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Norasev
14.05.2011, 15:02
Hallo!
Verzeiht mir, wenn ich in diesem Forum schreibe und das unter Fachsimpelei einordne. Vielleicht können Kollegen aus höheren Semestern mir mit einem Rat zur Seite stehen.
Ich studiere Medizin (oh ja, deshalb bin ich berechtigt hier zu schreiben:-) in Budapest. Leider hat sich ein Problem ergeben. Ich bin ungewollt schwanger geworden. Macht mir keine Vorwürfe, aber in die Kliniken in Ungarn möchte ich mit diesem Problem ungern gehen. Nur kommt da ein weiteres Problem auf mich zu: Ich habe meinen Wohnsitz in Budapest angemeldet, ich bin also gar nicht mehr in Deutschland gemeldet. Aber ich würde wenn möglich den Abbruch doch in Deutschland durchführen lassen und nicht in Ungarn. Kennt jemand die Regelungen? Kann ich es in Deutschland tun, obwohl ich dort überhaupt nicht mehr gemeldet bin (aber deutsche Staatsbürgerin bin)? Oder habe ich mit meiner Abmeldung aus D das "Recht" auf die kostenloste (vorgeschriebene) Beratung verwirkt? Kann ich mich in Deutschland behandeln lassen? Und wie sieht es mit der Kostenübernahme aus? Zuständig wäre ja das Bundesland in dem man den Wohnsitz hat. Somit fällt es wohl weg, wenn ich keinen Wohnsitz da habe, oder?

Sorry, mir ist klar, das Forum ist ja für anderes gedacht. Aber ich studiere Medizin und vielleicht kennt hier jemand wirklich die Regelung gut.

Coxy-Baby
14.05.2011, 15:16
Wat haste denn für eine Krankenkasse?

Norasev
14.05.2011, 15:27
Ich habe eine ungarische Krankenversicherung abgeschlossen. Aber das sollte ja nicht das Thema sein, da die Abrechung ja nicht von der Krankenkasse übernommen wird.

Die Niere
14.05.2011, 18:29
Wer bezahlt denn bitte einen Schwangerschaftsabbruch, wenn nicht du selber? Jeder Mensch auf der ganzen Welt, kann sich gegen Bares in Deutschland behandeln lassen. Auch du.

Umsonst erhälst du den SS-Abbruch sicher nicht, mir würde auch keine Begründung dafür einfallen.

lg, n

ehemalige Userin 24092013
14.05.2011, 19:04
Wer bezahlt denn bitte einen Schwangerschaftsabbruch, wenn nicht du selber?

In der Schweiz wird ein Abbruch von der Grundversicherung gezahlt.

Die Niere
14.05.2011, 19:15
Wow...wusste ich nicht. Aber trotzdem glaube ich kaum, dass eine ungarische Krankenversicherung eine Abtreibung in Deutschland bezahlt, also bleibt unter diesen Umständen nur die Barzahlung.

Zahlt denn die gesetzliche KV in Deutschland auch den SS-Abbruch?

lg, n

Norasev
14.05.2011, 19:34
Die Krankenkasse zahlt ja nicht so oder so. Aber wenn ich in Deutschland fest wohne dann zahlt ja das Bundesland, so habe ich es verstanden. Aber das ist ja nur Problem zwei. Und natürlich kann ich in Ouagadougou leben und in Herne meine Brüste vergrößern lassen aber ein Schwangerschaftsabbruch ist ja in Deutschland nur mit Beratung legal und da frage ich mich es nur für Frauen legal ist die in Deutschland einen Wohnsitz haben, oder für alle, oder weil ich Deutsch ebin für mich die Deutsche Gesetz gilt!

Kackbratze
14.05.2011, 19:41
Bei medizinischer Indikation kann die Beratung entfallen, aber dafür braucht man die entsprechenden Befunde.
Was allerdings wieder die Katze in den Schwanz beissen lässt ist die Tatsache, dass Du eine ungarische Krankenversicherung hast.

Damit bleibt meines Wissens für Deutschland nur die Barzahlung als Alternative übrig. Oder doch eine ungarische Klinik.
Die Bundesländer zahlen nicht. (warum auch?!?)

Coxy-Baby
14.05.2011, 19:43
Bei "Bedürftigkeit" könnte das Bundesland zahlen, aber so bleibt wahrscheinlich nur die komplette Selbstzahlung.

Muriel
14.05.2011, 19:45
Wonach richtet sich das, dass die Beratung entfallen kann? Eine gute Freundin hatte eine eindeutige medizinische Indikation mit einem nicht lebensfähigen Kind und musste dann noch zur Beratung, bei der man ihr aufzeigte, welche "Alternativen" es gäbe. Habe mich damals doch gefragt, warum das in einem solchen Fall noch verpflichtend ist.

Die Niere
14.05.2011, 19:45
Aber die Beratung bekommst du in jedem Fall, wenn du den Abbruch vornimmst. Aber auch diese wird nicht umsonst sein.

lg, n

Kackbratze
14.05.2011, 19:50
Tatsache. Mea culpa.

Beratung ist Pflicht.


ProFamilia oder die katholische Kirche sind Beratungsberechtig, wobei beide Unternehmen allein schon durch ihren Namen oder ihre Grundlagen keine neutrale Beratung anbieten können.

flopipop
14.05.2011, 20:02
medizinische indikation wäre z.b. eine genetische erkrankung des kindes....dann entfällt die beratungspflicht.

Die Niere
14.05.2011, 20:02
Ausserdem finde ich in gerade solchen Ausnahmefällen ist die Beratung eine absolut unnötige Belastung für die "Mutter" und sollte eigentlich obsolet sein.

lg, n

ehemalige Userin 24092013
14.05.2011, 20:12
Was genau spräche denn in Ungarn gegen eine Abtreibung?
Das technische Verfahren ist ja generell recht gleich: grosslumiger Schlauch rein und kräftig saugen (ums mal sehr salopp auszudrücken).


BTW: generell kannste in jedem Land eine Abtreibung duchführen lassen, solang Du das auch zahlst.
Wies beratungstechnisch allerdings so aussieht...keine Ahnung :-nix.

Muriel
14.05.2011, 20:15
Ausserdem finde ich in gerade solchen Ausnahmefällen ist die Beratung eine absolut unnötige Belastung für die "Mutter" und sollte eigentlich obsolet sein.

lg, n

genau, so empfanden wir das auch. Die ganze Situation als solche war schön eine Katastrophe und diese Beratung einfach nur überflüssig belastend.

WackenDoc
14.05.2011, 20:19
Da sich ja der deutsche Arzt an die deutschen Regeln halten muss, wird die Beratung wohl Pflicht sein.

Die Niere
14.05.2011, 20:21
Aber was jetzt? Entfällt die Beratungspflicht bei genetischer Erkrankung und dementsprechender unvermeidlicher Totgeburt oder nicht?

flopipop
14.05.2011, 20:54
Aber was jetzt? Entfällt die Beratungspflicht bei genetischer Erkrankung und dementsprechender unvermeidlicher Totgeburt oder nicht?


bei medizinischer oder kriminologischer indikation entfällt die beratungspflicht. (§ 218a Abs. 2 und 3 StGB)

wie läuft so ein beratungsgespräch überhauot ab? sind die informationen da insgesamt hilfreich? was soll damit bezweckt werden?

Kackbratze
15.05.2011, 01:41
ProFamilia und kath. Kirche. Hast Du noch Fragen nach dem Ziel?
Das Ziel ist die Geburt, danach lassen einen die gleichen Organisationen, die einen "beraten" haben im Stich, schließlich geht es nur um Beratung, nicht um Hilfe.


P.S. Ja, ich bin sauer auf beide Organisationen. Ist eine private Sache.