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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Spielt der Ruf der Uni eine Rolle bei späteren Karrieremöglichkeiten?



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Leberwurst
29.05.2011, 19:26
Hallo,

mich würde mal interessieren, inwiefern der Ruf der Uni, an der man studiert hat, in der Medizin eine Rolle hinsichtlich der Karrieremöglichkeiten spielt.
In der freien Wirtschaft, sagen wir mal im Bereich der BWL, ist es ja so, dass einem immer wieder ans Herz gelegt wird, möglichst an einer "Top-Uni" zu studieren.

Wie sieht das nun in der Medizin aus?
Sagen wir mal, ich will nach dem Medizintudium promovieren und irgendwann mal Chefarzt in Heidelberg werden oder von mir aus nach dem Studium noch einen MBA machen und in einem großen Pharmaunternehmen in die Führungsetage kommen. Das sind jetzt natürlich sehr überzogene Beispiele und mir ist bewusst, dass das sicher auch mit Top-Abschluss noch eher ein Glücksspiel ist, aber dennoch - habe ich dann bessere Chancen, wenn ich in Heidelberg oder Witten/Herdecke studiert (und promoviert) habe und -beispielsweise- nicht im Saarland oder in Magdeburg?

Und wie sieht es mit der Reputation im Ausland aus? Spätestens hier könnte ich mir durchaus vorstellen, dass man dort beispielsweise Absolventen der Berliner Charité wesentlich lieber nimmt, als Absolventen von kleineren/unbekannteren Unis.

Also - was meint ihr, wie wichtig der Ruf der Uni für den Karriereverlauf ist, sei es nun im Inland oder Ausland?
Mit meinem Abi von 1,4 werde ich zwar ohnehin nicht an den "namhaften" Unis studieren können und für Witten/Herdecke fehlt mir das Geld, aber mich würde trotzdem mal interessieren, inwiefern mir dadurch "Nachteile" entstehen können. :-oopss

Danke für eure Antworten und liebe Grüße.

Solara
29.05.2011, 19:31
Chefarzt in Heidelberg wirst du vornehmlich, wenn du einen gescheiten Stammbaum aufweisen kannst :-D.

Deine Promotion solltest du in der Medizin studienbegleitend machen und gute Kontakte während des Studiums knüpfen - inwieweit dir da welche Uni nützlich sein kann, kA - München ist übrigens ne Eliteuni :-top.

Wohin willst du denn ins Ausland?

elastic
29.05.2011, 19:33
heidelberg ist weltweit bekannt. gerade wenn man ins ausland will, kann das eine wichtige rolle spielen. bringt dir aber nix, wenn du ein schlechtes studium hingelegt hast...

KoelnerMedizin
29.05.2011, 19:36
Nachteile entstehen dir, wenn du an einer Universität studierst, an du die nicht möchtest bzw. wo du dich nicht wohlfühlst, aber dir zig Leute eingehämmert haben, dass dort Elite-Ärzte (was ein beschissener Ausdruck) herangezüchtet werden. Fühlst du dich unwohl, sinken deine Studienleistungen, und schlimmstenfalls schmeißt du alles hin, und alles war für die Katz! Es gibt genug Chefs/Oberärzte, die in Homburg z.B. (Homburger verzeiht mir bitte!! :-) ) studiert haben. Viel entscheidender ist was du NACH dem Studium machst (Exzellente Forschungsergebnisse wären da wohl eher hilfreich für die Chefarztstelle als nur die "Qualifikation" an einer Elite-Uni studiert zu haben)

elastic
29.05.2011, 19:43
wie sieht es bei gleichen qualitäten der bewerber aus (ranggleichheit ^^)?

Kackbratze
29.05.2011, 19:43
Medizin ist soweit entwickelt, dass entweder die Abschlussnoten oder die Leistungen nach dem Studium entscheidend sind.
Eine gute Dissertation kann helfen, ist aber nicht obligat.

Die Legende, dass die Uni entscheidend ist, ist bloss eine Legende, die gerne von Vorklinikern und Abiturienten kolportiert wird.

Solara
29.05.2011, 19:46
wie sieht es bei gleichen qualitäten der bewerber aus (ranggleichheit ^^)?

Aussehen? :-D

Leberwurst
29.05.2011, 19:52
Chefarzt in Heidelberg wirst du vornehmlich, wenn du einen gescheiten Stammbaum aufweisen kannst :-D.

Deine Promotion solltest du in der Medizin studienbegleitend machen und gute Kontakte während des Studiums knüpfen - inwieweit dir da welche Uni nützlich sein kann, kA - München ist übrigens ne Eliteuni :-top.

Wohin willst du denn ins Ausland?
Bezüglich Ausland würde ich wohl am ehesten an den Norden denken, Dänemark, England oder Schweden. Zumindest sollen das zusammen mit der Schweiz ja recht beliebte Orte unter Auswanderern sein - wobei sicher auch da nicht alles Gold ist, was glänzt.

Grundsätzlich würde ich nach Maßstäben des gesunden Menschenverstandes natürlich davon ausgehen, dass in erster Linie der Studienabschluss und die persönlichen Leistungen/Qualitäten zählen - aber das heißt ja noch lange nicht, dass sich da nicht doch hin und wieder jemand denkt, "oh, der hat zwar einen schlechteren Abschluss als all die anderen Bewerber, aber hey, er hat in Heidelberg studiert",...

Solara
29.05.2011, 19:58
da frag doch einfach mal gnuff, der ist irgendwo da oben in skandinavien.

aber ich bezweifle, dass es da auf die Uni ankommt - Hauptsache ist, dass du was weißt und kannst, egal wo du studiert hast.
Such dir ne Uni, die DIR taugt, nicht die das größtmögliche Ansehen hat.

Medi2009
29.05.2011, 19:58
Und generell zu Ausland: Es ist nicht die Uni die dir Türen öffnen kann sondern einzelne Personen deren Kontakte du u.U. nutzen kannst. Kann ja sein (und das ist mit Sicherheit der häufigste Fall), dass du über die Arbeit als studentische Hilfskraft oder als Doktorand in einem Institut jemanden kennen lernst der selber ne Zeit lang im Ausland tätig war und dich über seine guten Kontakte an den Mann bringen kann.

Coxy-Baby
29.05.2011, 20:01
Geh bloss nicht nach Magdeburg, da kriegst du hinterher keinen Job!

Colourful
29.05.2011, 20:13
Geh bloss nicht nach Magdeburg, da kriegst du hinterher keinen Job!

Stimmt, da würde ich auch von abraten!

Leberwurst
29.05.2011, 20:18
Geh bloss nicht nach Magdeburg, da kriegst du hinterher keinen Job!
Oh, hm, dann sollte ich meine Bewerbung bei der ZVS wohl noch ändern. :-))

Mit meinem Abi von 1,4 kann ich ja eh nicht wählerisch sein... Und bevor ich jetzt etliche Jahre warte, um dann vielleicht an einer "Elite"-Uni studieren zu können, beginne ich das Studium doch lieber zur nächsten Gelegenheit. Von mir aus auch gerne in Magdeburg. ;-)

Mich interessiert halt nur, was an diesem Elite-Getue dran ist. In meinem Krankenpflegepraktikum fragte ein Assistenzarzt mal den leitenden OA, in welcher Klinik er sich denn operieren lassen würde - nachdem dieser dann irgendeine Klinik in den USA nannte, kam die ernstgemeinte Frage vom Assi: "Und wieso nicht in Heidelberg? Das sollen doch Top-Ärzte sein"
OA daraufhin nur trocken: "Jaja, so halten sich Mythen."

Beispielsweise hört man intern ja auch über die Berliner Charité viele Dinge, die nicht gut sind. Dennoch bleibt mir die Frage im Kopf, inwieweit ein solcher Name - sei es nun Heidelberg, München oder Charité - unter Umständen erheblichen Einfluss auf die eigene Karriere haben kann.
Ich kann mir gut vorstellen, dass von zwei Bewerbern mit gleichwertigem Abschluss potenziell eben lieber der genommen wird, der in Heidelberg/München/Berlin studiert hat, als der, der aus Homburg kommt. Es wäre natürlich erfreulich, zu hören, dass sowas nicht der Fall ist - immerhin schreiben alle dasselbe Staatsexamen...

Feuerblick
29.05.2011, 20:20
Für eine Karriere bis ganz nach oben an einer namhaften Uni ist nicht so wichtig, wo du studiert hast. Viel wichtiger sind Auslandsaufenthalte, sehr gute und innovative Forschungsergebnisse, gute Kontakte und letztlich auch, wo du als Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt gearbeitet hast. "Schüler von" kann je nach Fach Türen in Richtung Chefposten öffnen. Also Augen auf beim Thema der Doktorarbeit und bei der Wahl der Weiterbildungsstätten. Das ist sehr viel wichtiger als der Ort, an dem du deinen Anatomieschein gemacht hast...

gnuff
29.05.2011, 20:22
Wenn es ernsthaft Schweden sein sollte ist die Uni absolut, vollkommen und total egal! Das ist den Schweden absolut Wummse...
Wenn Du ernsthaft an Schweden interessiert bist, ist es wahrscheinlich das Beste zu versuchen in Schweden zu studieren, inwiefern das möglich ist weiss ich nicht (study in sweden (http://www.studyinsweden.se/)). Die Alternative wäre, sich in Deutschland eine Uni zu suchen die ein Austauschprogramm mit einer schwedischen Uni hat.
Frühzeitig Kontakte knüpfen ist das A & O!

Leberwurst
29.05.2011, 20:41
Wenn es ernsthaft Schweden sein sollte ist die Uni absolut, vollkommen und total egal! Das ist den Schweden absolut Wummse...
Wenn Du ernsthaft an Schweden interessiert bist, ist es wahrscheinlich das Beste zu versuchen in Schweden zu studieren, inwiefern das möglich ist weiss ich nicht (study in sweden (http://www.studyinsweden.se/)). Die Alternative wäre, sich in Deutschland eine Uni zu suchen die ein Austauschprogramm mit einer schwedischen Uni hat.
Frühzeitig Kontakte knüpfen ist das A & O!
Soweit ich bezüglich des Medizinstudiums in Schweden alles richtig verstanden habe, braucht man neben der Sprache auch gute Leistungen in Mathe, Chemie, Bio und Physik. Haut bei mir leider nicht hin, da ich in der gesamten Oberstufe keine Physik mehr hatte. Und die Sprache kann ich ja auch (noch?) nicht. :-))

Die Unis, die ich jetzt für's WS anpeile, sind Leipzig, Magdeburg und Halle (liegt geographisch alles recht nah beieinander und ich komme aus der Nähe...). Ich weiß nicht, wie es da mit Austauschprogrammen aussieht - gehen wir mal davon aus, dass es keine gibt, wie stehen dann die Chancen, nach Schweden zu kommen? Und überhaupt - vermutlich müsste man ja erstmal den Facharzt in Deutschland machen, um überhaupt interessant zu sein, oder nicht? Da könnte die Klinik, an der man ihn gemacht hat, ja auch wieder eine Rolle spielen,...?

Coxy-Baby
29.05.2011, 21:06
Es dürfte an JEDER Uni Austauschprogramme geben und wenn man Zeit,Geld und Laune hat machen die sich immer gut inner Vita. z.B. http://www.med.uni-magdeburg.de/aaaAustauschprogramme.html ......


PS: Irgendwer fehlt mir hier in diesem Thread.....aber ich komm einfach nicht drauf...

Thomas24
29.05.2011, 23:10
Es dürfte an JEDER Uni Austauschprogramme geben und wenn man Zeit,Geld und Laune hat machen die sich immer gut inner Vita. z.B. http://www.med.uni-magdeburg.de/aaaAustauschprogramme.html ......


PS: Irgendwer fehlt mir hier in diesem Thread.....aber ich komm einfach nicht drauf...

Führ doch den Beschwörungstanz auf, *duweistschonwer* taucht dann schon auf:-D

Fino
30.05.2011, 00:13
Fuer die Karriere spiet die Uni kaum eine Rolle. Es sollte eine Uni sein, an der gut studieren kannst, also Dich auch wohlfuehlst. So ziemlich ueberall kann man die notwendigen Kontakte knuepfen. Zum Thema Ausland:

ich arbeite in UK. Hier glauben die Leute, dass man nur in UK gut Medizin studieren kann und blickt auf alle nicht-britischen Unis herab. Egal, ob nun Heidelberg oder Homburg!
Die Leute haben zwar nicht die geringste Ahnung, wie das Studium in D ist (und es interessiert sie auch nicht!), aber das haelt sie nicht davon ab, sich fuer besser oder ueberlegen zu halten. Willst Du nun wirklich Deine Uniwahl nach solchen Leuten richten? Meinst Du nicht auch, dass die schon aus Wettbewerbsgruenden Deine Uni, egal welche, schlechtmachen werden - ich weiss, wovon ich rede!

Ich habe hier erlebt, dass

- alles, was wir in D anders machen, als "falsch" hingestellt wird (und schon mehrfach fingen sie erst Jahre spaeter an, bestimmte Dinge den Deutschen nachzumachen)
- alle meine Staerken auf die britische und die Schwaechen auf die deutsche Ausbildung geschoben werden
- Du hier deutlich besser sein musst als die Briten, um ueberhaupt eine Chance zu haben
- die Leute noch nicht einmal wissen, dass es Orte wie Freiburg, Tuebingen oder Muenster gibt geschweige denn, was von den dortigen Unis zu halten ist

Sieh zu, dass Du an eine ueberschaubare Uni gehst, an der Du Dich wohlfuehlst. Streng Dich im Studium an, knuepf Kontakte und wenn Du magst, geh spaeter ins Ausland. Mach Dir aber bloss nicht vor, dass Du dort auch nur irgendein Schwein mit Deiner Alma Mater beeindrucken kannst

Cross
04.06.2011, 14:01
Geh bloss nicht nach Magdeburg, da kriegst du hinterher keinen Job!

Ist das Ernst gemeint?

Wenn ja, dann bitte mit Begründung!