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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sammlung v. aktuellen Dokus/Reportagen über den Arztberuf



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Dooly
24.03.2024, 18:38
Das Arbeitspensum kann nicht mehr bewältigt werden und es wird dadurch gelöst, dass man selektiert und nicht mehr jede Person eine*n Ärzt*in sieht

Miss_H
24.03.2024, 18:53
Was ist denn deine Idee zur Selektion?
Im Krankenhaus wird triagiert. In seltenen Fällen wartet jemand mal nicht, aber sonst kommt jeder irgendwann dran.
Weiß nicht wie es in den Praxen läuft. Hier liest man ja häufiger von Aufnahmestopps für Neupatienten. Da frage ich mich, ob das mit der Kassenärztlichen Vereinigung abgeklärt ist und was die dazu sagt.
Ansonsten habe ich keine alltagstaugliche Idee, wie die Selektion aussehen könnte. Denn wenn ich mir Triage im Krankenhaus anschauen, dann möchte ich mich nicht auf das Urteil von Pflegekräften verlassen. Ich selbst kann aber auch nur in meinem Fachbereich einschätzen, ob es wirklich eine Behandlungsnotwendigkeit gibt. Eine ärztliche Triage (zumindest durch mich) würde da keine Vorteile bringen.

Dooly
24.03.2024, 19:16
Ich hab keine „Idee“. Wohin es geht sieht man derzeit sehr gut in der Politik.

Nefazodon
24.03.2024, 21:35
Das Arbeitspensum kann nicht mehr bewältigt werden und es wird dadurch gelöst, dass man selektiert und nicht mehr jede Person eine*n Ärzt*in sieht

Ich denke auch, dass es so kommen wird.
Ich denke es wird eine Art Gemeindeschwestern oder -pfleger (community nurses) geben. Entweder mit pflgerischer Ausbildung oder Studium als Physician assistants.
Die werden den Großteil der Patienten in der Zukunft sehen und nur an einen Arzt überweisen, wenn sie nicht weiterkommen bzw. denken dass es nötig ist.
Natürlich werden sie dabei auch Sachen übersehen. Das liegt in der Natur der Sache.

Aber wenn man an die Reportage zurückdenkt, hatten die meisten Patienten dort auch Probleme, die nicht unbedingt einen Arzt erfordern...

Ich denke nicht, dass das die Qualität der medizinischen Versorgung verbessern wird. Und es wird zu einem Status- und Bedeutungsverlust von uns Ärzten führen.
Aber ich denke, es wird so kommen. Politik und Gesellschaft werden sich denken, besser eine schlechte Versorgung als gar keine.

Cor_magna
25.03.2024, 12:33
Also mein Hausarzt aus dem eher ländlichen Raum arbeitet auch ähnlich wie der Kollege aus der Reportage. Er Ist mittlerweile von ehemals 3 Hausärzten nur noch der einzige im Ort...

rafiki
25.03.2024, 16:27
Ich denke nicht, dass das die Qualität der medizinischen Versorgung verbessern wird. Und es wird zu einem Status- und Bedeutungsverlust von uns Ärzten führen.


Im Gegenteil. Es wird den Status der Ärzte aufwerten, die nicht mehr für pillepalle missbraucht werden. Das bedeutet natürlich, dass unter Ärzte(Anwärtern) Selektion stattfinden wird und das ist gut so. Die Versorgung muss sich nicht verschlechtern, siehe z. B. Finnland, wo es gut läuft, wenn spezialisierte Hilfskräfte sich um Befindlichkeitsstörungen kümmern.