PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : In welchen Büchern nachschlagen?



macks
26.04.2011, 10:09
Hi,

mal eine blöde Frage, ich bin jetzt frisch in der Klinik und frage mich immer wieder, in welchen Büchern man lesen kann, wenn man gewisse Dinge auch tatsächlich verstehen möchte. Beispiel: wenn ich für Klinische Chemie lerne, dass es bei Diabetes zu sekundären Hyperlipidämien kommen kann, wüsste ich gerne, warum das so ist, nicht nur dass es so ist. Im Dörner steht dazu nichts und ich habe bisher keine Ahnung, wo man sowas nachschlagen kann. Falls der Hintergrund nicht bekannt ist, reicht mir das natürlich als Information, aber selbst das scheint ja nirgends zu stehen :-peng Was mach ich falsch? Bleibt das jetzt so?

Kackbratze
26.04.2011, 10:34
Es gibt noch viel weitergehende Literatur zu jedem Fachbereich. Wenn Du tatsächlich das gesamte Wissen akkumulieren willst, schau in der Unibibliothek in der Harrison oder in spezielle Diabetes-Fachbücher.
Für das Examen ist dieses Spezialwissen nicht erforderlich, ausserdem kann sowas schnell den Lernplan überfrachten.
Im Allgemeinen reicht es zu wissen, welche Komplikationen und Folgen einer Erkrankung noch zu beachten sind. Die genaue Pathogenese ist in den wenigsten Fällen wirklich erforderlich zu wissen.

saipro
26.04.2011, 16:58
Hi,

mal eine blöde Frage, ich bin jetzt frisch in der Klinik und frage mich immer wieder, in welchen Büchern man lesen kann, wenn man gewisse Dinge auch tatsächlich verstehen möchte. Beispiel: wenn ich für Klinische Chemie lerne, dass es bei Diabetes zu sekundären Hyperlipidämien kommen kann, wüsste ich gerne, warum das so ist, nicht nur dass es so ist. Im Dörner steht dazu nichts und ich habe bisher keine Ahnung, wo man sowas nachschlagen kann. Falls der Hintergrund nicht bekannt ist, reicht mir das natürlich als Information, aber selbst das scheint ja nirgends zu stehen :-peng Was mach ich falsch? Bleibt das jetzt so?

Das Diabetes zu einer Hypierlipidämie führt, sollte man schon in Physiologie und Biochemie mitbekommen haben als man sich mit den Funktionen von Insulin beschäftigen musste.

netfinder
26.04.2011, 18:26
Ansonsten Sigenthaler - Pathophysiologie!

MD/PhD
26.04.2011, 18:33
Increased fatty acid synthesis – insulin forces fat cells to take in blood lipids, which are converted to triglycerides; lack of insulin causes the reverse.

Spricht für Hyperlipidämie bei Diabetes.


When blood glucose levels fall below a certain level the body begins to use fat as an energy source or gluconeogenesis; for example, by transfer of lipids from adipose tissue to the liver for mobilization as an energy source.

Spricht gegen hohe Lipidkonzentration im Blut bei hohem Blutzucker.

Aber anscheinend ist die erste Aussage von größerer Bedeutung, da hier ein permanenter Zustand vorliegt, während sich die zweite Aussage nur auf temporäre Phasen (z.B. Sport) bezieht. Abgesehen davon sollte der BZ bei Diabetikern sowieso eingestellt sein.

Korrekt? Bin Laie.

hafenbrille
26.04.2011, 19:05
auch wenn man das zu beginn der klinik nicht glaubt/wahrhaben möchte, und alle vorklinik bücher bereits verkauft / im letzten eck verscharrt hat, da steht sowas echt öfter mal drin, als man denkt.
hab mich auch lang dagegen gesträubt beim pharma lernen den kleinen silbernagel aufzuschlagen, am ende wars aber so zum kleinen update echt net verkehrt.

um noch kurz bei dem Beispiel hier zu bleiben: wie oben schon vermutet, is das erste wiki-zitat, das, was glaub ich auch in der dualen Reihe Biochemie dazu stand; würde sagen, das stimmt auf jeden fall.

SemperIdem
27.04.2011, 00:55
[...]
Aber anscheinend ist die erste Aussage von größerer Bedeutung, da hier ein permanenter Zustand vorliegt, während sich die zweite Aussage nur auf temporäre Phasen (z.B. Sport) bezieht. [...]

Korrekt? [...]

Jein.

Springender Punkt ist das Insulin:

Viel Insulin (z. B. postprandial (BZ hoch) oder Insulinom) = Hohe Aufnahme von Lipiden in die Fettzellen.
(Fast) Kein Insulin (z. B. längerer Hunger, Marathon (Glukose-Speicher leer) oder ein ausreichend fortgeschrittener DM) = Abgabe von Lipiden aus den Fettzellen

Ein hoher BZ spricht NICHT zwangsläufig gegen eine hohe Lipidkonzentration im Blut; nur beim Insulin-Gesunden (1.).
Im Falle eines DM (2.) können BZ UND Lipidkonzentration im Blut hoch sein.

macks
27.04.2011, 14:32
D.M. war jetzt auch nur ein mehr oder weniger willkürliches Beispiel. Eine Hypertriglyceridämie kann ich mir aus meinen BC-Kenntnissen vielleicht noch herleiten, viele andere Zusammenhänge aber zumindest mit geringem Zeitaufwand nicht (z.B. speziell Lipoprotein-Veränderungen bei DM). Der Siegenthaler ist eigentlich genau das, was ich gesucht habe. Wer Physio und BC in Perfektion beherrscht braucht sowas vielleicht nicht, ich find die Auffrischung aber ganz nett :-))

Also danke für die Tipps