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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : orale Antikoagulation und Dialyse



Zoidberg
20.05.2011, 11:02
Wie sieht es aus mit oraler Antikoagulation und Dialyse.
Bisher habe ich nur wenige chronische Dialysepatienten gesehen, die antikoaguliert waren, trotz z.B. Vorhofflimmern.
Liegt das an der Heparindialyse?
Wie sieht das bei euch aus, werden Patienten mit Vorhofflimmern und chronischer Dialyse oral antikoaguliert? Vieles sind ja auch gefäßtechnisch schlecht, d.h. pAVK, KHK etc., wären diese mit dualer Plättchenhemmung besser dran?

Die Niere
22.05.2011, 09:27
Da entscheidet die Indikation. Tc-Aggregationshemmer sind auch bei Dialystepatienten die erste Wahl bzgl. KHK, MI, PAVK, jedoch bekommt eine AKE, ein persistierendes VHFli (bei passendem CHADS2-Score und keinen Kontraindikationen) auch als Dialysepatient eine OAK, jedoch muss meines Wissens nach bei diesen die Heparinisierung bei der HD in der Dosis angepasst werden.

Da die HWZ der Heparinierung ja bei HD alle 2 - 3 Tage viel zu kurz ist, kann man sich die OAK leider nicht schenken.

lg, n

Evil
22.05.2011, 11:26
Da die HWZ der Heparinierung ja bei HD alle 2 - 3 Tage viel zu kurz ist, kann man sich die OAK leider nicht schenken.
Wobei viele Dialysepatienten mit oraler Antikoagulation dann heparinfrei dialysiert werden, um Blutungskomplikationen zu vermeiden.

Die Niere
22.05.2011, 11:28
Wobei viele Dialysepatienten mit oraler Antikoagulation dann heparinfrei dialysiert werden, um Blutungskomplikationen zu vermeiden.
Ich kannte isher nur die Dosisanpassung...aber wann dialysier ich mal nen Patienten persönlich :-D

dantheg
22.05.2011, 15:46
Sind auch super anzupassen da sie prinzipiell 3/mal die Woche INR bekommen!

Rico
22.05.2011, 23:00
Als Alternative bei gerinnungkompromitierten Patienten geht ja auch noch eine CiCa-Dialyse, bei der das Blut im Gerät mit Citrat durch Komplexierung des Calciums ungerinnbar gemacht wird und vor der Rückgabe wieder mit Calcium versetzt wird. Das hat den Vorteil, dass die Gerinnungshemmung nur im Gerät stattfindet und nicht im Patienten, weshalb dessen Gerinnungsstatus nicht mehr so wichtig ist.
Machen wir aber v.a. bei CVVHs, da man bei einer normalen Hämodialyse gerade bei eingeschränkter Gerinnung schon 3-4h Zeit hat bis der Filter ohne Heparin zugeht und das reicht ja normalerweise...