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maniac89
18.04.2011, 09:15
Wenn man die Noten betrachtet, sind Jungs die Verlierer in der Grundschule. Das liegt allerdings nicht an der Dominanz weiblicher Lehrer, sondern daran, dass in der Grundschule zu einem größeren Prozentsatz Leistungen abgefragt werden, in denen Mädchenin dem Alter einen entwicklungstechnischen Vorteil habe – wie Lesen und Schreiben. Mädchen zeigen außerdem ein größeres Maß an Konformität, Selbstdisziplin und sind sich elterlichen Erwartungen mehr bewusst. Das sind keine biologischen Unterschiede, sondern Resultat von Erziehung und Gender Sozialisation und genau hier beißt sich die Katze in den Schwanz. ;-)

Mna kann übrigens auch umgekehrt argumentieren, nämlich so, dass Jungen mehr Training in Aktivitäten und Fertigkeiten erhalten, in denen sie zurückliegen, und somit mehr vom Grundschulunterricht profitieren.





Deshalb müssen auch immer nur Frauen Nachwuchs und Beruf "koordinieren", "unter einen Hut bringen" oder "ausbalancieren".

Gott, ich könnte alleine bei den Ausdrücken kotzen.
Was ganz lustig ist: Männer, die sich am Beginn einer großen Karriere sehen, in anklagendem Ton fragen Wie sie sich das denn bitteschön später mit Kindern vorstellen?!? Ich hab schon Diskussionen geführt – herrlich. (aber eigentlich ists eher traurig)

konstantin
18.04.2011, 09:21
Ich dachte, Frauen gehoerten vor den Herd!!? :-???

elastic
18.04.2011, 10:58
Ich dachte, Frauen gehoerten vor den Herd!!? :-???

gehoerten ;) ?

Die Niere
18.04.2011, 13:59
Leider habe ich keine Zeit mich grossflächig und ausführlich zu dem Thema zu äussern, was ich aber sicher einmal nachholen werde, aber gerade wenn es um anerzogenes Verhalten geht, finde ich die Lektüre dieses Links sehr erleuchtend :-)

http://www.achilleseffect.com/2011/03/word-cloud-how-toy-ad-vocabulary-reinforces-gender-stereotypes/#

gruesse, die niere

Evil
18.04.2011, 14:13
Und was hat das jetzt mit benachteiligen zu tun? Das die Frau Doktor mit Schwäästää vertauscht wird, ist doch wohl ein Rollenproblem, mitnichten aber das einer Quote.
Die Chefs - nun ja, die "Alten" sterben ja Gott sei Dank demnächst aus... Und unter denen haben nicht nur die Frauen gelitten.
Und wieso müssen Frauen mehr beweisen als Männer? Wenn sie niedergelassen sind, müssen sie mit den anderen (u.a. männlichen) niedergelassenen Ärzten konkurrieren. Und dann setzt sich die Qualität durch. Nicht W/M. Und wenn die Ärztin mit ihrer Praxis nicht in die Hufe kommt, dann kann man das ja wohl nicht den bösen Männern ankreiden. Denn dann hat SIE als ihre eigene Chefin versagt.
Komm, erzähl mir nix, Du fährst lang genug und weißt, daß eine Notärztin sich bei den Rettern erstmal mehr beweisen und Respekt verdienen muß als ein männlicher Notarzt. Gleiches gilt bei Patienten und ärztlichen Kollegen.
Und natürlich ist das kein Quotenproblem, das sag ich doch die ganze Zeit :-D
Aber benachteiligt werden Frauen trotzdem, da beißt die Maus keinen Faden ab. Und Qualität setzt sich im wirklichen Leben leider meistens nicht durch, das sieht man schon an der Politik :-D


Masochistische Chefs? - Sind das die mit Lack und Leder??? :-)) :-))Upps :-blush


Du bist einer von den Guten, Evil, und außerdem schlau genug. Du könntest es sicher verstehen und sehen, wenn du dich Satz für Satz reindenkst. :-nix
Hey, ich bin keiner von den "Guten"... dafür ist mein Nickname der Beweis! :-))


Den Missbrauch von Katzen und Rasiermessern verzeih ich dir trotzdem nicht. :-D Tatsächlich ist die Rückführung von "Geschlechterunterschieden" (soweit sie über Biologisches hinausgehen) auf einen tief verwurzelten Sexismus in der Gesellschaft eine These, die mit sehr wenig Annahmen sehr viele Sachverhalte erklärt und zuverlässige Vorhersagen ermöglicht. Damit hält sie sich vorbildlich ans Ockhamsche Schneidewerkzeug.
So klingt das auch schon sehr viel besser, hättest Du das nicht gleich so schreiben können? *g*
Und wenn Du mir jetzt noch zustimmst, daß Quotenregelungen nicht besonders viel an tief verwurzeltem Sexismus ändern, dann sind wir uns ausnahmsweise mal einig ;-)

Flemingulus
18.04.2011, 16:36
@Keenacat
Ich muss das jetzt mal themenabseitig und ganz ohne offendierende Absichten loswerden: Ich mag Deinen Dikussionstil vom rhetorischen Standpunkt aus ganz gerne :-), aber durch Deine Kombination aus Wutrede, radikaler Thesen-Zuspitzung und (mal schnittigen, mal ausufernden) moralischen Intellektualismus sorgst Du in hohem Maße dafür, dass sich die Reihen der Gegner fester schließen und bei "den Guten" ein Impuls zum Frontenwechsel erzeugt wird. Anders gesagt: Ich sähe Dich mit Unbehagen für meine Sache streiten und hielte Dich für eine der schärfsten Waffen im Arsenal der Gegenseite.

Zur Kunst der Diskussion gehört auch die Kunst des Überzeugens und die hat etwas mit Charme zu tun, mit Sympathie für die Wankelmütigen, die man nicht gewinnt, indem man sie verschreckt. Möcht net wissen, wieviele Linksliberale Du in Diskussionen schon in die Arme der Reaktion getrieben hast oder wieviele Atheisten plötzlich unter Deinen Händen zu Verteidigern des Katholizismus geworden sind. ;-)

Und natürlich will ich Dich nur von überzogenem Rigorismus abbringen, damit "wir" stärker werden... daher zum Abschluss ein (im Rahmen meiner beschränkten Möglichkeiten) gaaanz charmantes: :knuddel: ;-)

Die Niere
18.04.2011, 18:10
Schön wie jemand ein "Gefühl", das man hat so kompliziert aber vortrefflich in Worte fassen kann ;-)

Keenacat
18.04.2011, 19:00
So klingt das auch schon sehr viel besser, hättest Du das nicht gleich so schreiben können? *g*
Und wenn Du mir jetzt noch zustimmst, daß Quotenregelungen nicht besonders viel an tief verwurzeltem Sexismus ändern, dann sind wir uns ausnahmsweise mal einig ;-)

Oh, die ändern am Sexismus ansich überhaupt nix, da hast du völlig recht. Aber es ist zumindest ein Ansatz, die Auswirkungen desselbigen auszugleichen. Symptomkontrolle sozusagen. :-nix Wär schöner wenns ohne ginge, aber aktuell siehts nicht so aus.
Es gibt zudem den Ansatz, dass eine "artifiziell" erhöhte Frauenquote durch mehr weibliche Entscheider automatisch in der Folge zu einem Angleich der Geschlechterverhältnisse in höheren Positionen führt. Ist zumindest nicht völlig unrealistisch und einen Versuch wert.

Flemingel:
Darüber, ob man höflich sein muss, wenn man solche Themen diskutiert, lässt sich vortrefflich streiten. :-)) Leider sollen erfahrungsgemäß immer nur die nett sein, die von vornherein den Berg raufkämpfen. Immer nur freundlich zu sein rührt zudem an tiefsitzenden Vorurteilen wenig, wenn du mich fragst. Wenn ich hier einen rundum freundlichen Hinweis posten würde, würde der mit hoher Wahrscheinlichkeit einfach überlesen werden. Garstig zu sein erzwingt mehr Aufmerksamkeit und setzt mehr Denkprozesse in Gang.
Ich bewege mich viel auf atheistischen und feministischen Blogs und beileibe nicht alle sind sich über diesen Ansatz einig, aber ich gehöre zu der Fraktion, die lieber beißt statt bettelt. Nicht, weil ich ein zutiefst gemeiner Mensch bin, sondern weil ich zu der Überzeugung gelangt bin, dass andere Ansätze ineffektiv sind.
We aim to misbehave. (http://scienceblogs.com/pharyngula/2007/04/we_aim_to_misbehave.php)

Latlab
18.04.2011, 20:13
Wir können es ja einfach "Frauenquote" nennen. Denn eine Frauenquote im Deutschen Recht zieht eine Männerquote gezwungenermaßen mit sich. Schon aus Marketinggründen müssen wir das so nennen. Ne Männerquote lässt sich überhaupt nicht verkaufen!!! Wenn mindestens 20% Frauen in Vorständen sein müssen, dann gilt dies im umkehrschluss auch für die Männer. Dem Deutschen Gesetz sei dank:-top

Annaly
18.04.2011, 20:47
Keencat, ich glaube, dass Flemingulus das nicht mit seinem Post meinte.

Aber mein Gefühl und die damit verbundenen Gedanken in Bezug auf deine Argumentation/ deinen Stil an sich hat er perfekt formuliert ;) Es geht ja nicht um Höflichkeit, sondern um das berühmte "Zwischen-den-Zeilen".:knuddel:

Evil
18.04.2011, 22:06
Es gibt zudem den Ansatz, dass eine "artifiziell" erhöhte Frauenquote durch mehr weibliche Entscheider automatisch in der Folge zu einem Angleich der Geschlechterverhältnisse in höheren Positionen führt. Ist zumindest nicht völlig unrealistisch und einen Versuch wert.[/URL]
Ahem, wenn ich sehe, welche Frauen u.a. mit Hilfe von Quotenregelungen in Amt und Würden kommen, dann kann ich das nur die Umkehrung der natürlichen Auslese nennen :-))

Hat eine Frau wie Du dadurch auch nur einen einzigen Vorteil?

Flemingulus
18.04.2011, 22:11
Hat eine Frau wie Du dadurch auch nur einen einzigen Vorteil?

Keenacat, brauchst Evil nicht widersprechen, dass es Dir um Deine Privatbefindlichkeiten doch genau nicht geht sondern ums allgemeine Prinzip... das Böse wollte Dir nur eine Art Friedenpfeife in Form eines Komplimentes anbieten.

Und ansonsten glaub ich auch, dass Du meinen Punkt nicht ganz nachvollzogen hast.

Spark
21.04.2011, 11:45
Wenn der Arztberuf wieder mehr vom gutbezahlten Halbgott in Weiss hätte, würden ihn auch wieder mehr Männer ergreifen. :-))

Der Sch* den man sich vielerorts bieten lassen muss, vom angezickten Hilfsabwischer im KPP zum ausgebeuteten AA, oder als Bürokratiebüttel in der angeblich eigenen Praxis, ist einfach zu wenig attraktiv. Denn junge Männer gucken eher danach wo sie sich ausleben, selbstbewusst fühlen und nebenbei schnellstmöglich einen Audi kaufen können. Kein Wunder dass ein begabter junger Mann da lieber Wirtschaftsingenieur wird.

Im übrigen war das überspitzt formuliert, aber ernst gemeint.

Es gab immer eine Kopplung männlicher Berufswahl zu Ansehen, Geld und Berufsinhalten. So waren die ersten Programmierer zur Zeit der Lochkarten fast alles Frauen. Als der Computer dazukam und die Sache komplexer und wesentlich besser bezahlt wurde, gab es fast nur noch Männer.

...und als Fazit bin ich überzeugt dass viele Männer von Frauen lernen könnten, dem Menschen in der Arbeitsorganisation mehr Raum zu lassen, und viele Frauen sich von Männern robustere und realistischere Entscheidungen abgucken sollten.

Dann gäbe es höchstwahrscheinlich ganz ohne Quote bessere Arbeitsbedingungen, bessere Familienvereinbarkeit, ausreichend Ingenieurinnen und Grundschullehrer und eine ausgewogene Ärzteschaft.

Milana
07.03.2017, 09:53
Ich dachte, ich teile mal meinen Aufreger des Tages mit euch: Männerquote für Ärzte (http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/campus/zuviel-feminismus-brauchen-aerzte-eine-maennerquote-14906675.html#GEPC;s2).

An diesem "Gastbeitrag" ärgert mich so vieles, dass ich gar nicht weiß, was ich sagen soll. Der Gute sollte lieber seine Rente in Ruhe genießen und sich aus solchen Sachen raushalten...


1. Anstelle der Abiturnote Einführung eines psychologischen Eignungstests für den Arztberuf. Ein solcher Test sollte von erfahrenen Ärzten und Psychologen erarbeitet und jährlich modifiziert werden. Gegenstände des Eignungstests sollten unter anderem sein: Fähigkeit zu menschlicher Zuwendung, Lernbereitschaft (zum Beispiel Anatomie), Fähigkeit zum Erlernen und Verstehen physiologischer und pathophysiologischer Abläufe und Zusammenhänge. Dazu ein Krankenpflegepraktikum von bis zu acht Monaten mit abschließender kritischer Bewertung durch einen Arzt, eine Krankenschwester/einen Krankenpfleger und einen Patienten.
Acht Monate Pflegepraktikum? Der hat ja wohl den Schuss nicht gehört.
Und wie soll bitte ein "Psychologischer Test" die Lernbereitschaft, Lernfähigkeit, Disziplin und Durchhaltevermögen besser beurteilen können als ein über zwei Jahre andauerndes Abi?


Unabhängig von diesen Alternativen muss auch diskutiert werden, ob man Sanktionen für selbstverschuldete Studienabbrüche einführt. ... Es bietet sich also eine Pflicht zur Rückzahlung eines Teils der vertanen Studiumskosten an.
Und wer seine Ausbildung abbricht, zahlt das dem Betrieb zurück? Physik- oder Germanistik-Abbrecher müssen nichts zurückzahlen? Ganz abgesehen davon, dass Medizin äußerst geringe Abbrecherquoten hat. Und woher der Kerl die Annahme hat, dass von den viel zu vielen Frauen auch noch "viele das Medizinstudium abbrechen", lässt er auch unklar.

:-kotz:-kotz:-kotz

Sternchenhase
07.03.2017, 10:07
Meine Schwester und ich haben gestern über genau diesen Beitrag geredet, der hängt bei ihnen auf Station :-)).

Zum ersten die 8 Monate Pflegepraktikum: Nicht umsetzbar. Das macht kein Mensch mit. 8 Monate für lau in einem Beruf arbeiten, den man später nicht ausübt- nada.

Der psychologische Eignungstest: Nette Idee, aber gerade die echten Psycho- und Soziopathen wissen doch genau, wie man um sowas rumkommt, das müsste jedem, der schonmal irgendwie entfernt mit Psychologie (möglicherweise als Medizinprofessor :-)) ) zu tun hatte, klar sein. Noch dazu- es wäre eine zeimliche Diskriminierung, jemanden aufgrund seines psychischen Zustandes vom Medizinstudium auszuschließen. Arztberuf ja- derjenige bekommt vllt bei massiven Problemen keine Approbation, aber jemanden deswegen vom Medizinstudium auszuschließen, mit dem man ja noch mehr Möglichkeiten, als nur den Arztberuf hat- äh nein. Zumindest in Deutschlands Bürokratiewelt wird das nicht passieren.

Zudem könnte es leicht sein, dass die Herren der Schöpfung in so einem Test eher schlechter wegkommen :-)) (nicht böse gemeint).

Zudem ist "selbstverschuldeter" Abbruch ja auch irgendwie ein Scherz. Schließlich ist man immer irgendwo selber schuld- Prüfung in den Sand gesetzt, Leben nicht im Griff, etc. Und die Plätze werden ja nachbesetzt. Zumindest wäre es den Leuten in den Bewerbungsthreads zum höheren Fachsemester und mir eher neu, dass es zuviele Plätze im höheren Semester gibt :-)).

Kurzum, trumpstyle laute Töne spucken, nicht umsetzbare Maßnahmen mit nicht rational begründbaren Argumentationen.
Der gute Mann ist wohl etwas verzweifelt und offensichtlich nicht mehr in der Lage die korrekte Bedeutung des Wortes "Femininsmus" abzurufen. Denn dass ich allein durch mein Studium Feministin bin, wäre mir neu.
Eigentlich könnte er einem leidtun, wenn er nicht so irre wäre.