Alcyon
25.05.2011, 14:47
Es geht um die Unterscheidung zwischen einer akuten Bronchitis und einem Asthma bronchiale mit Husten als Asthmaäquivalent.
Die 25-jährige Patientin ohne Vorerkrankungen hatte zunächst einen Infekt der oberen Atemwege mit Halsschmerzen, leichtem Schnupfen und trockenem Husten. Schnupfen und Halsschmerzen bildeten sich innerhalb einiger Tage zurück, der Husten persistierte über 4 Wochen und war mal besser, mal schlechter. Nach diesen 4 Wochen verbrachte die Patientin mehrere Stunden in einem vollklimatisierten (kalten) Raum. Einen Tag später kam es zu einer fibrigen Erkältung mit Schnupfen (DD Sinusitis) und einer Verschlechterung des zuvor ja persistierenden Hustens ohne Dyspnoe und ohne Auswurf.
Nach 3 Tagen erfolgte die Vorstellung beim Lungenfacharzt, das Fieber hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon zurückgebildet: Die pulmonologische Untersuchung ergab hohe FeNO-Werte (>70ppb) und eine ausgeprägte teilreversible Überblähung. Es lag keine Obstruktion vor, Auskultationsbefund sowie Rö-Thorax waren unauffällig. Der Prick-Test war positiv für Hausstaub und verschiedene Pollenarten. Es wurde Amoxicillin für die Sinusitis verschrieben und bei V.a. Asthma bronchiale eine Therapie mit inhalativen Glucocorticoiden + inhalativem ß2-Sympathomimetika und einer systemischen Therapie von Prednisolon begonnen. Die Therapie läuft seit 2 Tagen, der Husten ist zwar besser als am 1. Tag der Erkältung, aber trotz Therapie weiterhin unverändert. Klinisch geht's der Patientin gut, wie bei einer "normalen" Erkältung eben auch.
Für mich stellt sich die Frage: Handelt es sich tatsächlich um eine Sinusitis + Asthma mit Hustenäquivalent? Und ist die Therapie, insbesondere mit systemischer Gabe eines Glucocorticoids indiziert? Oder kann es sich auch
um einen akuten Atemwegsinfekt handeln? D.h., dass infolge des 1. Infekts vor einigen Wochen dann ein postviraler Husten vorlag, der sich durch die erneute Erkältung nun wieder verschlechtert hat.
Unter der Voraussetzung, dass tatsächlich ein Asthma vorliegt: Wie schnell müsste sich der Husten dann unter Therapie bessern?
Außerdem: Inwieweit können Untersuchungsergebnisse im Rahmen eines akuten Infekts verändert sein?
Im Einzelnen handelt es sich ja um:
- FeNO: Sind Werte > 70 ppb mit einer akuten Bronchitis zu vereinbaren?
- Bodyplethysmographie/Spirometrie: Ist eine ausgeprägte Lungenüberblähung mit einer akuten Bronchitis/Bronchiolitis vereinbar?
Die 25-jährige Patientin ohne Vorerkrankungen hatte zunächst einen Infekt der oberen Atemwege mit Halsschmerzen, leichtem Schnupfen und trockenem Husten. Schnupfen und Halsschmerzen bildeten sich innerhalb einiger Tage zurück, der Husten persistierte über 4 Wochen und war mal besser, mal schlechter. Nach diesen 4 Wochen verbrachte die Patientin mehrere Stunden in einem vollklimatisierten (kalten) Raum. Einen Tag später kam es zu einer fibrigen Erkältung mit Schnupfen (DD Sinusitis) und einer Verschlechterung des zuvor ja persistierenden Hustens ohne Dyspnoe und ohne Auswurf.
Nach 3 Tagen erfolgte die Vorstellung beim Lungenfacharzt, das Fieber hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon zurückgebildet: Die pulmonologische Untersuchung ergab hohe FeNO-Werte (>70ppb) und eine ausgeprägte teilreversible Überblähung. Es lag keine Obstruktion vor, Auskultationsbefund sowie Rö-Thorax waren unauffällig. Der Prick-Test war positiv für Hausstaub und verschiedene Pollenarten. Es wurde Amoxicillin für die Sinusitis verschrieben und bei V.a. Asthma bronchiale eine Therapie mit inhalativen Glucocorticoiden + inhalativem ß2-Sympathomimetika und einer systemischen Therapie von Prednisolon begonnen. Die Therapie läuft seit 2 Tagen, der Husten ist zwar besser als am 1. Tag der Erkältung, aber trotz Therapie weiterhin unverändert. Klinisch geht's der Patientin gut, wie bei einer "normalen" Erkältung eben auch.
Für mich stellt sich die Frage: Handelt es sich tatsächlich um eine Sinusitis + Asthma mit Hustenäquivalent? Und ist die Therapie, insbesondere mit systemischer Gabe eines Glucocorticoids indiziert? Oder kann es sich auch
um einen akuten Atemwegsinfekt handeln? D.h., dass infolge des 1. Infekts vor einigen Wochen dann ein postviraler Husten vorlag, der sich durch die erneute Erkältung nun wieder verschlechtert hat.
Unter der Voraussetzung, dass tatsächlich ein Asthma vorliegt: Wie schnell müsste sich der Husten dann unter Therapie bessern?
Außerdem: Inwieweit können Untersuchungsergebnisse im Rahmen eines akuten Infekts verändert sein?
Im Einzelnen handelt es sich ja um:
- FeNO: Sind Werte > 70 ppb mit einer akuten Bronchitis zu vereinbaren?
- Bodyplethysmographie/Spirometrie: Ist eine ausgeprägte Lungenüberblähung mit einer akuten Bronchitis/Bronchiolitis vereinbar?