PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Atemarbeit gegen elstische und visköse widerstände



evelyn19
06.05.2011, 11:55
hallo,

bei der atemschleife im huppelsberg steht:
solange die kurve für die expiration bei dynamischer atmung innerhalb des Quadranten im diagramm bleibt, reichen die elstische rückstellkräfte der lunge aus um die viskösen widerstände zu überwinden. bei forcierter atmung müssen die atemhilfsmuskeln die zusätliche abeit leisten.

ich hab das mit den elstischen rückstellkräften die die viskösen widerstände überwinden, nicht verstanden

vielen dank

Keenacat
06.05.2011, 18:22
Beim Ausfließen der Luft aus der Lunge durch die Atemwege müssen visköse Widerstände (bedingt durch Turbulenzen der ausstömenden Luft) überwunden werden, damit die Luft es tatsächlich aus der Lunge raus schafft.
Die Lunge selbst verfügt über elastische Rückstellkräfte, da sie die Tendenz hat zu schrumpfen. Das erkennt man spätestens bei einem Pneumothorax: die Lunge schnurrt da zu einem Gewebsklumpen zusammen. Offengehalten wird sie im intakten Thorax bei intakter Pleura durch den Unterdruck im Pleuraspalt.
Normalerweise reichen diese Kräfte aus, die Luft gegen die viskösen Widerstände rauszuquetschen. Wenn die viskösen Widerstände aber mehr werden, z.B. bei Asthma durch Engstellung der Bronchien, Schleimhautschwellung und Schleimsekretion, reicht die Kraft nicht mehr aus: die Luft bleibt in der Lunge gefangen. Der Asthmatiker muss extra Kraft ausüben und die Lunge aktiv mit seinen Thoraxmuskeln ausquetschen, um die Luft zu entfernen. Das gelingt nicht immer vollständig, deshalb ist die Lunge im Asthmaanfall häufig überbläht und im Röntgenbild sieht man abgeflachte Zwerchfellkuppeln.

evelyn19
06.05.2011, 19:10
dankeschön für die antwort :)

d.h nur in pathologischen fällen (asthma) setzt die atemmuskulatur bei der forcierten atmung ein ??

Keenacat
06.05.2011, 19:18
Du kannst auch als Gesunder forciert ausatmen:
Am Ende eines normalen Atemzyklus halten sich alle Kräfte (Unterdruck der Pleura, elastische Rückstellkräfte der Lunge und visköse Widerstände in den Atemwegen) die Waage. Dabei ist noch einiges an Luft in der Lunge vorhanden, die im Prinzip ausgeatmet werden könnte: das expiratorische Reservevolumen.
Das kannst du ausatmen, indem du die Atemhilfsmuskulatur einsetzt. In pathologischen Fällen sind die Patienten allerdings gezwungen, Atemarbeit zu leisten, um überhaupt eine suffiziente Ausatmung zu gewährleisten.

evelyn19
08.05.2011, 12:41
ich habe eine andere Frage:-))

kann man sagen, dass der pulmonale druck sich ähnlich zum pleuralen druck verhält?

Bsp bei inspiration: p pulmonal nimmt ab durch erweiterung des thorax ( damit unterdruck und lufteinstrom) p pleural wird negativer durch dehnung der lunge,

bei ispiration mit erhöhtem atemwegswiderstand:
p pulmonal nimmt stärker ab ( da volumenstrom der druckdiferenz nicht folgen kann), p pleural wird negativer ( da ein sog der lunge besteht wegen erhöhtem unterdruck durch p pulmonal) hierbei wird p pleural nicht negativer durch dehnung der lunge, sondern durch atemwegswiderstand

stimmt das so??