PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Osama bin Laden ist tot



Seiten : 1 2 3 [4]

Linda.1001
05.05.2011, 10:47
Der Djihad IST ein Genozid, denn der ist definiert als die (geplante) Auslöschung einer bestimmten Gruppe - da darfst Du Dir aus Juden, Christen, Isrealis, Amerikanern,.... eine aussuchen.

Und es gibt einen gewichtigen Unterschied zwischen Milosevic und bin Laden:
Als man Milosevic habhaft wurde war der Krieg auf dem Balkan schon zuende (und nach Kriegsende schiesst man normalerweise nicht mehr aufeinander), gegen Al Quaida ist er in vollem Gange.

Der Dschihad ist kein Genozid, so ein Blödsinn!
Wenn du dich mal mit dem Islam etwas näher auseinander gesetzt hättest, wüsstest du, dass der Dschihad ein Verteidigungskrieg ist, der aus der Zeit der Vertreibung Mohammeds und seiner Anhänger zurückgeht und keines Falls etwas mit der Tötung von Christen und Juden zu tun hat!! Im Gegenteil Dhimmis, sagt dir das was? Ahl Al-Khitab? Nein?

Nun,dann würd ich dir doch mal raten, dich erstmal näher damit zu beschäftigen.

Muslime sind dazu angehalten, Glaubensbrüder d.h. Christen und Juden und teilweise andersgläubige Polytheisten zu schützen und nicht umzubringen.

Der Dschihad, dient lediglich der Verteidigung des eigenen Landes, der eigenen Religion und ist ein von Gott gegebenes Mittel zu Selbstverteidigung gegen angreifende Ungläubige (Juden und Christen sind per Definitionem aber keine Ungläubigen!), nicht zum Genozid, wer so etwas behauptet ist einfach nicht informiert! Man!:-(

Muss ich jetzt die ganzen Verse aus dem Koran rezitieren in denen uns befohlen wird, Andersgläubige zu schützen? :-???


Zu OBL und Milosevic: Wo war OBL als er erschossen wurde, wo Milosevic als er verhaftet wurde?

Dass Milosevic seinen Genozid schon abgeschlossen hatte, ist doch kein Argument dafür, dass man ihn lebend verhaften konnte und OBL nicht...wo bleibt denn da die Logik?

Und wenn wir schon beim Thema sind, wer hat denn eingegriffen und versucht, den Genozid gegen Tausende Muslime zu stoppen? Richtig, das kannste jetzt als Dschihad bezeichnen! :-top

DerDings
05.05.2011, 10:58
Muss ich jetzt die ganzen Verse aus dem Koran rezitieren in denen uns befohlen wird, Andersgläubige zu schützen? :-???


bitte, aber nicht hier, sondern vor den ganzen "dschihadisten" die regelmäßig "infidels" (christen, juden, moslems inklusive) in die luft sprengen und dazu aufrufen "jeden amerikaner zu töten".


BTW - würde man einen kreuzritter befragen, würde er wohl auch behaupten zur verteidigung des abendlandes aufmarschiert zu sein. lass doch (um deinetwillen, als muslimin) die religion aus dem spiel, darum ging es doch nie.

Rico
05.05.2011, 11:23
Der Dschihad ist kein Genozid, so ein Blödsinn!
Wenn du dich mal mit dem Islam etwas näher auseinander gesetzt hättest, wüsstest du, dass der Dschihad ein Verteidigungskrieg ist, der aus der Zeit der Vertreibung Mohammeds und seiner Anhänger zurückgeht und keines Falls etwas mit der Tötung von Christen und Juden zu tun hat!!Sag mal bist Du der Al Quaida-Propaganda aufgesessen ung glaubst ernsthaft, die Quaida wäre in einem Verteidigungskrieg? Was im Koran steht, dass hat doch nullkommanix mit dem zu tun, was die Islamisten da abziehen.
Der Djihad, den bin Laden veranstaltet hat doch nichts mit dem historischen Djihad im Sinne des Islams zu tun, der gute bin Laden hat sich da wild in der islamischen Mythologie bedient, sich das genommen was ihm gepasst hat und es für seine Zwecke umgedeutet.
Bestes Beispiel sind die Selbstmordattentäter: Selbstmord ist eine Sünde und einem Muslim streng verboten, was nach islamistischer Lehre dann mit abenteuerlichen Gedankengängen umschifft wird, sodass am Ende ein Selbstmörder sogar die Fahrkarte ins Paradies löst. Das hat genausoviel mit dem friedlichen Islam zu tun wie die Kreuzzüge mit dem modernen Christentum.
Ob mab es jetzt Djihad und wenn ja nach wessen Definition nennt ist ja letztlich auch völlig egal, de facto mordet al-Quaida nach Religionzugehörigkeit und negiert das Existenzrecht Israels, fordert die Vernichtung des Staates samt Volk - und das ist Völkermord, egal mit welchem ideologischen Unterbau.

Und wenn wir schon beim Thema sind, wer hat denn eingegriffen und versucht, den Genozid gegen Tausende Muslime zu stoppen? Richtig, das kannste jetzt als Dschihad bezeichnen!Die NATO? Die alten Djihadisten aus Brüssel? :-D

DerDings
05.05.2011, 11:24
@Rico
es gibt ein "modernes christentum"?



SCNR - stimme dir völlig zu

Linda.1001
05.05.2011, 11:46
Sag mal bist Du der Al Quaida-Propaganda aufgesessen ung glaubst ernsthaft, die Quaida wäre in einem Verteidigungskrieg? Was im Koran steht, dass hat doch nullkommanix mit dem zu tun, was die Islamisten da abziehen.
Der Djihad, den bin Laden veranstaltet hat doch nichts mit dem historischen Djihad im Sinne des Islams zu tun, der gute bin Laden hat sich da wild in der islamischen Mythologie bedient, sich das genommen was ihm gepasst hat und es für seine Zwecke umgedeutet.
Bestes Beispiel sind die Selbstmordattentäter: Selbstmord ist eine Sünde und einem Muslim streng verboten, was nach islamistischer Lehre dann mit abenteuerlichen Gedankengängen umschifft wird, sodass am Ende ein Selbstmörder sogar die Fahrkarte ins Paradies löst. Das hat genausoviel mit dem friedlichen Islam zu tun wie die Kreuzzüge mit dem modernen Christentum.
Ob mab es jetzt Djihad und wenn ja nach wessen Definition nennt ist ja letztlich auch völlig egal, de facto mordet al-Quaida nach Religionzugehörigkeit und negiert das Existenzrecht Israels, fordert die Vernichtung des Staates samt Volk - und das ist Völkermord, egal mit welchem ideologischen Unterbau.
Die NATO? Die alten Djihadisten aus Brüssel? :-D
Nicht ganz lieber Rico, es hat eindeutig zu lange gedauert bis die NATO mal hingesehen hat. :-nix
Aber ich finds gut, dass du nochmal verdeutlicht hast, dass das was jetzt von Extremisten missbräuchlich als Dschihad benannt wird, nicht das ist, was es eigentlich sein sollte. :-)

So wie der Staat Israel derzeit aufgebaut ist, negiere ich ihn auch, es handelt sich nämlich eindeutig um besetztes Gebiet. Das heisst nicht, dass die Zivilisten die dort leben umgebracht werden sollten, gleiches gilt meiner Meinung nach aber auch für die palästinensischen Zivilisten, die eigentlich ein Recht haben sollten, dort zu leben wo sie es auch früher taten. Die Negierung dieses Staates ergibt sich doch nur aus der Verhaltensweise der israelischen Regierung, die, wie du mir sehr warhscheinlich zustimmen wirst, auch nicht gerade korrekt verhält...

Ich denke das ist alles ziemlich O.T., deswegen klinke ich mich an dieser Stelle mal aus.

Christoph_A
05.05.2011, 14:39
Das Negieren des Staates Israel an sich halte ich aber für schon ziemlich bedenklich-es ist ein historisches Faktum, das nicht so einfach, oder, um genau zu sagen, eigentlich gar nicht mehr umgekehrt werden kann. Wie willste denn den Staat Israel umkrempeln? Alle Juden zurück in die Herkunftsländer umsiedeln? Ein Grundbuchregister von 1946 rauskramen und allen Arabern ihr Land zurückgeben? Wird etwas schwierig. Israel muß endlich begreifen, daß es ein multiethnischer Staat ist, nur so kann längerfristig Ruhe in die Region einkehren-das muß einerseits von den Israelis selber kommen, sprich, endlich mit dieser dämlichen Siedlungsbauerei und Einmauerei aufhören, aber auch von den Muslimen der Region, angefangen mit der Anerkennung des Staates Israel als auch ihres Zuhauses, Unterlassung jedweder Form der Gewalt (natürlich auf beiden Seiten) und Suche nach einer Lösung der Jerusalemfrage.
Solange aber religiöse Eiferer auf beiden Seiten schön brav die Lunte am Pulverfaß anzünden seh ich da schwarz.
Aber back to topic-bin ja mal gespannt, wie aktiv Al Quaida nun im Maghreb wird, insbesondere in Lybien, so langsam scheinen den Jungs die Felle wegzuschwimmen und da passt es ins Bild, daß nun auch die Führerfigut nicht mehr ist-bis jetzt ein schwarzes Jahr für den islamischen Extremismus. Was mich auch noch interessieren würde, ist die Frage, wie dicht die Amis an Hr. Zawahiri dran sind und was sie mit seinem Kopf vorhaben.

emergency doc
05.05.2011, 20:54
Bestes Beispiel sind die Selbstmordattentäter: Selbstmord ist eine Sünde und einem Muslim streng verboten, was nach islamistischer Lehre dann mit abenteuerlichen Gedankengängen umschifft wird, sodass am Ende ein Selbstmörder sogar die Fahrkarte ins Paradies löst.
Zumal bei den meisten Anschlägen die Opfer allesamt Moslems sind. Nur sind den streng wahabitischen Al-Quaida-Fanatikern diese nicht strenggläubig genug, und werden so krude einfach zu Nicht-Moslems umdefiniert, um doch noch eine "Fahrkarte ins Paradies" lösen zu können.:-wand

Rico
07.05.2011, 13:53
Im Deutschlandfunk kam grad ein (wie meistens) ausgezeichneter Kommentar zum Thema, komplett nachzulesen hier: Akt der Rache oder der Gerechtigkeit? (http://www.dradio.de/dlf/sendungen/themenderwoche/1452461/)
Folgende Passage finde ich trifft es besonders gut:
Es ist die Unangemessenheit des Diskurses, die befremdet. Sie lässt das Verständnis für den Ausnahmezustand vermissen, in dessen Rahmen der Kampf gegen den Terrorismus geführt wird. Dieser Rahmen ist von den Angreifern gesetzt. Der Anschlag des 11. September war, wie jeder von der Al-Kaida geführte Selbstmordanschlag, so fern aller sittlichen und zivilisatorischen Norm, dass es töricht wäre anzunehmen, man könnte ihm allein mit zivilisationskonformen Mitteln beikommen.

Das anzuerkennen, ist für Demokraten schwierig. Am schwierigsten ist, mit dem Rechtskonstrukt des gezielten Tötens umzugehen. Es gehört in jenen Grenzbezirk, den man mit Aussicht auf alltagspraktische Auskünfte nicht betritt. Es ist ein Bezirk, der jenseits unvereinbarer Positionen nur eine Haltung zulässt, nämlich die, den Zwiespalt hinzunehmen. Demokraten haben im Krieg gegen den Terrorismus streng darauf zu achten, dass von ihrer freiheitlichen Anschauung der Welt nicht zu viel auf der Strecke bleibt. Sie müssen zugleich wollen, dass die politisch Verantwortlichen ihrer ersten Pflicht, die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten, nachkommen können. Sie sollten auch Verständnis aufbringen für die ungeheure Last, die den Handelnden in diesem Konflikt auferlegt ist. Die formgerechte Bestattung des charismatischen Verbrechers hätte einen Pilgerort geschaffen für die Zeloten des Heiligen Krieges. Ein Prozess gegen ihn hätte ein Super-Guantanamo erfordert. Das hatte Obama zu bedenken. Politiker müssen nicht nur für ihre Taten geradestehen, auch für die Folgen ihres Tuns oder Unterlassens. Professoren, Priester, Richter müssen das, zu ihrem Glück, viel weniger. Arbeitsteilung ist für die Urteilsbildung jedoch eine ungeeignete Methode.

Relaxometrie
07.05.2011, 20:58
Der Kommentar gefällt mir auch ganz gut.

Ein Ausschnitt daraus (auch wenn Rico es schon zitiert hat):
"Am schwierigsten ist, mit dem Rechtskonstrukt des gezielten Tötens umzugehen. Es gehört in jenen Grenzbezirk, den man mit Aussicht auf alltagspraktische Auskünfte nicht betritt. Es ist ein Bezirk, der jenseits unvereinbarer Positionen nur eine Haltung zulässt, nämlich die, den Zwiespalt hinzunehmen."

Solange jemand, der die Tötung Osama Bin Ladens gut heißt, auf den Zwiespalt hinweist, kann ich damit leben, daß Bin Laden umgebracht wurde. Es ist ja nicht so, daß ich ihm eine Träne nachweinen würde. Aber ein übermäßiges Jubeln halte ich trotzdem für unangebracht. Ein verhaltenes "ist schon ok so" halte ich für die beste Lösung.

Toffiwesen
10.05.2011, 09:40
Ich war an dem entsprechenden Tag in Washington D.C. und da war keine grosse Party. Trotzdem habe ich eine Menge Amerikaner getroffen, die den Tod Osamas mit einer beinahe Erektion begrüssten, allerdings auch viele, die eben dies kritisiert haben. Vor allem, weil gerade in den USA bin Laden ein viel größeres Simbol ist, als hier zu Lande. Du musst am Flughafen die Schuhe ausziehen? Weil Osama noch lebt! Jeden Tag sind die Gefallenen im Irak und Afghanistan in den Medien. Weil Osama noch lebt!
Das ist denke ich nicht nur in meinen Augen zu kurz gedacht. Ein netter Kommentar dazu: http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-05/osama-bin-laden-tod-prozess?page=1

BoBWheeler
10.05.2011, 10:36
Oh, OBL hat mehrere tausend Zivilisten schändlich umgebracht, schlimm. Und was taten die Amerikaner und Assoziierte? Wieviele Zivilisten sind in den Kriegsländern abgeschlachtet worden? Was ist denen, die aus Spass von Soldaten ermordet wurden, wie in WikiLeaks Videos zu sehen war? Hier spricht Obama nicht so lächerlich pathetisch von "[...] den Müttern, die ihre Kinder verloren haben".

Wo ist denn der große Unterschied zwischen OBL und Obama? Nur weil letzterer staatliche Legitimation hat?

Bevor die Amerikaner alle paar Jahre einen Krieg anfangen oder hinterrücks auslösen, sollten sie endlich mal auf ihrem Gebiet einen ausführen. Seit den Geplänkeln im Bürgerkrieg hatten die kaum etwas. Die Europäer sind da eher vorsichtiger, würde ich meinen.

Und wenn wir das ganze weiter exkursieren wollten, gebe ich eine kleine Denkaufgabe auf: wieviele bürgerliche Freiheiten mussten die Menschen aufgeben im "Krieg gegen den Terror"? Welche Verschärfungen wurden wieder zurückgenommen? Was hat sich wie stark in den letzten 10 Jahren verschärft? Benjamin Franklin zu zitieren spare ich mir an dieser Stelle.

Evil
10.05.2011, 11:29
Es besteht durchaus ein Unterschied, ob man geopolitische Interessen durchsetzen will und dabei einzelne zivile Opfer in Kauf nimmt, oder mit Vorsatz Tausende Zivilisten auf einen Schlag ermordet und einen quasi Vernichtungskrieg anzetteln will.

Wenn Dir dieser Unterschied nicht klar ist, solltest Du Dich vielleicht mal ein wenig mit Philosophie und Ethiklehre beschäftigen ;-)

Außerdem: wenn Du "die Amerikaner" (wer soll das überhaupt sein? Ist das der Norm-Ami nach DIN-Norm? :-D) pauschal mit der amerikanischen Regierung gleichsetzt, zeugt das nur von einer undifferenzierten Stammtisch-Betrachtungsweise.
Die Außenpolitik der USA war immer schon Segen und Fluch zugleich, wie bei allen Imperien. Pauschale Verurteilungen werden dem aber nicht gerecht.

Rico
10.05.2011, 15:13
Bevor die Amerikaner alle paar Jahre einen Krieg anfangen oder hinterrücks auslösen, sollten sie endlich mal auf ihrem Gebiet einen ausführen. Seit den Geplänkeln im Bürgerkrieg hatten die kaum etwas.Geplänkel? 550.000 Tote sind bei Dir ein Geplänkel? :-???
Und dannach? 210.000 Mann im Ersten und 220.000 Mann im zweiten Weltkrieg sind ja auch kaum der Rede wert, dazu nochmal 36.000 in Korea und 58.000 in Vietnam zu einer Zeit, in der europäische Soldaten nur noch sehr selten in größerem Masstab in Kriege verwickelt waren - und deutsche Soldaten ihn nur noch aus den Erzählungen der Vorfahren kannte.

Einem Land einen Krieg zu wünschen ist ja unterste Schublade der Stammtischpolemik - und illustriert sehr schon das Niveau des ganzen Posts.