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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Als Chirurg kein Ballsport wg. Verletzungsgefahr?



AnatomyJane
01.05.2011, 23:20
Ich wundere mich seit einiger Zeit ob man, wenn man Chirurg werden will und somit recht lange funktionstüchtige und beschwerdefreie Hände haben sollte, dafür auch Einschränkungen in der Sportwahl auf sich nehmen muss.

Sollte man Sportarten wie Volleyball, Basketball und Rugby meiden?

Macht das irgendwer bewusst?

Ich finde Volleyball toll, aber wenn man sich darüber informiert, was man sich alles verletzen und welche chronischen Schäden man davontragen kann (LWS, Schultergürtel, Knie) kommt man schon ins Wanken.

Berufsangepasster Sport, ja oder nein?

airmaria
01.05.2011, 23:32
ich habe vor etlichen jahren tatsächlich mal ein entsprechendes statement eines ehemaligen basketball-kollegen gehört, der seit dem beginn seiner chirurgie-karriere das BB-spielen aufgegeben hat... mir wäre das allerdings überhaupt nicht in den sinn gekommen und ich spiele hingegen immer noch regelmässig in der liga mit. no risk, no fun... und wer das risiko minimieren möchte, tötet die chance, oder so ähnlich.
airmaria

Schimmelschaf
01.05.2011, 23:38
Vielleicht solltest du die Frage stellen, ob überhaupt noch genügend Zeit dafür übrig bleibt ;-)

Ich kann icht viel dazu sagen, kenne es nur aus einigen Spitälern, dass z.B. die Mediziner gegen die Chirurgen Fussball spielen und dabei alles andere als zimperlich sind.
Bisher kenne ich von Ärzten und Medizinstudenten eigentlich nur die Antwort, dass sie als Ausgleich Sport (oftmals Fussball) betreiben.
Sogar Profimusiker spielen noch Fussball oder Volleyball, zwar mit einem speziellen Schutz, aber eigentlich müssten die noch viel mehr Sorge zu ihren Händen tragen.
Wenn Anfänger in der Chrirurgie jetzt anfangen ihre Hände zu versichern und sich selber in Watte packen, dann frag ich mich wirklich, ob die noch ganz 100 sind.

Btw: Sowohl im Volleyball als auch im Krav Maga (da wird schön gebogen, gedreht und geworfen) kenne ich Ärzte, die mitmachen.

AnatomyJane
01.05.2011, 23:52
Hmm, einerseits ist es schon gaga wenn man sich schon während dem Studium einschränkt- andererseits ist eine gute Vorbereitung die beste Grundlage für eine lange Karriere. Ich kenne mein Glück (respektive Pech...) im Sport, irgendwie verletze ich mich ständig. Das Risiko ist mir daher zu gross und ich widme mich nun nur noch dem Kraftraum und jogge auf der Finnenbahn. :D

Als Assistenzarzt hat man natürlich keine Zeit mehr für Sport und wenn man Zeit hätte, ist man zu kaputt. Deshalb muss man ja schon während dem Studium für ausreichend Muskeln und Fitness sorgen damit man nachher nicht so schnell aus dem Leim fällt. ;)
Mir wurde aber gesagt, ein gestandener Chirurg hätte traditionellerweise einen gewissen Bauchumfang.

airmaria
01.05.2011, 23:57
Als Assistenzarzt hat man natürlich keine Zeit mehr für Sport und wenn man Zeit hätte, ist man zu kaputt.
gerücht! ich habe meine komplette assi-zeit inzwischen hinter mir, ohne auf regelmässigen mannschaftssport verzichetet zu haben... und - in anbetracht der heutigen seligsprechung - ich bin sicher kein wunder!
airmaria

Rico
02.05.2011, 00:00
Als Assistenzarzt hat man natürlich keine Zeit mehr für Sport und wenn man Zeit hätte, ist man zu kaputt. Außerdem schlafen Assistenzärzte nicht uns essen höchstens eine lauwarme Mahlzeit am Tag - zumindest bei Grey's Anatomy.
Im richtigen Leben hat man als Assistenzarzt auch Freizeit...

AnatomyJane
02.05.2011, 00:17
Außerdem schlafen Assistenzärzte nicht uns essen höchstens eine lauwarme Mahlzeit am Tag - zumindest bei Grey's Anatomy.
Im richtigen Leben hat man als Assistenzarzt auch Freizeit...

Autsch, Seitenhieb. :-) Die Assistenten die ich kenne machen aber genau das durch. Ok, kommt natürlich darauf an ob man von Allgemeinchirurgie in einer Versorgungsklinik oder Unfallchirurgie mit universitärer Laufbahn und Forscherkarriere an einer Uniklinik spricht. Bei letzteren ist es nämlich so, dass der Frühstückskaffee bis zum Abendessen hinhalten muss. Aber vielleicht ist das nur gerade hier so...?

Strodti
02.05.2011, 06:24
Die Unfallchirurgen an unserer Uniklinik haben durchaus auch mit dem Pflegepersonal gefrühstückt und Sport wurde auch oft betrieben. Trotz Forschung.

Ich habe eher den Eindruck, dass es immer wichtiger wird ein Hobby außerhalb der Medizin zu betreiben. Ein funktionierendes Leben außerhalb des Krankenhaus und nicht-Mediziner Freunde sind die beste Burn-out Prophylaxe.

Kackbratze
02.05.2011, 07:48
Klischeeärzte essen nicht, haben kein Privatleben und Stuhlgang nur am freien Wochenende.
Echte Ärzte arbeiten etwas mehr al vielleicht andere Berufsgruppen, haben aber trotzdem Zeit für Hobbies und sollten sich mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung gut absichern.

Was nützt Dir die Aufgabe eines Hobbies, das Dir Spass macht, wenn Du dann 2 Wochen später Dir beim Brotschneiden den Daumen amputierst?

Es gibt keine reellen Grund irgendwelche Sportarten zu meiden.

spekulatia
02.05.2011, 08:58
Was nützt Dir die Aufgabe eines Hobbies, das Dir Spass macht, wenn Du dann 2 Wochen später Dir beim Brotschneiden den Daumen amputierst?


:-D genau so seh ichs auch!

Kackbratze
02.05.2011, 09:20
Ausserdem sind Hochrisikosportarten wie Military/Springreiten, Rugby, Speedboatracing und Golf die Domänen der Chirurgie.

Warum solche schönen Dinge aufgeben?!?

flavour
02.05.2011, 21:17
Bin mit American Football nach der ersten gebrochenen Clavicula dann doch vorsichtig geworden.
Volleyball finde ich da im Vergleich jetzt aber ziemlich harmlos. Insofern immer pro Sport, schrecklich wie alle auf einmal am Bauch wachsen dann..

Die Niere
04.05.2011, 11:19
Nachdem mir mal ein Uhu beim Laienfussball das cuneiforme und ein Kollege kurz danach zwei Rippen gebrochen hat, verzichte sich zumindest darauf...aber mehr aus schmerz- als aus berufsbedingten Gründen :-)