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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was muss man praktisch können?



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Strato
26.05.2011, 13:26
Hallo,
ich komme nächstes Jahr ins praktische Jahr einer Uni in Osteuropa, und ich wollte gern von euch wissen, welche praktischen Fähigkeiten ich beherrschen sollte, wenn ich demnächst in Deutschland einen Job als Assistenzarzt bekommen sollte. Für mich ist das alles etwas kompliziert, da hier zum Beispiel Blutabnahme nicht von Ärzten durchgeführt wird....usw....
Mein Plan ist eigentlich an einem kleinen Haus Unfall oder Allgemein/Viszeral zu machen....

Würde mich über Vorschläge freuen!

mfg
Strato

Kackbratze
26.05.2011, 13:29
Alles was Du nicht kannst, wird dir in einem guten Haus beigebracht.
Das Wichtigste ist, dass Du lernen willst.

Strato
26.05.2011, 16:34
Alles was Du nicht kannst, wird dir in einem guten Haus beigebracht.
Das Wichtigste ist, dass Du lernen willst.

...das klingt echt nett von dir, ich hoffe, ich werde noch auf so welche wie dich treffen....aber ich traue dem Braten nicht....wenn ich mal endlichen ein kleines Gehalt sehen werde, wird bestimmt kein Oberarzt nach dem 35. Versuch einen ZVk zu legen mir auf die Schulter klopfen und sagen : Komm morgen früh ausgeschlafen wieder, und wir versuchen das ganze nochmal:-?......
..ok...dann stelle ich die Frage anders:
Was würde ein Chefarzt denn gerne sehen, was man können sollte?
( also Blutabnhemen ist kein Problem, habe ich mir selbst beigebracht.....nur den ZVK wollte ich meinen Vater und Bruder nicht antun.....:-D)

mfg
Strato

Solara
26.05.2011, 16:48
kannst du dein PJ nicht in D absolvieren?
mir fällt zumindest ein osteurop. Land ein, aus dem wir immer wieder PJ haben ...

Und soviele ZVK legst du auch hier im PJ nicht - das müssen ja die Assis erstmal draufhaben, bevor da ein PJ drankommt.

netfinder
26.05.2011, 16:48
Das hat nichts mit der Bratze zu tun. Man muss am Anfang nichts koennen, Blutabnahme mal ausgenommen, wobei man auch hier nur durchs Üben weiterkommt.
Den Willen zum Lernen sollte man haben, den Rest lernt man dort.

ZVK legen gehoert mit Sicherheit nicht zu den Ausbildungszielen im PJ!

Rico
26.05.2011, 16:49
Also ZVK hab ich während meiner Intensivrotation gelernt... im Studium zwar mal hin und wieder gemacht, aber immer unter Anleitung, selbstständig erst im Beruf - ich glaub das wird nirgens erwartet.

Außer Blutabnehmen sollte ein Berufsanfänger IMHO v.a. ordentlich Anamnese und körperliche Untersuchung beherrschen.
Grundkenntnisse in Diagnostik und Therapie von häufigen Erkrankungen des angestrebten Fachgebiets wären ganz nett, die erwirbt man aber auch schnell im Beruf. Wobei ich dabei eher meine, dass man weiß, dass bei dieser oder jener Symptomatik z.B. ne Sono gemacht werden muss. Die Sono selber muss man als Berufsanfänger natürlich nicht können, aber man sollte wissen wann sie indiziert ist...

mehr braucht man eigentlich erstmal nicht, den Rest erledigt dann die FA-Ausbildung...

netfinder
26.05.2011, 16:54
Außer Blutabnehmen sollte ein Berufsanfänger IMHO v.a. ordentlich Anamnese und körperliche Untersuchung beherrschen.


Deshalb bin ich ja in die Radiologie gegangen...;-)

WackenDoc
26.05.2011, 16:59
Als Anfänger solltest du Anamnesen, körperliche Untersuchung und Blutentnahmen/ViggoLegen können. Als chirurgischer Mensch noch die ein oder andere Nahttechnik (nehm ich mal an)
Welche Fachrichtung soll es denn später werden?

Desiderius
26.05.2011, 18:27
Als Anfänger solltest du Anamnesen, körperliche Untersuchung und Blutentnahmen/ViggoLegen können. Als chirurgischer Mensch noch die ein oder andere Nahttechnik (nehm ich mal an)
Welche Fachrichtung soll es denn später werden?

Er wollte in die Chirurgie siehe erste Posting :-D

netfinder
26.05.2011, 18:29
Da muss er nix koennen^^

WackenDoc
26.05.2011, 18:42
Ah, dann hab ich das überlesen.
Dann solltest du dir schon mal die ein oder andere Naht- und Knotentechnik aneignen.

Kackbratze
26.05.2011, 18:52
Nein, Knotentechniken braucht man nicht zu lernen, es wird eh die falsche für die jeweilige Klinik sein ;-)

Keenacat
26.05.2011, 19:14
nach dem 35. Versuch einen ZVk zu legen

Das wird nicht passieren, versprochen. :knuddel: Wenn du kein absoluter Grobmotoriker bist wirst du das sehr schnell lernen und feststellen, dass auch Oberärzte nicht immer auf Anhieb treffen und ab und an doch das Sono herbeigeschafft werden muss. :-))
Die handwerklichen Sachen sind sicher das geringste Problem. Ich hab im Wahltertial jetzt ZVKs, arterielle Kanülierungen, Intubationen etc. ohne Probleme hinbekommen, ich glaub das Problem wird eher sein, sich die Arbeit zu organisieren, nicht die Hälfte zu vergessen und nicht völlig den Kopf zu verlieren, wenn mal Chaos ausbricht.

teletubs
26.05.2011, 20:08
Also praktisch sollte man Blutabnehmen und Viggos/Venflows however legen können...zumindest in Deutschland. Der Rest ergibt sich.
Und bei Patienten eine Anamnese und Status zu machen ist ja eine Voraussetzung, die man ja während des Studiums gelernt haben sollte.

PsychoFan
26.05.2011, 21:36
Kann mich nur anschliessen:

Körperliche Untersuchung: wobei in Deutschland darauf viel weniger Wert gelegt wird, hier werden unzählige Zusatzuntersuchungen gemacht. Pneumonie ausschließlich anhand des auskultatorischen Befundes und ohne Röntgen zu diagnostizieren und zu behandeln grenzt hier beinahe an Kunstfehler. ;)

Blut abnehmen und Flexülen legen sind Grundfähigkeiten. Ist m.E. bei schlechten Venenverhältnissen deutlich schwieriger als Lumbalpunktion, ZVK oder Drainagen. Guter Tipp: Kosten außer Acht lassen und Blut über große Flexülen abnehmen. In meinem Haus haben wir zur Blutentnahme nur Billig-Butterflies zur Verfügung, mit denen man kein Gefühl hat. Nach zwei, drei frustranen Versuchen mit dem Ding eine Vene zwecks Blutentnahme zu punktieren, lege ich lieber eine weiße Flexüle. Das klappt meistens.

WackenDoc
26.05.2011, 22:01
Technisch ist es aber eigentlich deutlich einfacher mit nem Butterfly Blut abzunehmen als mit ner Viggo.

Und wenn du bei mir als Patient mit ner weissen Viggo Blut abnehmen wolltest, ohne dass die Viggo noch für was anderes gebraucht wird, dann bräuchtest du wohl selber ziemlich schnell ärztliche Hilfe :luigi:

Sunflower
26.05.2011, 23:01
Und wenn du bei mir als Patient mit ner weissen Viggo Blut abnehmen wolltest, ohne dass die Viggo noch für was anderes gebraucht wird, dann bräuchtest du wohl selber ziemlich schnell ärztliche Hilfe :luigi:

Dem kann ich mich nur anschließen!! Mir würde da auch die Hand ausrutschen wollen.

Die Niere
27.05.2011, 09:30
Ich denke auch, dass Anamnese, Befunderhebung und Naht- und Knotentechniken das entscheidende sind. Wenn du dann noch ein wenig Wissen bzgl. Diagnostik und Therapie der wichtigsten Erkrankungen parat hast, wirst du mit offenen Armen empfangen.

gruesse, die niere

Keenacat
27.05.2011, 16:50
Technisch ist es aber eigentlich deutlich einfacher mit nem Butterfly Blut abzunehmen als mit ner Viggo.

Und wenn du bei mir als Patient mit ner weissen Viggo Blut abnehmen wolltest, ohne dass die Viggo noch für was anderes gebraucht wird, dann bräuchtest du wohl selber ziemlich schnell ärztliche Hilfe :luigi:

:-meinung

Das würd ich höchstens noch bei Blutkulturen verzeihen, oder bei der extensiven internistischen Rundum-Abklärung mit zehn Röhrchen. Sonst Betonschuhe. :luigi:
Aus gerade vergangener Erfahrung am falschen Ende der Nadel kann ich dir sagen: 'nüle tut scheixxe weh, auch in grün schon.

mirari
27.05.2011, 18:39
Sorry für OT, aber das mit den Schmerzen kann ich so nicht nachvollziehen. Ich habe selber erst kürzlich mehrfach als Nadelkissen hergehalten, sogar zwei Mal für eine orangene Braunüle (also 2,2 mm wenn ich mich nicht täusche). Und das bei ungeübten Punkteuren. Natürlich war das alles andere als schön (ich bin schließlich kein Masochist), aber nun wirklich auch kein Drama, der "Schmerz" (wenn man das Zwicken/Drücken/Stechen denn nun so bezeichnen will) war wirklich gut erträglich und weit entfernt von "scheixxe weh", was nicht heißt, dass ich mir aus Langeweile so ein Ding legen lassen würde.
Wenn aber eine medizinische Indikation besteht, geht mir die Anstellerei vieler Patienten sehr auf den Senkel (natürliche gehe ich professionell damit um). Wer im Krankenhaus ist hat dafür hoffentlich einen Grund und muss dann nicht rumheulen, wenn für den Heilprozess mal ein Zwickerchen notwendig ist. <-- Meine Meinung. Und ja, ich war schon mehrfach als Patient im KH und auch auf dem Tisch.
Das schreibe ich jetzt auch nicht als harter Kriegsveteran, sondern als jemand, der als Kind/junger Jugendlicher eine doch stark ausgeprägte Nadelphobie hatte (weinen, schreien, schlagen, Synkopen, ...).
Aufgefallen ist mir jedoch, dass man manchmal, trotz (vermeintlich?) intravenöser Lage, Probleme mit dem Vorschieben bekommt, häufig auch erst nach einigen erfolgreich eingeführten Millimetern. Ob da ne Venenklappe oder so etwas im Weg ist? Ich habe jedenfalls doch recht vagovasal reagiert in dem Moment, für ne Synkope hat's zum Glück nicht gereicht.