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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Medi-Studium und die Liebe



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Serenya
29.04.2011, 18:59
Eine wohl etwas andere Frage, die aber auch vorher gestellt werden möchte.
Folgende Situation: Ich möchte Medizin studieren. Mein Freund steht voll hinter mir, aber uns stellt sich die Frage, ob eine Beziehung auch trotz des Medizinstudiums gut funktionieren könnte?
Unsere Sorge ist, dass wir keine Zeit mehr füreinander haben werden (weil ich lernen & arbeiten muss, um das Studium zu schaffen & zu finanzieren, er arbeitet ja auch). Dass man sich auseinanderlebt, in den 9 Jahren Studium bis zum fertigen Facharzt und dass wir auch nach dem Studium keine vernünftige Beziehung führen könnten, weil Ärzte ja ziemlich "fiese" Schichten haben.

Darum die Frage an die "schon länger Studierenden" und bereits praktizierenden Ärzte hier:
Habt ihr es geschafft, während dem Studium überhaupt noch freie Zeit zu haben? "Mal" mit Freunden ins Kino oder dem Partner übers Wochenende wegfahren? Klar, ist das nicht mehr wöchentlich drin, aber ab und an?
Trotz Nebenjob? Konntet ihr den Spagat zwischen Studium, Beziehung und Job schaffen?
Ich bin kein Genius, der alles beim ersten hören sofort versteht. Ich muss das Gehörte bei den meisten Dingen nochmal anschauen, damit es sich langfristig speichert und bei wenigen Dingen muss ich auch noch zwei, dreimal nachschauen.
Und schließlich: Ist es auch nach dem Studium möglich, eine "normale" Beziehung zu führen? Was für Erfahrungen habt ihr gemacht?

affekt
29.04.2011, 19:20
So ein Medizinstudium kann schon mal anstrengend sein, aber im Schnitt hast du nun wirklich genug Zeit. Am Wochenende mal was unternehmen ist eigentlich so gut wie IMMER möglich, falls man nicht gerade dann arbeiten muss. Bei nem größeren Nebenjob muss man sich die Zeit natürlich schon gut einteilen. Und wenn dann mehrere Klausuren auf einmal drohen kann es auch schon mal 2-3 Wochen echt stressig werden.
Je weiter im Studium du bist, desto mehr kannst du dir deine Zeit auch selbst einteilen. Und man muss vielleicht manchmal auch abwägen wie viel man gerade in die Lernerei investieren will, man muss nicht immer Höchstleistungen bringen.
Die Frage ist also nicht so sehr ob sich ein Medizinstudium mit einer Beziehung verträgt, sondern wie du mit dem Studium umgehen kannst und wie deine Beziehung so aussieht. Ich persönlich glaube nicht, dass eine Beziehung NUR wegen nem Studium scheitert.
Bis zum Facharzt dauerts übrigens bisschen länger wenn du jetzt anfängst, so 12 Jahre mindestens (6-7 Jahre Studium, 5-6 Jahre Facharztausbildung).

medizininteressiert
29.04.2011, 19:40
Ich denke diese Frage kann man auf jeden Studiengang beziehen. Die Arbeit und Lernzeit ist ja bei manchen nicht geringer, als bei diesem. Es wird wohl auf eine Wochenendbeziehung hinauslaufen. Jedes Wochenende sehen kann je nach Entfernung schon gut ins Geld gehen.

Rico
29.04.2011, 19:47
...in den 9 Jahren Studium bis zum fertigen Facharzt6 Jahre Studium und je nach Fachrichtung 5-6 Jahre Facharztausbildung macht bei mir 11-12 Jahre, aber egal...

und dass wir auch nach dem Studium keine vernünftige Beziehung führen könnten, weil Ärzte ja ziemlich "fiese" Schichten haben. Sowas kann man alles managen: Wenn Du einmal die Woche Dienst hast, dann kommst Du halt an einem Abend nicht heim - so what? Dein Freund geht ja vielleicht auch mal einen Abend mit seinen Kumpels weg oder zum Sport, das ist ja auch kein Problem für die Beziehung, dass er da nen Abend "fehlt". Und oft kann man solche Termine ja auch zusammenlegen, dann ist an dem Abend eben keiner daheim.
Oder falls Du schichtest, dann gehst Du halt an einem Abend zur Nachtschicht um 22.30Uhr zur Arbeit statt ins Bett und ihr hattet vorher trotzdem einen normalen Abend.


Darum die Frage an die "schon länger Studierenden" und bereits praktizierenden Ärzte hier:[...]
Und schließlich: Ist es auch nach dem Studium möglich, eine "normale" Beziehung zu führen? Was für Erfahrungen habt ihr gemacht?Also ich hab meine Frau im Studium kennen gelernt, folglich ist sie auch Ärztin und wir haben das "Problem" der Dienste in doppelter Hinsicht, weil wir ja beide unregelmäßige Arbeitszeiten (in verschiedenen Dienstmodellen) haben und das koordinieren müssen. Letztlich geht es relativ problemlos. Als wir noch kinderlos waren haben wir versucht an den gleichen Wochenenden Dienst zu haben und jeweils in der gleichen Gruppe an Weihnachten/Neujahr und Ostern/Pfingsten gearbeitet, sodass wie freie Zeit dann auch gleichzeitig hatten.
Tage an denen meine Frau Dienst hat, belege ich traditionell mit Tätigkeiten, die ich eh ohne sie mache (s.o.), also auch kein Problem.
Ein Problem waren bloß meine Spätschichtwochen, weil man sich bei Arbeitszeiten von 15-1Uhr halt nicht wirklich begegnet, das hat meine Frau manchmal etwas genervt, aber das war in unserem Dienstmodell insgesamt eine überschaubare Zeit.

Als Fazit kann man sagen, dass mit etwas Organisationstalent und beiderseitigem Verständnis (z.B. für wenig ausgeschlafene Partner nach Dienst) das kein größeres Problem ist als in vergleichbaren anderen Berufen. :-meinung

Serenya
29.04.2011, 19:49
Ich denke diese Frage kann man auf jeden Studiengang beziehen. Die Arbeit und Lernzeit ist ja bei manchen nicht geringer, als bei diesem. Es wird wohl auf eine Wochenendbeziehung hinauslaufen. Jedes Wochenende sehen kann je nach Entfernung schon gut ins Geld gehen.

Also mein Freund und ich wohnen zusammen und er würde mit mir auch fürs Studium die Stadt wechseln, seinen Job kann er in den Städten auch machen, die für mein Studium in Frage kämen.



@affekt: und das, auch wenn man nicht der absolute "Schnellchecker" ist? :-notify

amy-mia
30.04.2011, 14:46
Darum die Frage an die "schon länger Studierenden" und bereits praktizierenden Ärzte hier:
Habt ihr es geschafft, während dem Studium überhaupt noch freie Zeit zu haben? "Mal" mit Freunden ins Kino oder dem Partner übers Wochenende wegfahren? Klar, ist das nicht mehr wöchentlich drin, aber ab und an?
Trotz Nebenjob? Konntet ihr den Spagat zwischen Studium, Beziehung und Job schaffen?
Ich bin kein Genius, der alles beim ersten hören sofort versteht. Ich muss das Gehörte bei den meisten Dingen nochmal anschauen, damit es sich langfristig speichert und bei wenigen Dingen muss ich auch noch zwei, dreimal nachschauen.
Und schließlich: Ist es auch nach dem Studium möglich, eine "normale" Beziehung zu führen? Was für Erfahrungen habt ihr gemacht?

bin leider noch nicht mal studierend, aber aus Erfahrung von Distanzbeziehungen kann ich wohl berichten.
Es geht alles WENN es BEIDE wollen und vor allem können.
Aber man muss sich durchaus auf Unverständnis vom Partner einrichten, denn die Frage ist dann, ob er verstehen wird, wie wichtig es ist jetzt zu lernen anstatt mit ihm zu kuscheln.
Und 6 Jahre Studium sind sicher nicht einfach... bzw die ersten 2 Jahre... vorklinik ist ja wohl noch etwas anstrengender als Klinik, aber weiß ich nicht.
Im Prinzip musst es halt einfach versuchen, wenn du und er es wollen.

Viel Glück

Linda.1001
30.04.2011, 15:03
Also ich hatte 2 Jahre lang eine Fernbeziehung (nein, daran ist sie nicht gescheitert und ja es war wegen eines Studiums (er)).

Ich kann nur sagen, dass es unserer Beziehung gut getan hat...-gut getan?
Ja, weil man dabei lernt, die gemeinsamen Momente viel eher auszukosten (nein, nicht nur das physische Zusammensein :-wow:-angel ).
Fazit bzgl. Fernbeziehung: es funktioniert definitiv, wenn beide wollen. Die Beziehung kann dadurch auch noch n Tick romantischer werden, finde ich persönlich.


Lg Linda


Nachtrag: Nur ums besser vorstellen zu können, wir haben uns ca. jedes 3. WE gesehen, ging ziemlich ins Geld die erste Zeit, aber es gibt Alternativen zur Bahn.

konstantin
30.04.2011, 15:44
Meine Freundin und ich wohnen in der gleichen Stadt, aber nicht in einer gemeinsamen Wohnung. Ich studiere Medizin, sie Germanistik, Erziehungswissenschaften und Diplom-Theologie im Doppelstudium. Wir sehen uns trotzdem jeden Tag/jede Nacht und haben unheimlich viel Zeit zusammen. Und nein, wir sind keine Versager in unseren Studiengaengen. :-))

Im Ernst: Du wirst nie wieder dermaßen flexibel sein wie im Studium. Als wir noch zur Schule gingen, haben wir uns seltener gesehen...

Serenya
30.04.2011, 15:50
Meine Freundin und ich wohnen in der gleichen Stadt, aber nicht in einer gemeinsamen Wohnung. Ich studiere Medizin, sie Germanistik, Erziehungswissenschaften und Diplom-Theologie im Doppelstudium. Wir sehen uns trotzdem jeden Tag/jede Nacht und haben unheimlich viel Zeit zusammen. Und nein, wir sind keine Versager in unseren Studiengaengen. :-))

Im Ernst: Du wirst nie wieder dermaßen flexibel sein wie im Studium. Als wir noch zur Schule gingen, haben wir uns seltener gesehen...

das klingt doch super! :-top


@Ami & Linda: Ich glaube, das wurde oben nicht deutlich: Mein Freund und ich führen keine Fernbeziehung, wir wohnen zusammen :) Und wir würden auch während dem Studium zusammen wohnen.
Das mit dem "übers Wochenende wegfahren" war im Sinne von Ausflügen gemeint. Wir fahren gerne mal ans Meer oder zum Grillen mit Freunden etc... alles klar? :-))

][truba][
30.04.2011, 20:31
das klingt doch super! :-top


@Ami & Linda: Ich glaube, das wurde oben nicht deutlich: Mein Freund und ich führen keine Fernbeziehung, wir wohnen zusammen :) Und wir würden auch während dem Studium zusammen wohnen.
Das mit dem "übers Wochenende wegfahren" war im Sinne von Ausflügen gemeint. Wir fahren gerne mal ans Meer oder zum Grillen mit Freunden etc... alles klar? :-))

Also dann sollte das einander sehen wohl kein Problem sein.
Ich will dir aber sagen das du, wenn du keine gute "Lernerin" bist (so wie ich), eventuell schon Probleme bekommst wirklich regelmäßig einer Arbeit nachzugehen. Wenn du grad vom ABI kommst mags noch gehen da du in dem meisten Stoff wirklich drin bist aber wenn du Warter bist brauchen selbst manche, den Komilitonen sehr einfach erscheinende, Aufgaben etwas mehr Zeit. Ich gehe nebenher auch arbeiten aber eher unregelmäßig wenn ich wirklich weiss das ich Zeit hab. Wenn ich einen festen Plan hätte würde das nicht besonders gut gehen. Aber im großen und ganzen ist mit guter Planung sehr vieles möglich.

amy-mia
02.05.2011, 14:24
@Ami & Linda: Ich glaube, das wurde oben nicht deutlich: Mein Freund und ich führen keine Fernbeziehung, wir wohnen zusammen :) Und wir würden auch während dem Studium zusammen wohnen.
Das mit dem "übers Wochenende wegfahren" war im Sinne von Ausflügen gemeint. Wir fahren gerne mal ans Meer oder zum Grillen mit Freunden etc... alles klar? :-))

achso, nun ja dann sollte das doch kein Problem sein... und Organisation liegt in deiner Hand... wenn du gut dein Lernstoff :-lesen und deine Freizeit planen kannst, dann ist das alles kein Problem :-top, außerdem, Medizin hin oder her... man sollte sich nicht komplett aufgeben :-meinung und auch mal frei haben, entspannen, grillen, einen Ausflug machen....
mach dir nicht soviel Gedanken und lass es auf dich zukommen, um dann in der jeweiligen Situation dementsprechend zu reagieren.
Denke es wär zu voreilig sich jetzt ein Urteil zu bilden. :-party
Viel Spaß im Studium und in deiner Beziehung! [-::-]

M!coud
02.05.2011, 14:59
Wer würde denn tatsächlich eine Beziehung aufgeben, weil hier jemand schreibt: "Also meine Beziehung ist in die Brüche gegangen, weil ich die ganze Zeit nur Anatomie lernen musste." Macht doch keiner!? :-???

amy-mia
02.05.2011, 22:56
hmm... also ich bin absichtlich single geblieben und habe auch beziehungen abgebrochen, weil ich weiß dass es mit dem studium nicht geht .... :-blush:-nix:-party aber im endeffekt... was solls ...

Die.kleine.helene
03.05.2011, 08:24
Also was ich mitbekommen habe ist, dass es lernintensivere Unis gibt als andere. Ein Bekannter studiert zum Beispiel in Griefswald und hat keine Freizeit mehr =(

Also Greifswald ist gut, aber sehr arbeitsintensiv.. wo moechtest Du Dich denn bewerben?

Kensington
03.05.2011, 08:38
Manchmal glaube ich echt nich, was Leute hier fragen.
Als ob das Medizinstudium so stressig ist, dass man kein Leben mehr hat. Liegt alles an der Organisation. Gibt genug Studis, die kommen mit weniger zeitaufwendigeren Studiengängen schon nicht zurecht, genauso vice versa.

Möchte mir nicht anmaßen über eure Beziehung zu urteilen, aber ich finde es doch befremdlich über sowas nachzudenken, wenn man diese ernsthaft betreibt.

amy-mia
03.05.2011, 09:01
Möchte mir nicht anmaßen über eure Beziehung zu urteilen, aber ich finde es doch befremdlich über sowas nachzudenken, wenn man diese ernsthaft betreibt.

Geb ich dir Recht, wenn die Konstellation so aussieht dass der Partner in der selben Stadt wohnt, oder wie hier sogar zusammen wohnen.

Aber wie ist es, wenn man wegen des Studiums in eine andere Stadt geht, am Wochenende manchmal arbeiten muss, bzw mal was mit Kommilitonen machen möchte?
Find ich schwierig, Fernbeziehung und Medizin Studium!

LG

Kensington
03.05.2011, 09:24
Geb ich dir Recht, wenn die Konstellation so aussieht dass der Partner in der selben Stadt wohnt, oder wie hier sogar zusammen wohnen.

Aber wie ist es, wenn man wegen des Studiums in eine andere Stadt geht, am Wochenende manchmal arbeiten muss, bzw mal was mit Kommilitonen machen möchte?
Find ich schwierig, Fernbeziehung und Medizin Studium!

LG

Ich studiere auch. Ein Hauptfach, zwei Nebenfächer, habe zwei Nebenjobs, bereite mich auf den EMS vor, betreue meine 90jährigen Grosseltern. Mein Freund wohnt 300 km weg in einem anderem Land. Und? Wir leben immernoch :-D

amy-mia
03.05.2011, 09:51
Und? Wir leben immernoch :-D

Tolles Leben!!! :-top

epeline
03.05.2011, 13:02
Aber wie ist es, wenn man wegen des Studiums in eine andere Stadt geht, am Wochenende manchmal arbeiten muss, bzw mal was mit Kommilitonen machen möchte?
Find ich schwierig, Fernbeziehung und Medizin Studium!

LG

hm, funktioniert bei mir schon seit 5 jahren.....
muss ich ein komischer mensch sein ^^

und noch komischer, ich hab trotzdem freunde an der uni, mit denen ich regelmäßig was unternehme...



kann das problem der te gar nicht verstehen, hab mir damals auch nicht so dermaßen den kopf zerbrochen. in meiner heimat gibt es gar keine andere möglichkeit, als zum studieren mindestens 160 km weg zu gehen. ist halt so.
und wenn man dann noch zusammen wohnen bleiben kann, wo ist da ein problem?
weiß nicht, wer immer das gerücht streut, man würde außer lernen und schlafen nichts anderes mehr tun können...

Annaly
03.05.2011, 13:09
epeline... du schläfst? :-peng:-wow ;)

ich kenn beide seiten, die einen schaffen es wunderbar trotz 800km, bei den andern geht es in die brüche, obwohl beide sogar in der selben stadt studieren. ist, wie allgemeinhin bekannt, eine typfrage:-winky