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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nachts 1 Assistent für wieviele Patienten??



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Coronavirus
01.07.2011, 13:30
Hallo, wollte mich mal umhören, ob es üblich ist, dass nur 1 Assistent nachts den Vordergrunddienst leistet.
Und wieviele Patienten muss er betreuen? Also wir haben insgesamt 5 Stationen, Intensiv, IMC, Notaufnahme plus Schockraum mit 1 Person zu betreuen. Finde das sehr grenzwertig, v.a. wenn mehrere Notfälle gleichzeitig auftreten.
Wie seht ihr das?

WackenDoc
01.07.2011, 13:37
Kommt drauf an, um welche Fachrichtung es sich handelt.

Auf der Inneren war es bei uns üblich, dass nachts nur ein Assistent da war für Intensiv, Notaufnahme, Notaufnahmestation und 4 normale Stationen. Nachmittags bis um Mitternacht waren es 2 Assistenten- einer für die Intensiv, der auch den anderen Diensthabenden nach Möglichkeit unterstützt hat und einen für den Rest.

In meinem ersten Haus gab es auf der Inneren zusätzlich zum normalen diensthabenden Internisten noch den Intensivdienst extra. Auch nachts.

Brutus
01.07.2011, 13:54
Kommt drauf an, um welche Fachrichtung es sich handelt.

Auf der Inneren war es bei uns üblich, dass nachts nur ein Assistent da war für Intensiv, Notaufnahme, Notaufnahmestation und 4 normale Stationen. Nachmittags bis um Mitternacht waren es 2 Assistenten- einer für die Intensiv, der auch den anderen Diensthabenden nach Möglichkeit unterstützt hat und einen für den Rest.

In meinem ersten Haus gab es auf der Inneren zusätzlich zum normalen diensthabenden Internisten noch den Intensivdienst extra. Auch nachts.

Ich würde es noch nicht mal auf die Fachrichtung schieben. Kommt einzig auf die Größe des Hauses und /oder der Größe der Fachrichtung an. Bei einer 20 Betten-Intensiv wirst Du einen eigenen Intensivling haben, wenn in einer Kreisklitsche die Intensiv aus 2-3 Betten besteht, und es nur eine Station mit ein paar Patienten gibt, wird ein Arzt alleine Dienst schieben.
Da ich ja mittlerweile in vielen verschiedenen KH arbeite, habe ich mittlerweile so einige Dienstmodelle mitbekommen. Es gibt auch Häuser, gerade die sehr kleinen, da hast Du Nachts einen Chirurgen und einen Internisten. Und einer von den Beiden (der, der sich nicht rechtzeitig aufs Klo verdrückt hat :-))) bekommt als Geschenk noch den NEF-Funk in die Hand gedrückt. Ist dieser dann draußen spielen, muss der andere sich um dessen Patienten auch noch mitkümmern.

WackenDoc
01.07.2011, 14:28
Da haste natürlich recht.
Also die groben Zahlen von meinem letzten Haus-Größe Kreiskrankenhaus:
Intensiv hatte glaub ich 15 Betten, die Stationen ca. 35 und die Aufnahmestation war interdiziplinär belegt- internistisch davon völlig unterschiedlich, würd mal sagen im Schnitt in der Spätschicht so ca. 10 Patienten. Dafür z.B. keine 24-h-Herzkatheterbereitschaft.
Dafür haben Fremdstationen auch nicht wegen Viggos angerufen.
Und die Anzahl der Notfallkonsile hielt sich auch in Grenzen. Außerdem waren für Notfälle die Diensthabenden der entsprechenden Abteilungen zuständig. (War in meinem ersten Haus auch was anders)

eve05
01.07.2011, 18:20
Ortho- ca.100 Betten (4 Observationsbetten); nachts allein
UCH- ca. 80 Betten (4-5 Observationsbetten), Maximalversorger; nachts zu zweit- eine Erfahrener und ein Zweitdienst

dreamchaser
01.07.2011, 18:25
Es kommt nicht nur auf die Größe der Intensiv an, sondern auch ob fachlich getrennt oder interdisziplinär. Und eben auf die Größe/Ausstattung des Hauses.
Wenn die ITS von der Anästhesie mitbetreut wird, dann muss ja der Internist nicht rund um die Uhr da sein. Und wenn kein 24h -Corolabor da ist, dann kommen die STEMIs eben schonmal nicht.
Wir haben die Intensiv (14 internistische Betten, nur durch Innere betreut) komplett mit einem Schichtdienst abgekoppelt. Derjenige darf die ITS auch nicht verlassen.
Dann gibt es rund um die Uhr jemand für die Notaufnahme. Im Haus ist dann Nachts noch einer für die Stationen (11 Stationen und eine kleine CPU) zuständig, tagsüber sind es 2-3 Diensthabende für die Stationen. Meistens helfen die von Station in der Notaufnahme mit.

Relaxometrie
01.07.2011, 18:28
Psychiatrie: ab 24h (vorher gab es noch Überschneidungen mit dem Spätdienst) war man bis morgens alleine für das gesamte Haus zuständig, was je nach Belegung 500-550 Patienten waren :-keks Das beinhaltete die Suchtabteilung, die Allgemeinpsychiatrie, die Gerontopsychiatrie und die Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Meiner Meinung nach eine absolute Zumutung für Arzt und Patienten. Zum Glück arbeite ich dort nicht mehr!

Nachtrag: eine forensische Station war natürlich auch dabei. Hatte ich schon ganz verdrängt, denn dort ist man wirklich nur sehr selten hingerufen worden.
Und die Aufnahme hatte man nachts natürlich auch noch an der Backe.

stennadolny
01.07.2011, 18:37
In der Psychiatrie so ziemlich alles möglich: So etwa 2 ( sic !) Assis (einer in der hochfrequentierten Aufnahme, einer für das Riesenhaus) für mehr als 1000 Betten, aber auch einer allein für 100 oder 200 Betten. Oder 80.

In der Inneren noch bis vor wenigen Jahren (Schwerpunktversorgungshaus Innere Osten) für gut 700 Gesamtbetten, davon 230 Innere-Betten (Intensiv mit Altassi oder mehr extra besetzt) Assi alleine.

Jetzt 2 Assis ( Aufnahme + Hausdienst), Intensiv durchaus gut russischsprachig versorgt.

Ärztemangel da ? Noch Fragen ?

EKT
01.07.2011, 18:47
Psychiatrie 400 Betten:
Entweder zu zweit mit 95 % Gehalt (normale Dienstvergütung).
Oder allein mit 190 % Gehalt.

Rumpelstilzchen
02.07.2011, 05:26
Kommunales Haus, knapp 400 Betten, Anästhesie.

Vordergrund betreut im Bereitschaftsdienst die Intensiv, die IMC, den OP, den Kreißsaal, erledigt die Prämedikationen und wird beim internen Notruf mitalarmiert. Wochentags gibt es einen Spätdienst, der mittags kommt und um 20 Uhr geht.

Hintergrund ist Rufdienst und kommt je nach Auftragslage 'rein oder nicht. In letzter Zeit ist der Rufdienst der Oberärzte ein Anwesenheitsdienst geworden, in den Bereitschaftsdiensten wird zur Zeit voll gearbeitet.

Hellequin
02.07.2011, 06:54
Unsere Innere hat insgesamt etwas mehr als 150 Betten (IMC mit eingerechnet) + die innere Intensivstation. Das teilen sich nachts 3 Kollegen. Einer in der Notaufnahme, einer im Hausdienst und einer der Altassistenten auf der Intensiv.

Bei uns in der Neuro, sinds 45 Betten inklusive 6 Stroke-Betten. Die macht bei uns einer allein, inklusive Notaufnahme + Konsiliardienst fürs Haus.

teletubs
02.07.2011, 11:39
Innere Medizin, 200 Betten plus Notaufnahme. Intensiv hat ihren eigenen Nacht-Assi, der aber durchaus zum Aushelfen bereitsteht, falls es auf dem Notfall und im Hause brennt. Ansonsten musste halt schauen, was mehr nicht mit dem Leben vereinbar ist etc.pp :-nix Ist so...man hat halt nur zwei Hände...auch wenn nachts der Notfall aus allen Nähten platzt: immer eins nach dem anderen...und der Patient muss dann halt auch Geduld haben, sofern er net grad kammerflimmernd im Zimmer liegt. :-oopss

THawk
02.07.2011, 11:49
Pädiatrie, Uni.
120 Betten, davon 26 Neo- und Päd-ITS. 1 junger Assistent + 1 FA/erfahrener Assistent für Notfallambulanz und Normalstationen. Gleiche Besetzung noch für den ITS-Bereich. Geht gut.

jatina
02.07.2011, 12:21
Reine Psych mit allem was da so geboten wird, Sektorkrankenhaus. Bei Vollbelegung 210 Patienten- ein Assi vor Ort und tel. Hintergrund, der im schlimmsten Fall anrückt wenn nichts geht.
Ist in der Regel gut zu wuppen, manche Nächte sind allerdings grenzwertig wenn parallel maligne PsychKGs ins Haus purzeln und im Haus auch noch Alarm herrscht. Bisher aber immer zu machen gewesen- ich erinnere mich nicht, das in meiner Zeit je der Hintergrund ins Haus musste.

Espressa
02.07.2011, 15:18
Augen, 25-35 Betten, 1 Nachtschwester. Assistent auf Rufbereitschaft. "Stationsarbeit" im Dienst beschränkt sich auf Braunülen legen (selten), Schlafmedikation anordnen (schon eher mal), oder das eine oder andere Wehwechen oder Fragen der Patienten. Wobei ja die wiederum auch gut bis zum nächsten Tag warten können und wenn möglich auch müssen.

Dr. Psycho
03.07.2011, 10:22
Psychiatrie: 400 Betten (Allgemeinpsych., Sucht, Geronto, KJP, Forensik)
-> 1 Assi alleine. OA als telefonischer Hintergrund, kam selten (erfolgreicher Suizid) "rein".

Neuro: 40 Betten und Notaufnahme -> 1 Assi allein, OA als telefonischer Hintergrund.

apple
03.07.2011, 10:35
Psychiatrie: 1 Assi für 150 Betten, OA in Rufbereitschaft

Chaoskätzchen
03.07.2011, 10:56
Neurologie:

+/- 100 Patienten (inclusive Stroke mit 12 Betten und Patienten auf fachfremden Stationen bei Bettenmangel)

zusätzlich die Notaufnahme, in der der Bär nicht selten bis 3°° wirklich durchsteppt..

zusätzlich Konsiliardienst im Haus..

das ganze am Wochenende für je 24 Stunden (so viel zum Thema Bereitschaftsdienst), dann aber glücklicherweise stundenweise ergänzt durch einen zweiten Assi, der zumindest mal die Station abnimmt..

OA im telefonischen Hintergrund.

cookie!
03.07.2011, 11:35
Psychiatrie: ab 24h (vorher gab es noch Überschneidungen mit dem Spätdienst) war man bis morgens alleine für das gesamte Haus zuständig, was je nach Belegung 500-550 Patienten waren :-keks Das beinhaltete die Suchtabteilung, die Allgemeinpsychiatrie, die Gerontopsychiatrie und die Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Meiner Meinung nach eine absolute Zumutung für Arzt und Patienten. Zum Glück arbeite ich dort nicht mehr!

Nachtrag: eine forensische Station war natürlich auch dabei. Hatte ich schon ganz verdrängt, denn dort ist man wirklich nur sehr selten hingerufen worden.
Und die Aufnahme hatte man nachts natürlich auch noch an der Backe.
Warst Du zufällig in der gleichen Klinik wie ich?
Die Zahlen und Abteilungen kommen mir extrem bekannt vor...
Und wenn es eine andere Klinik ist, ist es unglaublich, dass es mehrere gibt, in denen das so läuft. Ich fand das zumindest unverantwortlich und habe dann auch gekündigt...

Rico
03.07.2011, 13:38
1 Assi alleine. OA als telefonischer Hintergrund, kam selten (erfolgreicher Suizid) "rein".Hm... da hätt er dann aber auch nicht mehr kommen brauchen... Totenschein ausfüllen kann man auch ohne OA...