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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Trigeminusdruckpunkte



Kyutrexx
26.06.2011, 20:35
Hallo liebe Leute,

ich sitz hier gerade über den Hirnnerven und lese von den Trigeminusdruckpunkten.

Meine Frage ist: welche klinische Bedeutung haben die?
Also dass man damit eine Trigeminusneuralgie entdeckt ist schon klar. Aber ich meine welche klinische Bedeutung haben die abgesehen von (schweren) Nerven- bzw. Hirn- sowie Entmarkungserkrankungen?
Gibts auch etwas weniger dramatische Fälle in denen die eine Rolle spielen?

Zudem: ich entsinne mich, dass meine Hausärztin die auch immer abgetastet hat (bei Schnupfen, bei Husten, bei eigentlich allem, das irgendwie mit Infektionen zu tun hatte). Warum hatse das gemacht? ^^


Viele Grüße

Rhiannon
26.06.2011, 20:40
Zudem: ich entsinne mich, dass meine Hausärztin die auch immer abgetastet hat (bei Schnupfen, bei Husten, bei eigentlich allem, das irgendwie mit Infektionen zu tun hatte). Warum hatse das gemacht? ^^


Ich meine mich dunkel zu erinnern, in dem Zusammenhang gelernt zu haben, dass auch ne Sinusitis ne Hyperalgesie an den Druckpunkten auslösen kann.

Jemine
26.06.2011, 20:43
Da haste dir die Antwort doch schon selber gegeben ;-)
Bei Sinusitis gibt's Schmerzen, weil der Trigeminus geärgert wird.

Kyutrexx
26.06.2011, 20:45
Da haste dir die Antwort doch schon selber gegeben ;-)
Bei Sinusitis gibt's Schmerzen, weil der Trigeminus geärgert wird.
Achso. Oh, okay ... ich dachte die Antwort wäre "zu einfach". Hätte eher vermutet, sie überprüfte damit irgendwas anderes (was eben nicht so offensichtlich ist).

Abgesehen vom good old Schnuppen: noch andere sinnvolle Sachen, wo die Punkte eine diagnostische Rolle spielen?

Jemine
26.06.2011, 21:07
Meningitis. Ansonsten kann man ja an den Druckpunkten eh nur den sensiblen Teil untersuchen.

FEik
27.06.2011, 11:37
Also mir hat jeder Neurologe gesagt, dass es absoluter Quatsch ist, die zu prüfen. Ein negativer Befund schließt nichts aus, ein positiver tritt meist ohne jede Pathologie auf.

Kyutrexx
27.06.2011, 17:24
Also mir hat jeder Neurologe gesagt, dass es absoluter Quatsch ist, die zu prüfen. Ein negativer Befund schließt nichts aus, ein positiver tritt meist ohne jede Pathologie auf.
Oha, jetzt bin ich neugierig.
Welche Begründung gäbe es dafür?

SuperSonic
27.06.2011, 17:32
Uns wurde dasselbe gesagt. Die Testung der Trigeminus-Druckpunkte ist obsolet!

Kyutrexx
27.06.2011, 17:35
Uns wurde dasselbe gesagt. Die Testung der Trigeminus-Druckpunkte ist obsolet!
Hm ... bei uns erst heute im Präpkurs wurden die Punkte nochmal besprochen. Unsere Tischdozentin ist übrigens nicht mal an die 30 ran, also ist ihr Studium auch nicht Ewigkeiten her.

Warum soll das obsolet sein?
Ohne Begründung ist das schwer nachzuvollziehen ^^.

FEik
27.06.2011, 20:34
Ja in der Vorklinik ist das eine Sache mehr, die man abfragen kann...
Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Dozenten in der Vorklinik -gleich welchen Alters- i.d.R.wenig Ahnung von klinischer Medizin besitzen.
Obsolet, weil sie eben keine Aussagekraft haben.

Coxy-Baby
27.06.2011, 20:51
Wollen wir mal ne Umfrage machen auf wievielen Statusbögen NAP steht?

Nachtrag: Steht irgendwo, dass es obsolet ist?

Kyutrexx
27.06.2011, 21:11
Obsolet, weil sie eben keine Aussagekraft haben.
Ja das wurde ja schon öfter gesagt - aber wieso ist dem so??

FEik
27.06.2011, 21:31
Wollen wir mal ne Umfrage machen auf wievielen Statusbögen NAP steht?


Genau das war der Grund warum ich mit einem sehr fähigen Neurologen eine Diskussion darüber hatte. Er meinte, egal was da rauskommt, es hat einfach keine Relevanz. Viele Patienten geben Schmerzen an, obwohl sie nichts (Neurologisches) haben, andere haben eine Meningitis und trotzdem sind NABs ohne Befund.
Sicher das ist nur eine Expertenmeinung (aber auch alle anderen Neurologen, die ich dazu gefragt habe, haben ähnliches gesagt).
Ich habe gerade mal geschaut, was Pubmed dazu sagt, leider ohne Erfolg.

Coxy-Baby
27.06.2011, 21:38
Hm naja vielleicht kommt es ja auf die Station an, aber auf ner internistischen station habe ich noch nie Viel! Patienten gesehen die da was angegeben haben, zumal es eine nichtinvasive Untersuchung ist die 15 Sekunden dauert und die man aber sowas von super in die Kopfuntersuchung integrieren kann..

Kyutrexx
27.06.2011, 21:55
Ich glaube hier werden zwei Sachen etwas durcheinandergeworfen.

Der Neurologe von dem hier die Rede ist, sagt ja, dass die Untersuchung nix wert ist, WEIL die Patienten das empfundene nicht richtig angeben.

Wir sollten hier aber dabei bleiben, welche Aussagekraft die Untersuchung hat, wenn der Patient das empfundene korrekt angibt bzw. wiedergibt!

Hellequin
27.06.2011, 22:40
Wir sollten hier aber dabei bleiben, welche Aussagekraft die Untersuchung hat, wenn der Patient das empfundene korrekt angibt bzw. wiedergibt!
Der Ansatz scheitert aber schon daran, das die Angabe des Patienten subjektiv ist. Und ansonsten das was FEik sagt, ein negativer Befund schließt nichts aus und ein positiver Befund beweist nichts, zumal ein positiver Befund erstmal unspezifisch ist.
Andererseits hat Coxy natürlich recht wenn er darauf verweist, das die Untersuchung wenig Aufwand macht, und allgemein gilt das man subjektive Befunde in der neurologischen Untersuchung immer in Gesamtkontext bewerten muss.

Kyutrexx
28.06.2011, 09:58
Der Ansatz scheitert aber schon daran, das die Angabe des Patienten subjektiv ist.
Ist das nicht aber extrem häufig, über alle Fachbereiche und Symptomschilderungen verteilt?
Ich würde mal sagen, dass fast alle Schilderungen die eine qualitative Bandbreite haben (Schmerzen, Unwohlsein jeder Art, Bewegungseinschränkungen, ...) subjektiv sind, wenn der Patient sie schildert.

Evil
28.06.2011, 11:52
Eben. Und deswegen macht man viele Untersuchung im Beschwerdefall, aber nicht als Standard, wenn Sensitivität und Spezifität zu gering sind ;-)