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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Miniumfrage: Wann ist der beste Zeitpunkt für ein Kind im Studium



Nils
16.05.2011, 12:00
Hallo,
wir würden gerne eure Meinung zu diesem brisanten Thema erfahren. Einige von euch werden es kennen, Babygebrabbel in der Vorlesung, anwachsende Bäuchlein und Kommilitoninnen die plötzlich ein Semester aussetzen. Die Familienplanung schon im Studium zu beginnen ist für viele eine günstige Option. Doch wann ist der beste Zeitpunkt? Eignet sich das Medizinstudium überhaupt? Sollte man vorsehen ein oder einige Semester auszusetzen? Lieber Vorklinik, Klinik oder PJ? Gibt es vielleicht schon Mamis und Papis im Forum die von ihren Erfahrungen berichten können?
Wir freuen uns auf eure Meinungen und Erfahrungen zu diesem spannenden Thema.

wischmopp
17.05.2011, 18:56
Hallo,

Da schreibe ich doch gleich mal meine persönliche Geschichte ;-)
Wir hatten es so geplant, nach dem Physikum mit "basteln" anzufangen, es kann ja dauern, bis es dann klappt. Geklappt hat es dann sofort, unser Sohn kam dann Ende des 2. klinischen Semesters auf die Welt :-)

Pläne hatte ich zu dieser Zeit noch viele, z.B. alle fehlenden Klausuren in den Semesterferien bzw. spätestens im nächsten Semester nachzuschreiben... Pustekuchen... lernen??? war bei mir absolut utopisch, ich war froh, wenn ich es bis mittags unter die Dusche geschafft hab...

Nächster Plan: 2 Semester Babypause, danach gehts weiter, Sohnemann darf in die Krippe. War leider auch nichts, Krippenplatz in München??? War auch nur ein Wunschgedanke... Großeltern haben wir leider keine in der Nähe...

Gekommen ist es dann so: Nach 6 Semestern Elternzeit studiere ich nun in Teilzeit weiter, weil Kindergartenplätze auch nicht so einfach sind und wir froh sein durften über einen 14-Uhr-Platz ab 3 Jahren. Ich muß aber sagen, daß mir die Uni in vielen Punkten entgegenkommt!

Fazit: Ist die Betreuungssituation geklärt bzw. einfach zu lösen, finde ich das Studium zum Kinderkriegen nicht schlecht. Dann kann man danach durchstarten. Man verabschiedet sich aber auch irgendwie von "dem Studentenleben", sprich Party, Feiern etc. fallen dann erstmal weg...

Mein persönliches Fazit: Mein Sohn ist das Allerbeste was ich im Leben bisher geschafft habe und ich bin glücklich und dankbar über jede Minute, die ich so intensiv mit ihm verbringen durfte, auch wenn es vorher anders geplant war. Man legt halt die Prioritäten anders...

Kana
25.05.2011, 14:21
Hallo Wischmop,
mich würde interessieren wie alt du warst als du deinen Sohn bekommen hast. Und hat dein Freund/Mann schon gearbeitet?
Und blöde Frage, aber wenn du sagst du warst froh es bis 12 unter die Dusche geschafft zu haben, würde mich interessieren warum? Als nicht-Eltern kann ich micr das schlecht vorstellen was da so zeitaufwändig ist.
Rein aus Interesse.
Viele Grüße

Muriel
26.05.2011, 19:58
Und blöde Frage, aber wenn du sagst du warst froh es bis 12 unter die Dusche geschafft zu haben, würde mich interessieren warum? Als nicht-Eltern kann ich micr das schlecht vorstellen was da so zeitaufwändig ist.
Rein aus Interesse.
Viele Grüße

Das kann man nicht erklären, das muss man erlebt haben. Und selbst dann verblasst die Erinnerung und man fragt sich nach zwei Jahren, was um Himmels Willen man da eigentlich in dieser Zeit gemacht hat. Denn mit einem größeren Kind ist es doch viel anstrengender (liegt nicht nur platt rum, will mitrennen, mitmachen, alleine machen...) und man bekommt es auch hin. Nein, auf diese Fragen, warum eine Frau, die den ganzen Tag mit dem Kind nur zu Hause ist, es nicht mal geschafft hat, in den Keller zu gehen und die Waschmaschine anzustellen, wirst Du keine zufriedenstellende Antwort finden, außer: "Das ist immer schon so gewesen" ;-)

Cosma
29.05.2011, 07:17
Jep, dem kann ich mich absolut anschliessen.

Mir ging es so wie vielen: habe mein erstes Kind in der Vorklinik bekommen, wollte sofort weitermachen ... man stellt sich das ja ganz toll vor wie man das theoretisch organisiert ... praktisch war ich dann aber auch ein Jahr zuhause und habe dann auch nochmal ein Semester länger bis zum Physikum gebraucht ...

Während des Physikums war ich dann schon mit Kind Nr. 2 schwanger, weil wir keinen zu großen Abstand zu Nr. 1 wollten ... und vorallem kein Einzelkind ... das war echt hart diese Lernerei und Schwanger ...

dann saß ich nach wieder einem halben Jahr Pause im 1.klin und hab so ein bissi rumstudiert und es ging mir täglich schlechter ... ständig weinende Kinder in der Kita abgeben, keine Ziet für nichts ... dazu mein Mann gerade neu im Job ...

naja und dann habe ich beschlossen ich mache jetzt mal eine Weile das, was mir am meisten Spaß macht und habe Kind Nr. 3 bekommen *gg

Und war über 5 Jahre zuhause, habe unser Haus mitgeplant und gebaut und war für die Kinder da, für meine Hobbies da, es gab immer was gutes zu Essen, mein Mann hatte den Rücken frei und alle waren glücklich :-)

Irgendwie hats mich dann noch gepackt und jetzt hab ichs dann doch noch fertig gemacht, aber leicht find ichs grad nicht, denn auch Schulkinder und pubertierende mögen Mamas, die Zeit haben ... und die hab ich grad echt mal wieder viel zu wenig ...

Schon ein Spagat, das Ganze ... ich bin mir manchmal nicht sicher ob es der richtige Weg ist, aber im letzten Semester schmeisst mans ja auch nicht alles hin ....

suche insgeheim doch irgendwie nach ner Alternative und finde sie nicht so richtig, weil jetzt wieder jahrelang zuhause sein im Hinblick auf sehr große Kinder die irgendwann flügge werden ist auch nicht mein Ding ... aber dieser Streß die nächsten 12-15 Jahre wo sie alle doch noch mehr oder weniger hier sind ist auch blöd ...

nxg39
08.06.2011, 19:15
Hallihallo.

Schön, dass dieses Thema hier mal so intensiv angesprochen wird.
Also, ich bin auch im 4.Semester (ungeplant) schwanger geworden, hab das mündl. Physikum dann noch im 8.Monat gemacht, das schriftliche allerdings erst diesen März - nach 3 Jahren Erziehungsurlaub.
Ich hab gerade meine erste Famulatur hiner mir und habe vor, ab WS wieder zu studieren. Unser Sohn geht in den Kindergarten und wir haben Oma und Opa hier am Ort. So gesehen, eine tolle Ausgangslage, allerdings muss ich eine Stunde zum Studienort pendeln, nicht so toll... bin i.M. noch in München immatrikuliert, aber weil die dort an der LMU gar nicht auf Familie eingestellt sind, will ich nach Ulm wechseln.
Es war alles nicht so ganz einfach, aber wir haben es gut gemeistert alle zusammen, denke ich... hab das Schriftliche auch auf Anhieb geschaftt, ich denke es ist von Vorteil, dass man einfach nicht mehr so verbissen an sowas rangeht, sondern irgendwie Abstriche macht/machen muss und durch ein Kind lernt, ein bißchen "cooler" zu sein :)
Ich kann nur bestätigen, dass Planungen absolute Theorie sind, wenn ein Baby da ist, ist einfach alles anders und Pläne machen, das geht auch nur so lange, bis das Kind oder man selber mal krank wird usw...
Trotzdem : wir lieben unseren Sohn über alles und könnten es uns nicht mehr anders vorstellen.
Und ich hoffe, ich schaffe es ab Herbst, alles unter einen Hut zu bringen...

Liebe Grüße, M.

epeline
17.06.2011, 10:05
seid mir nicht böse, aber ich finde eure ausführungen a la "jahrelang pause gemacht" irgendwie eher abschreckend und nich bestätigend für die these, im studium sei es viel einfacher mit kindern....

Zünder
17.06.2011, 11:25
seid mir nicht böse, aber ich finde eure ausführungen a la "jahrelang pause gemacht" irgendwie eher abschreckend und nich bestätigend für die these, im studium sei es viel einfacher mit kindern....


:-dafür

sodbrennen
17.06.2011, 11:26
Konntest du an die TUM nicht wechseln? Da sollte es doch familienfreundlicher sein, oder?

nxg39
17.06.2011, 19:16
Keine Frage, in den unteren Semestern ein Baby zu bekommen, ist nicht besonders entspannt :) hab ich aber auch nicht behauptet...

An die TU zu wechseln, das hätte ich mir überlegt, wenn ich in M wohnen würde. Aber ich muss pendeln und M ist einfach zu weit... und in Kombi mit dem schlechten Stundenplan kam das für mich nicht in Frage.

lilienblume
20.06.2011, 11:14
Hallo erstmal,
ich bin auch eine "Erfahrene":
Ich habe Physikum normal gemacht, erstes Kind kam (geplant) nach dem dritten klinischen Semester im Oktober, ich habe in dem Semester nur ein paar kleine Scheine in Fächern gemacht, wo es nur so eine "Pseudo-Anwesenheit" gab. Im anschließenden SS habe ich wieder (stundenweise) Kurse belegt, Kind bei TaMu. Kostet aber Geld, und das nicht zu knapp. Hier in NRW gibt es einigermaßen genug Kinderbetreuungsplätze. Als das Kind 1,5 Jahre alt war, kam es in eine Elterninitiative an der Uni, wo ich einen Tag/Woche mit arbeiten musste/durfte :-) Das war für uns eine sehr gute Sache, kleine Gruppe, man wusste genau, was mit den Kindern gemacht wird, gutes selbstgekochtes Essen & nur ein Weg, denn ich musste ja eh zur Uni!
Als Kind 1 so ca. 2 Jahre alt war, hatte ich gefühlt wieder Platz für ein Kind, also bin ich wieder schwanger geworden. Als Kind 2 zur Welt kam, war ich scheinfrei. Hatte viel Hilfe auch von der Uni, Semester zu teilen und Kurse so zu legen, dass ich nicht kurz vor der Geburt (August!) Prüfungen hatte.
Habe dann ein Jahr ausgesetzt.
Anschließend PJ in Teilzeit (2 Tertiale) und Vollzeit (letztes Tertial, wg. besserer Kinderbetreuung).

Jetzt endlich Anflug aufs Staatsexamen.

Insgesamt habe ich dann 10 jahre studiert. (Inklusive 1 Jahr Pause und 1 zusätzl. Jahr wg. PJ in Teilzeit und ca. 8-9 Monate fast-Pause bei Kind 1 - Ich finde das ist akzeptabel)

Ich würde das Kind nicht noch mal vor dem PJ mit Pause etc. kriegen wollen, weil man aus der Materie sehr raus ist (ich hab unglaublich viel vergessen in dem 1 Jahr).

Mit guter Kinderbetreuung oder Eltern/SchwieEltern im Background geht es.

"Normaler" Student ist man dann definitiv nicht mehr, die Prios verschieben sich sehr.

Wenn beide (Medizin) studieren, ist es zwar finanziell enger, aber sonst sicher noch deutlich entspannter!

Ich plädiere für Kinder im Studium. Danach ist es noch viel schwieriger, wenn man nicht für längere Zeit komplett aussteigen will. Meine Kids sind jetzt fast 6 und fast 3, sind aus dem gröbsten raus.

Nur Mut! Kinder tun gut!

blond
29.06.2011, 20:04
hi, ich habe mein erstes Baby im Klinischen Abschnitt und das zweite Baby 2 Tage nach Ende meines PJs bekommen.
Ich hatte das große Glück, dass meine Mutter sich um die Kinder gekümmert hat. Ohne ihre Hilfe wäre es so nicht machbar gewesen... Man denkt, dass ein Baby nur trinkt und schläft- schön wäre es.

Ich für mich fand es am einfachsten, im PJ schwanger zu sein- doch wer kann das schon so genau planen???

Das Lernen aufs Hammerexamen mit 2 Kleinkindern war extrem hart. Man kommt einfach nicht zum lernen- vielleicht schaffen es andere, ich jedenfalls nicht. Mit viel Glück, viel Kreuzen und 2 Hörstürzen habe ich es doch noch geschafft (und arbeite nun Vollzeit). Meine Kinder sind übrigens jetzt etwas über 3 Jahre und 20 Monate alt.

Um ehrlich zu sein, finde ich es einfacher zu sagen, dass wir nun eine abgeschlossene Familienplanung haben als nach dem richtigen Zeitpunkt fürs Baby zu suchen, wenn man schon arbeitet. Aber das muss jeder für sich entscheiden...

gruss
blond

Sopue
16.07.2011, 21:22
Hallo,
ich bin im 4. Semester schwanger geworden und hab im ersten klin. Semester während den Weihnachtsferien meine Tochter bekommen und dank entgegenkommen der Uni konnte ich das Semester beenden und auch die Semesterklausuren mitschreiben. Keine Ahnung wie ich es geschafft habe mit Kind noch für Pharma, Mibi etc. zu lernen, wo ich doch schon Probleme hatte bis 12 geduscht zu sein:-)

Aber es ist alles möglich. Mittlerweile ist mein zweites Kind 10 Monate alt und bin jetzt im 10 Semester voll an der Uni. Noch ein Semester und dann PJ. Wir haben die Kinderbetreuung mit einer Tagesmutter geregelt und ab August haben wir für beide Kinder einen Kindergarten platz bekommen *freu*, außerdem helfen uns die Omas gerne aus, auch wenn sie 40 bzw. 80 km weg wohnen, freuen sie sich, dass sie alle zwei Wochen ihre Enkel sehen. Ist zwar alles stressig und das typische Studentenleben führe ich mit Sicherheit nicht, aber wieder hergeben möchte ich meine beiden auch nicht und das Studium unter- (oder sogar ab-)brechen kommt für mich nicht in Betracht.

Insgesamt kann ich Mut machen, dass Kinder relativ gut mit dem Studium vereinbar sind. Man muss die Kinderbetreuung geklärt haben (möglichst frühzeitig im Kindergarten anmelden und parallel Tagesmutter suchen), auch mal fünfe grade sein lassen (1er Schnitt ist meiner Meinung nach nicht mehr möglich, entspannter lässt sich nach dem Motto "vier gewinnt" studieren;-)), ein Partner der einen unterstützt kann man auch immer gut gebrauchen, vor allem in den Lernzeiten. Und dann finde ich, dass man schon mal überlegen kann,
ob man lieber Teilzeit studiert und nur einige Kurse belegt, oder ob man nur zu den Pflichtveranstaltungen hingeht und die restliche Zeit mit den Kindern oder Lernen verbringt
oder
ob man ein oder zwei Freisemester nimmt und gerade die Anfangszeit mit den Krümeln genießt
oder
ob man voll weiter studiert und die Kinder dann halt viel von jemand anderem betreuen lässt.
Ist glaub ich eine grundsätzliche Frage, aber das wichtigste ist:
Jede Planung sollte über den Haufen geworfen werden, wenn man sich damit nicht wohl fühlt, sobald man in der Situation drin steckt!!! Ist eh alles anders, soblad das Kind da ist.
Und die meisten Ärzte und Dozenten an der Uni haben selber Kinder und sind meiner Erfahrung nach sehr entgegenkommend, wenn mal was nicht so klappt wie es nach Regularien sein sollte (zumindest in der Klinik).

Also viel Spaß beim Kinderkriegen:-)
Sonja

Adrenalin78
22.07.2011, 22:16
Möchte auch gerne noch meinen Beitrag leisten;-)

Ich habe mit dem Studium in einer "fremden" Stadt begonnen, bin schwanger geworden und war erst mal fix und alle... Habe mich exmatrikuliert und gearbeitet bis zur Entbindung. Nach einem Jahr Elternzeit ist mein Sohn in die Kita gekommen und ich konnte frisch und fröhlich an meiner Heimatuni das Studium fortsetzen. Das Studium mit dem kleinen Mann hat sehr gut geklappt, da mich die ganze Familie super unterstützt hatte.
Den Gedanken an ein 2. Kind hatte ich davongeschoben, da ich erst mal ausgelastet war. Ich habe auch noch die ganze Zeit nebenbei gearbeitet (Wochenende und mal nachts).
Mein nächster Schreihals:-)) kam dann zum Ende des 5. Klinischen Semesters. Das 6. Klinische habe ich dann gestreckt über 2 Semester. Der Kleine kommt jetzt mit 11 Monaten zur Tagesmutti und ich beginne mit dem PJ. Kann nur allen Mut machen!!! Es klappt alles immer irgendwie;-)
Kinder sind einfach super. Ich habe sehr oft die Frage von Kommilitonen
gehört, wie ich denn das alles schaffe... Familie gibt einem sehr viel Energie und man teilt sich die Zeit einfach anders ein. In Klausurzeiten habe ich die Nächte immer sehr genossen- bin dann immer zur Nachteule mutiert....diese ruhigen Nächte...herrlich!

CYP21B
03.08.2011, 10:58
In meinen Augen ist ein Kind während des Studiums in den meisten Fällen eine schlechte Überlegung.

Zumeist ist es ja doch so, dass auch der Partner noch in der Ausbildung steckt und man mehr oder weniger noch von den Eltern finaziell abhängig ist. Ich finde es ist dann ein Unding in so eine Sitatuation noch ein Kind zu zeugen, wenn man selbst nicht dafür sorgen kann in dieser Hinsicht.

Zeit verliert man sowohl während dem Studium als auch wenn man schon fertig ist und bereits arbeitet. Zum späteren Zeitpunkt hat man jedoch schon einen Abschluss, hat im besten Fall bereits einige Zeit gearbeitet, sodass der Wiedereinstieg einfacher ist, wie wenn man noch gar nichts abgeschlossen hat.

Ich finde es ziemlich abschreckend wie stark sich das Studium auch in relativ guten Ausgangssituationen hinauszieht, da das mit der Kinderbetreuung, gerade mit geringem Budget, eben doch nicht so einfach darstellt. In meinen Augen tut man dem Kind damit auch nicht gerade einen großen Gefallen, selbst wenn man nur Teilzeit studiert muss man trotzdem noch lernen etc. Für Sachen wie Dr. Arbeit etc. ist dann vermutlich gar keine Zeit. Da ist es mir dann doch wesentlich lieber, erstmal eine Sache ordentlich abzuschließen, als zwei Sachen mehr oder minder nur mit halbem Einsatz machen zu können.

In meinen Augen ist der Faktor Geld einfach nicht so leicht zu vernachlässigen. Zum einem kann man dem Kind dann viel mehr bieten, zum anderen lässt sich die Kinderbetreuung dadurch einfacher bewältigen, wenn man es sich eben doch leisten kann eine Tagesmutter anzustellen etc.

Der einzige Vorteil beim Kind während dem Studium ist eigentlich das niedrigere Alter der Mutter. Aber auch das spielt vermutlich nur bei Wartezeitleuten eine bedeutende Rolle, da man wenn man regulär nach der Schule startet auch schon um die 30 starten kann, und schon ein paar Jahre Arbeitserfahrung hat. Wenn man jedoch erst Mitter Ende 30 fertig wird sieht das natürlich etwas anders aus.

redrobroy
16.08.2011, 12:10
Hey CYP, nix für Ungut... Aber man merkt dass du kein Kind hast und von der Materie nicht wirklich viel Ahnung hast.

Der aller größte Vorteil vom Kind im Studium ist die Zeit die man mehr hat um sie mit dem Kind zu verbringen. Mein Sohn ist im 1. klinischen Semester gekommen. Wenn ich später mal arbeiten werde kann ich nur noch einen Bruchteil der Zeit die ich jetzt habe damit verbringen die Kinder aufwachsen zu sehen - und diese Zeit ist EXTREM wertvoll. Kohle und Zeitmäßig ist das alles zu schaffen. Ich arbeite ne viertel Stelle meine Frau ne 3/4 Stelle. Tagesmütter sind für einkommensschwache Eltern sehr billg da sich die Zahlungen am Einkommen orientieren. Hier in Essen habe ich zudem die Studiengebühren eingespart. Außerdem gibts Wohngeld und Kinderzuschlagsgeld. Alles in allem sind wir nicht reich, aber auf Kosten des Kindes oder der Großeltern- wie du es so schön geschrieben hast- geht das mal überhaupt nicht. Als Vater ist es jedenfalls möglich alles im Plan zu schaffen. Habe aber auch Mütter in meinem Semester die lediglich ein bis zwei Semester pausiert haben. Natürlich hat man nicht die gleichen Karrierechancen wie Nullipara-direkt-nach-dem-Abi-Durchstarter, aber das braucht ja auch nicht jeder! Sind sowieso nicht genug Chefarztstellen für alle da... und zum OA schafft man es garantiert auch wenn man mit Mitte dreißig sein Studium abschließt - wenn man es denn will...