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unstet
13.04.2011, 22:57
hallo,
ich bin in letzter zeit ein wenig in die krise mit meinem studium gekommen. bin mittlerweile in der klinik angekommen, im 8 semester, und fange an mir rechtschaft zu geben, dass mich die ganze materie eher frustriert als begeistert. es ist nicht unbedingt der anfangliche "klinikekel" vor körperflüssigkeiten oder kranken, eher eine abneigung gegenüber der klinischen praxis, die ich persönlich als monoton und langweilig empfinde. angesichts der tatsache, dass ich die theorie der vorklinik ziemlich ansprechend gefunden habe, frage ich mich, ob das nun eher eine vorübergehende krise jedes med.studenten ist oder ich mir ernsthafte gedanken über einen studiumwechsel machen sollte. da ich nun erst einige medizinische fachrichtungen kennenlernen durfte wäre meine frage: gibt es auch etwas "theorielastigere" sparten? also nicht das: hundertmal am tag dasselbe gespräch führen, kotze aufwischen oder an irgendjemandem rumschnipseln? das soll nicht abwertend klingen, ich kann mir nur nicht helfen, die ganze studiererei im klinischen teil ist nicht was ich erwartet habe. wären nicht die jobaussichten hätte ich sicher schon abgebrochen.

Kackbratze
13.04.2011, 23:01
Du kannst ja am Ende des Studiums in der Vorklinik arbeiten, d.h. Anatom, Physiologe o.Ä. werden.
Wo ist das Problem?

Keine Kotze, kaum schneiden (ausser vielleicht in der Anatomie) und nur selten Gespräche.

Rettungshase
13.04.2011, 23:02
Hi,

wie wär's mit der Forschung? Es gibt doch eine ganze Menge Aussichten für Ärzte, die später nicht praktizieren möchten.
Notfallmedizin? (da hättest du zumindest Abwechslung)

Flemingulus
13.04.2011, 23:08
Warnung vor reiner Forschung als vermeintlichem Weg geringeren Widerstands für Klinikmüde. Dann zumindest nicht zu zuversichtlich mit einer akademischen Karriere liebäugeln - das ist, wies so schön heißt - ein recht kompetitives Unterfangen. ;-)

Sollte es mal zur vermehrten Schaffung von Lecturer-Stellen kommen, könnten sich die universitären Berufschancen (nicht bezogen auf den Berufseinstieg sondern auf die Karriereausichten jenseits der 40) in den theoretischen Fächern evtl. etwas entspannen. Ist aber noch net so richtig abzusehen.

jemand
13.04.2011, 23:39
hallo,
ich bin in letzter zeit ein wenig in die krise mit meinem studium gekommen. bin mittlerweile in der klinik angekommen, im 8 semester, und fange an mir rechtschaft zu geben, dass mich die ganze materie eher frustriert als begeistert. es ist nicht unbedingt der anfangliche "klinikekel" vor körperflüssigkeiten oder kranken, eher eine abneigung gegenüber der klinischen praxis, die ich persönlich als monoton und langweilig empfinde. angesichts der tatsache, dass ich die theorie der vorklinik ziemlich ansprechend gefunden habe, frage ich mich, ob das nun eher eine vorübergehende krise jedes med.studenten ist oder ich mir ernsthafte gedanken über einen studiumwechsel machen sollte. da ich nun erst einige medizinische fachrichtungen kennenlernen durfte wäre meine frage: gibt es auch etwas "theorielastigere" sparten? also nicht das: hundertmal am tag dasselbe gespräch führen, kotze aufwischen oder an irgendjemandem rumschnipseln? das soll nicht abwertend klingen, ich kann mir nur nicht helfen, die ganze studiererei im klinischen teil ist nicht was ich erwartet habe. wären nicht die jobaussichten hätte ich sicher schon abgebrochen.



Kann ich sehr gut verstehen. Das ist leider die Folge der schönen neuen "praxisnahen" Studienwelt, die das Studium zunehmend in eine bessere Krankenschwesterausbildung verwandelt. Mein Tip wäre, dass Du Dir eine möglichst ansprechende und ambitionierte Doktorarbeit suchst. Das ist mittlerweile fast nur noch der einzige Weg um als Mediziner selbstständiges Denken und wissenschaftliches Arbeiten zu lernen.

Evil
14.04.2011, 10:34
Von einem Studenten sollte man erwarten, daß er selbstständiges Denken bereits beherrscht und nicht erst lernen muß...

angelusmuc
14.04.2011, 10:46
Von einem Studenten sollte man erwarten, daß er selbstständiges Denken bereits beherrscht und nicht erst lernen muß...

immer diese Idealisten :-sleppy

Kackbratze
14.04.2011, 11:21
Nur die Gruppe derer, die es schon beherrschen. Schon seit der Pubertät.
Wers bis zum Abi nicht gelernt hat, lernt sowas auchnicht an der Uni.

Keenacat
14.04.2011, 16:11
Wers bis zum Abi nicht gelernt hat, lernt sowas auchnicht an der Uni.

Ack. Und oft nimmermehr...

medizininteressiert
14.04.2011, 20:06
Medizincontrolling und Medizinische Informatik wären nur ein paar der möglichen späteren Alternativen.


Wers bis zum Abi nicht gelernt hat, lernt sowas auchnicht an der Uni.

Was haltet ihr eigentlich überhaupt vom zweiten Bildungsweg?

Keenacat
15.04.2011, 07:40
Was haltet ihr eigentlich überhaupt vom zweiten Bildungsweg?

:-nix In punkto selbstständiges Denken lernen? Auch nicht mehr als vom ersten...

LasseReinböng
15.04.2011, 09:21
Mach erstmal das Studium zu Ende. Der Kliniksalltag gefällt weniger Leuten als man denkt.

Rico
15.04.2011, 12:41
... eher eine abneigung gegenüber der klinischen praxis, die ich persönlich als monoton und langweilig empfinde. angesichts der tatsache, dass ich die theorie der vorklinik ziemlich ansprechend gefunden habe [...]
gibt es auch etwas "theorielastigere" sparten? also nicht das: hundertmal am tag dasselbe gespräch führen, kotze aufwischen oder an irgendjemandem rumschnipseln? Interessanter Aspekt, kannst Du das genauer eingrenzen
Was hast Du in der "theoretischen" Vorklinik interessanter gefunden als in der "praktischen" Klinik?
War es die Tatsache, dass in der Vorklinik immer wieder neue Gebiete dazugekommen sind (z.B. gestern Atmunsgkette, heute Harnstoffzyklus, morgen ß-Oxidation der Fettsäuren...) wohingegen in der Klinik immer nach ähnlichem Muster verfahren wird, egal welches Fach (Anamnese, körperliche Untersuchung, Labor, apparative Diagnostik....) und das allenfalls die Schwerpunkte etwas anders liegen?
Falls das das Problem ist, dann würde ich zu bedenken geben, dass sich das im Arbeitsalltag eigentlich eher ins Gegenteil verkehrt, denn gearde in den theorielastigen Grundlagenfächern oder der Forschung ist ja wenn man dort mal arbeitet alles strengstens reglementiert, der Versuchsaufbau 100mal tupfengleich der selbe damit die Ergebnisse auch vergleichbar sind.
Meiner persönlichen Erfahrung nach war noch nichts in meinem Berufsleben so monoton wie die Zeit in der ich zur Forschung freigestellt war, u.a. weil man eben sklavisch an seine Studiensettings gebunden ist.

MD/PhD
15.04.2011, 21:43
Ich finde diesen Thread höchst interessant.


[In der Klinik wird immer nach ähnlichem Muster verfahren.] Falls das das Problem ist, dann würde ich zu bedenken geben, dass sich das im Arbeitsalltag eigentlich eher ins Gegenteil verkehrt

Darf ich daraus schließen, dass der Alltag als Klinikarzt abwechslungsreich ist? Ich habe nämlich große Angst davor, dass der Alltag im Beruf einfach nur monoton und "automatisiert" ist. Also das man letztendlich immer die selben Schemata auf den Patienten anwendet.
In anderen Worten: Sicher gibt es Abwechslung was das rein Praktische angeht (verschiedene Patienten, Interaktion mit Personal etc.) aber ich befürchte, dass die geistige Abwechslung (naturwissenschaftliche und medizinische Reflektion, Problem Solving, Integration von technologischen Innovationen etc) einfach viel zu kurz kommt.

Dagegen kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass die medizinsche Forschung dem Klinikalltag in Sachen geistiger Abwechslung nachsteht. Es wird doch eher gegenteilig sein: In der Forschung macht man nicht immer den gleichen Versuch. Man muss Experimente geeignet modifizieren um bestimmte Schlüsse ziehen zu können. Man macht Trouble Shooting (mag frustrierend sein, aber man ist gezwungen nachzudenken und darf sich hinterher freuen, wenns klappt). Vor allem aber darf man geistig kreativ sein: über bestimmte Theorien grübeln, vielleicht sogar weiterentwickeln und im Experiment überprüfen.

Dies ist eine Ansicht, die ich im Laufe meiner Studienwahlrecherche zu diesem Thema entwickelt habe. Gut möglich, dass ich ein etwas verzerrtes Bild von der Materie habe. Sollte dem so sein, würde ich mich freuen wenn der eine oder andere da etwas geraderücken könnte. Wäre blöd, mit Illusionen ins Studium gehe, die dann erst in der Klinikphase platzen :-nix

Gruß

Keenacat
15.04.2011, 23:49
In der Forschung macht man nicht immer den gleichen Versuch.

:-))
Mach ruhig deine Dr-Arbeit experimentell. Dann wirst du diese Aussage sicherlich modifizieren wollen. "Immer" wahrscheinlich nicht, aber "über viele Monate" kommt hin, nicht selten noch länger. Ganz zu schweigen von Basic-Kram, den du immer und immer wieder machen musst, auch wenn sich die Experimente im Prinzip unterscheiden. Beliebt sind z.B. das Zellen-Betüddeln oder Microarrays oder Western Blots oder oder oder.

Kyutrexx
16.04.2011, 17:18
Hm, als jemand der schon mehr als einen Beruf (gelernt) und Arbeitserfahrung VOR dem Medizinstudium hat kann ich an der Stelle hier nur einwerfen:

JEDER Beruf besteht zu einem Großteil aus Routine und immer wiederkehrenden Aufgaben, die - im Endeffekt - auf die immer selbe Weise erledigt werden.

Am Ende des Tages stellt sich dann (nur) die Frage, welche Routine einem besser gefällt.

Rico
17.04.2011, 22:01
Darf ich daraus schließen, dass der Alltag als Klinikarzt abwechslungsreich ist? Da es innerhalb der Klinik so unendlich viele verschiedene ärztliche Tätigkeiten (Ambulanz, Notaufnahme, (Intensiv-)Station, Funktionsdienst, OP etc) gibt, die auch noch je nach Fachgebiet und "Tagesangebot" variieren ist diese nicht pauschal zu beantworten.
Es gibt Bereiche mit absehbarer und wenig abwechlsungsreicher Tätigkeit, z.B. irgendeine Ambulanz mir 10 Patienten zur jährlichen Routineverlaufskontrolle - da spult man mehr oder weniger nur sein Programm ab. In ner Notaufnahme andererseits weiß man morgens um acht Uhr in der Regel noch nicht was man um 10 Uhr arbeitet und so vielseitig wie die eingelieferten Patienten sind, so vielseitig wird der Arbeitstag - vielleicht sind die nächten 4 Patienten 4 Herzinfarkte, vielleicht aber auch ein Herzinfarkt, eine Lungenembolie, eine akute Leukämie und eine Magendarmblutung... :-nix

Ich habe nämlich große Angst davor, dass der Alltag im Beruf einfach nur monoton und "automatisiert" ist. Also das man letztendlich immer die selben Schemata auf den Patienten anwendet.Naja, letztlich werden zwei Patient mit der gleichen Diagnose grundsätzlich gleich behandelt, von daher muss man grundsätzlich schon sagen, dass vieles nach Schema abläuft, z.B. Patient mit außerhalb der Klinik erworbener Lungenentzündung. Kriegt zwei Antibiotika, wird überwacht, möglichst rasch auf Tabeletten umgestellt und entlassen. Soweit so einfach, allerdings muss man als Arzt dabei halt immer wieder einiges beachten (z.B. sind die Nierenwerte so erhöht, dass man nicht mehr die volle Dosis geben darf, liegen Allergien vor, sodass man ein ganz anderes Medikament geben muss...) - das kannst Du jetzt als individuelle Entscheidungen abseits des vorgegebenen Standarts interptreieren oder einer "größeren" Standardroutine zuschreiben, ganz nach Deinem Ermessen.

In anderen Worten: Sicher gibt es Abwechslung was das rein Praktische angeht (verschiedene Patienten, Interaktion mit Personal etc.) aber ich befürchte, dass die geistige Abwechslung (naturwissenschaftliche und medizinische Reflektion, Problem Solving, Integration von technologischen Innovationen etc) einfach viel zu kurz kommt.Das ist halt ein klares sowohl-als-auch:
Ein guter Teil der Patienten läuft einfach so: Die sind mit einem umschriebenen Ziel da, z.b. für ne bestimmte Diagnostik, enen elektiven Eingriff oder zur geplanten Therapie bei einer bereits bekannten Diagnose. Da geht alles nach Fahrplan (bzw neudeutsch: standard operating procedures, kurz SOP), das sind in der Regel keine intelektuellen Herausforderungen, das kriegt auch ein dressiertes Äffchen hin.
Aber direkt neben so einem Patienten liegt vielleicht ein anderer mit einer völlig unklaren Diagnose, bei der man wirklich tüfteln muss um dahinter zu kommen (seltene Erkankungen abklappern ob die für den Patienten passen könnten, auch die seltesten Nebenwirkungen von allen Medikamenten die der einnimmt recherchieren) oder ein Patient bei dem das Standartregime nicht anschlägt, wo man Ursachen suchen muss.
Das sind letztlich die Herausforderungen wo man sein ärztliches Handwerkszeug einsetzen muss, flexibel und ergebnisoffen denken und bisheriges hinterfragen muss.

Dagegen kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass die medizinsche Forschung dem Klinikalltag in Sachen geistiger Abwechslung nachsteht. Es wird doch eher gegenteilig sein: In der Forschung macht man nicht immer den gleichen Versuch. Man muss Experimente geeignet modifizieren um bestimmte Schlüsse ziehen zu können. Man macht Trouble Shooting (mag frustrierend sein, aber man ist gezwungen nachzudenken und darf sich hinterher freuen, wenns klappt). Vor allem aber darf man geistig kreativ sein: über bestimmte Theorien grübeln, vielleicht sogar weiterentwickeln und im Experiment überprüfen. Hm... klingt wie aus der Werbebroschüre der forschenden Pharamfirmen. :-D
Also meiner Meinung nach glorifizierst Du die Forschung etwas.
Natürlich überlegt man sich manchmal auch selber was man neues erforschen könnte, aber so ganz vogelfrei ist man dabei auch nicht, oft geben Ergebnisse anderer Arbeitsgruppen da die Marschrichtung mit vor, die z.B. einen neuen Marker X für irgendwas entdeckt haben wollen. Also gehst Du jetzt in Deine Gefriertruhe, taust Deine 5.000 Proben auf und bestimmst aus denen diesen Marker und korrellierst ihn mit ein paar anderen Faktoren - und da macht man immer (!) den gleichen Versuch! Es bleiben: 1-7 Tage Planung, dann 6 Monate hochrepetitive Arbeit, dann Ergebnisanalyse (die immergleichen Knöpfchen am Statistikprogramm drücken) und ein Paper drüber schreiben, dieses dann wie sauer Bier bei allen Journals anbieten, die aber seit der Erstveröffentlichung über Marker X in ähnlichen Arbeiten aus aller Welt ertrinken...
Oder Du machst klinische Studien und führst jeden Tag 5mal das gleiche Gespräch und die gleichen Untersuchungen mit den Studienpatienten...
Außerdem verbringt man unglaublich viel Zeit mit Ethikanträgen, Fördermittelanträgen, etc... der bürokratische Aufwand ist fast wie in der Patientenversorgung.
Das ist der Forschungsalltag, der einen auf dem Weg zur Habilitation erwartet und der ist - meiner meinung nach - deutlich monotoner als die durchschnittliche Kliniktätigkeit.
Nur weil etwas neu und unbekannt ist, was man beforscht ist es noch lange nicht spannend :-meinung

MD/PhD
18.04.2011, 23:59
@Rico, Vielen Dank für diesen tollen, ausführlicher Beitrag. Gerade die nüchternen Schilderungen zum Forscheralltag haben mir sehr geholfen. Ich habe zwar schon oft Andeutungen darüber gehört, dass auch der Forscheralltag sowohl fachlich als auch bürokratisch gesehen sehr monoton sein kann, aber es hilft doch enorm, wenn jemand dies mal konkret ausspricht.

Dass ein Arzt in seiner Arbeitszeit mehr mit Dokumenten und Berichten als mit seinen Patienten beschäftigt ist, wird ja oft kritisiert. Gibt es da vielleicht Abstufungen zwischen den einzelnen Fachgebieten? Radiologen oder Pathologen beispielsweise müssen keine Entlassungsbriefe schreiben, bleibt ihnen dadurch mehr Zeit für die Medizin (e.g .fürs Befunden) oder erwartet sie eine andere Art von Papierkrieg?


Da es innerhalb der Klinik so unendlich viele verschiedene ärztliche Tätigkeiten (Ambulanz, Notaufnahme, (Intensiv-)Station, Funktionsdienst, OP etc) gibt, die auch noch je nach Fachgebiet und "Tagesangebot" variieren ist diese nicht pauschal zu beantworten.

Ich nutze das mal um eine allgemeine Frage zu stellen: In all diesen Funktionsbereichen (Ambulanz, Notaufnahme, ITS, OP etc.) werden doch oft Ärzte verschiedener Fachrichtungen eingesetzt. Gut, im OP ist es verständlich, dass dort nur Chirurgen und Anästhesisten herumwuseln. Dagegen tummeln sich laut WIKI in der Notaufnahme viele verschiedene Fachärzte (Notärzte, Internisten, Unfallchirurgen, etc). Heißt das also - wenn man nicht grad Radiologe, Pathologe oder Psychiater ist - dass man in fast all diesen Bereichen eingesetzt werden kann?

Wäre doch nett, so ein regelmäßiger Tapetenwechsel.

Gruß

Strodti
19.04.2011, 07:22
Ich würde an deiner Stelle wirklich mal einen Blick in eine Klinik werfen... Natürlich hat jede Fachabteilung ihre Aufnahme, die auch von Ärzten betreut werden muss. Auch die Psychiater. Häufig gibt es auch eine Poliklinik, die quasi wie eine Arztpraxis betrieben wird.
In der Notaufnahme kümmern sich tatsächlich verschiedene Fachrichtungen um die Patienten. Allerdings sind die Notaufnahmen in verschiedenen Krankenhäusern auch unterschiedlich strukturiert.

In kleineren/mittleren Häusern kann es durchaus sein, dass z.B. die Gynäkologen oder Urologen keinen Untersuchungsraum in der Notaufnahme haben, sondern Notfallpatienten auf die Station gebracht werden. Aber es bleibt ein Notfall.

MD/PhD
19.04.2011, 09:16
Ich war schon einige Male in der Notaufnahme eines Krankenhauses, hatte aber zu der Zeit nie drauf geachtet, ob auf den Namensschildern der Ärzte zufällig noch deren Facharztgebiet stehen.

Und natürlich haben alle Fachärzte eine Aufnahme, welche aber sicher nicht primär für die Behandlung von Notfällen abgesehen ist.


In kleineren/mittleren Häusern kann es durchaus sein, dass z.B. die Gynäkologen oder Urologen keinen Untersuchungsraum in der Notaufnahme haben, sondern Notfallpatienten auf die Station gebracht werden. Aber es bleibt ein Notfall.

Gut möglich, aber sehr seltene Beispiele zu nennen finde ich als Begründung oft unpassend.


Neben den interdisziplinären Notaufnahmen, in denen alle medizinischen Fachrichtungen behandelt werden, gibt es auch fachspezifische Notaufnahmen, die nur unfallchirurgische (Bsp.: Knochenbruch) oder internistische (Bsp.: Herzinfarkt) Notfälle entgegennehmen. Deshalb sollte die Entscheidung über die Wahl eines geeigneten Krankenhauses dem Rettungspersonal überlassen werden.

So abwegig war die Frage also doch gar nicht...