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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Miniumfrage: Was halten eigentlich Medizinstudenten vom NC?



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Sonnenschein2
14.06.2011, 22:57
Das kommt aber genau so rüber.
Ich weiss gar nicht wie man zu der Ansicht kommen kann, dass Abiturienten die gleich anfangen zu studieren alle potenzielle Soziophobiker sind, die von Teamfähigkeit und sonstigen sozialen Kompetenzen keine Ahnung haben?!


hat doch gar keiner gesagt

PRIND
14.06.2011, 23:05
Ohrfeigen werde ich dich sicher nicht ;), aber ein wenig verwundert bin ich schon. Die Ausbildung per se qualifiziert einen nicht mehr oder weniger für das Studium, das ist korrekt. Das Abiturienten, die den NC erreicht haben vorrangig einen Studienplatz erhalten ist ebenfalls in Ordnung.

Aber zu behaupten, dass die Erfahrungen und das Fachwissen, das man aus einer medizinischen Ausbildung ziehen kann im Studium nur Schall und Rauch sind, also keinerlei Relevanz haben ist schlicht falsch! Durch dieses Vorwissen ist man Abiturienten um einiges vorraus - ob einen das nun eher dazu qualifiziert das Studium zu schaffen, ist wie gesagt eine andere Sache und kann wohl nur individuell überprüft werden.

Mr. Pink online
14.06.2011, 23:10
Wo genau soll denn der Vorteil sein. Jetzt mal wirklich ein konkretes Beispiel ... und bitte nicht Sozialkompetenz oder sowas?

Sonnenschein2
14.06.2011, 23:12
Wo genau soll denn der Vorteil sein. Jetzt mal wirklich ein konkretes Beispiel ... und bitte nicht Sozialkompetenz oder sowas?
na Sozialkompetenz scheint ja ein rotes Tuch für dich zu sein :-))

PRIND
14.06.2011, 23:14
Chemie, Biologie und Physik hatte ich nin meiner Ausbildung zu genüge, dafür musste ich im Endeffekt nichts mehr tun. Osteologie sowie 70% des Präp-Kurses waren kein Problem. Schnittbildanatomie war für mich als MTRA geschenkt. Psychologie und besonders auch Termi eigtl. ebenfalls.

Ich konnte die Zeit nutzen mein Wissen der Physiologie, Hsitologie und Biochemie zu vertiefen und musste für den Rest im Endeffekt nichts tun.

Das kann man mir nun glauben oder nicht, Fakt ist einfach, dass die Vorklinik aufgrund meiner Vorbildung nicht annähernd so hart für mich war, wie für meine Kommilitonen.

Aber auch wenn du es nicht hören möchtest: Wenn man über Jahre direkt am Patienten ausgebildet wurde, hat man einfach eine andere herangehensweise an das praktische Handeln. Tod, schwere Diagnosen, aggressive Patienten, Notfälle, Arbeit mit Kollegen und Vorgesetzten - alles das und noch viele weitere Dinge führen imho zu der "sozialen Kompetenz" oder sagen wir besser Empathie, Erfahung etc. von der niemand hören möchte.

Mr. Pink online
14.06.2011, 23:21
es handelt sich also um einen Lernvorsprung. ich finde eben, das genau das nicht mehr oder weniger fürs Studium qualifiziert.

PRIND
14.06.2011, 23:30
Ok, was qualifiziert einen dann deiner Meinung nach eher für das Studium - die bessere DN? Ehrlich, das ist Quark, aber direkt nach dem Abi einfach die einzig annähernd objektive Methode die Plätze zu vergeben. AdH richtiet sich ja primär auch nach der DN, die zwar marginal verbessert werden kann, aber es ist und bleibt nur eine Note.

Das ist ja auch ok, aber das bedeutet nicht das man qualifizierter ist.

Die Qualifikation, wenn man sie als die Fähigkeit etwas zu meistern definiert, kann aus verschiedenen Sichtweisen betrachtet werden. Intelligenz, Abischnitt, Vorbildung etc. sind alles nur Faktoren deren Wertigkeit in keiner Studie belegt sind.

Rico
14.06.2011, 23:31
Aber auch wenn du es nicht hören möchtest: Wenn man über Jahre direkt am Patienten ausgebildet wurde, hat man einfach eine andere herangehensweise an das praktische Handeln. Tod, schwere Diagnosen, aggressive Patienten, Notfälle, Arbeit mit Kollegen und Vorgesetzten - alles das und noch viele weitere Dinge führen imho zu der "sozialen Kompetenz" oder sagen wir besser Empathie, Erfahung etc. von der niemand hören möchte.Aber das ist doch simple Lebenserfahrung, die macht doch jeder - auch ohne Ausbildung.
Dass ein 30-jähriger Berufsanfänger mit vorheriger Ausbildung mehr Lebenserfahrung mitbringt als ein 25-jähriger ist ja nun kein Wunder, der is ja auch 5 Jahre älter - im Gegenteil, es wäre schlimm wenn er nicht mehr hätte.
Vergleicht man die von Dir beschriebenen Skills bei einem 30-jährigen Berufsanfänger mit Ausbildung vor dem Studium und einem 30-jährigen ohne Ausbildung, der im 5. Weiterbildungsjahr ist, dann würde ich behaupten, dass es da keine relevanten Unterschiede mehr gibt.

Es ist ja nicht so, dass es zwischen dem 19. und 22. Lebensjahr ein "Sozialisierungsfenster" gibt, das sich dann schließt und nie mehr öffnet wenn man in der Zeit nur im Hörsaal gesessen hat.

PRIND
14.06.2011, 23:36
Sicher ist das Lebenserfahrung, aber eben speziell im Bereich Medizin. Es geht mir nur darum deutlich zu machen, dass eine Ausbildung bzw. Berufstätigkeit nicht für die Tonne ist, sondern seine persönliche Entwicklung auch für den Beruf des Mediziners gezielt fördert.

Klar macht diese Erfahrung auch der Abiturient, aber hier wird es teilweise so dargestellt, als könnte man sechs Jahre auch einfach mit Hartz 4 verbringen, ist ja Wurscht, denn egal was man macht, es bringt eh nix - sorry das ist nicht korrekt!

Mr. Pink online
14.06.2011, 23:46
so hat das sicher niemand dargestellt. Zwischen ner Ausbildung und nix machen/Hartz IV gibts nen Unterschied.
ABer ich vertrete nunmal die Meinung, dass man nach dem Abitur auch ne Bankkauflehre machen oder bei der Bundeswehr 6 Jahre verbringen könnte und danach wäre man nicht mehr oder weniger fürs Medizinstudium geeignet wie ein MTA-ler oder GuKPler. Du kommst jetzt zwar mit dem Argument du hättest im Studium bisschen leichter, aber das ist doch pille palle. Nach 6 Jahren stehen alle gleich da. Die sozialen Kompetenzen sind mir in dem Fall auch kein Argument, denn ich seh das so wie Rico. Das holt man in der Assi-Zeit locker auf. Mal abgesehen, dass die Rolle des Arztes im Teamgefüge so oder so eine andere ist als die des GuKPlers, also auch der muss sich da erst in seiner Aufgabe finden.

Ich will ja in keinster Weise deinen zuvor erlernten Beruf schlecht machen, aber ich finde der verdient halt eigentlich nicht mehr oder weniger eine Bonierung wie oben genannte andere Berufsfelder.

PRIND
14.06.2011, 23:47
Vielleicht noch eine abschließende Sache bevor ich mich dann für heute Nacht ausklinke ;).

Jeder der den Wunsch hat Arzt zu werden und bereit ist genug dafür zu investieren (die Grundfähigkeiten natürlich vorrausgesetzt), kann dieses Ziel erreichen.

Dabei ist es egal ob man 19 ist und gerade Abi gemacht hat, oder eben aus welchen Gründen auch immer warten musste und in der Zwischenzeit eine Ausbildung gemacht hat. Die Qualifikation dazu besitzen Personen in beiden Gruppen (und teilweise in beiden auch nicht - aber Bananen gibts halt überall).

Aber wenn man schon warten muss, dann macht eine med. Ausbildung eben Sinn, weil sie einem ein Fachwissen vermittelt, dass einem das Studium erleichtern kann.

Und wenn man schon Boni für diverse Leistungen eingeführt hat (Jugend forscht usw.), dann ist es nur konsequent und fair auch eine Berufsausbildung entsprechend zu honorieren.

Das war es worauf ich hinaus wollte :D

EDIT:

Von der Sinnigkeit der Ausbildung sehe ich MTA/GuKP immer noch >>> Bankkaufmann/Schreiner usw. aber klar an der Qualifikation ändert es nichts....

Rico
14.06.2011, 23:50
Klar macht diese Erfahrung auch der Abiturient, aber hier wird es teilweise so dargestellt, als könnte man sechs Jahre auch einfach mit Hartz 4 verbringen, ist ja Wurscht, denn egal was man macht, es bringt eh nix - sorry das ist nicht korrekt!Das ist halt korrekt in Bezug auf den Verwaltungsakt der Zulassung über Wartezeit - dafür ist es ja in der Tat egal wie man die Zeit verbracht hat.
Was man persönlich aus der Zeit macht steht ja auf einem ganz anderen Blatt - und gerade der Erwerb der vielzitierten Softskills ist ja weder definierbar noch objektivierbar, weshalb sie sich schwer als Argument für oder gegen etwas ins Felde führen lassen. Erst recht wenn wir uns darauf einigen, dass sie eh beide Fraktionen früher oder später erwerben - dann liegt dem nämlich auch kein Vorteil inne.

Mr. Pink online
14.06.2011, 23:57
ich hätte in 6 jahren wartezeit vermutlich in Östereich BWL studiert, dann hätte ich nicht so viel Angst vor dem verwaltungstechnischen Apparat einer eigenen Praxis

Lightning_Bolt
15.06.2011, 02:57
Ich hätte die 6 Jahre niemals durchgestanden und wäre spätestens nach einem Jahr Wartezeit zur Bundeswehr gegangen, oder komplett fremd - Polizei o.ä. Warum? Nicht, dass ich Medizin nicht liebe, aber man will auch sein einziges Leben auskosten. Für mich gibt es halt noch andere Dinge, die für mich wegweisend sind.

Aber da ich in der glücklichen Situation bin Medizin zu studieren, isset mir latte. Achso, heuer vorletztes Anatomie-Testat gehabt, und ich bin voll auf dem anvisierten Punkte-Kurs.

Mr. Pink online
15.06.2011, 10:18
Achso, heuer vorletztes Anatomie-Testat gehabt, und ich bin voll auf dem anvisierten Punkte-Kurs.

Glückwunsch, dafür gibts von mir nen :-keks

Colourful
15.06.2011, 10:30
Ich hätte die 6 Jahre niemals durchgestanden und wäre spätestens nach einem Jahr Wartezeit zur Bundeswehr gegangen, oder komplett fremd - Polizei o.ä. Warum? Nicht, dass ich Medizin nicht liebe, aber man will auch sein einziges Leben auskosten. Für mich gibt es halt noch andere Dinge, die für mich wegweisend sind.

Aber da ich in der glücklichen Situation bin Medizin zu studieren, isset mir latte. Achso, heuer vorletztes Anatomie-Testat gehabt, und ich bin voll auf dem anvisierten Punkte-Kurs.

Geht mir auch so - nicht mit dem Testat, aber ich hätte auch nicht länger gewartet, ich hätte wahrscheinlich eher ein Jahr gewartet und gearbeitet und dann Lehramt für Gymnasien studiert - ich mag Medizin, aber ich mag das Unterrichten auch sehr.

Medizin ist ja nicht der einzige Weg zu einem ausreichend erfüllenden Berufsleben, oder?

Mr. Pink online
15.06.2011, 11:26
Ich wollte vorher nie Mediziner werden und bin mir jetzt auch noch nicht 100% sicher ... wahrscheinlich endet es dann eher im nicht-kurativen Bereich.
Für mich hätte es definitiv auch andere erfüllende Berufsalternativen gegeben, aber is ja jetzt egal.

Colourful
15.06.2011, 11:39
Ich wollte vorher nie Mediziner werden und bin mir jetzt auch noch nicht 100% sicher ... wahrscheinlich endet es dann eher im nicht-kurativen Bereich.
Für mich hätte es definitiv auch andere erfüllende Berufsalternativen gegeben, aber is ja jetzt egal.

Ja, ich habe auch allen Ernstes neulich überlegt nicht doch später Naturwissenschaften und Mathe zu unterrichten - aber nur als Quereinstieg.

Mr. Pink online
15.06.2011, 11:57
na ob das so einfach is^^

Colourful
15.06.2011, 12:59
na ob das so einfach is^^

Nee, ist es nicht. Ist eher nahezu unmöglich. Aber Ideen haben darf man ja mal. :-D