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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mini-Umfrage Wartesemester



Jens
21.04.2011, 13:29
Hallo,
um einen Eindruck zu bekommen, wie es um euer Durchhaltevermögen im Kampf um einen Studienplatz ist, bitte ich um rege Teilnahme an dieser Mini- Umfrage. Ihr könnt sehr gerne über das für und wider der soooo langen Wartezeiten und der Anzahl der Wartesemester diskutieren;-)

Viele Grüße
Jens

SteffiChap
21.04.2011, 19:20
Nochmal zurück ins Jahr 2002:

Beginn der Kursphase in der Oberstufe. Spätestens jetzt(!) würde ich mich auf den Hosenboden setzen. Nochmal würde ich echt nicht mehr warten wollen. Keine vier, keine fünf und schon gar keine 14 WS :-wow!!!

Ich löffel jetzt natürlich die Suppe aus, die ich mir eingebrockt habe, aber sollte ich noch einmal wiedergeboren werden --> s.o.!

Jemine
22.04.2011, 08:55
Damals nach dem Abi brauchte man zarte 6 Wartesemester, eine durchaus überschaubare Zeit. Also hab ich mir gedacht, dass sich diese 3 Jahre ja auch rumkriegen lassen und dann kanns losgehen. Tja, die benötigten Wartesmester stiegen und stiegen und am Ende habe ich 13 WS bis zur Zulassung gehabt :-peng
Ob ich nochmal warten würde? Hm, schwer zu sagen... Ich weiß nicht genau, ob ich in der heutigen Zeit mit der Aussicht auf 14WS und mehr wirklich warten würde. Damals mit den 6 WS waren das ganz andere Vorraussetzungen, die sich leider während der Warterei verschärft haben. Aber ich war dann ja schon drin im Warten, hab meine Pläne nach dem Wunschstudium gerichtet, eine Ausbildung, die ich nromalerweise garantiert nicht gemacht hätte, gemacht und dann hört man nicht einfach auf und macht plötzlich doch irgendetwas anderes.
Ich kann irgendwie nix ankreutzen, denn ich hab mehr als 10WS gebraucht, aber "egal wie viele Wartesemester" würd ich auch nicht anklicken. Denn mit (etwas überzogen ausgedrückt) 50 hätt ich nicht mehr angefangen...

amy-mia
22.04.2011, 12:27
Damals nach dem Abi brauchte man zarte 6 Wartesemester, eine durchaus überschaubare Zeit. .....
Ob ich nochmal warten würde? Hm, schwer zu sagen... Ich weiß nicht genau, ob ich in der heutigen Zeit mit der Aussicht auf 14WS und mehr wirklich warten würde. .......
Ich kann irgendwie nix ankreutzen, denn ich hab mehr als 10WS gebraucht, aber "egal wie viele Wartesemester" würd ich auch nicht anklicken. Denn mit (etwas überzogen ausgedrückt) 50 hätt ich nicht mehr angefangen...

kann ich nur zustimmen... habe damals auch gedacht, naja ganz überschaubar. Irgendwie bekomm ich die Zeit schon rum... dass ich mir dieses aber über mehr als 6 Jahre überlegen muss, damit hab ich nicht gerechnet und wenn ich heutzutage Abi mache.... ich weiß nicht ob ich mit dieser voraussicht solange warten würde!
mit über 35 Jahre würde ich wahrscheinlich auch nicht mehr anfangen...

P.s. die Bewerberzahl ist von knapp 20.000 im Jahre 2001 auf 40.000 zum heutigen Standpunkt angestiegen.... Studienplätze nur knapp 500 mehr.... hmmm

Justi-mietze
29.04.2011, 08:27
Ich finde das herausragend, was manche in Kauf nehmen für Ihren Traumberuf! Ich habe ein relativ schlechtes Abi (2,9) und haben den Kampf mit den WS nicht aufgenommen. Dafür aber Jura studiert (hätte jetzt allerdings auch 20 WS :D).
Bin jetzt schon Rechtsanwältin und mein Wunsch regt sich wieder in mir, vielleicht doch nochmal Medizin zu studieren, aber mit fast 30 sinnvoll?

*milkakuh*
29.04.2011, 09:16
Mein Interesse liegt auch eindeutig im Bereich der Humanmedizin. Habe zum nächsten WiSe gerade mal 2WS...

Nach dem Abitur war ich etwas blauäugig und fest davon überzeugt, dass ich auf einen Studienplatz warten werde, egal wie lange es dauert. Deshalb mache ich auch gerade eine Ausbildung zur GuK. Mittlerweile hoffe ich allerdings, dass ich nach der Ausbildung (nach 6-7 "WS") über den Ausbildungsbonus und einen hoffentlich guten TMS einen Studienplatz bekomme.

Mittlerweile sind wir ja bei 13 WS angelangt. Ich habe Angst, dass diese Zahl noch weiter steigt und ich immer länger warten muss....In der Klinik sehe ich jetzt, wie lang und steinig der Weg auch nach dem Medizinstudium noch ist (bis hin zum FA/OA). Mir stellt sich da die Frage, wie man Wartezeit, Studium, evt. Diss und die Facharztausbildung mit Partnerschaft, Familie, Hobby verknüpfen kann.

Abitur habe ich mit 19 gemacht. Die Ausbildung zur GuK werde ich mit 23 abschließen. Sollte ich danach einen Studienplatz bekommen, wäre ich etwa mit 30 Assistenzärztin. Für mich eine Planung, die mit einer Familie vereinbar ist.

Anderes Szenario:
Abitur mit 19, Ausbildung mit 23 fertig, weitere 4 Jahre + warten, Studienbeginn mit 27, Assistenzärtzin mit frühestens 33....Hier wird das ganze schon schwieriger...zumal die WS ja wohl noch weiter steigen werden.

Ich habe einfach Angst, dass es mir so geht wie vielen von euch hier. Ich fange an zu warten und stelle mich auf 13 WS ein. Wer weiß - vielleicht "hetze" ich den WS auch hinterher und brauche sogar 20.....Grausige Vorstellung: mein Traum läuft mir davon....:-nix

Fazit: Direkt nach dem Abitur war mir klar, dass ich Medizin studieren werde - um jeden Preis. Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher, ob dieser Preis nicht etwas zu hoch ist - und das hat nichts damit zu tun, dass mein Wunsch Medizin zu studieren nicht groß genug ist. Mögliche Alternativen wären für mich Pflegepädagogik, Grundschullehramt, Gymnasiallehramt (Bio und PoWi oder Chemie) oder Sicherheit und Gefahrenabwehr. Wer weiß, vielleicht werde ich ja sogar in der Pflege glücklich.

Liebe Grüße von *milkakuh* (die gleich an die Arbeit muss und hofft, dass es so toll wie gestern wird :-love)

ProfessorDrSnuggles
30.04.2011, 12:00
Ein freundliches "Hallo" in die Runde,

ich kann vielleicht ein wenig hierzu beitragen.
Ich bin 34, habe meine erste Laufbahn als Selbständiger leider hinter mir. Hatte mit 18 den damals obligatrischen Medizinertest absolviert und bin dann wegen der damals noch schlechten Perspektiven abgebogen.

Nun wuchs der Traum vom Studium in mir weiter und ich werde nun im Oktober mit meinen unfassbaren WS sicherlich einen Platz bekommen :-)

Aktuell absolviere ich das Pflegepraktikum und erfahre hier Zuspruch und Einblicke, die ich gerne mit euch teilen möchte:

Die Jüngeren unter euch werden vorraussichtlich 85 Jahre alt werden. Da das Rentensystem in Deutschland durch unsere Demographie nicht besonders gut ausgestattet ist, wird es vorr. zu einer Einheitsrente ab (zum Zeitpunkt eures Ruhestandes ohne private Vorsorge die euch ein Ausscheiden zu einem füheren Zeitpunkt ermöglicht) ca. 75 Jahren kommen. By the way: Als die Rente von Bismarck eingeführt wurde, war die durschnittliche Lebenserwartung bei uns 65 Jahre! Die Rente gab es damals auch somit nur für die richtig Alten! Wenn man heute 85 Jahre alt wird, mit 30 angefangen hat einzuzahlen, dann kann man nicht nach 35 Beitragsjahren (mit 20% Beitragssatz über den Daumen) in Rente gehen und diese 60% des alten Nettos evtl. noch einmal 25 Jahre beziehen...das geht nicht. Ja, die Zahlen sind ungenau. Was ich aber damit sagen möchte ist folgendes:

Wenn ihr das Studium mit 28 aufnehmt, hat ihr nach 6 Jahren Dauer noch 41 Jahre Zeit bis zur Rente! Ihr könnte also noch 41 Jahre lang Arzt sein! Ob ihr nun 4 Jahre vorher angefangen habt oder nicht...so ein großer Unterschied ist das auch nicht! Und wenn der Arztberuf euer Wunschjob ist, lohnt es sich doch,oder?

Weiteres Argument: Ich treffe unglaublich viele Menschen, die sich ärgern, dass sie diesen Schritt nicht gewagt haben und noch einmal auf die Schulbank zurückgegangen sind! Auf meiner Pflegestation sind das ettliche, wirklich!

Zur Familienplanung: Fast alle Unis bieten zum einen Betreuung für Kinder an; zum anderen kann man immer häufiger auf 3/4 Stellen oder Teilzeitmodellen arbeiten. Man kann also als Frau auch Kinder bekommen oder sich um diese bemühen, während des Arbeitens. Das geht in anderen Jobs ja schließlich auch. Bis Du mit dem Studium fertig bis und Deine Kids auf die Welt kommen, wird es noch mehr und noch bessere "Lösungen" für Dein "Problem" geben. Und: Es gibt (ich habe eine Tochter) keinen Grund, wirklich KEINEN Grund, das Kinderkriegen aus irgendeinem Grund als Problem zu sehen. Es gibt - so schlimm es sich anhört- wirklich immer einen Weg. :-top

Meine Meinung: "Mach et"
liebe Grüße,

Markus