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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unter Heparin Thrombose, was tun?



erdbeertoertchen
26.05.2011, 14:25
Hey,
wie ist das eigentlich, wenn der Patient Heparin erhält und trotzdem eine Thrombose entwickelt, stell ich dann auf etwas anderes um, wenn ja was? oder setzte ich das Heparin hoch?
Danke für die Antwort/en

Keenacat
26.05.2011, 14:27
Mehr Heparin, soweit ich weiß. Ist dann aj als therapeutische Maßnahme gedacht, und da muss es eh höher dosiert sein als zur Prophylaxe.

Kackbratze
26.05.2011, 14:32
Kommt af die Lokalisation an. Marcumar/Warfarin kann dann auch die Nachfolgemedikation sein.

Bärentöter
26.05.2011, 14:35
erstmal die Ursache klären und das Heparin absetzen! An HIT II denken! Wenn ja, Orgaran o.ä.

erdbeertoertchen
26.05.2011, 14:44
ok, wenns ne hit 2 ist absetzen, und wenn es keine ist?
Kann ich Heparin einfach hochdosieren? unendlich geht´s das nicht?

Bärentöter
26.05.2011, 14:51
das ist jetzt recht aufwendig. Angenommen, HIT II kannst Du ausschließen, würde ich Orgaran o.ä. nehmen. Kommt aber auf die Klinik an. Erklärbare Thrombose z.B. Immobilisation? Thrombozytose? Thrombophiliesuchprogramm (Protein C und S, Lupusantikoagulans, Faktor V-Mutation etc.) positiv?

Das kann ich nicht in ein paar Worten beantworten.

erdbeertoertchen
26.05.2011, 14:59
Ok, das hat mir jetzt geholfen.
Auf die Frage kam ich auf Grund einer Altklausurfrage in Innere.
Ein Patient nach HTP Op entwickelt eine Hit 2,
Antwortmgl. war unteranderem
Wenn der Patient eine Thrombose entwickelt, Heparin hochdosieren,
die Anwort finde ich in dem Zusammenhang irgenwie sinnlos.
wäre dann als falsch zu werten, oder?

Bärentöter
26.05.2011, 15:02
Ok, das hat mir jetzt geholfen.
Auf die Frage kam ich auf Grund einer Altklausurfrage in Innere.
Ein Patient nach HTP Op entwickelt eine Hit 2,
Antwortmgl. war unteranderem
Wenn der Patient eine Thrombose entwickelt, Heparin hochdosieren,
die Anwort finde ich in dem Zusammenhang irgenwie sinnlos.
wäre dann als falsch zu werten, oder?

bitte!
Der Wiki-Artikel zur HIT ist nach erster Durchsicht gar nicht schlecht. Herold habe ich grad nicht zur Hand.

Keenacat
26.05.2011, 15:03
Wenn auch nur der Verdacht auf eine HIT 2 vorliegt, muss Heparin sofort abgesetzt werden. In dem Zusammenhang ist die Aussage also auf jeden Fall falsch.

Das ist aber natürlich nicht übertragbar auf jede Situation, in der ein Patient unter Heparin eine Thrombose entwickelt. Eine prophylaktische Heparindosierung verhindert Thrombosen (z.B. durch Immobilisation oder eine nicht bekannte Thrombophilie) nicht hundertprozentig. Je nach Fall kann dann auch die Hochdosierung des Heparins bzw. ein Umsteigen auf orale Antikoagulation richtig sein.

Rico
26.05.2011, 15:03
Zunächsteinmal müssen wir schauen ob die Thrombose unter prophylaktischer (Äquivalent von ca 10.000 IE Hearin/d) oder therapeutischer Dosierung (Äquivalent von ca 25.000 IE, PTT-Wirksam).

Bei prophylaktischer Dosierung kann das durchaus passieren, denn die reduziert das Risiko einer Thrombose nur, sie setzt es nicht auf Null.
Bei therapeutischer Dosierung ist das sehr selten und dann ist (neben dem HIT-Ausschluss und wenn sicher ist, dass wirklich richtig dosiert worden ist) eine Gerinnungsdiagnsotik fällig, dann geht es je nach Befund weiter. Wenn z.B. ein AT-III-Mangel vorliegt, dann ist die Heparinwirkung reduziert, dann braucht man ein Alternativpräparat, das eine andere Wirkungsweise hat - wie z.B. Vitamin-K-Antagonisten oder einen direkten Faktor-X- oder -II-Antagonisten.

Bärentöter
26.05.2011, 15:09
ich fasse zusammen:
-HIT II-Ausschluß und Thromophiliediagnostik.
-überbrückend je nach Dauer der Diagnostik ein Alternativpräparat (nicht NMH!)
dann nach Befund der Diagnostik vorgehen.

wäre jetzt mein Algorhithmus.

Bärentöter
26.05.2011, 15:42
jetzt mal off-topic!

Wenn man uns erfahrene Kliniker vor Multiple-Choice-Fragen à la IMPP setzen würde... Einige Sachen hätten wir längst vergessen, da irrelevant und bei anderen Fragen würden wir viel zu viel hineininterpretieren und "differentialdiagnostischen Unfug" treiben.