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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Literaturtip Anästhesie



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SteffiH
28.03.2011, 16:46
Hallo zusammen,

ich wollte mich mal unter den Anästhesisten hier umhören, auf welches Anästhesiebuch ihr so schwört?
Ich bin jetzt seit nem guten halben Jahr in der Anästhesie, mag da auch bleiben, und hab so langsam die üblichen Anfangshürden hinter mir. Und so langsam brennt es mir unter den Fingern, auch öfters mal was nachzulesen, Hintergründe zu dem was man so Tag für Tag macht, also schon auch physiologische/Pharmakologische Grundlagen und so.
Ich hatte mir zu Beginn den "kleinen Striebel" gekauft, aber der ist mit mittlerweile zum großen Teil zu oberflächlich und ich wills gern genauer wissen ;-)
Also, was könnt ihr mir empfehlen?
Freu mich über Antworten
Steffi

seelenkind
28.03.2011, 16:47
na dann die 2bände vom großen striebel!!!

andréw
28.03.2011, 19:22
Oder den Larsen, wenn Du es dicke haben möchtest...
Ich schwöre ja immer noch auf den Heck/Fresenius, ideal als ebook, konnte nämlich so wunderbar während der Zugfahrt zum Kongress nach Garmisch lesen. ;-)

Bille11
28.03.2011, 19:34
ich mag auch den larsen.. und diverse kleinere bücher.. und paper.. :-)

andréw
28.03.2011, 19:41
Zum kurzen Nachlesen ist mir der Heck lieber und wenn´s wirklich mal mehr sein sollte, dann wird´s auch mal der Larsen, aber das geschieht sehr selten

lara162
29.03.2011, 14:47
Ich hatte initial den Heck/Fresenius, der allerdings eher Fakten darstellt und wenig erläutert. Zum schnellen Nachschlagen, besonders als E-version, allerdings zu empfehlen.
Anästhesie compact hatte ich im Studium mal bekommen. Ist aber eher was für die Weiterbildung. Hier werden bestimmte Dinge auch mal erläutert. Allerdings sind (zumindest in der 1. Ausgabe, die ich noch besitze) schon einige Fehler bzw. Widersprüche Autorenmeinungen vs. gängie Lehrmeinung vorhanden. Daher ggf. mit kritischem Auge zu lesen.

Ich habe gemerkt, dass mir die Lehrbücher sehr schnell zu wenig wiedergaben. Hierfür empfehlen sich dann eher Paper und Fachzeitschriften. Wenn du an einer Uni arbeitest, solltet ihr freien online-Zugriff auf die meisten Kataloge haben. Kleinere Häuser können das aus Kostengründen in der Regel nicht bieten.

MuluGulu
31.03.2011, 13:28
Schönes Thema, weil ich mir als Interessierter auch gern ein Buch kaufen würde.
Ich finde den großen Striebel eigentlich sehr ansprechend (Fotos + Zeichnungen), aber ist er fachlich auch ausreichend? Larsen hat ja nur schematische Darstellungen.

GOMER
01.04.2011, 11:39
Larsen find ich auch gut, der große Barash soll auch sehr gut sein (ich hab den kleinen, find ich super). Wenn's ein bisschen mehr sein darf: Miller.

Rumpelstilzchen
01.04.2011, 22:27
Rumpel empfiehlt:

Für's Staatsexamen "kleiner" Striebel, für die Arbeit Heck/Fresenius, ansonsten den Zwißler zum Nachschlagen.

gnuff
01.04.2011, 22:48
Der Larsen ist eine meiner grössten Fehlinvestitionen der vergangenen fünfzehn Jahre (und da gehört auch eine kaputte Vespa zum Preis einer heilen dazu...) wer mal kräftig lachen will schlägt mal "Leberchirurgie" nach, und ich denke der Miller ist ähnlich überbewertet und genau wie der Larsen auf alle Fälle völlig überteuert. Wenn es denn ein Buch sein muss, empfehle ich den Aitkenhead. Schön strukturiert und eigentlich perfekt im Umfang...
Benutzen tue ich die Bücher aber extrem selten, wie oben schon mehrfach beschrieben... pubmed is your friend! Es gibt übrigens weitaus mehr freie Artikel als man denkt...

lara162
02.04.2011, 00:33
Was steht denn in dem Leberchirurgiekapitel? *neugierig*

gnuff
02.04.2011, 21:04
Was steht denn in dem Leberchirurgiekapitel? *neugierig*

verdammt wenig...

Relaxometrie
12.05.2011, 15:27
Aus gegebenem Anlaß (Wankelmütigkeit ist beendet, Stelle in der Anästhesie zum 01.09. heute im Vorstellungsgespräch mündlich zugesagt bekommen, Vertrag folgt) stelle ich hier auch nochmal die Bücherfrage.
Ich habe mein Wahltertial in der Anästhesie gemacht und bin mit dem kleinen Striebel fürs Examen gut zurecht gekommen. Das Buch habe ich dann verliehen und trotz mehrfacher Nachfrage nicht zurück bekommen, aber das ist ein anderes Thema.
Da ich zwischendurch allerdings knapp 2 Jahre in einem anderen Fach gearbeitet habe, mein Examen also schon eine Weile her ist, ist der Neukauf nicht so dramatisch, da es -selbst, wenn es der kleine Striebel werden sollte- inzwischen bestimmt eine neue Auflage gibt.
Ich stehe eher darauf, sich die Grundlagen erstmal anhand übersichtlicher, kleinerer Bücher anzueignen, anstatt direkt im facharztprüfungstauglichen Schinken zu versinken und zu versacken und den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen.
Also: erstmal den kleinen Striebel lesen und kennen und dann zu weitergehender Literatur übergehen? Oder ist der kleine Striebel doch zu schlicht?

@SteffiH:
Worauf ist es denn bei Dir hinausgelaufen? Welches Buch hast Du als nächstes gekauft/geliehen/gelesen? War der kleine Striebel ganz am Anfang doch ok, oder wäre es im Nachhinein besser gewesen, direkt ein ausführlicheres Buch zu nehmen?

ChillenMitBazillen
12.05.2011, 22:24
Der neue große Striebel ist in weiten Teilen auch ein sehr schönes Buch.

Meronem
13.05.2011, 09:35
Fang doch erst mal mit dem kleinen Striebel an. Zusätzlich würde ich mir noch ein Büchlein für die Kitteltasche mitnehmen. Für den Einstieg hat mir die Anästhesie-Fibel sehr geholfen.
Was ich vor kurzem noch entdeckt habe http://www.anästhesiebuch.at/
Dort kann man sich kostenlos ein kleines anästhesiologisches Kochbuch herunterladen. Eine, wie ich finde, schöne Zusammenfassung.
Als großes Standardwerk nutze ich auch zum Nachschlagen den neuen 2 bändigen Striebel. Mein Lieblingsbuch bleibt aber Fundamentals of Anaesthesia, vor allem wenn es um physiologische Grundlagen geht.
http://www.amazon.de/Fundamentals-Anaesthesia-Cambridge-Medicine-Smith/dp/0521692490/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1305275689&sr=8-1

Brutus
13.05.2011, 10:16
Warum will man eigentlich immer als erstes ein Buch kaufen? Geh doch erst mal hin und laß das Tagesgeschäft auf Dich einwirken. Niemand wird vom "Fachfremden" erwarten, dass er sofort eine "Facharztnarkose" hinlegt. In meinem ersten Haus gab es einen QM-Ordner, der von den Mitarbeitern im Rahmen einer TÜV-Zertifizierung angelegt wurde. Das war eher ein ziemlich gutes Anästhesiebuch, welches halt auf das Haus zugeschnitten war. Vielleicht findest Du bei Deinem neuen Arbeitgeber ähnliches? Ansonsten mal nachhaken, ob der Chef bei einem Lehrbuch mitgewirkt hat. => Prozente? Und ansonsten: Gerade in der Anästhesie lernt man sehr viel von/mit den OÄ/Chef und der Pflege. Ich habe mich damals mit dem QM-Ordner weitergebildet und das ging sehr gut. Erst während der Intensivzeit habe ich mir dann das ICU, zur FA-Prüfung zusätzlich noch das Repetitorium Anästhesie und die 1000 Fragen gekauft. ==> M.E. ist eine gute Ausbildung(!) besser als im Regal verstaubende Bücher.

GOMER
13.05.2011, 10:18
Ich kenn den kleinen Striebel nicht, aber wenn der vom Umfang so ist, wie der Taschenatlas von Thieme, dann ist das für jemanden mit Anspruch nicht ausreichend, auch nicht für die ersten Wochen.

kra-
13.05.2011, 12:27
Der Taschenatlas ist aber auch wirklich ein mieses Buch, würde ich keinem empfehlen. Der kleine Striebel bietet halt eine tolle, leicht verständliche Übersicht für den Einstieg und ich fand ihn für meine Famulaturen genial. Kann mir auch gut vorstellen, dass er für fachfremde Wechsler zu Beginn ausreichend ist. Besonders der Aufbau der verschiedenen Narkosegeräte und die Medikamentenübersicht fand ich sehr hilfreich. Wenn es dann später um spezielle Anästhesie geht (HTC, NCH, HNO...) würd ich dann vllt zu was größerem greifen. So stell ich mir als Student das zumindest vor. :D

Miss
13.05.2011, 12:51
Der Taschenatlas ist aber auch wirklich ein mieses Buch, würde ich keinem empfehlen. Der kleine Striebel bietet halt eine tolle, leicht verständliche Übersicht für den Einstieg und ich fand ihn für meine Famulaturen genial. Kann mir auch gut vorstellen, dass er für fachfremde Wechsler zu Beginn ausreichend ist. Besonders der Aufbau der verschiedenen Narkosegeräte und die Medikamentenübersicht fand ich sehr hilfreich. Wenn es dann später um spezielle Anästhesie geht (HTC, NCH, HNO...) würd ich dann vllt zu was größerem greifen. So stell ich mir als Student das zumindest vor. :D
Kann ich so unterschreiben :-top

Find den TA Anästhesie überhaupt nicht hilfreich, höchstens um mal was nachzulesen, allerdings ist das Konzept der Taschenatlanten allgemein nicht mein Geschmack.

Bevor ich in der Anästhesie angefangen habe -was auch relativ kurzentschlossen war- hab ich auch den Striebel zu großen Teilen nochmal gelesen (fürs StEx davor schon einmal), man muß ja nicht die speziellen Teile lesen, das reicht später, aber so grundsätzliches über Wirkung und Dosierung der wichtigsten Medis (mein PJ-Unterricht Thema übrigens :-)) nachdem ich den verhassten Säure-Basen-Haushalt turfen konnte) und Narkose allgemein.
Vieles lernt man *by doing*, seh ich auch so, aber ich persönlich hab vor neuen Dingen schon gern mal eine Grundahnung. Und dafür les ich lieber ein kurzes Buch ganz (auch wenns später vielleicht nicht mehr ausreicht, aber da kann man ja weitersehen), als daß ich einen Wälzer im Regal angestaubt im Regal stehen habe.

Also, Empfehlung des kleinen Striebels :-top

Rettungshase
26.03.2017, 18:25
Ich refreshe das Thema noch mal.
Was ich als Anfänger auch noch als Abendlektüre ganz nett finde ist "Pssst... AINS-Secrets!" (Zacharowski). Das sind kommentierte, circa 10minütige Fallbeispiele.

Ansonsten:
Es gibt ja diverse gängige Zeitschriften, aber wie genau setzt man den Tipp pubmed um?
Ich habe bislang immer nur zielgerichtet Literaturrecherche betrieben, aber ich wüsste jetzt ehrlich gesagt nicht, wie man effizient nach relevanten Neuigkeiten aus meinem Fachbereich sucht.

Vielleicht könnten wir bei der Gelegenheit auch noch mal kurz besprechen, was man sich an Fachzeitschriften so durchlesen könnte. Was mir ad hoc so einfällt:
- AINS
- Der Anästhesist
- British Journal of Anaesthesia
- Intensivmedizin Up2date
- Notfallmedizin Up2date
- ggf. Journal-Club AINS
(Wobei es natürlich darauf ankommt, welche Möglichkeit des Zugangs man hier hat)

Was würdet ihr an Fachzeitschriften noch so empfehlen?