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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Braunüle + 3-Wegehahn



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Karoline.Walter
26.03.2011, 16:50
hallo zusammen! ich hab es bislang (ca. 50 braunülen) immer so gehandhabt, dass ich nach legen der braunüle den 3-wegehahn vorne draufgeschraubt habe und dann mit 5-6ml nacl gespült habe, um zu schauen, ob die braunüle richtig sitzt.
jetzt habe ich das ungute gefühl, dass ich die ganze zeit etwas falsch gemacht habe, denn: eigentlich ist da ja initial noch luft im 3-wegehahn, die ich dann also mit der nacl-lösung in die vene bugsiere, oder irre ich mich da?!!?!?!?!
zwar wird da nur ein kleines volumen sein (zu klein, um eine luftembolie auszulösen), aber optimal wäre es ja trotzdem nicht. was meint ihr dazu?

ach und noch was: wie stellt man den 3-wegehahn eigentlich richtig in 0-position ein, d.h. wenn man keine infusion o.ä. geben will? muss der geschlossene weg dann in richtung braunüle zeigen oder ist das egal?

Espressa
26.03.2011, 16:57
Du kannst die Braunüle doch auch direkt spülen. Hahn weglassen. Wenn dann mal einer mit x Infusionen ankommt, kann er den immer noch davorschalten.

Karoline.Walter
26.03.2011, 17:03
es geht mir jetzt aber ums prinzip.
da, wo ich war, war es außerdem standard, einen 3-wegehahn raufzumontieren, wobei ich über sinn und unsinn nicht streiten will.
außerdem: wenn dann jemand einen 3-wegehahn anbringen will, stellt sich ja auch wieder meine frage: ist da luft im hahn, die man vorher ablassen muss oder ist das egal?!

Lizard
26.03.2011, 17:13
Ich kenne es so,dass 3-Wegehähne vor Benutzung generell mit NaCl entlüftet werden.
Das haben auch die Anästhesisten mit den 3-Wegehähnen gemacht,die sie an den frisch gelegten ZVK schraubten.

Ob die geringe Luftmenge Gefährdungspotenzial hat, weiss ich nicht.

dreamchaser
26.03.2011, 17:15
Dreiwegehahn mit dem NaCl oder Infusion entlüften, dann draufschrauben und infundieren/spülen.

flopipop
26.03.2011, 17:20
ich weiss, dass z.b. bei einem zvk die dreiwegehähne vor dem draufschrauben gespült werden, damit ganau das mit dem lufteinstrom nicht passiert, wovor du dich fürchtest. braunülen spült man normalerweise ohne dreiwegehähne, aber auf einer station wo ich war, war es üblich, einen schlauch mit dem dreiwegehahn draufzuschrauben (war ne privatstation und daher eine ausnahme). Aber da musste ich jedes mal den schlach mit dem dreiwegehahn vorher spülen! ich würde dir empfehlen, wenn nicht explizit gefordert, den dreiwegehahn bei den viggos sein zu lassen, da unnötig....

Brutus
26.03.2011, 19:35
Ganz ehrlich? Wayne's! Die 1,5ml bringen keinen Erwachsenen um. Natürlich sollte man den 3-Wegehahn vorher entlüften, aber wenn man es vergessen sollte, ist das jetzt soo schlimm nicht. Es sei denn, es geht um die ganz kleinen Würmchen, da können bereits kleine Mengen Probleme machen. Aber bei den Normal-Erwachsenen kein Problem!
Es gab mal bei ner Patho-/Rechtsmedklausur eine Frage dazu: Wenn im Tatort der Mörder die 5ml Spritze an den Hals ansetzt und Luft injiziert, --> tödlich ja / nein. Und dann die Möglichkeiten: 2ml, 5ml, 10ml, 20ml oder 50ml.
Soweit ich mich richtig erinnere war die richtige Antwort 50ml.
Also keine Panik. Vom vergessenen 3-Wegehahn geht keiner tot!!! :-)) :-))

Brutus
26.03.2011, 19:40
ach und noch was: wie stellt man den 3-wegehahn eigentlich richtig in 0-position ein, d.h. wenn man keine infusion o.ä. geben will? muss der geschlossene weg dann in richtung braunüle zeigen oder ist das egal?

O.K. Zweiten Teil vergessen:
Kommt auf den 3-Wegehahn an: Da gibt es die, wo man über bei Anschlüsse etwas laufen lassen kann. Da muss man den Kopf in 45° Position von den Infusionen weg drehen.
Ist es aber ein System, wo ich entscheiden kann, Weg 1 oder 2, dann muß der Kopf zum Patientenanschluß hin zeigen.

Skalpella
26.03.2011, 19:50
Also Dreiwegehahnentlüften muss schon sein! Ist doch praktischer! Vor dem Nadellegen Spritze aufsetzen, Dreiwegehahn entlüften und wenn die Nadel liegt, das Ganze komplett dranschrauben und anspülen. Auch wenn man damit niemanden umbringt (einen Säugling vielleicht schon): Luft, auch kleine Mengen davon, gehört nicht in Venen.
Zudem ist es ganz gut, sich das Prinzip eines Dreiwegehahns einmal klar zu machen: Einfach mal einen in die Hand nehmen und durch Anspülen die Stellungen ausprobieren. Wenn das Kreuz schräg gestellt ist, kann nichts fließen, das wäre dann also die korrekte Stellung im Ruhezustand.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dreiwegehahn

Kackbratze
26.03.2011, 19:52
Noch besser sind 3-Wege-Hähne mit eigenem Schlauchstück:
1. man muss die definitiv entlüften, vergisst das also nicht
2. indem man ein kleines Schlauchstück hat, ist die mechanische Irritation direkt am Zugang geringer und die Dinger können noch einen Tick länger problemlos genutzt werden.

Espressa
26.03.2011, 19:58
Ich denke es war die ganze Zeit von Dreiweghähnen mit Schlauchstück die Rede.

Bei einem ZVK sollte man immer sehr sehr vorsichtig sein, da dieser theoretisch auch mal versehentlich arteriell liegen kann.
Hatten in unserem Radiopraktikum damals ein Fallbeispiel einer luftemboliebedingten zerebralen Ischämie, die wie sich rausstellte, durch den arteriell liegenden ZVK und unsauberes Infundieren verursacht wurde.

altalena
26.03.2011, 23:00
Also, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache, aber als ich das Eingangsthema gelesen habe, is mir kurz mal schlecht geworden.... Wenn man sowas noch nie gemacht hat (ich meine jetzt die ersten der 50 gelegten Braunülen), dann lässt man sich doch sowas mal zeigen bzw erklären, und schraubt nicht einfach irgendwo 'nen Drei-Wege-Hahn drauf ohne sich weiter darüber Gedanken zu machen, ob es nicht vielleicht besser wäre, den vorher mal durchzuspülen?! Okay, es ist jetzt bei ner Viggo nicht die Riesengefahr, wenn man das vorher nicht entlüftet, aber mir geht's ums Prinzip... oder wurde/wird das von den Assistenten dort im Stationsalltag auch so gehandhabt???

Kackbratze
26.03.2011, 23:36
Vermutlich keine Ausbildung diesbezüglich...:-?

Karoline.Walter
27.03.2011, 09:43
danke für die antworten! die assistenzärztin, die mir das braunülenlegen beigebracht hatte, hat den 3-wegehahn vorher auch nie entlüftet. jetzt weiß ich es ja zum glück besser.

Hypnos
27.03.2011, 10:23
danke für die antworten! die assistenzärztin, die mir das braunülenlegen beigebracht hatte, hat den 3-wegehahn vorher auch nie entlüftet. jetzt weiß ich es ja zum glück besser.

Solltest dabei lediglich nicht vergessen, daß es im ärztlichen Alltag Fragen gibt, die weitaus mehr Relevanz für das Überleben des Patienten haben, als diese:-))

Unabhängig davon wüsste ich doch gern mal, wie denn die Kollegen hier, die das so fleißig propagieren, die Viggo's entlüften? Immer schön artig warten, bis das Blut zurückgelaufen ist, und dann mit einer NaCl-Spritze spülen? Das wäre aber aus infektiologischer Sicht auch nicht ganz unproblematisch...

Karoline.Walter
27.03.2011, 10:26
Solltest dabei lediglich nicht vergessen, daß es im ärztlichen Alltag Fragen gibt, die weitaus mehr Relevanz für das Überleben des Patienten haben, als diese:-))

Unabhängig davon wüsste ich doch gern mal, wie denn die Kollegen hier, die das so fleißig propagieren, die Viggo's entlüften? Immer schön artig warten, bis das Blut zurückgelaufen ist, und dann mit einer NaCl-Spritze spülen? Das wäre aber aus infektiologischer Sicht auch nicht ganz unproblematisch...

darf ich daraus schließen, dass du das nicht machst?

Hypnos
27.03.2011, 10:34
darf ich daraus schließen, dass du das nicht machst?

Darfst Du. Ich begründe Dir auch, warum: Wenn ich in der Viggo das Blut bis zum Konus zurücklaufen lasse, um dann eine Spritze aufzusetzen, dann quillt spätestens DANN Blut über den Konus hinaus und kontaminiert diesen. Damit hast Du dann einen hervorragenden Nährboden für eine semi-nosokomiale Infektion geschaffen. Ergo lege ich die Viggo, entferne den Stahlmandrin, und setze direkt den (mit NaCl oder sonstwas gespülten) Dreiwegehahn auf. Wobei ich so gut wie NIE direkt an die Braunüle einen Dreiwegehahn anschließe ( a) wegen dem Patientenkomfort {Hebelwirkung wird größer} b) weil durch a) auch die Gefahr des Herausreissens der Viggo größer wird) Ich handhabe es dann eher so: Infusion - Infusionsbesteck mit Zuleitung - Dreiwegehahn - Heidelberger Verlängerung (50cm) - Viggo.

WalterSobchak
27.03.2011, 10:43
[...] Ich begründe Dir auch, warum: Wenn ich in der Viggo das Blut bis zum Konus zurücklaufen lasse, um dann eine Spritze aufzusetzen, dann quillt spätestens DANN Blut über den Konus hinaus und kontaminiert diesen. Damit hast Du dann einen hervorragenden Nährboden für eine semi-nosokomiale Infektion geschaffen. [...]

Jetzt krieg ich ein schlechtes Gewissen... :-((

Nehme auf diese Art und Weise IMMER Blut bei Säuglingen und Kinder ab. Braunüle legen, Mandrin ziehen, But ins Röhrchen tropfen lassen, Verlängerungsleitung ran - fertig. Ich glaub, in der Pädiatrie ist das Standard.
Nur bei größeren Kindern nehme ich den Adapter für die Monovetten. Säuglingsvenen kollabieren meist unter dem Sog.

Keenacat
29.03.2011, 17:57
Re verschmutzter Konus:
Ich hab in der Pflege gelernt, regelmäßig den Viggo-Verband zu wechseln und dabei auch immer gründlich saubergemacht (Skinsept und Tupfer). Rationale ist, dass der Konus erfahrungsgemäß mit zunehmender Liegedauer praktisch immer verschmutzt, nicht zuletzt weil im Stationsalltag die ein oder andere Infusion spät gewechselt wird und dann gern Blut zurück ins System läuft. Das trifft vor allem für die Patienten zu, die nur intermittierend was bekommen (ausschließlich iv-Antibiose z.B.).
Ist das so überhaupt ok? Für Patienten mit intermittierender iv-Gabe war praktisch nie eine Verlängerung mit Hahn an der Viggo.

Strodti
29.03.2011, 18:14
Dazu gibt es eine RKI-Empfehlung (http://www.rki.de/cln_109/nn_201414/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Kommission/Downloads/Gefaesskat__Rili,templateId=raw,property=publicati onFile.pdf/Gefaesskat_Rili.pdf). Demnach gibt es keine Aussage zur alkoholischen Desinfektion von Katheteransatzstücken bei De- und Rekonnektion (8.2.2). Der Verbandwechsel wird da auch beschrieben (1.7). Ich hoffe, das hilft dir weiter.