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Lupus74
10.06.2011, 21:54
Ich kann die Lea aus dem Artikel teilweise verstehen. Sie hat den Traum Ärztin zu werden. Sie hat bisher alles versucht einen Studienplatz zu bekommen. Sie ärgert sich darüber, das sie keinen bekommen hat. Ist für mich vollkommen nachvollziehbar :-nix
Was ich merkwürdig finde ist, das sie sich keinen richtigen Plan gemacht hat. Anhand ihres Abiturs, das ich im übrigen für gar nicht sooo schlecht halte, müsste ihr von Anfang an klar gewesen sein, das sie vorerst keinen Platz bekommt. Im Prinzip gab es dann nur die Möglichkeit entweder 6 Jahre zu warten und die Zeit sinnvoll zu nutzen, oder ins Ausland zu gehen.
Es ist also auch für sie möglich zu studieren. Das System an sich wird nie perfekt sein, es gibt immer Leute die keinen Platz bekommen und frustriert sind, vielleicht auch zu Recht. Irgendwie muss man es aber regeln, denn es gibt nicht genügend Plätze für alle Bewerber.

Roke
10.06.2011, 22:01
Ich kann die Lea aus dem Artikel teilweise verstehen. Sie hat den Traum Ärztin zu werden. Sie hat bisher alles versucht einen Studienplatz zu bekommen. Sie ärgert sich darüber, das sie keinen bekommen hat. Ist für mich vollkommen nachvollziehbar :-nix
Was ich merkwürdig finde ist, das sie sich keinen richtigen Plan gemacht hat. Anhand ihres Abiturs, das ich im übrigen für gar nicht sooo schlecht halte, müsste ihr von Anfang an klar gewesen sein, das sie vorerst keinen Platz bekommt. Im Prinzip gab es dann nur die Möglichkeit entweder 6 Jahre zu warten und die Zeit sinnvoll zu nutzen, oder ins Ausland zu gehen.
Es ist also auch für sie möglich zu studieren. Das System an sich wird nie perfekt sein, es gibt immer Leute die keinen Platz bekommen und frustriert sind, vielleicht auch zu Recht. Irgendwie muss man es aber regeln, denn es gibt nicht genügend Plätze für alle Bewerber.
Das ärgerliche ist nur, dass es egal ist, ob man 6 Jahre nur Playsation spielt oder wirklich was sinnvolles macht. Weiterhin hat man keine Chance mehr, sein nicht so gutes Abi wett zu machen. Es müsste noch ein weitere Quote geben, z.b. eine, in der nur der TMS zählt... Dann hätte auch einer mit nem Abi von 4,0 eine Chance und es wäre ein faires System.

Distress Misstress
10.06.2011, 22:11
Ich kann die Lea aus dem Artikel teilweise verstehen. Sie hat den Traum Ärztin zu werden. Sie hat bisher alles versucht einen Studienplatz zu bekommen. Sie ärgert sich darüber, das sie keinen bekommen hat. Ist für mich vollkommen nachvollziehbar :-nix
Was ich merkwürdig finde ist, das sie sich keinen richtigen Plan gemacht hat.

Somit hat sie all das, was sie bisher getan hat, falsch gemacht. Nahezu von den Unis unbonierte Ausbildungen zu machen mit dem Bewusststein, schonmal abgelehnt worden zu sein und das alles nur, weil sie nicht gelesen hat, was sie tun soll.
Abi-Lebenstraum-Was-auch-immer hin oder her, allein schon die Tatsache, es nicht auf die Reihe zu bekommen, zwischen YouTube und Onlineshopping die Seiten der ehem. ZVS zu lesen, das ist eine Leistung, für die ist nicht mal ein Heidelberger Döner dumm genug

(Sorry Leute, ich steh nur unheimlich auf diese maßlos überteuerten Heidelberger Döner :-)) Das ist in meinem Freundeskreis bereits ein running gag geworden)

Kackbratze
10.06.2011, 22:35
Ich kann die Lea aus dem Artikel teilweise verstehen. Sie hat den Traum Ärztin zu werden. Sie hat bisher alles versucht einen Studienplatz zu bekommen. Sie ärgert sich darüber, das sie keinen bekommen hat. Ist für mich vollkommen nachvollziehbar :-nix


Sie hat nicht alles versucht, sie hat das gemacht, was einem Wikipedia und google als erste Möglichkeiten anbieten und hat es unreflektiert umgesetzt.

Wenn sie trotz des achsoschlechten Abiturs etwas schlauer wäre, wäre sie andere Wege gegangen oder hätte ein besseres Ziel als jetzt aktuell den (bitte nochmal tief durchatmen und nicht laut loslachen) Quereinstieg über Biologie.

LOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOL

Sorry, aber ich konnte mich trotzdem nicht zurückhalten. :-angel

Distress Misstress
10.06.2011, 22:45
LOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOL

Sorry, aber ich konnte mich trotzdem nicht zurückhalten. :-angel

laughing out out out out (...) out out loud? :-))

Kackbratze, der Heidelberger Döner lacht mit!

Lupus74
10.06.2011, 23:03
Das ärgerliche ist nur, dass es egal ist, ob man 6 Jahre nur Playsation spielt oder wirklich was sinnvolles macht. Weiterhin hat man keine Chance mehr, sein nicht so gutes Abi wett zu machen. Es müsste noch ein weitere Quote geben, z.b. eine, in der nur der TMS zählt... Dann hätte auch einer mit nem Abi von 4,0 eine Chance und es wäre ein faires System.

Dem stimme ich zu. Es gibt sicherlich Verbesserungsmöglichkeiten, das wäre eine davon. Wie gesagt, ein perfektes System wirds wohl nie geben.
Ich meine mich zu erinnern, das es in den 90ern noch so war, das man z.B. für eine abgeschlossene Berufsausbildung im medizinischen Bereich Extra-Wartesemester bekommen hat. Haben sie wohl irgendwann abgeschafft. Eine Quote nur für sehr gute Testergebnisse + Auswahlgespräch (ohne Abi-Note) wäre auch eine weitere Möglichkeit.


Somit hat sie all das, was sie bisher getan hat, falsch gemacht. Nahezu von den Unis unbonierte Ausbildungen zu machen mit dem Bewusststein, schonmal abgelehnt worden zu sein und das alles nur, weil sie nicht gelesen hat, was sie tun soll.
Abi-Lebenstraum-Was-auch-immer hin oder her, allein schon die Tatsache, es nicht auf die Reihe zu bekommen, zwischen YouTube und Onlineshopping die Seiten der ehem. ZVS zu lesen, das ist eine Leistung, für die ist nicht mal ein Heidelberger Döner dumm genug

(Sorry Leute, ich steh nur unheimlich auf diese maßlos überteuerten Heidelberger Döner :-)) Das ist in meinem Freundeskreis bereits ein running gag geworden)

Ich sehe nicht, das sie alles falsch gemacht hat. Sie hat immerhin das KPP absolviert und eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten gemacht, finde ich nicht so schlecht. Eine gute Wahl die Wartezeit zu überbrücken.
Die Sache mit dem Onlineshopping ist natürlich von Dir reininterpretiert.


Sie hat nicht alles versucht, sie hat das gemacht, was einem Wikipedia und google als erste Möglichkeiten anbieten und hat es unreflektiert umgesetzt.

Wenn sie trotz des achsoschlechten Abiturs etwas schlauer wäre, wäre sie andere Wege gegangen oder hätte ein besseres Ziel als jetzt aktuell den (bitte nochmal tief durchatmen und nicht laut loslachen) Quereinstieg über Biologie.

LOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOL

Sorry, aber ich konnte mich trotzdem nicht zurückhalten. :-angel

Was hat sie denn nicht versucht bzw. was hätte sie machen können, um sofort einen Platz in Deutschland zu bekommen ? Ins Ausland wollte oder konnte sie wohl nicht gehen.

Thomas24
10.06.2011, 23:14
@Rico: habe auch herzlich über deine -in allen Punkten treffende- Polemik und den zugrunde liegenden SPON Artikel gelacht:-D

Kackbratze
10.06.2011, 23:20
Sofort wäre mit dem Abi nicht gegangen, immerhin hat sie das schonmal rausgehabt.
Wenn es ihr um die Auswahlverfahren der Hochschulen gegangen wäre, hätte sie entweder eine "besser unterstütze" Ausbildung wählen können, oder sich gleich klarmachen können, dass die Ausbildung egal ist, weil sie eh ihre 6 Jahre "abwarten" muss.

Klagen kann jeder, Losverfahren sind auch nicht der Punkt, aber jetzt den ausgelutschten und bekannterweise erfolglosen Weg per Biologie nehmen zu wollen und sich damit die Wartezeit weiter zu versauen ist ein weiterer Nagel im Sarg der Beerdigung des Studiums der Humanmedizin.

Das Hauptproblem ist eher die Borniertheit der Dame, die sich nicht zu schade ist zu behaupten, dass sie (und nur sie!) einen Studienplatz verdient hätte, weil sie ja berufen ist.

Ich fühle mich dazu berufen, Menschen zu helfen. Ich glaube, ich wäre eine gute und einfühlsame Ärztin.

Die meisten Berufungen sind entweder von Behörden oder von Geisteskranken, die mit den Göttern sprechen.



Bei dem Ärztemangel in Deutschland wäre es ein großer Fortschritt, stärker auf die Eignung der Bewerber zu achten. Und damit meine ich kein gutes Abitur, sondern die Motivation, später tatsächlich als Arzt zu praktizieren.

Dafür, dass sie sich mit ihrem Traumberuf auseinandergesetzt haben soll, scheint sie immernoch nicht die berufliche Realität zu kennen.
Nicht jeder Arzt muss zwingend in der unmittelbaren Patientenversorgung tätig werden (Humangenetiker, Mikrobiologe, etc) und nicht jeder Kollege hier in Deutschland ist mit den Arbeitsbedingungen hier so zufrieden, dass er hier bleiben will oder überhaupt noch als Arzt arbeiten will.

Solche halbseidenen pubertären Auswüchse sind Wasser auf die Mühlen von uninformierten und publicitygeilen Politikern, die solche Dummheiten als Steilvorlage verwenden.

Thomas24
10.06.2011, 23:25
Analog ist out, anonyme Foren und SpOn sind in. Reale Fakten sind doch nur für Verlierer oder Leute die eh einen Studienplatz bekommen.
Was interessieren mich Fakten, ich habe Träume!!!

:-kotz

"Doch weil ich arm bin, habe ich nur meine Träume. Die Träume breite ich aus vor deinen Füßen. Tritt leicht darauf, du trittst auf meine Träume"...(Yeats):-))

Rico
10.06.2011, 23:30
Ich sehe nicht, das sie alles falsch gemacht hat. Sie hat immerhin das KPP absolviert und eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten gemacht, finde ich nicht so schlecht. Eine gute Wahl die Wartezeit zu überbrücken.Also MFA ist sicher nicht die beste Option, da ja doch einige Unis dafür eben keinen Bonus geben, wohl aber z.B. für den GuKP .

Dann muss man halt mal kritisch überlegen, ob man mit den verfügbaren Boni überhaupt realistisch die eigene Note soweit anheben kann, dass es für das AdH reicht, bei 2,4 ist das gar nicht so einfach. Einen TMS über der 90. Perzentile zaubert man ja auch nicht so einfach aus dem Hut.
Letztlich kann am Ende eines solchen Relflexionsprozesses auch durchaus die Erkenntnis stehen, dass man eben keine realistischen Chancen auf eine sofortige Zulassung hat.
Wenn ich auf ein 10m hohes Dach will, aber auf 5m Höhe stehe, dann ist es egal ob ich 50cm oder 1m hoch springen könnte... wird beides nicht reichen.

Und das KPP ist in der AO vorgeschrieben, das haut mich jetzt in keiner Weise vom Hocker wenn das einer macht, denn das ist einerseits Pflicht und andererseits ja wohl das Minimum wenn man nicht sofort vom Abi weg studiert. Und zu guter Letzt hätte es sogar Ausbildungsberufe gegeben, die auf das KPP angerechnet werden können, da hätte sie auch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können.

Was hat sie denn nicht versucht bzw. was hätte sie machen können, um sofort einen Platz in Deutschland zu bekommen ? Traurige Erkenntnis, aber nicht jeder kann sofort einen Platz kriegen.
Und sie hätte sich vorher schon ausrechnen können, dass sie trotz Ausbildung und TMS (wie war der? "erfolgreich" kann ja alles heißen) höchstwahrscheinlich keinen Platz über das AdH kriegen würde und sich gleich auf die Wartezeit einstellen können.
Aber was sie auf GAR KEINEN FALL hätte machen dürfen, war jetzt dieses blöde Biostudium anzufangen, da schießt sie sich echt ins Bein mit.

Feuerblick
10.06.2011, 23:34
@Linda: Ich habe den Beruf der Arzthelferin nicht auf das rein verwaltungstechnische reduziert sondern nur angemerkt, dass ein Teil ihrer Tätigkeit eben auch das ist und sie somit weder komplett selbständig in Diagnose und Patientenversorgung tätig ist noch AUSSCHLIESSLICH in eben jenen Bereichen arbeitet. Was sie von den anderen (in Sachen Studienplatz anerkannten) Berufen eben unterscheidet. Du musst dich nicht immer gleich angegriffen fühlen, wenn man etwas über diesen Beruf schreibt, was nicht auf Anhieb deiner Vorstellung entspricht, okay? Ich hab kein Problem mit Arzthelferinnen... Jeder Beruf hat seine Daseinsberechtigung und jeder hat auf seinem Gebiet Kenntnisse, die man in anderen Berufen eben nicht hat. :-nix Ich hätte gerne als Orthoptistin ein wenig mehr über die Verwaltungsseite gelernt. Gehörte aber eben nicht dazu...

Thomas24
10.06.2011, 23:47
Aber was sie auf GAR KEINEN FALL hätte machen dürfen, war jetzt dieses blöde Biostudium anzufangen, da schießt sie sich echt ins Bein mit.


Ja, aber das setzt voraus, dass sich diese verträumt- verpeilte, aber "berufene" Trulla mental aktiv mal mit den Modalitäten auseinandergesetzt hätte- und das dann auch verstanden hätte:-D

So bleibt es nur bei einem Deutschland vs. Verpeilte Trulla: 1:0
und der Studienplatz geht hoffentlich an jemanden, der ihn sich eher verdient hat. :-dafür

In drei Jahren gibt es dann einen Artikel, dass die frischgebackene Bachelorette (falls bis dahin durchgehalten?) entsetzt feststellen muss, dass sie keinen Quereinstieg machen konnte und keine Wartesemester angerechnet bekommen hat... und nun sogar noch als Zweitstudienbewerberin gilt... dann kommt wieder der SPON "buhuuu,das System ist so schlecht Artikel". Von einem neuen Praktikanten geschrieben-

Lupus74
10.06.2011, 23:52
Aber was sie auf GAR KEINEN FALL hätte machen dürfen, war jetzt dieses blöde Biostudium anzufangen, da schießt sie sich echt ins Bein mit.

In dem Punkt sind Wir uns einig, das war ein großer Fehler.

chil-i
11.06.2011, 01:32
Traurige Erkenntnis, aber nicht jeder kann sofort einen Platz kriegen.
Und sie hätte sich vorher schon ausrechnen können, dass sie trotz Ausbildung und TMS (wie war der? "erfolgreich" kann ja alles heißen)

Nun ich denke "erfolgreich" heißt in dem fall, dass sie nicht durchgefallen ist...:-heul
Vielen Dank für den Kommentar zum Artikel :-)

Skyreaver
11.06.2011, 06:30
Dann mache ich mal den Advocatus Diaboli:

Die Gute Lea ist zweifellos ein naives Ding und wenn man den Artikel so liest wohl auch nicht unbedingt der hellste Stern am Himmel, das zugrunde liegende Problem ist aber nichtsdestotrotz richtig dargelegt: Es ist zwar eine These die man hauptsächlich von Leuten mit schlechtem Abitur hört, aber die Abiturnote sagt über die Berufeignung Arzt nunmal wirklich soviel aus wie die Länge der großen Zehe: Gar nichts. Da reicht schon ein bischen Prüfungsangst, eine schlechte Tagesform oder eine Grippe bei den Abiprüfungen und ein ganzes Leben ist versaut. Weiterhin soll es tatsächlich auch Menschen geben, die nicht schon seit der 5. Klasse wussten, dass sie mal Medizin studieren wollen. Und die Wartezeit ist bei Lichte betrachtet ein dermaßen abstuses Konstrukt, dass es sie eigentlich nur in Deutschland geben kann. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von ca. 80 Jahren, 6,5 Jahre (das sind 8% des Lebens!) auf einen Studienplatz zu warten, lassen sich aber wohl auch nur deutsche gefallen.

Alternativen zu beiden gibt es wahrlich genug, wenn man einen Blick auf die europäischen Nachbarn wirft. Deutschland ist da wirklich das einzige Land das mir einfällt, welches es nicht schafft der Nachfrage ein zumindest annähernd entsprechendes Angebot an Studienplätzen entgegen zu stellen. Da braucht man sich über Ärztemangel auf dem Land nicht zu wundern. Der kommt meiner Meinung nach nicht daher, wie hier meist angenommen, dass dort die Arbeitsbedingungen zu schlecht sind (auch wenn ich natürlich gern zugebe, dass sie alles andere als ideal sind), sondern dass unser Auswahlsystem Ärzte heranzüchtet, die kurz nach ihrem Examen ins Krankenhaus gehen, dort feststellen, dass sie Patientenkontakt nicht mögen und dort viel arbeiten müssen und dem Zivi nachdem er erzählt hat, dass er Medizin studieren will, vorjammern dass er es lieber bleiben lassen sollte, weil Assistenzärzte nämlich "nur" um die 3000 Euro verdienen und das eigentlich viel mehr sein müsste weil sie ja Verantwortung für Menschen haben und bla bla bla :-keks

Da wäre mir, um den Kreis zu schliessen, eine Lea aller Naivität zum Trotz deutlich lieber als Ärztin und vielleicht, vielleicht würde so ein Typ Ärztin ja auch aufs Land gehen, wenn dort nicht das ganz grosse Geld winkt.

Sebastian1
11.06.2011, 06:41
6,5 Jahre (das sind 8% des Lebens!) auf einen Studienplatz zu warten, lassen sich aber wohl auch nur deutsche gefallen....denn in anderen Ländern sind sie entweder aufgrund ihres schlechten Abiturs komplett raus und haben keine Chance, im eigenen Land Medizin zu studieren, oder aber werden in Prüfungen nach 1,2 Semestern direkt wieder gegangen.

Sorry, aber wer sich so offensichtlich mit den Gegebenheiten innerhalb mehrerer Jahre nicht auseinandersetzt, obwohl er es doch so sehr will, hat einen grundlegenden Schritt übersprungen.

Ganz nebenher: Ich fände es toll, wenn Lehrer der Oberstufenjahrgänge sich mal eine Stunde Zeit nähmen, um den Schülern zB zu Beginn der Kursstufe zu erklären, wie prinzipiell Studienplätze vergeben werden und wie die Anforderungen aussehen. Passiert leider viel zu selten; sonst gäbe es hier dazu weniger Fragen. Oder bei den Schulgruppen, die ich zu Unizeiten bei Tagen der offenen Tür darüber informiert habe (und das waren fast durchweg Leute, die kurz vor dem Abi waren).

][truba][
11.06.2011, 06:42
Ich denke hier wurde auch vieles schon gesagt deshalb wundert mich nur das in dem Artikel nicht drauf eingegangen wurde das die gute Lea natürlich nur wegen dem Bundesland in dem sie ABI gemacht hat oder wegen der gemeinen Lehrer "nur" einen 2,4er Schnitt hat ;)

Melina93
11.06.2011, 08:14
Zitat von Skyreaver Beitrag anzeigen
6,5 Jahre (das sind 8% des Lebens!) auf einen Studienplatz zu warten, lassen sich aber wohl auch nur deutsche gefallen.


Du redest ja so, als ob man während des Wartens nicht leben würde. Diese 8 % des Lebens kann man ja sogar auch mit Medizin verbringen, eben nur noch nicht als Arzt.
Außerdem glaube ich, dass das Warten ein eindeutiges Indiz dafür ist, dass man es wirklich möchte- und davor habe ich Respekt. Denn diese Ausdauer würde ich mir nicht zutrauen.

Feuerblick
11.06.2011, 09:24
Die Abiturnote mag nichts über die Eignung eines Bewerbers aussagen. Sie sagt aber sehr wohl etwas darüber aus, wie sehr er sich um seinen Lebenstraum bemüht hat. Wenn man nämlich weiß, dass man für ein Medizinstudium einen SEHR guten Abischnitt braucht, dann setzt man sich rechtzeitig auf den Hintern und sorgt dafür, dass der Abischnitt sehr gut WIRD! Und nein, der NC ist kein Geheimnis, denn schon Anfang der 90er Jahre waren meine Mitschüler mit Medizin als Studienwunsch genau darüber informiert und haben gelernt was das Zeug hält. Für einen Lebenstraum ist DAS nun wirklich nicht zuviel verlangt. Und wenn jetzt wieder das "böse Lehrer"-Argument kommt: Das ist Quatsch. Man kann bei jedem Lehrer herausfinden, was er in den Klausuren (jenseits von Mathe, Chemie und Co., wo es auf reine Fakten ankommt) hören bzw. lesen will und entsprechend seine Antworten verfassen. Auch DAS ist für einen Lebenstraum wirklich kein zu großer Einsatz... LEBENSträume finden sich ja nicht erst in der 13.1 sondern bestehen eben schon ein Leben lang. Genug Zeit für gute Noten!
(Und wer das nicht kann, wer es verpennt hat oder wer erst zu spät darauf kam, dass er Medizin studieren will, der darf hierzulande einfach auf einen Studienplatz warten. In anderen Ländern hätte er gar keine Chance auf einen Platz, das sollte man nie vergessen!)

Skyreaver
11.06.2011, 09:28
...denn in anderen Ländern sind sie entweder aufgrund ihres schlechten Abiturs komplett raus und haben keine Chance, im eigenen Land Medizin zu studieren, oder aber werden in Prüfungen nach 1,2 Semestern direkt wieder gegangen.

Also zumindest Österreicher, Schweizer und Holländer haben es wesentlich einfacher im eigenem Land Medizin zu studieren als deutsche in Deutschland. Und das französische System ist wie ich finde fairer als unseres, weil es auch Leuten die in der Schule nicht die allerbesten waren die Chance gibt durch fleiß zu beweisen, dass sie dem Studium gewachsen sind ohne dafür gleich einen beträchtlichen Teil ihrer Lebenszeit zu opfern.


Ganz nebenher: Ich fände es toll, wenn Lehrer der Oberstufenjahrgänge sich mal eine Stunde Zeit nähmen, um den Schülern zB zu Beginn der Kursstufe zu erklären, wie prinzipiell Studienplätze vergeben werden und wie die Anforderungen aussehen. Passiert leider viel zu selten; sonst gäbe es hier dazu weniger Fragen. Oder bei den Schulgruppen, die ich zu Unizeiten bei Tagen der offenen Tür darüber informiert habe (und das waren fast durchweg Leute, die kurz vor dem Abi waren).

Das würde ich auch begrüßen, aber da scheint es auch bei den Lehrern an Wissen zu mangeln. Ich wurde in der Endphase meiner Schullaufbahn wenn ich vom NC erzählt habe dann meist gefragt ob ich mich denn auch an allen Unis beworben habe, im Osten müsse es doch noch genug Plätze geben.
Noch besser war natürlich der "Tipp" meines Geschilehrers es doch mal in Heidelberg zu versuchen wenn ich so Schwierigkeiten mit dem NC hätte. :-D