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Relaxometrie
15.05.2011, 00:56
ProFamilia und kath. Kirche. Hast Du noch Fragen nach dem Ziel?
Das sind aber nicht die einzig zugelassenen Organisationen, oder? Ich könnte ja auch mal googlen. Aber hier zu fragen, geht schneller :-oopss

Relaxometrie
15.05.2011, 01:09
Und wie sieht es mit der Kostenübernahme aus?
Ich kann Deine Fragen leider nicht wirklich beantworten, habe aber diesen Gesetzestext gefunden:
http://bundesrecht.juris.de/schwhg_7abs1v_15/BJNR106400010.html

Hier (http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/gleichstellung,did=98262.html) nochmal etwas lesefreundlicher aufbereitet.
Ob das aber auf Personen anwendbar ist, die keine Wohnsitz in D haben, bezweifele ich. Sonst würde es ja einen wahren Abtreibungstourismus nach D geben. Aber vielleicht kannst Du trotzdem etwas erreichen, schließlich bist Du ja deutsche Bürgerin.

murkel
16.05.2011, 18:53
wir hatten mal eine polnische staatsbürgerin, die in polen keinen abbruch durchführen lassen konnte, die dann bei uns den eingriff hat machen lassen.
ich weiß leider nicht mehr, was die alles für papiere mithatte. beratung wirst du aber schon brauchen. und da du nicht in dtl. gesetzlich versichert bist, wirst du den eingriff sicher auch selber bezahlen müssen.


Niere: Zahlt denn die gesetzliche KV in Deutschland auch den SS-Abbruch?
und um nnochmal die frage zu klären, bei uns (im tiefen osten) wird der großteil der abtreibungen von der krankenkasse gezahlt, wir haben bei uns in der klinik nur sehr wenige selbstzahler (sieht in wirtschaftlich etwas besser gestellten regionen sicherlich etwas anders aus). ob die krankenkasse zahlt oder man selber zahlen muss, hängt vom einkommen ab. man kann eine kostenübernahme durch die krankenkasse beantragen, die dann entscheidet, ob sie zahlt oder nicht.
leider nutzen das dann einige als die preisgünstigste "schwangerschaftsverhütung"... :-(

Keenacat
16.05.2011, 20:09
leider nutzen das dann einige als die preisgünstigste "schwangerschaftsverhütung"... :-(

Abgesehen davon, dass ich immer nicht so recht glauben mag, dass sich selbst die dümmste Frau freiwillig dauernd schmerzhaften operativen Eingriffen/schmerzhaften medikamentösen Abbrüchen als "preisgünstigste Schwangerschaftsverhütung" unterzieht:
Selbst wenns so wäre, seh ich das unkritisch. Besser als Kind nach Kind in die Welt zu setzen isses allemal.

Miss
16.05.2011, 22:08
Abgesehen davon, dass ich immer nicht so recht glauben mag, dass sich selbst die dümmste Frau freiwillig dauernd schmerzhaften operativen Eingriffen/schmerzhaften medikamentösen Abbrüchen als "preisgünstigste Schwangerschaftsverhütung" unterzieht:
Selbst wenns so wäre, seh ich das unkritisch. Besser als Kind nach Kind in die Welt zu setzen isses allemal.
Wett lieber nicht drauf. Bei uns sind mehrere HIV-positive Frauen, die sich regelmäßig (ca. 7x in den letzten Jahren bei uns -die eine) einer Abruptio unterziehen. Beratung wollen sie nicht (also eine ernsthafte, Gespräch und dann Unterschrift, ist denen ja total wurscht), Verhütung sie oder andere anscheinend auch nicht, zwangssterilisieren geht ja auch nicht. Aber es ist schon sehr krank. Da sie, nur die beiden, die ich kenne, da gibts noch mehr (unglaublich - ich bin bei den beiden schon immer fassungslos), jedenfalls -da sie auch Z.n. IVDA bzw. eine noch laufend (?) haben sie auch einen grottenschlechten Venenstatus, und man muß ihnen für den Eingriff jeweils einen ZVK legen :-nix Da fällt einem doch nix mehr zu ein. Es darf ja noch nicht mal HIV in der Akte stehen, sondern B 24 :-kotz (ja, entschuldigung, Patientenschutz ist mir sonst auch wichtig...aber das...)

Evil
17.05.2011, 08:12
Abgesehen davon, dass ich immer nicht so recht glauben mag, dass sich selbst die dümmste Frau freiwillig dauernd schmerzhaften operativen Eingriffen/schmerzhaften medikamentösen Abbrüchen als "preisgünstigste Schwangerschaftsverhütung" unterzieht
Da kenn ich mindestens ein Beispiel für :-keks

Dein Glaube an die Vernunft der Menschen ehrt Dich, ist aber leider oft unbegründet :-nix

Wobei es wiederum interessant ist zu sehen, daß Atheisten oft genauso einen festen Glauben haben wie religiöse Menschen, nur mit anderem Fokus :-))


Selbst wenns so wäre, seh ich das unkritisch. Besser als Kind nach Kind in die Welt zu setzen isses allemal.
Wenn's früh genug ist, stimme ich da voll zu.

Die Niere
17.05.2011, 08:58
Es darf ja noch nicht mal HIV in der Akte stehen, sondern B 24 :-kotz (ja, entschuldigung, Patientenschutz ist mir sonst auch wichtig...aber das...)
Wieso darf denn die HIV-Diagnose nciht in der Akte stehen?

lg, n

Miss
17.05.2011, 09:28
In Deutschland ist das so, Patientenschutz. Wir dürfen nur noch die ICD Nummer reinschreiben.

Die Niere
17.05.2011, 09:30
Der Sinn ergibt sich mich nicht wirklich. Einen Arztbrief sollten in der Regel ja nur ärztliches Personal erhalten, die sich neben der Schweigepflicht auch für ein Gleichheitsprinzip (jder wird gleich behandelt) ausgesprochen haben. Warum dann dier "beschiss" und vor allem wozu, wenn nach wenigen Wochen sowieso jeder die ICD-Codes von HIV und HepC kennt?

Was ist mit Mitarbeiterschutz?

lg, niere

Miss
17.05.2011, 09:33
Das wurde hier schon mal diskutiert. Mich mußt Du ja nicht fragen, ob ich das sinnvoll finde :-nix
Und es geht um die Akte, die normale Patientenakte, die ja auch vielen Leuten zugänglich ist. Bei Briefen weiß ich gar nicht, wie es sich verhält.

ehem-user-02-08-2021-1033
17.05.2011, 09:35
HIV steht halt auf der Liste der Datenschützer ganz oben.

Wenn jemand sich für den Schutz von Patientendaten einsetzt, argumentiert er ja meist:
"Stellen Sie sich vor Sie hätten HIV... bla bla bla... wenn wir die Daten nicht schützen würden... bla bla bla... könnte auch Ihr Nachbar erfahren, dass Sie HIV hätten."

HIV ist doch immer ein sehr sensibles Thema.
Bei HIV Tests wird doch auch immer auf das schriftliche Einverständnis des Patienten Wert gelegt.

altalena
17.05.2011, 09:40
Ich hab jetzt mal ne ganz blöde - und etwas OT- Frage zu den ICD-Codes.... in dem Haus, in dem ich arbeite, gibt's 'ne HIV-Station.... also, es ist 'ne internistische Station mit infektiolog. Schwerpunkt, d.h. wenn ein HIV-Patient im Hause is, dann kommt er dahin.... so, und nun weiß ich noch aus meiner Zeit aus der Ausbildung dort, dass die die HIV-Patienten immer mit "F 18" codiert haben.... und ich bin immer davon ausgegangen, dass das eben für HIV-Infektion steht. Dann hab ich mal recherchiert und festgestellt, na hoppla, die ganze F-Codierung steht ja für Psychische und Verhaltensstörungen.... War das mal anders? Oder wissen die es bei mir im Haus einfach nicht besser??!! :-blush

Keenacat
17.05.2011, 16:05
Dein Glaube an die Vernunft der Menschen ehrt Dich, ist aber leider oft unbegründet :-nix
Ich glaube mitnichten an die Vernunft der Menschen, Evil. GERADE als Atheistin nicht. :-)) Ich glaube allerdings daran, dass die wenigsten Menschen sich freiwillig wiederholt schmerzhaften Prozeduren unterziehen. Meine bescheidene Meinung zum Thema wäre, dass sich in solchen Fällen ein wenig Spurensuche lohnt - vielleicht steht dahinter ein gewalttätiger Partner, der Verhütung verweigert oder aktiv sabotiert, oder es handelt sich um ein psychisches Problem...
Automatisch davon auszugehen, dass die betreffenden Frauen einfach nur OP-geil und/oder böswillig sind, damit macht man es sich doch eeeetwas einfach.

murkel
18.05.2011, 08:15
Besser als Kind nach Kind in die Welt zu setzen isses allemal.

Das seh ich auch nicht anders. was mich dabei manchmal stört, ist, dass man nicht versucht zu verhindern, dass man schwanger wird.
wir fragen ja auch, wie die betroffene verhütet hat. und die sagen einem auch, dass sich nicht verhütet hätten. und das klingt bei weitem nicht so, als ob da dann irgendwelchen psychischen probleme oder gewalttätige partner dahinter stecken. oftmals sind das eher schon finanzielle ursachen.
ich weiß nicht, ob viele nicht auch zu naiv sind, was schwanger werden, verhütung usw. angeht.
ein mädel hat mal auf die frage geantwortet, wie sie denn verhüten würde, dass sie die fruchtbaren tage bzw. die nicht-fruchtbaren tage berechnen würde. dabei hatte sie einen völlig unregelmäßigen zyklus...
oder wenn einem erzählt wird, man hätte ja schon jahre nicht verhütet und da sei schließlich auch nichts passiert, wieso solle man denn da verhüten...

schwarzwald
19.05.2011, 13:46
Ich glaube mitnichten an die Vernunft der Menschen, Evil. GERADE als Atheistin nicht. :-)) Ich glaube allerdings daran, dass die wenigsten Menschen sich freiwillig wiederholt schmerzhaften Prozeduren unterziehen. Meine bescheidene Meinung zum Thema wäre, dass sich in solchen Fällen ein wenig Spurensuche lohnt - vielleicht steht dahinter ein gewalttätiger Partner, der Verhütung verweigert oder aktiv sabotiert, oder es handelt sich um ein psychisches Problem...
Automatisch davon auszugehen, dass die betreffenden Frauen einfach nur OP-geil und/oder böswillig sind, damit macht man es sich doch eeeetwas einfach.

Muss Evil leider rechtgeben. Ich habe 2 Damen kennengelernt während meiner Nachtdienstzeit in der Gyn, die leider immer wieder kamen. Ich habe eine mal nach dem Grund gefragt, wieso sie sich das immer wieder antut. (Vom Kind mal abgesehen..) und sie meinte " es macht ohne Verhütung mehr Spaß" und es "wär ja nur ein paarmal gewesen bis jetzt"..... :-nix
Leider hat man da nix gegen in der Hand und solange sie die Beratungen macht, wird der Eingriff auch durchgeführt.
Sie ist übrigens Akademikerin und hat nach eigenen Angaben regelmäßig wechselnde Partner....
:-?

Trianna
19.05.2011, 13:56
Ich kann nicht in forenakzeptable Worte fassen, was ich von solchen Personen halte... ich habe guten Grund diese Personen auf das Tiefste zu verabscheuen...

Und wenn ich das hier lese, dass solche Personen kein Einzelfall sind...

Keenacat
19.05.2011, 15:48
ich habe guten Grund diese Personen auf das Tiefste zu verabscheuen...


:-nix
Da hab ich wenig Mitgefühl. Nicht dein Körper, nicht dein Problem.

Trianna
19.05.2011, 16:02
Als ich gesehen habe, dass du geantwortest hast, dachte ich mir, dass sowas in der Richtung da steht. Das ist jetzt in keiner Form bösartig gemeint, aber ich finde doch, dass es zu einfach ist zu sagen, nur weil es nicht mein Körper ist, der das immer und immer wieder macht (und ich bin kein fanatischer Abtreibungsgegner, es gibt gute Gründe, einen Abbruch durchzuführen), dass ich dazu keine so starke Meinung haben darf.

Ich finde nicht, dass man bei so einer Sache gleichgültig bleiben kann, wenn eine Frau WILLENTLICH wiederholt einen Abbruch durchführen lässt, weil sie auf Sex ohne Verhütung mehr Lust hat...

Ich bekomme irgendwie nicht wirklich das auf die richtige Weise fomuliert wie ich es gerne würde, aber vielleicht ist herauslesbar was ich meine ^^

Keenacat
19.05.2011, 16:38
Als ich gesehen habe, dass du geantwortest hast, dachte ich mir, dass sowas in der Richtung da steht. Das ist jetzt in keiner Form bösartig gemeint, aber ich finde doch, dass es zu einfach ist zu sagen, nur weil es nicht mein Körper ist, der das immer und immer wieder macht (und ich bin kein fanatischer Abtreibungsgegner, es gibt gute Gründe, einen Abbruch durchzuführen), dass ich dazu keine so starke Meinung haben darf.

Ich finde nicht, dass man bei so einer Sache gleichgültig bleiben kann, wenn eine Frau WILLENTLICH wiederholt einen Abbruch durchführen lässt, weil sie auf Sex ohne Verhütung mehr Lust hat...

Ich bekomme irgendwie nicht wirklich das auf die richtige Weise fomuliert wie ich es gerne würde, aber vielleicht ist herauslesbar was ich meine ^^

Ich versteh halt nicht, WARUM du so krasse Ablehnung empfindest. Ich kanns auch nicht nachvollziehen warum man sich sowas freiwillig gibt, aber in wessen Namen "verabscheust" du diese Frauen bitte sehr? Im Namen eines ca. 6 cm langen Proto-Menschen, der kein funktionsfähiges Gehirn, ergo keine Persönlichkeit, Wünsche, Bedürfnisse oder auch nur Schmerzempfindung hat? Im Gegensatz zu den Frauen, die das sehr wohl besitzen - auch wenn du mit ihrem Lebensentwurf nicht einverstanden sein magst.
Weißt du, ich denke, dass auch Frauen, die meine Vorstellungen über vernünftiges, moralisches Verhalten nicht teilen, absolute und hundertprozentige Herrschaft über ihren Körper haben sollten und dafür sicherlich keine Abscheu verdient haben. Da sind einfach höhere Werte zu berücksichtigen, nämlich das Wohl und die Wünsche existierender Personen vs. das "Wohl" eines geformten Zellklumpen mit dem theoretischen Potential, als Baby geboren zu werden.
Frauen die alleinige Verfügungsgewalt über ihren Körper einschließlich reproduktiver Organe zu überlassen bedeutet übrigens nicht nur, dass jede Frau sich weigern kann, ein Kind auszutragen - es bedeutet auch, dass jede Frau sich weigern kann, ein Kind nicht auszutragen. Es bedeutet, dass eine Verletzung der gewünschten, intakten Schwangerschaft ebenso kriminell ist wie das erzwingen des Erhaltens einer nicht gewünschten Schwangerschaft, weil die Schwangerschaft Teil des Körpers der Frau ist.
Es bedeutet, dass man Frauen nicht daran hindert, in der Schwangerschaft ihr Leben nach ihren Bedürfnissen weiterzuführen. Es bedeutet, dass ich rauchende Schwangere zwar nicht gut finde, aber mit ausgefahrenen Krallen ihr Recht darauf verteidigen würde, weil man mit einer Schwangerschaft nicht aufhört, eine Person zu sein und der Uterus nicht plötzlich irgendwem anders gehört. Es bedeutet auch, dass ich das Recht der Schwangeren unterstütze, z.B. keine Fehlbildungsdiagnostik machen zu lassen.
Ansonsten ist es medizinethisch ja so, dass der mündige Patient selbst entscheiden soll, welche Therapien er will und welche nicht, weil letztendlich nur er die Verfügungsgewalt über seinen Körper hat. Wir können und wollen Leute auch nicht bestrafen, weil sie rauchen und dann ein Lungen-Ca fangen. Wenn eine Frau schwanger ist, scheint es aber plötzlich legitim zu sein, ausgiebig über alle möglichen Verbote zu konfabulieren, die eben diese letztinstanzliche Verfügungsgewalt aushebeln. Find ich scheixxe.
Traurigerweise kommt die Frau als Person in den meisten Diskussionen über Abtreibungsrecht, Schwangerschaft und Geburt nicht vor. Da ist sie immer nur das Gefäß für den Fötus. Ich könnt jedes Mal brechen.

Miss
19.05.2011, 16:57
Naja, so ne Abtreibung ist ja nicht wie eben mal zum Friseur gehen...
Und Abscheu ist für mich persönlich nicht das richtige Wort, so starke Emotionen hab ich da nicht, und es darf auch jede Frau selbst entscheiden, ob sie ein Kind möchte oder nicht, sie darf von mir aus auch rauchen, ihre Entscheidung. Aber gutheißen muß ich das ja nicht.
Mit jedem operativen Eingriff bringt sie sich in Gefahr, macht sie mir unnötige Arbeit, das ist nicht falsch zu verstehen. Wenn durch einen Unfall oder Änderung der Umstände (oder generelle Lebenssituation) die Entscheidung für einen Abruptio getroffen wird, kein Problem, bin ich gern dabei zu helfen. Aber wenn man das willentlich regelhaft macht, *weils ohne schöner ist* ? ich glaube, es hackt -man bringt sich und andere in Gefahr, wenn man nie verhütet, auch mich und meine Kollegen, und es kostet das Gesundheitswesen so viel sch...Kohle, die ich da doch lieber in andere Bereiche investieren würde (wenn ich könnte). Da hab ich auch kein Verständnis für, wenn man nen festen Partner hat, kann man ja auf Kondome verzichten (und ne alternative Verhütungsmethode, wenn man halt keine Kinder will), aber sich und andere wissentlich in Gefahr bringen, da hört meine Toleranz auf.
Man darf das auch nicht alles in einen Topf werfen, Selbstentscheidungsrecht und Spassfaktor sind verschiedene Sachen.

Und ich hab das Gefühl, Du beharrst halt auf Deiner Meinung, damit Du auf Deiner Meinung beharren kannst ;-)
Aber kannst Du ja...