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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Soll ich Medizin studieren oder bin ich ungeeignet?



tesa
03.05.2011, 14:53
Hallo Leute, ich mache mir schon seit Jahren gedanken, ob ich nachdem ich mein Abi habe, Medizin studieren soll. Ich wollte schon immer Arzt werden, beginne aber langsam an mir zu zweifeln...
Denn: Manchmal fällt mir der Gedanke schwer, an bestimmten Stellen am Körper herumzuschnibbeln. Am Bein eine OP durchzuführen ist für mich zum Beispiel kein Problem, nur am Auge, in der Armbeuge oder am Hals fällt es mir recht schwer. Ich habe Angst davor, Veggos legen zu müssen. Das ist zwar eine Routineaufgabe und wird immer vorausgesetzt, manchmal finde ich den Gedanken auch nicht schlimm, an anderen Tagen könnte ich mir das nicht richtig vorstellen, mit ner' Nadel in irgendjemanden rumzustochern, um die Vene zu finden. Bei einem Luftröhrenschnitt geht es mir ähnlich..
Bin ich deshalb für den Arztberuf ungeeignet, obwohl ich das schon immer werden wollte? Kann man sich daran gewöhnen?
Lg, Tesa :)

konstantin
03.05.2011, 16:04
Hast du schonmal eine Tracheotomie gesehen oder geht es dir nur um den Gedanken daran? Oft sind diese naemlich meist schlimmer als der Akt selbst.

Lava
03.05.2011, 16:05
Also wenn du kein Augenarzt wirst, wirst du hoffentlich nie was am Auge rumschnibbeln! Und ein Luftröhrenschnitt gehört jetzt auch nicht zum Alltag eines Durchschnittsarztes. Der Arztberuf ist breit und sehr flexibel, man kann prima Sachen umschiffen, die man nicht mag. Viggos Legen muss man definitiv, aber das ist wirklich nicht schlimm. Man gewöhnt sich an alles.

tesa
03.05.2011, 17:34
Okay, dankeschön für eure Antworten :)
Ich bin jetzt erst 17 geworden, kann das sein, dass man mit den Jahren in solchen Dingen abgebrühter wird oder ist es generell bei mir so?

Strodti
03.05.2011, 17:49
kann das sein, dass man mit den Jahren in solchen Dingen abgebrühter wird?

Ja, so ist es! Ich merke bei mir sogar das Gegenteil... manchmal denke ich bei der Arbeit "Huch? Eigentlich machst du hier ziemliche merkwürdige Dinge und es scheint mir normal" Aber so ist normal so.

Kackbratze
03.05.2011, 18:30
90% meiner Arbeit ist nicht Kaffeekränzchen-kompatibel.
Was ich genau mache darf und will ich Aussenstehenden garnicht erzählen.
Die WOLLEN das garnicht so genau wissen...

Humane
04.05.2011, 12:02
@tesa: Mach' mal dein Pflegepraktikum. Danach werden die Dinge sicherlich klarer ...

SineNomine
04.05.2011, 12:18
Ich denke, jeder mag manche Dinge weniger und manche mehr. Ist imho kein berufliches Ausschlußkriterium. Und wenn Du nicht 40 bist, dann einfach mal probieren, 1 oder 2 Jahre probieren verzeiht einem jeder ;)

Will heißen, Du kannst wenig kaputt machen, wenn Dus einfach mal angehst.

amy-mia
04.05.2011, 17:14
Notfalls musst du halt durch den Kram durch, den du nicht magst, und gehst dann in eine andere Richtung, wo du keine chirurg. Tätigkeiten verbringst.
als Arzt kann man anscheinend von Forschung bis zum Büroähnlichen Job alles machen.
Also mach dir nicht soviel Gedanken und fang einfach an, und sieh halt ob du darauf Bock hast.
Ich bin ja auch immer dafür, falls nicht grad ein 1,2 ABi machst, noch ein Krankenpflegeausbildung ranzuhängen.

LG

Linda.1001
04.05.2011, 18:06
@tesa: Mach' mal dein Pflegepraktikum. Danach werden die Dinge sicherlich klarer ...

Genau das....das halte ich auch für das Beste. :-top

Traverso
05.05.2011, 21:32
Ich frage mich auch manchmal, ob ich geeignet wäre. Neulich hat sich ein Kind auf dem Spielplatz verletzt. Nichts schlimmes, dennoch kam der Krankenwagen und hat ihn mitgenommen. Obwohl ich gar nichts damit zu tun hatte, war ich doch um meine Fassung bemüht bzw. sie nicht zu verlieren.
Auch wenn ich mit meinen Kindern mal ins KH muss, im ersten Moment gibts immer Tränen, obwohl ich eigentlich immer weiß, daß es nichts dramatisches ist.
Doch wenn ich mir dann die Frage stelle, ob das ein Grund gegen ein Studium sein könnte, dann spüre ich doch diese Neugierde auf das Geheimnis Mensch und Medizin und denke, daß man lernen kann, mit solchen Situationen umzugehen.

Kackbratze
06.05.2011, 00:16
Um mit Verletzen o.Ä. umgehen zu lernen muss man nicht Medizin studieren. Und es gibt Ärzte, die können ihr gesamtes Leben damit nicht umgehen und gehen dann einfach in einen Patientenfernen Medizinbereich.

WackenDoc
06.05.2011, 16:30
@tesa und traverso: Macht doch mal nen Praktikum bei nem Arzt- entweder im Krankenhaus (auch wenn da die Gefahr größer ist, in der Pflege zu landen) oder z.B. bei nem Hausarzt.

Shizr
09.05.2011, 21:43
Auch wenn ich mit meinen Kindern mal ins KH muss, im ersten Moment gibts immer Tränen, obwohl ich eigentlich immer weiß, daß es nichts dramatisches ist.
Ganz banal: Es sind deine Kinder.

Da wirst du vermutlich nie kühl, rational und abgeklärt reagieren. Möglicherweise ist das auch ganz gut so.


Ich bezweifle aber, dass das was über deine Eignung als Arzt aussagt. Insofern würde ich dir auch zu einem "Orientierungs-Praktikum" im Krankenhaus oder beim Niedergelassenen raten.
Schau es dir einfach mal an, dann bekommst du schon einen Eindruck, ob die Medizin was für dich ist.