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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hiwi-Job im Pflegebereich - als Arzt ?



LasseReinböng
06.06.2011, 11:08
Ist es rechtlich gesehen problematisch, als Arzt im Pflegebereich zu arbeiten ? Ich habe mal gelesen, daß man als Arzt mit Approbation angeblich nicht als Pfleger arbeiten darf - bin mir aber nicht sicher,wie fundiert die Quelle ist.


Ich habe vor kurzem das Studium beendet und brauch noch einige Monate für die Diss.

Zur Zeit überlege ich, meinen alten Job aus Studentenzeiten auf einer ITS wiederzubeleben, falls sich nichts besseres ergeben sollte, um die nächsten Monate über die Runden zu kommen.

Edit: merke gerade, der Titel ist etwas ungünstig...ist in diesem Fall natürlich kein "HIWI" -Job... ;-)

Bärentöter
06.06.2011, 11:36
Nachfrage bei einer Pflegedienstleitung? Oder einem Personaler? Die müßten das doch wissen. Ich meine, das auch schon gehört zu haben.

Hmmm...
http://forum.doccheck.com/viewtopic.php?t=60366

Strodti
07.06.2011, 13:11
Das "Problem" gibt es mit allen Gesundheitsfachberufen. Natürlich bleibt man nach der Approbation auch weiterhin Krankenpfleger, Physiotherapeut oder Rettungsassistent, aber zu rechtlichen Problemen kommen:
Wenn es einem Patienten auf der Intensiv schlecht geht, müßtest du ihm als Arzt natürlich auch die entsprechenden Medikamente anordnen. Dank Approbation darfst du das ja... aber wenn du als Pfleger angestellt bist (so sich denn eine PDL darauf einließe), führst du die Standardanordnungen aus und informierst den zuständigen Arzt. Interessant wird es, wenn man eine "Unterlassene Hilfeleistung" konstruiert, weil du deinen Pflegejob erledigt hast und nicht dein Wissen als Arzt genutzt hast.
So wurde mir das mal erklärt... vielleicht gibts hier ja jemanden, der bereits in der Situation war oder sich rechtlich besser auskennt.

Michael72
07.06.2011, 14:12
Ich habe vor kurzem das Studium beendet und brauch noch einige Monate für die Diss.

Zur Zeit überlege ich, meinen alten Job aus Studentenzeiten auf einer ITS wiederzubeleben, falls sich nichts besseres ergeben sollte, um die nächsten Monate über die Runden zu kommen.

Die entscheidende Frage wäre ja nicht, ob Du das Studium beendet hast, sondern ob Du die Approbation schon beantragt hast. Falls nicht, wärst Du ja noch kein Arzt :-)

HorstHützel
07.06.2011, 14:14
Warum arbeitest du nicht ein paar Monate als Arzt, wenn du doch einer bist ?
Sollte doch reichlich Möglichkeiten geben, ein paar Stunden die Woche irgendwo ärztlich tätig zu werden ohne gleich voll einzusteigen.

flok
07.06.2011, 14:32
Die entscheidende Frage wäre ja nicht, ob Du das Studium beendet hast, sondern ob Du die Approbation schon beantragt hast. Falls nicht, wärst Du ja noch kein Arzt :-)

Exakt so sollte es sein! § 2 I BÄO, http://www.gesetze-im-internet.de/b_o/BJNR018570961.html

SuperSonic
07.06.2011, 18:54
Wenn es einem Patienten auf der Intensiv schlecht geht, müßtest du ihm als Arzt natürlich auch die entsprechenden Medikamente anordnen. Dank Approbation darfst du das ja... aber wenn du als Pfleger angestellt bist (so sich denn eine PDL darauf einließe), führst du die Standardanordnungen aus und informierst den zuständigen Arzt. Interessant wird es, wenn man eine "Unterlassene Hilfeleistung" konstruiert, weil du deinen Pflegejob erledigt hast und nicht dein Wissen als Arzt genutzt hast.
Das Beispiel halte ich für arg konstruiert und völlig praxisfern... Man sollte meinen, dass auf einer ITS ständig ein verantwortlicher Arzt in Rufnähe ist. Wenn der Arzt, der als Pfleger auf der ITS arbeitet, ein ärztliches Eingreifen für nötig erachtet, kann der zuständige Arzt benachrichtigt werden. Ich sehe nicht, wieso das als unterlassene Hilfeleistung gewertet werden sollte, zumal es da auf die persönliche Kompetenz ankommt - von einem ärztlichen Berufsanfänger kann nicht dieselbe Hilfeleistung wie z. B. von einem Assistenzarzt im 3. WBJ, der gerade auf der ITS rotiert, erwartet werden.

LasseReinböng
07.06.2011, 22:00
Also erstmal vielen Dank für die Antworten.

Zum Thema Approbation - bereits beantragt, also zu spät.

Ich selber finde es auch nicht toll, als Arzt in der Pflege zu jobben...es ist aber so, wie Sonic es schildert, es ist immer ein Arzt da - logisch, ist ja auch ne ITS und gerade da wird man von mir nicht verlangen können, daß ich frisch aus dem Studium weiß, was das Picco sagt o.ä....

Ansonsten bin ich etwas erstaunt, gibt es wirklich Kliniken, die Berufsanfänger stundenweise oder eins, zwei Tage die Woche beschäftigen ?!

Da wird jeder OA und Kollege zu Recht verärgert sein, wenn er einen Berufsanfänger anleiten muß, der in der Woche kaum da ist und sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nach 3-4 Monaten verdrückt....sowas find ich unkollegial und würde das auch nur dann durchziehen, wenn mir das Wasser bis zum Hals steht, so schlimm ist es zum Glück nicht.


Möglicherweise ist meine Sicht aber auch zu kritisch und Minijobs für frischgebackene Ärzte funktionieren tatsächlich.

WackenDoc
10.06.2011, 22:09
Nen normalen Krankhenhausjob wirst du stundenweise wohl nicht als Arzt bekommen.
Evtl. bietet sich aber z.B. Blutspendedienst oder so was an. War schon mal im Rahmen meines normalen Jobs Blutspendearzt- da muss man außer anwesend sein eigentlich nix groß können.
Alles wichtige stand in nem Ordner, den hab ich mir kurz vorher nochmal durchgelesen und im Zweifel nachgeschlagen.

THawk
10.06.2011, 22:18
Ich kenne jemanden, der 3 Tage die Woche arbeitet. Allerdings ist er diese 3 Tage auch relativ lange in der Klinik. Er arbeitet in einer Rehaklinik. Ist gut bezahlt, man hat immer Mo und Fr frei. Was daran unkollegial sein soll weiß ich nicht. Wenn er nicht da wäre, wäre die Stelle einfach nicht besetzt. Das ist halt die Realität heute, sofern man nicht in ganz begehrten Fächern arbeitet.