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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arztausweis und Approbation



M.Braun
07.07.2011, 01:51
Hallo Leute,

ich möchte mich erst einmal bei euch kurz vorstellen. Ich bin Dipl. Psychologe und arbeite derzeit als Abteilungsleiter in einem Wirtschaftsunternehmen. Ich vertrete die Auffassung, dass wenn ein Mitarbeiter ein Problem hat, das Unternehmen ein Problem hat. Deshalb "Helfe" ich dann immer den Mitarbeitern, dabei ist uns hier allen wohl klar, dass ich dabei stets haarscharf an der gesetzlichen Grenze arbeite. Deshalb wollte ich jetzt eine Ausbildung zum Psychotherapeuten + Approbation machen.

Wenn ich dann fertig bin, bin ich ja nach der Approbation Arzt.

Dürfte ich dann theoretisch Privatrezepte für verschreibungspflichtige Medikamente ausstellen? Also mich persönlich würden verschreibungspflichtige Placebos sehr interessieren. Oder werde ich hierfür mit einem anderen "Arzt" (Mediziner) kooperieren müssen?

SkYSkYSkY
07.07.2011, 02:35
Du wärst dann psychologischer Psychotherapeut, aber kein Arzt. Arzt bist du nur nach abgeschlossenem Medizinstudium. Ergo kannst du auch keine Medikamente verschreiben. Placebos wirst du aber denke ich rezeptfrei bekommen, nur würde ich damit trotzdem nicht einfach so Patienten "behandeln".

Sebastian1
07.07.2011, 02:58
Wenn ich dann fertig bin, bin ich ja nach der Approbation Arzt.


Nach der Approbation bist du Arzt, richtig. Um diese zu erlangen, ist jedoch ein Medizinstudium notwendig. Aber wie man als Dipl. Psych. auf die Idee kommt, durch eine Psychotherapeutenausbildung Arzt zu sein, entzieht sich ein wenig meinem Verständnis.
Insgesamt ein seltsames Anliegen mit seltsamen Motiven, die du in einem seltsamen Posting zum Ausdruck bringst. Kommt sehr unglaubwürdig rüber.

M.Braun
07.07.2011, 03:35
Nach der Approbation bist du Arzt, richtig. Um diese zu erlangen, ist jedoch ein Medizinstudium notwendig. Aber wie man als Dipl. Psych. auf die Idee kommt, durch eine Psychotherapeutenausbildung Arzt zu sein, entzieht sich ein wenig meinem Verständnis.

Ich kann es dir gerne erklären, dazu möchte ich dir mal aus einem Wiki-Artikel zitieren:

http://de.wikipedia.org/wiki/Psychologischer_Psychotherapeut#Kassenzulassung

Psychologische Psychotherapeuten, die in eigener Praxis arbeiten, haben oftmals auch eine Kassenzulassung, d. h. eine Behandlung durch sie wird (ggf. nach entsprechender Antragsstellung zur Kostenübernahme) von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Diese Zulassung kann nach der Approbation und dem Arztregistereintrag durch die Kassenärztliche Vereinigung erteilt werden.

Wenn ich dann im Arztregister stehe und eine Approbation habe, dann gehe ich ja davon aus, dass ich dann Arzt bin oder sehe ich das falsch?



Insgesamt ein seltsames Anliegen mit seltsamen Motiven,


Tut mir leid, aber so seltsam sind die Motive nicht, wie man es hier (http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=0.2.23.9278.9427.9551.9574) sieht.




die du in einem seltsamen Posting zum Ausdruck bringst.

Was genau meinst du denn mit einem "seltsamen Posting"? Findest du es seltsam, dass sich jemand sich im Internet auf Informationssuche begibt und dabei mal in einem Forum eine Frage stellt? Wenn du etwas nicht verstanden hast und du gerne spezifische Informationen von mir haben möchtest, dann sag einfach bescheid. Aber der Begriff "seltsam" ist eine Generalisierung, mit der ich leider nichts anfangen kann. :-)


Placebos wirst du aber denke ich rezeptfrei bekommen, nur würde ich damit trotzdem nicht einfach so Patienten "behandeln".

In der Psychotherapie geht es auch sehr stark darum, die Erwartungshaltung eines Klienten / Patienten zu befriedigen. Wenn er ein Medikament erwartet, dann möchte ich ihm auch eins geben können. Die suggerierte Wirkung des Medikamentes ist dann eh ein Teil der Therapie.

Sebastian1
07.07.2011, 03:49
Hallo M.Braun,

"seltsam" bezog sich darauf, dass jemand, der offenbar schon Psychologe ist, die Differenzierung zwischen ärztlichen Psychotherapeuten und psychologischen Psychotherapeuten nicht zu kennen scheint. Wenn du deinen von dir selbst gesetzten Link zur BÄK durchgelesen hättest, hättest du allerspätestens dort festgestellt, dass diese beiden Berufsgruppen unterschiedliche Studiengänge absolvieren und demzufolge auch unterschiedliche Aufgaben und Kompetenzen haben. Nirgendwo lässt sich ableiten, dass eine Psychotherapeutenausbildung den Psychologen zum Arzt macht; genausowenig macht diese Ausbildung den Arzt ja zum Psychologen.

Wenn dann noch als erste Frage die nach der Möglichkeit, Rezepte für verschreibungspflichtige Medikamente ausstellen zu dürfen, kommt, dann ist der Verdacht nicht weit, dass hinter dem Posting eher fragwürdige Motive stecken.

Und sorry, du "hilfst" deinen Mitarbeitern, die ein Problem haben, willst eine Psychotherapeutenausbildung machen (die lange dauert und viel Geld kostet) um dann Placebos zu verschreiben?

Auch eine eher seltsame (zumindest aber seltsam formulierte) herangehensweise an "Probleme" der Mitarbeiter.

Ergo: ich finde die Geschichte von vorn bis hinten unglaubwürdig.

M.Braun
07.07.2011, 04:13
Hallo Sebastian1,

den Link der BÄK habe ich erst später gefunden. Der Wikipedia Artikel hat mich in dieses Board geführt.

Im übrigen findest du mein Posting unglaubwürdig, weil du versuchst zwischen den Zeilen zu lesen, wie ich eindeutig an deiner Interpretation meines Postings lesen kann.


"seltsam" bezog sich darauf, dass jemand, der offenbar schon Psychologe ist, die Differenzierung zwischen ärztlichen Psychotherapeuten und psychologischen Psychotherapeuten nicht zu kennen scheint.

Tut mir leid, aber ist diese Differenzierung im Studienumfang eines Medizinstudiums vorhanden?

emergency doc
07.07.2011, 04:27
Falls Du kein Troll bist folgende Antwort (und wenn Du doch einer bist, trotzdem die Antwort, für eventuelle Nicht-Trolle, die auch eine Antwort suchen):

Als Psychologe kannst Du nur Arzt werden nach Absolvierung eines Studiums der Humanmedizin und der ärztlichen Approbation.
Die ABRECHNUNGSTECHNISCHE Gleichstellung von ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten bedeutet nicht, daß Du Arzt bist. Eine Approbation wirst Du nicht bekommen. Einen Arztausweis wirst Du auch nicht bekommen. Du wirst sehr wohl über die KV registriert werden (die ja die Abrechnung vornimmt und die Gelder der Kassen verteilt) aber auch nur als psychologischer Psychotherapeut.

Achja: Wikipedia ist eine sehr interessante Spielerei, in der ich auch sehr gerne stöbere, aber Wikipedia ist eben NICHT eine echte Enzyklopädie oder eine sichere Quelle. Wenn Du mit wissenschaftlicher Methodik und Literaturrecherche etc. vertraut bist (was Du natürlich bist, denn Du hast ein Diplom, das ja eh mehr Arbeit erfordert hat als eine medizinische Doktorarbeit), weisst Du das aber natürlich.

emergency doc
07.07.2011, 04:34
Der Wikipedia Artikel hat mich in dieses Board eführt.
Wo ist denn da bitte der Link oder ein Umweg-Link hierher?:-peng


Im übrigen findest du mein Posting unglaubwürdig, weil du versuchst zwischen den Zeilen zu lesen, wie ich eindeutig an deiner Interpretation meines Postings lesen kann.

Dein Posting ist unglaubwürdig, weil es von vorne bis hinten nicht glaubwürdig ist. Man muss gar nicht zwischen den Zeilen lesen, was Du geschrieben hast, reicht schon aus.

So, ich geh jetzt erstmal zu meinem Chef, und schildere ihm meine aktuellen psychologischen Probleme, der hilft mir nämlich auch immer gerne. Mal sehen, vielleicht macht der ja auch mal die Ausbildung zum ärztlichen Psychotherapeuten...[grübel...]
:-keks

lala
07.07.2011, 05:44
Eine Approbation wirst Du nicht bekommen. Einen Arztausweis wirst Du auch nicht bekommen. Du wirst sehr wohl über die KV registriert werden (die ja die Abrechnung vornimmt und die Gelder der Kassen verteilt) aber auch nur als psychologischer Psychotherapeut.

Er kann eine Approbation als psychologischer Psychotherapeut bekommen und genau als solcher dann arbeiten und mit der KV abrechnen, sich ins Psychotherapeutenregister (vglb und imJargon eher fälschlich auch da "Arztregister" genannt) eintragen lassen um einen KV-Sitz als PP zu bekommen. Mehr aber eben nicht - und das sollte ein Dipl-Psych. doch eigentlich wissen sofern er in Deutschland als solcher abgeschlossen hat ....?

EKT
07.07.2011, 06:18
Oder werde ich hierfür mit einem anderen "Arzt" (Mediziner) kooperieren müssen?

Ausgebildete Ärzte werden ab jetzt nur noch in Anführungsstrichen genannt.

Die wahren Ärzte sind die Psychologischen Psychotherapeuten.

Ich schätze, daß in nicht allzu ferner Zeit ein paar Wochenend-Klopfkurse und eine Seminarwoche zum kursorischen Überblick über die praktische Arzneimittelanwendung - möglicherweise auch noch ein Praktikum zum Blutabnehmen angeboten werden. Kann ja alles keine Hürde sein. Und dann - ja, dann steht dem Arztdasein nicht mehr im Wege.

ehem-user-02-08-2021-1033
07.07.2011, 08:04
Passt vielleicht zum Thema:
Die Tante von meinem Nachbarn hat ne Nichte deren Arbeitskollegin hat ne Tochter und die studiert Tiermedizin.
Jetzt wollte ich fragen, ob die dann nach erhaltener Approbation auch mit Arztausweis Medikamente verschreiben kann,
weil nämlich die Frau von meinem Nachbarn eine Tante hat und deren Nachbarins Tochter eben des öfteren Husten. Da würde eine Antibiotikum sehr gut helfen.
Ok, ich gebe zu alles ein bischen verwirrend, aber ich hoffe ihr könnt mir helfen.

(Achtung Ironie...
--> Topic schließen?)

Kackbratze
07.07.2011, 08:09
Bei Wikipedia steht da nix zu, auchnicht bei den frei erfundenen Verlinkungen. :-nix

Ich denke mal das geht, solange es kein starkes Antibiotikum ist.

Coxy-Baby
07.07.2011, 08:24
Is doch eindeutig nen Troll am Werk! Keine Ahnung von irgendeiner Ausbildung aber bitte Medis abgreifen wollen, am besten noch die guten.....

Michael72
07.07.2011, 08:42
Ich denke mal das geht, solange es kein starkes Antibiotikum ist.

Bei dem starken Antibiotikum muss man nur nebendran stehen bleiben, bis es runtergeschluckt ist, danach kann nichts mehr passieren!

PsychoFan
07.07.2011, 08:47
Bin auch der Meinung, dass hier ein Troll am Werk ist.

Nichts desto trotz, für den Fall, dass sich hier ein interessierter Nichtmediziner verirrt, möchte ich diesen warnen. Die Rollen Chef und Psychotherapeut sind m.E. aufgrund eines Interessenkonflikts nicht vereinbar. Genauso fragwürdig halte ich die Konstellation Arbeitgeber = behandelnder Arzt. Hatte schon in der Psychiatrie Patienten, die es bereut hatten, dass ihr Hausarzt und zugleich Arbeitgeber in die Einzelheiten ihrer psychischen Erkrankung eingeweiht war.

Die Meinung, dass PsychologInnen über ausreichende Kompetenzen zur Pharmakotherapie verfügen, scheint jedoch auch unter Ärzten verbreitet zu sein. Bei mir in der Neuro (bin jetzt im Neurojahr) sprechen Neuropsychologen im Rahmen neuropsychologischer Konsile Medikamentenempfehungen aus. So wurde beispielsweise zuletzt bei mittelgradiger depressiver Episode i.R. einer bipolaren Störung einen Tag vor Entlassung ein Antidepressivum empfohlen. Ganz ohne mood stabilizer! Und die neurologischen Kollegen setzen das noch um!

gnuff
07.07.2011, 08:51
Also Du musst Dich schon ein bisschen mehr anstrengen wenn Du hier rumtrollen willst... nur mal eben eine verkorkste Frage stellen bei der schon im zweiten Satz klar ist was Sache ist...? Nee nee... ein bisschen subtiler darf es schon sein, wir haben ja auch unseren Stolz :-top

EKT
07.07.2011, 18:43
Bei mir in der Neuro (bin jetzt im Neurojahr) sprechen Neuropsychologen im Rahmen neuropsychologischer Konsile Medikamentenempfehungen aus. So wurde beispielsweise zuletzt bei mittelgradiger depressiver Episode i.R. einer bipolaren Störung einen Tag vor Entlassung ein Antidepressivum empfohlen. Ganz ohne mood stabilizer! Und die neurologischen Kollegen setzen das noch um!

Kaum zu fassen!
Und warum läßt die Klinikleitung das zu?

PsychoFan
10.07.2011, 22:27
Kaum zu fassen!
Und warum läßt die Klinikleitung das zu?

Weil die oberärztlich-chefärztliche Ebene sich zu höheren Zwecken berufen fühlt, als sich mit irgendwelchen "Psychos" zu befassen. Und weil eigene "neurologische" Neuropsychologen als kompetenter wahrgenommen werden als irgendein psychiatrischer Assistent im Neurojahr, der nicht mal bei fachlichen Debatten über die Überlegenheit von retardiertem Ibuprofen gegenüber nichtretardiertem bei Lumbago mithalten kann. ;)