PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Miniumfrage: Teilstudienplatz



Nils
20.04.2011, 15:17
Hallo, uns interessiert eure Meinung zum Thema Teilstudienplatz.
Seid ihr der Meinung der Teilstudienplatz ist eine sinnvolle Sache oder haltet ihr es für unnötig Studenten nur bis zum Physikum auszubilden ohne das ihnen ein Klinikplatz zugesichert werden kann?
Bitte vergesst nicht fleißig über das Thema zu diskutieren.

amy-mia
20.04.2011, 23:46
bevor ich noch ein Jahr warten muss, würde ich lieber schon anfangen.
ich weiß ja nicht wie einfach es ist nach dem Physikum sich für das 1.Fachsemester im Klinischen zu bewerben, aber ich geh mal davon aus, dass in der regel mehr plätze im Klinischen sind als in der vorklinik!

medizininteressiert
21.04.2011, 12:29
Laut dem Forum überbuchen einige Unis die Vorklinikplätze und haben damit nicht genug für die Klinik. Wie die nur jemanden mit einem Vollstudienplatz aussortieren wollen, bleibt mir schleierhaft.

denkstdu
21.04.2011, 13:09
Im endefekt findet in der vorklinik eine gewisse selektion statt. Bei uns haben etwa 160 Leute angefangen und ca. 120 Physikum gemacht von denen auch nicht alle im ersten Anlauf durch sind. Also sprich in den ersten zwei Jahren trennt sich oft die Spreu von Weizen, welche hören auf, weil sie merken es ist nichts für sie, andere kommen nicht durch die Klausuren. Und in der Klinik ist es mit den Plätzen meist nicht so eng gesäht. Und ich kenne aus eigener Erfahrung im Bekanntenkreis, dass sie Unis einen gerne nehmen für die Klinik wenn man das Physikum in der Tasche hat egal wie, man muss sich halt dann selbst um nen Platz mal drehen und wenden, auf einen zu kommen die nicht.

epeline
21.04.2011, 13:37
ich finde, die teilplätze sind ein super sprungbrett für leute, mit weniger qualifizierendem abi (hab ich das nicht toll ausgedrückt?)

man umgeht in der weiterbewerbung die zvs und kann sich an den unis direkt bewerben.

ohne teilplatz jedenfalls würde ich noch jahre warten müssen.

die zweite seite der medaille sind übervolle vorklinische seminare.

aber ich bin da mal egoistisch und finde die teilplätze super!

ayamo
21.04.2011, 16:23
Ich bin selber (seit wenigen Tagen) Teilstudent. Meine Meinung dazu dürfte folglich klar sein. :D

Nein, jetzt auch mal ohne rosarote Brille: Es ist natürlich ein gewisses Risiko da. In Göttingen sind wir dieses Semester insgesamt ca 190 Erstis, da sind die Teilstudenten (ca. 40) mit einberechnet.

runderling
21.04.2011, 20:14
ich habe leider 11 Semster warten müssen - ich wäre sehr glücklich über einen Teilstudienplatz gewesen! Hat nur bei mir leider nicht geklappt, aber ich kenne einige, bei denen es optimal gelaufen ist. Teilstudienplatz in Göttingen, ständig direkte Weiterbewerbung direkt an diversen Unis, einige habe es sogar noch vor dem Physikum geschafft, damals von Göttingen nach Mainz zu kommen, andere haben z.tT. direkt einen Platz in der Klinik bekommen, einer hat ein Semester verloren...
Mein Fazit: tolle Chance!
Allerdings - ich weiß natürlich nicht, wie es heute ist, die "Teilis" die ich kenne, sind inzwischen schon alle im 3. oder 4. Kliniksemester.

Kana
28.04.2011, 12:02
Mich wundert es da in der Umfrage so viele gegen den Teilstudienplatz gestimmt haben. Ich selber bin nun kurz vor dem PJ und hatte selbst nur einen Teilstudieplatz in der Vorklinik. Ich finde der Teilstudienplatz bietet tolle Möglickeiten. Wieviele aus meinem Semester mit tollem Abi und Vollstudienplatz haben abgebrocen oder noch immer kein Physikum. Immer noch nicht.
Hingegen kenne ich eine Menge leute mit halben Platz die während des ganzenStudiums durc keine einzige Klausur gefallen sind. Da zeigt sich mal wieder wie sinnvoll der NC ist.
Nach dem Physikum musste ich zwar ein Semester warten, aber ich habe die Zeit gut genutzt undDr. Arbeit gemacht. Viele andere habenin der Wartezeit alle ihre Famulaturen gemacht und haen jetzt immer alle Ferien frei. Auch nicht schlecht.

DoctorNew
30.04.2011, 09:09
Aus universitärer Sicht sind Teilstudienplätze bestimmt eine sinnvolle Sache, weil man die Kapazitäten im klinischen Studienteil optimal ausnutzen kann. Die Qualität der Lehre darf dadurch aber meiner Meinung nach nicht durch Überbelegung beeinträchtigt werden. Wenn eine Universität Teilstudienplätze anbietet, sollte sie auch entsprechende Kapazitäten in der Vorklinik dafür schaffen.

Kritisch sehe ich jedoch das Auswahlverfahren per Los. Hier empfände ich es als wesentlich gerechter, die Teilstudienplätze zuerst über AdH und Wartezeit zu vergeben, schon allein aus Respekt denen gegenüber, die bereit sind, über ein halbes Jahrzehnt auf ihr Traumstudium zu warten.

medizininteressiert
30.04.2011, 09:15
Das Los bietet Leuten mit nicht so guten Abitur die Möglichkeit auch einen Studienplatz zu bekommen. Es gibt Fälle aus Psychologie, wo jemand mit einem Los plötzlich 4 Studienplätze hatte. Das sind Erfolgsgeschichten und geben dem System ihre Berechtigung. Durch ein Los hat jeder Abiturient - im Grunde wie beim EMS - die Möglichkeit Medizin studieren zu dürfen. Das AdH siebt doch ab einem bestimmten DN aus. Dementsprechend würden nur noch Leute mit Spitzenabi, durch AdH und Warter reinkommen. Was spricht allerdings dagegen, wenn sich ein 2,5 Abiturient per Los darin tummelt? Der letzte Beitrag im Teilstudienthread spricht auch davon, dass der DN nichts über deinen Erfolg im Studium aussagt. Was genau spricht also dagegen das Los aufrechtzuerhalten?

Es werden wahrscheinlich nicht alle jedes Jahr am Losverfahren teilnehmen und dadurch steigt die Chance derjenigen, welche diese Möglichkeit nutzen.

DoctorNew
30.04.2011, 09:35
@medizininteressiert
Aber genau dafür, eben auch unabhängig vom Abitur Medizin studieren zu dürfen, ist die Wartezeitquote doch da. Und die Leute bringen doch ein ziemliches Opfer für ihr Studium, wenn man bedenkt, dass man zur Zeit 6 Jahre warten muss. Unter dem Gesichtspunkt Plätze zu verlosen, als sie z.B. zuerst den lange Wartenden anzubieten, halte ich dann doch für ein wenig ungerecht.

Im Übrigen sei erwähnt, dass einzelne Beobachtungen von Kleingruppen für die Feststellung einer (fehlenden) Korrelation zwischen DN und Studienerfolg vollkommen insignifikant sind.

medizininteressiert
30.04.2011, 09:42
Es wird ja auch nur gelost, wenn Plätze frei bleiben. Das hängt also ganz davon ab, ob die Leute ihre zugesagten Plätze ablehnen bzw. nicht besetzen. Viel interessanter wäre es ja, mitten im Studium zu losen. Da könnten sicherlich die ein oder anderen Vorlesungen nicht mehr ganz so voll sein. Doch dann hätte man das Problem mit den "fehlenden Scheinen".


Im Übrigen sei erwähnt, dass einzelne Beobachtungen von Kleingruppen für die Feststellung einer (fehlenden) Korrelation zwischen DN und Studienerfolg vollkommen insignifikant sind.

Ich glaube da wird man in der Zukunft auch nicht mehr Klarheit bekommen. Es hängt immer von der Person an sich ab und ihr Wille etwas zu erreichen. Ein Studium fängt meist von 0 an und steigert sich schnell. Daher besteht die Chance das ganze zu lernen, ohne vorher das gehabt zu haben. Leichter wird es dadurch sicherlich, wenn man es schon mal hatte. Zum Beispiel gibts auch eine Aussage von einem Arzt (glaub sogar etwas höheres in einem Verband), welcher meinte "mit meinem Abitur würde ich heute keinen Studienplatz bekommen". Er hat sein Physikum+Staatsexamen mit "sehr gut" bestanden. Das ist wahrscheinlich auch wieder nur eine "Kleingruppe". Doch interessant ist diese Feststellung ja schon. :-top

Btw: mich würde der Namen von dem Arzt interessieren. Weiß den jemand?

DoctorNew
30.04.2011, 11:36
@medizininteressiert
Man muss aber auch sagen, dass in den letzten Jahrzehnten das Abitur auch an Schwierigkeitsgrad abgenommen hat. Vor 40 Jahren war ein 2er Abitur eine Superleistung, mit der man quasi alles studieren konnte. Sicherlich hätte der besagte Arzt heute ein deutlich besseres Abi geschafft. Im Übrigen haben Untersuchungen schon öfters gezeigt, dass der Studienerfolg stark mit der Abiturnote korreliert. Das heißt natürlich nicht, dass jemand mit schlechtem Abischnitt das Studium nicht schafft.