch die entsprechenden Fristen und Zeiten (u.a. auch Probezeit) stehen. Schau mal nach, was dazu in deinem Vertrag drinsteht.
Ja, die Chefs rufen sich meiner Erfahrung nach IMMER an. Klar kannst du in eine Bewerbung schreiben, dass du um Diskretion bittest, aber wenn der mögliche neue Chef deinen jetzigen auch nur ansatzweise kennt (und die Medizin ist wirklich ein "Dorf" was das angeht. Da kennt man sich meistens...), wird er ihn anrufen.
Nein, es ist nicht soooo unüblich, auch mal recht schnell die Stelle zu wechseln. Schreib halt eine gute Begründung in deine Bewerbung, dann wird es höchstens eine Nachfrage geben, aber einen schlechten Eindruck macht das normalerweise nicht. Es sei denn, du wechselst mehrfach in der Probezeit die Stelle. Da könnten mögliche Chefs schon mal schief gucken ;-)